EIN Script, aber DREI Layouts - ist das möglich?

Hallo,

derzeit arbeite ich mit Word, habe aber ein fieses Problem: Da ich meine Bücher auf Amazon selbst herausgebe, muss ich jedes Script dreifach anlegen und pflegen. Für E-Book, Taschenbuch und Hardcover. Jede Änderung muss ich also immer in allen drei Dateien vornehmen - und das nervt.

Ich frage mich daher, ob es mit Papyrus möglich ist, EINE Textdatei zu verwalten und zu pflegen, daraus aber DREI Exprtedateien zu erstellen -alle mit eigenem Layout (Seitengröße, Seitenränder, Typo usw.). Vor allem aber muss es trotzdem möglich sein, alle drei Ergebnisse manuell zu justieren: Denn erfahrungsgemäß kommt es ja bei der besten Software vor, dass die Silbentrennung nicht ganz perfekt arbeitet oder ein Seitenumbruch nicht optimal aussieht. Daher möchte ich da notfalls manuell noch eingreifen können.

Ist das mit Papyrus machbar?

Danke im Voraus und ebste Grüße,
Lutz

Durchaus!
Notwendig dafür ist, dass Du Dir die notwendigen Vorlagen dafür anlegst und abspeicherst. Am besten geht das mit den Stammseiten im Menü Dokument ⇨ Seitenlayout zur Verwaltung. Die kannst Du dann für weitere Projekte immer wiederverwenden. Du kannst Dir auch Leerdokumente anlegen und Deinen Text im Menü Datei ⇨ Erzeugen ⇨ Formate anpassen nach Dokument… und dann das gewünschte Leerdokument auswählen. Da die Titelei allermeist anders aussieht, als der Textblock, er sich aber oft nicht so stark ändert, wie der Haupttext, müsstest Du das getrennt bearbeiten bzw. einfügen.Wenn Du andere Schriften und Zeilenabstände verwenden willst, kannst Du das entweder global einrichten oder speziell für jedes Dokument. Dazu musst Du den Dialog Formatvorlage aufrufen.
Die einfachste Form Deines Problems ist das umwandeln in Normseiten. Dazu brauchst Du nur im Menü** Datei → Veröffentlichen → Klassische Normseiten(Courier) bzw. Moderne Normseiten(Times)** aufrufen.
Jedes neu erstellte Dokument lässt sich getrennt bearbeite und speichern. Bei Veränderungen am Text geht das dann aber nicht mehr automatisch. Da musst Du die* ganze Prozedur *mit dem Umwandeln wiederholen, was im einfachsten Falle aber nur einige Mausklicks entfernt ist.
Viel Erfolg mit Deinen Veröffentlichungen!

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Ergänzend zu @Berti:

Du könntest mit deinem bestehenden Dokument anfangen und ein Kopie als Vorlage-Hardcover.pap abspeichern. Hier änderst du Seitenlayout, die Darstellung von Seitenzahlen, lebenden Kolumnentiteln und Formatvorlagen so, wie sie im Hardcover erscheinen sollen. Das hat den Vorteil, dass in der Vorlage-Hardcover.pap exakt die gleichen Namen für Formatvorlagen verwendet werden, wie im Arbeitsdokument und bei der Umformatierung vom Arbeitsdokument zum Hardcover die Zuordnung 1:1 klappt. Auf globale Formatvorlagen würde ich vorsichtshalber verzichten, insbesondere wenn das Hardcover andere Schriftarten verwendet als das Taschenbuch oder das E-Book.

Wenn die Vorlage-Hardcover.pap so aussieht wie gewünscht, kannst du sicherheitshalber eine weitere Kopie abspeichern, um dieses Ergebnis erstmal zu sichern. Anschließend löschst du in der Vorlage-Hardcover sämtlichen Text, sodass ein leeres Dokument aber mit dem gewünschten Layout und den geänderten Formatvorlagen entsteht. Dieses Vorlagendokument verwendest du dann für den von @Berti beschriebenen Weg »Ablage/Datei > Erzeugen > Formate anpassen nach Dokument …« und kannst jederzeit aus der Arbeitsdatei eine Hardcover-Version erzeugen. Analog dazu legst du Vorlagen für Taschenbuch und andere Formate an. Für E-Books wird wahrscheinlich keine spezielle Vorlage benötigt, weil sich das direkt aus der Arbeitsdatei erstellen lässt.

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Für die Auswahl Deines Buchformates hat Berti schon Varianten geschildert, konzipiert ist es aber weniger kompliziert - je nachdem, wie viel Anpassung man selbst machen will. Man kann, muss aber nicht, selbst ins Seitenlayout eingreifen. Hier die Varianten, angefangen ohne irgendwelche nötigen Eingriffe (außer fürs E-Book, dazu erst am Schluss):

  1. Variante: Besonders einfach ist es, wenn Du gleich im gewünschten Seitenformat (mit Papierformat, Rändern, passenden Fonts und Satz) anfängst und Dein Projekt gleich passend auswählst. Es gibt übrigens einige Formate, die sowohl ein prima Taschenbuch wie auch Hardcover abgeben - dann brauchst Du hier gar nicht zu differenzieren (5x8" und 5.5x8.5" zum Beispiel).
    Schreibst Du gleich im Ziel-Seitenformat, kannst Du, wenn Du fertig geschrieben und überarbeitet hast, einfach mit dem “PDF” Icon aus der Symbolleiste “in den Druck gehen” und das fertige PDF bei der Druckerei / dem Print-on-Demand-Dienstleister abgeben:

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2. Variante: Alternativ will aber nicht jeder gleich im Buchformat schreiben. Du schreibst also erst einmal in Deinem Schokoladen-Format - z.B. in DIN A4.
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Danach passt Du das fertige Werk dann in alle Richtungen an, in die Du möchtest. Wie schon von Berti geschildert und nochmal wiederholt ist es in Flexibilität und Einfachheit “das Ding”:

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  • Du wählst im Menü “Datei” (Win, Mac: “Ablage”) → “Veröffentlichen” → “Formate anpassen nach Dokument…”.
  • Du suchst Dir eine passende Textvariante aus, z.B. in “Papyrus Autor/Vorlagen/Projekte”, sagen wir mal ein typisches 5x8" Buchdruckformat.
  • Sinnvoll ist dabei, unsere Absatz-Formatvorlagen für Überschriften (hier im Beispiel: Kapitel nummeriert) und Fließtext (hier: Standard) zu benutzen - anhand der Namen werden die dann sinnvoll für Dein gewähltes Seitenformat angepasst.

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Das Ergebnis ist dann mit dieser einen Aktion ein komplett gewandeltes neues Dokument (das Alte wird nicht überschrieben):

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Willst Du ein unterschiedliches Seitenformat für Taschenbuch und Hardcover, machst Du die Aktion halt 2x.

2.A eigene Vorlagen-Dokumente - wie glucose richtig schreibt, kannst Du natürlich nicht nur unsere Projekt-Vorlagen zum Wandeln nutzen, sondern Dir diese auch anpassen und Dir eigene Vorlagen-Dokumente bauen.
Achte idealerweise darauf, dass Du in Deiner Vorlage und in Deinem Arbeitsdokument gleichnamige Absatz-Formatvorlagen für Überschriften und Fließtext benutzt, damit sich diese automatisch in Zeichensatz und Größe ineinander wandeln.
Die Vorgehensweise ist letztlich die gleiche wie in 2. Teil 1.
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3. E-Books** - da ist kaum Arbeit nötig: Du klickst einfach auf das E-Book-Icon in der Symbolleiste, suchst Dir den CSS-Stil aus, wählst ggf. noch ein Titelbild und kannst das ePub bei Deinem Dienstleister hochladen (ePub ist auch für KDP das Format der Wahl - Papyrus erzeugt auf Wunsch auch ein mobi, das ist aber für eine Kontrolle auf eigenen oder bei den Testlesern vorhandenen Kindle Readern gedacht):

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4. Normseiten für Verlage, wenn man kein Selfpublishing macht
Genauso einfach wie das E-Book - einfach auf das “N” Icon in der Symbolleiste klicken, und Papyrus Autor erzeugt Dir verlagsgerechte Normseiten, die Du dann idealerweise als “pap” (immer mehr Verlage nutzen selbst Papyrus Autor), PDF oder als Word docx speicherst und abgibst.

Fazit: Das als Rundumschlag und ersten Gedanken zum Veröffentlichen. Wie Du arbeitest, ist egal - entweder gleich im Veröffentlichungs-Format, oder Du passt Dein Werk später an. Da das Geschmackssache ist, ermöglichen wir beides.

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Herzlichen Dank an alle!

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