Eine für mich schwierige Szene - Feedback erwünscht

Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch!
Es geht mir um eine Szene, bei der ich gerne Kritik/Feedback hätte. Thema ist u.a. Vergewaltigung (oder so).

»Ihr seid spät« , stellte die Botin in neutralem Tonfall fest. »Ich dachte schon, Ihr würdet nicht kommen. Aber offensichtlich habe ich Euren Mut unterschätzt«
»Ihr seid forsch für eine Dienerin«
»Und Ihr seid spät für einen Hilflosen« ,ein leichtes Lächeln huschte über ihre Züge.
»Was habt ihr mir zu mitzuteilen?«
»Laya weißt Euch ab. Euer Vater hintergeht Euch. Ein weiteres Mal. Niemand respektiert Euch hier. Niemand hört auf Euch, hier. Ihr seid bedeutungslos, hier. Und niemanden kümmert es«.
Er ging einen Schritt auf sie zu. Die Frau in schwarz zeigte keine Regung. Sie fuhr ungerührt fort. »Es muss sich etwas ändern für Euch. Ich habe Euch eine Möglichkeit aufgezeigt, wie. Ergreift sie, oder watet weiterhin im Moor herum. Bis ihr einen falschen Schritt tut und für immer verschwindet. Es schert mich nicht«
»Ihr lügt« Er starrte ihr in die Augen. Braun, wie seine eigenen. Er tat erneut einen Schritt auf sie zu. Diesmal trat sie zurück, ein wenig nur, sodass sie sich an die Mauer lehnen konnte, die die Schlossgärten umgab.
»Ihr habt Recht, ein Teil war tatsächlich eine Lüge. Doch, es schert mich. Denn ich möchte Euch helfen«.
»Ihr möchtet mich benutzen«.
»Freya möchte Euch benutzen«.
»Tut nicht so, als würde Euch mein Schicksal interessieren«. Er stützte seine Hand an die Wand neben die Schulter der Botin. Sie neigte den Kopf zur Seite. Sie hatte ein beinahe perfekt symmetrisches Gesicht. Sanfte, aber doch klare Züge. Die schwarzen Haare flatterten ein wenig im seichten Wind.
»Ihr seid verbittert. Ihr besinnt Euch nicht auf das wesentliche. Ihr kennt Eure Lage«.
»Ich kenne meine Lage, ja. Und Ihr kennt Eure Position nicht« die Botin zuckte zusammen, als er sie mit seiner freien Hand an der Schulter gegen die Steinmauer drückte. Er sah einen Funken Angst in Ihren Augen aufglimmen und verkniff sich sein Lächeln nicht. Die Frau, die etwa zehn Winter jünger als er selbst sein musste, schluckte, sprach dann jedoch wieder.
»Dieses Treffen scheint mir bisher eine Verschwendung von Zeit zu sein. Beweist mir, dass Ihr das nicht seid« Sie hielt seinem Blick stand, und zog eine versiegelte Rolle aus ihrer in der Dunkelheit unsichtbaren Tasche. »Großherzogin Freya erwartet eine Entscheidung. Eure Entscheidung. Macht Euch nicht lächerlich und ergreift eine gute Gelegenheit, wenn sie sich Euch bietet«.
Dermion nickte langsam. »Ihr habt recht.« Er ließ seine Augen ein Stück an Ihr herabgleiten, sie blieben an dem beinahe leuchtenden Dreieck ihrer Brust hängen. Langsam wanderten seine Finger von der rauen Wand über den Weichen Stoff und schließlich über Haut. Mit der anderen Hand entnahm er die Schriftrolle ihrem Griff. Er sah von ihrem Ausschnitt hoch, in ihre geweiteten Augen. Doch sie blieb stumm, wehrte sich nicht, als seine Finger ein kleines Stück unter ihr Gewand tasteten. Kurz spürte er den Druck zwischen Stoff und zitterndem Körper, als er die Wölbung umfasste. Dann zog er seine Hand zurück, drehte sich um, und verschwand in die dunklen Gassen der Stadt.

Vielen Dank, war´s schon.

Hi,
hab’s noch nicht gelesen, doch das ist mir sofort ins Auge gesprungen. In beiden Sätzen ist ein t zu viel.

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Vorab ein Hinweis: Weiter zurück geht ja auch nicht, weil die Mauer im Weg ist :slight_smile: Grundsätzlich finde ich die Szene gelungen. Es steckt ja offenbar ein Konflikt darin, den wir jetzt nicht kennen, der aber ersichtlich ist er. Achte noch einmal auf Interpunktion (z.B. Punkt nach Satzende, dann „Abführungszeichen“ setzen) und Rechtschreibung. Was bei mir allerdings auch für etwas Verwirrung sorgt: Das zunächst sehr selbstbewusste Auftreten der Botin, das sich zum Ende hin verändert. Vielleicht ist das von dir gewollt. Ohne den weiteren Kontext zu kennen, scheint es mir nicht stimmig, dass sie lediglich zittert, als sie angestarrt und berührt wird. So, wie sich die Botin eingangs präsentiert, müsste sie auf das Starren mit einem Spruch reagieren, die Berührung von sich weisen. Es sei denn, es gibt etwas, was dies im Gesamtzusammenhang stimmig macht. Es freut mich, wenn die Anmerkungen helfen!

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Danke.

Interpunktion und Rechtschreibung :see_no_evil:

Ich denke, du hast Recht. Muss meine „Botin“ nochmal fragen. Der nächste Schritt stimmt dann. Aber hier ist etwas Widerstand wahrscheinlich gut.
Schraube ich ein Wenig rum, danköö

Hm, hier habe ich ein Verständnisproblem.

Ich kann meinen Kopf drehen, aber er ist dann immer noch gerade (zur Körperachse).
Ich kann meinen Kopf neigen, nach vorne, nach hinten sowie zu den Seiten. Dann ist mein Kopf schief.

Einen Kopf schief drehen kann ich aber nicht.

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Ja. Stimmt. Was sich sagen wollte: neigte den Kopf.

Und was ist ansonsten deine Meinung?

Ich hake beim Lesen an den großen „Euchs“ und „Ihrs“ – warum groß geschrieben, es ist doch kein Brief? Auch finde ich einige Formulierungen ‚unrund‘:

Klingt zu umständlich für eine derartig beiläufige Geste.

Fahnen flattern bei starkem Wind (oft mit Geräusch), Haare wehen eher (auf jeden Fall leise).

Ist es wichtig, dass die Tasche im Dunkeln nicht sichtbar ist? Die meisten Dinge sind in der Dunkelheit unsichtbar. Es reicht vermutlich, die Rolle einfach aus einer Tasche zu ziehen.

Da sehe ich jetzt eklige Halloween-Gruselaugen die Brust hinunterrutschen. Warum so umständlich? Sein Blick wanderte hinunter zu dem beinahe leuchtenden Dreieck (?) ihrer Brust.

Dieser Mensch bewegt sich der Beschreibung nach seltsam hölzern. Kann er ihr nicht einfach die Rolle entreißen oder sie einfach nehmen? Mehr direkte, aktive Aktion!

Aber meine Meinung ist selbstverständlich auch keine fachmännische, sondern eher gefühlsorientiert und kein Maßstab. Vielleicht aber eine Anregung? Weiter so!

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Hier ist eindeutig zu viel hier hier. :wink:

Den zweiten Satz finde ich etwas ungelenk.

Ansonsten, haben die zwei keine Namen? Mir ist es ein bisschen zu viel er und sie. Das ist auch schwierig. Eine gute Balance ist da wichtig. Mir gefällt der Text gut, er muss nur noch geschliffen werden.

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Ich musste den Text zweimal lesen, um ihn zu verstehen. Manches ist zu ungelenk. Wie @EffEss schon schrieb, fehlt noch der Feinschliff.

Aber das wird schon noch. Wenn du die Hinweise hier annehmen kannst, zeige uns doch bitte die überarbeitete Version. Lass einfach die Originalversion stehen und setze die neue an das Ende des Threads. So kann man besser vergleichen.

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Hallo Sion,

zum Stil wurde ja schon etwas geschrieben, daher von mir noch ein paar Anmerkungen inhaltlicher Natur:
Da ich die Vorgeschichte nicht kenne, ist natürlich unklar, in welchem Verhältnis die beiden Figuren zueinander stehen. Dass es eine Vorgeschichte geben muss, kommt aber sehr deutlich raus, ebenso wie die sexuelle Spannung zwischen den beiden, das ist schon mal gut.

Zu der Übergriffigkeit von Dermion: Persönlich finde ich die eher unschön zu lesen.

Jetzt weiß ich natürlich nicht, was es mit der Figur auf sich hat.
Wenn Dermion ein unsympathischer Drecksack ist, dann passt das super so. Sehr realistisch und ziemlich beklemmend und man freut sich drauf, dass er hoffentlich irgendwann die gerechte Strafe bekommt.
Wenn Dermion aber der sympathische Hauptcharakter sein soll, dann würde ich das noch mal überdenken.
Dass er die Dame attraktiv findet, nachvollziehbar. Dass er sie vielleicht einschüchtern will, auch noch okay. Je nach Story und dem Verhältnis der beiden halt.
Wenn aber ein Mann eine zehn Jahre jüngere, ihm körperlich unterlegene Frau gegen ihren Willen anfasst, obwohl ganz klar raus kommt, dass sie Angst vor ihm hat, und er das auch noch lustig findet… na ja, dann ist er offenbar der Antagonist und nicht der Protagonist. Und dann mag ich persönlich nicht so gern was von ihm lesen. :face_with_peeking_eye:

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Natürlich ist Dermion übergriffig und genau das will @Sion verdeutlichen. Es ist ihm dann doch gut gelungen aus ihm den ‚Unsympath‘ zu machen. Es ist Geschmackssache, aber ich persönlich mag Geschichten, in denen sich nicht alles märchenhaft unrealistisch abspielt und auch Bösewichte (m/w/d) ihre Rollen ausfüllen.

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Da sind wir uns offensichtlich einig.

Die Sache ist nur: Ich weiß zu wenig von der Geschichte (und Dermion), daher meine Einschätzung, je nachdem, was mit der Figur erreicht werden soll.

Ich glaube, da sind wir uns ebenso einig. :slightly_smiling_face:

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Schreibt man die Höflichkeitsform nicht groß in Büchern? Nicht?

Stimmt.

Stimmt.

:rofl:

Registriert. Auch wenn ich persönlich das (mit wenug Abstand) nicht so sehe.

Pardon für die verspätete Antwort.
Vielen Dank!

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:woozy_face:Das sollte eigentlich Stil sein​:joy:

Okay, notiert.

Naja. Sie ist eben bisher nur als namenlose Botin bekannt. Weshalb sollte sich eine Botin vorstellen?

Dermion hat einen Namen…allerdings versucht die Botin, ihn zum Verrat zu bewegen. Sie befinden sich beide im Herzstück des Landes, das Dermion verraten soll. Neben dem Palast. Es ist schlichtweg gefährlich, seinen Namen zu nennen.
Daher: Dermions Namen kann der Erzähler nennen. Alles andere fällt weg.

Vielleicht fallen mir ein paar weniger er/sie lastige Formulierungen ein…

Danke für die Meinung!

Ich auch. Ist aber eine wichtige Szene.

Er soll unsympathisch sein. Diese Handlung ist seine schlimmste wenn man so will.

Jein. Er ist der Hauptcharakter. Und einer der drei, aus dessen Sicht erzählt wird. D.h. aber mMn nicht, dass er gut sein muss. (Es gibt nicht so einfach trennbar Gut und Böse in meiner Geschichte)
Ob sich das verkaufen lässt, naja, ist mir bislang egal.

Kurze Momente des Unwohlsein finde ich persönlich in Ordnung.
Oder fühlt es sich dann allgemein schlecht an, aus Dermions Sicht zu lesen?

Danköö für das Feedback

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Ich finde es beim Schreiben auch immer schwierig im Schreibfluss nicht zu oft den Namen und/oder Pronomen zu verwenden.

Vielleicht hat jemand einen Tipp, wie man es besser machen kann?

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Du hast ja schon viel Feedback bekommen, dem ich mich auch anschließen würde.
Insgesamt gefällt mir die Szene aber gut.

Hier noch ein paar Anmerkungen von mir:

Er ließ seine Augen an ihr herabgleiten … „ein Stück“ an der Stelle ist überflüssig, denn die Augen bleiben ja kurz darauf bereits hängen … und zwar an etwas das bei mir zunächst Kopfkino eines alienartigen Wesens ausgelöst hat „an dem beinahe leuchtenden Dreieck ihrer Brust“. Vielleicht an dieser Stelle einen anderen Ausdruck finden? Wenn ich hier z.B. Ausschnitt oder Dekolleté gelesen hätte, wäre gleich ein anderes Bild im Kopf entstanden. Eine Brust leuchtet für mich nicht und schon gar nicht dreieckig :wink: Was auch leuchten könnte wäre helle Haut im Mondlicht.

Bei letzten beiden Sätzen müsste mMn noch ein bisschen stärker an der Formulierung gefeilt werden:
Wenn seine Finger unter ihr Gewand tasten (wobei tasten, für den Übergriff, den er da begeht, für mich nicht forsch genug klingt), liest es sich seltsam, dass er dann in der Folge einen „Druck“ (was überhaupt für einen Druck?) zwischen Stoff und Körper spürt. Mich mehr mitnehmen würde, wenn er einfach den „zitternden Körper“ spüren wurde.