Eine Frage des Sinnes

Im Feuilleton der Süddeutschen vom 6.6.2021 gibt es diese Artikelüberschrift:

Zuckerschock
Die beste Freundin als erste wirklich große Liebe: Lisa Krusches enorm durchlässiger Roman “Unsere anarchistischen Herzen”.

Ich verstehe “enorm durchlässiger Roman**”** nicht, mir fällt dazu keine sinnvolle Bedeutung ein.
Ich habe den Artikel noch nicht gelesen, weil ich abwarten möchte, welche Bedeutung andere im Zitat sehen. Vermutlich stehe ich einfach auf der Leitung.

Durchlässig steht vermutlich dafür, dass der Roman Gefühle nicht in sich halten kann und sie auf den Leser durchdringen lässt … so würde ich es verstehen.

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Aufgrund jahrelanger Erfahrungen in Rätselraterei und freiflottierender Assoziationen vermute ich mal, dass damit ausgesagt werden soll, dass der Roman Identifikationspotenzial und Botschaften für alle Leser hat, unabhängig von Alter, Geschlecht, Hautfarbe, sozialer Schicht, Herkunft, etc. pp.

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Du erwartest im Feuilleton allen Ernstes tiefere Bedeutung? Die Damen und Herren sind dermaßen von sich eingenommen, wer fragt da denn bitteschön nach? Das sind die Kulturwächter! Päpste. Mindestens. Kannst du Latein? Konnten die Leute im Mittelalter auch nicht, trotzdem wurde die Heilige Messe auf Latein gelesen. Das Prinzip ist hier dasselbe. Es geht nicht darum zu verstehen. Es geht um GLAUBEN!

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Mir hat mal ein Feuilletonredakteur gesagt, die meisten Feuilletonbeiträge würden geschrieben, um dem Redakteur im Feuilleton einer anderen Zeitung eins auszuwischen.

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ich hab immer vermutet, Feuilletonbeiträge werden nur verfasst, um Eindruck zu schinden. Wer die hochtrabendste, unverständlichste und gebildet klingendste Formulierung findet, hat gewonnen.

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Literarischer Durchfall.

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Das scheint es zu treffen!
Wenn ich was nicht verstehe, googel ich. Kaum habe ich “durchlässiger Roman” eingetippt, kam von google der Vorschlag: “Durchlässiger Darm.” Ich wollte das dann nicht mehr genauer wissen.

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