Eine Erzählung lektoriert

Hallo zusammen,

ich freue mich, euch heute mein Manuskript „Unendlich viel Zeit“ vorstellen zu können.
Es wurde bereits zweimal professionell lektoriert (BoD und Mentorium) und ich habe es anschließend selbst noch intensiv überarbeitet.

Jetzt wünsche ich mir von euch einen letzten frischen Blick:

  • Fühlt sich die Geschichte rund und stimmig an?
  • Sind Lisas Entwicklung und ihre inneren Konflikte für euch glaubwürdig?
  • Gibt es Stellen, an denen ihr gestolpert seid oder die euch verwirrt haben?

Ich suche kein Detail-Fehlerlesen, sondern eher ein allgemeines Feedback zur Erzählung und zum Lesefluss.

Vielen lieben Dank an alle, die sich Zeit nehmen – jede Rückmeldung hilft mir sehr!

Unendlich viel Zeit lektoriert.pdf (336,5 KB)

Hallo, ich habe die Geschichte gelesen und schildere dir kurz das, was ich empfunden habe.
Zunächst einmal, es ist eine Geschichte, die scheinbar geschrieben werden musste. Dazu Gratulation. Sie ist logisch aufgebaut und hat ein hoffnungsvolles Ende. Obwohl sich der Schmerz von Lisa bleiern über die Geschichte legt, quasi in jedem Satz, bleibt alles andere unwirklich und eindimensional.
Ein paar Beispiele:

  • der Tod der Lieblingstante hebt sie nicht wirklich an, auch die Eltern nicht, keine Erklärung zum Tod, keiner trauert, kein Nebensatz dazu und warum legt sie die Kette ins Grab und trägt sie nicht lieber als Erinnerung? Dann taucht die Nachbarin auf und wieder ab – erst sehr viel später kommt sie mit dem Brief, warum so spät?

Auf mich als Leser wirkt das zu konstruiert. Diese Szenen wurden gebraucht und benutzt. Ohne größeren Aufwand und Erklärung. Eindimensional ohne Tiefgang. Da könnte noch viel mit gearbeitet werden und dein Buch wird stärker.

  • dann sie hat sich für ein Jahr krankgemeldet??? Wie geht das?? Man könnte schreiben, dass sie seit einem Jahr krankgeschrieben ist… wie jeder weiß, geht das nur Stück für Stück.
  • dann hat mich gestört, das das Lieblingsresautrant und das Lieblingscafe keine Namen haben und auch keine kurze Rückblende dazu kam. Eindimensional.
  • die Eltern quälen sie, finde ich. ( Das Thema und dann noch die Eltern sind schwer auszuhalten. ) Man kann auch für jemanden da sein ohne den Finger in die Wunde zu legen, außerdem wurde sie in das Restaurant gelockt, unter der Aussage, wir reden nicht darüber. Ich wäre gegangen!
  • dann, Enzo wurde monatelang ignoriert und ist dann nach 10!! Minuten im Café? Unglaubwürdig. Und die wichtige Nachricht lautet, es war sein Traum auf den Berg zu steigen??? Ach so, na dann. Das macht es jetzt für Lisa leichter? Die Erklärung hatte sie noch nicht gefunden?
  • und der wichtigste Punkt, meiner Meinung nach: Worum ging es in dem Streit? Warum schreibst du nichts davon? Das ist doch der Knackpunkt der Geschichte?

So, ich hoffe, ich war nicht zu hart.
Die Geschichte hat Potenzial. Aber du bist meiner Meinung nach noch nicht fertig. Du könntest sie mit mehr Ausarbeitung auflockern und ihr die Schwere nehmen. Ich habe nur für dich bis zum Ende gelesen.

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Vielen lieben Dank für deine Kritik! Ich nehme mir deine Gedanken zu Herzen und schaue, was ich daraus verbessern kann.

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Ich weiß, am liebsten möchte man hören, dass das, was man schreibt perfekt ist. Aber so einfach ist das nicht. Du hast eine enorme Entwicklung gemacht.

Mein Bauchgefühl war, dass der Streit etwas mit Enzo zu tun hatte. Vielleicht kannst du daran noch etwas arbeiten. Nur so als Vorschlag. Das würde noch mehr Spannung erzeugen. Eltern sind Eltern. Ich würde anders handeln, aber wer bin ich schon. Wenn Lisas Eltern so sind, dann ist das zum Glück nicht mein Problem. :blush:

Die Beerdigung der Tante finde ich richtig schlimm, sorry. Die hattest du auch schon mal eingestellt. Ich glaube, ich hatte dann nicht mehr weitergelesen.

Dann ist mir noch etwas eingefallen. Wenn man ein Jahr wegen der Psyche krankgeschrieben ist, dann ist doch ein Arzt mit im Spiel und die Krankenkasse. Da muss doch schon vorher ein Therapeut mit dabei gewesen sein?? Vorschlag für dein Buch. Der war nicht gut, deshalb macht es jetzt Frau Engel…

Du machst das schon. Immerhin hast du eine komplette Story und das andere nennt sich überarbeiten.. Was wurde eigentlich lektoriert? Ich frage aus Interesse, weil ich noch etwas an ein Lektorat gegeben habe.

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Das Manuskript wurde bereits von BoD lektoriert.
Die Lektorin hatte mir empfohlen, die Hoffnung an einigen Stellen herauszunehmen, um den inneren Konflikt stärker zuspitzen zu lassen.
Vielleicht empfinde ich die Geschichte inzwischen selbst etwas dramatischer, als sie tatsächlich ist.
Außerdem hat sie angemerkt, dass das ursprüngliche Ende zu schnell gekommen sei.
Im Rahmen des Lektorats wurden Logikbrüche bereinigt und einige Sätze umgestellt, um den Text flüssiger zu gestalten.

Entschuldige bitte, falls die Geschichte für dich stellenweise zu heftig wirkt.

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Hallo Lana,

leider fehlt mir die Zeit einer intensiveren Analyse, daher nur Schemenhaft was mir bei erster Durchsicht aufgefallen ist …

Die Story in Kurz:
Nach dem tragischen Verlust ihres Partners Maurice durchlebt Lisa einen schmerzhaften Prozess der Trauer und Selbstvorwürfe, findet jedoch durch Therapie, symbolische Abschiedsrituale und die Verbindung zu seinem Freund Enzo schließlich die Kraft, ihre Erinnerungen zu bewahren und sich vorsichtig einem Leben mit neuer Hoffnung zu öffnen.

Worauf ich noch einmal ein Auge werfen würde:
(und wo ich als Filmemacher Schwierigkeiten in der Umsetzung hätte)

Kritisch zu betrachten ist die gelegentliche Vorhersehbarkeit der Handlung (z.B. Lisas Annäherung an Enzo) sowie die etwas klischeehafte Darstellung der Eltern als besorgte, aber hilflose Figuren. Hier dürfte es gerne etwas mehr an Tiefe haben. Zwar überwiegt die gelungene Balance zwischen Schmerz und Hoffnung lässt mich aber in dieser Form etwas ratlos zurück. Das wäre quasi der Moment, in dem ich selber beginnen würde zu dramatisieren oder dich anrufen würde, um um eine Überarbeitung zu bitten.

LG

Ludovic

:vulcan_salute:

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Hallo Ludovic,

vielen Dank für deinen Blick auf meine Geschichte und deine Einschätzung aus der Sicht eines Filmemachers!
Deine Anmerkungen nehme ich mir auf jeden Fall zu Herzen und werde sie in meine weitere Überarbeitung einfließen lassen.

Es freut mich sehr, dass du das Potenzial in der Geschichte siehst.
Danke für deine Zeit und dein Feedback

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Hallo zusammen,

ich wollte euch kurz informieren, dass ich mein Manuskript „Unendlich viel Zeit“ noch einmal gründlich überarbeiten werde.

Durch euer wertvolles Feedback und die vielen Anregungen habe ich neue Ideen und Ansatzpunkte gefunden, die ich gerne noch einarbeiten möchte.

Nach dieser Überarbeitung werde ich das Manuskript außerdem in ein weiteres Lektorat geben, um einen abschließenden Feinschliff sicherzustellen.

Ich danke euch allen sehr herzlich für eure Unterstützung, eure ehrlichen Rückmeldungen und eure Zeit!

Ohne eure Hilfe wäre mein Buch nicht auf diesem Stand.

Herzliche Grüße
André Lang

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Du bist ja nicht auf der Flucht. Deine Geschichte ist fertig und braucht noch Feinschliff. Sprachlich fand ich alles super. Und wenn sie noch mehr/ länger wird, schadet es auch nicht. Das Ende fand ich auch zu plötzlich, da kann man noch was draus machen.

Liebe Grüße
EffEss

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Vielen Dank – du hast mir wirklich den Zweifel genommen, ob mein Schreibstil vielleicht nicht ausreicht.

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