Wenn die Protagonisten eines Romans vor dem Hintergrund tiefgreifender politischer und gesellschaftlicher Veränderungen agieren, die massive Auswirkungen auf ihr Leben haben, sollte man die Chronologie von Hintergrund und handelnden Personen stets fest im Blick haben.
Und siehe da, schon bin ich als Roman-Neuling genau in diese Falle gelaufen. Jetzt darf ich zwölf bereits fertige Kapitel noch einmal auf ihre chronologische Plausibilität prüfen. Schon beim ersten stehe ich vor einem Dilemma und muss massiv umschreiben.
Wollte ich nur mal loswerden - vielleicht auch als Hinweis an andere Neulinge.
Nachtrag: Dafür gibt es den Zeitstrahl. Habe ich heute erst entdeckt .
Kleiner Praxistipp: Ob du den Zeitstrahl nutzt oder nicht (ich kam damit nicht so gut zurecht, dass er für mich eine Arbeitsersparnis bedeutet hätte) - notiere dir am besten im Organizer in der Spalte für „Überblick“ auch noch die Zeit der jeweiligen Szene. Wenn man später die Szenen umsortiert, ist das dann eine Info, die fest mit der Szene verknüpft bleibt und nicht durcheinander kommen kann.
Sei vorsichtig mit dem Zeitstrahl. Das kann ein echter Zeitfresser werden. Verwende ihn nur, wenn er dir wirklich mehr bringt, als er dich kostet. Ich hab da viel Lehrgeld bezahlt.
Ich kenne deine Geschichte nicht, aber häufig lassen sich auch durch etwas überlegte Formulierungen viele Zeitprobleme umgehen, ohne dass man dieses Bürokratiemonster mitführen muss.
Danke für den Hinweis. Ich habe auch schon gemerkt, dass die Arbeit damit sehr aufwändig ist. Wahrscheinlich werde ich zunächst nur die bisherigen Inkonsistenzen damit auflösen. Alles weitere werde ich wohl mit Notizen machen. Denn es bringt alles nichts, wenn einen das Tool ständig aus dem Schreibfluss holt. Ich muss mal schauen, wie ich das hinbekommen. Da ich über einen Road Trip schreibe, bei dem noch einiges nebenher passiert, spielt aber die Chronologie eine wichtige Rolle.
Es besteht die Gefahr, den Zeitstrahl nur um den Zeitstrahl Willens zu pflegen. Das ist dann reiner Perfektionismus. Später verschiebst du dann mal ne Szene oder einen Teil davon und bist nur noch am Anpassen. Immer überlegen, ob du damit Probleme löst oder sinnlosen Aufwand betreibst.
ja, mit dem Zeitstrahl werden einige von uns nicht warm. Ich gehöre dazu. Eigentlich ist die Idee doch schön, aber das Tool ist nicht komfortabel. Meine Meinung. Wenn das Entwicklerteam in der nächsten pap.-Version eine smartere Lösung findet, wäre das großartig.
Ich verwende ohnhin nicht die Variante von Papyrus, weil das auf meinem Linux-Rechner zu langsam läuft. Ich nutze eine Linux-Version mit dem Knüller-Namen Timeline . Macht aber im großen und ganzen das selbe. Scheint mir aber etwas komfortabler. Dennoch bleibt es Aufwand, den ich eigentlich vermeiden möchte.
Ich habe Rückblenden mit Auswirkungen auf die aktuelle Situation und erzähle zudem die Geschichte von hinten herum, d. h. ich starte quasi mit einer Situation kurz vor Ende. Daher ist auch für mich ein einwandfreier Ablauf sehr wichtig. Wie gesagt, ich nutze dazu die Ereignisse und führe (das hatte ich noch nicht mitgeteilt) eine Tabelle, in der ich die Ereignisse eintrage. So bin ich auf einige Unstimmigkeiten gestoßen, die ich schnell beseitigen konnte.
An eine Tabelle hatte ich auch gedacht. Da lässt sich auf jeden viel einfacher etwas eintragen oder verschieben. Außerdem denke ich, dass eine Tabelle am Ende übersichtlicher ist.
Es gibt auch eine Denkbrettvorlage „Chronologie“. Für ein paar Notizen (die man auf dem Denkbrett ja auch frei um die Vorlage herum anordnen und verschieben kann) finde ich die Vorlage ganz gut. Darf nur nicht sehr umfangreich sein, sonst wird es unübersichtlich …
Ich liebe die Denkbretter. Doch zur übersichtlichen Strukturierung eignet sich das lediglich zu Beginn einer Idee. Wenn es dann ans Eingemachte geht, ist es vorbei.