als kleine Abwechslung zur Geschichte mit der Datensicherung im Abbruchgebäude versuche ich mich jetzt mal an einem Horrorwestern.
Genau wie Sci-Fi Horror, ist Western-Horror eines der seltensten Genres überhaupt, und wird von Games und Filmdrehbüchern als auch von Autoren nur ganz selten bis gar nie als Handlung aufgegriffen.
Das ist sehr sehr schade wie ich finde, denn herkömmlicher Horror der sich stets irgendwie ähnelt, hat sich nach geschätzt einigen tausend Filmen und Büchern seit den Achziger Jahren mehr oder weniger totgelaufen und neue Ideen die es in ähnlicher Form nicht bereits gab, sind rar und müssen mit der Zange aus den Gehirnwindungen gezogen werden, damit man noch irgendwas Neues und Frisches bringen kann. Das es nicht schon in mindestens zehn Filmen und zwei Games so ähnlich bereits gab. Nur Netflix konnte da in den vergangenen Jahren wirklich überzeugen mit ganz neuen Drehbuchideen wie “The Ritual”, “Birdbox”, “Open House” und einigen mehr.
Sci-Fi Horror wie Event Horizon oder Virus Ghost in the Machine, oder Western Horror wie… mir fällt ehrlich gesagt kein Beispiel ein, ausser vielleicht Bone Tomahawk, ist aber beides irgendwie noch gänzlich frisch und als Genre noch völlig unverbraucht!
Und als Szenerie auch irgendwie exotischer und abenteuerlicher als herkömmliche Settings…
Zwei Tagesmärsche von den Rocky Mountains nach Boston? Wenn du Boston Massachusetts meinst, müssen es verdammt schnelle Pferde sein. Als sie dann die vier Meter Höhe mit der Räuberleiter überwinden, war ich draußen. Ich kann schlechte und/oder fehlende Recherche nicht goutieren. So gut kann der Inhalt kaum sein, dass ich über grob falsche Details hinwegsehen mag. Liegt vermutlich auch daran, dass ich so etwas meistens recherchiere und wenn möglich sogar probiere. Wenn beide Männer 2,20 Meter groß sind, kommen sie gerade so eben an das Nest, wenn einer auf den Schultern des anderen steht. Die Strecke von Nebraska (Rocky Mountains) nach Boston sind 1.700 Meilen.
Das sehe ich genauso. Mir sind vor allem die biologischen Details aufgefallen. Wilde Honigbienen, die im Herbst ein Nest an einem Ast hängen haben sollen? Honigbienen suchen sich ausgehöhlte Baumstämme, in denen sie auch überwintern können, weil sie da vor Kälte leichter geschützt sind. Sie müssen nämlich die Temperatur innerhalb ihres Stocks selbst aufrechterhalten. Aber von einem Nest im Inneren eines Baumes würden die Männer zu dieser Jahreszeit nichts mitbekommen, weil keine Bienen den Stock umfliegen.
Reiher, die im Herbst Eier in einem Nest liegen haben sollen? Abgesehen davon, dass Reiher in Kolonien leben und es dann viele Nester geben müsste, wäre die Brutzeit im Herbst längst zu Ende …
Und die Männer, die so viel Zeit in der Wildnis verbringen, kennen sich damit nicht aus? Aber einer von ihnen weiß etwas über Vulpinsäure, die im 19. Jahrhundert zum ersten Mal von einem französischen Apotheker entdeckt und erst in den 1860er Jahren chemisch analysiert wurde? Wenn der Typ so viel darüber weiß, warum arbeitet er dann als Postkutschenräuber und nicht als Apotheker? Wäre bestimmt angesehener und weniger gefährlich …
Ich frage mich auch, warum die beiden Männer sich so für diese Leiche interessieren. Normalerweise würden sie zusehen, dass sie da wegkommen, um nicht noch mit dem Mord in Verbindung gebracht zu werden. Sie sind keine Polizisten oder Sheriffs. Warum sollten sie sich um diese Leiche kümmern?
Ich habe nur bis ca. zur Hälfte durchgehalten. Es ist sehr mühsam zu lesen, weil v.a. in der wörtlichen Rede die Absätze fehlen. Außerdem ist die Interpunktion noch nicht dein bester Freund …
Gleich der erste Absatz ist sprachlich misslungen, ließ mich sofort ausssteigen. Es wimmelt von Adjektiven, dazu ungenaue, holprige Formulierungen. Auch Kapitel Namen zu geben, wirkt veraltet.
… im rauen Herbstwind
… die von den Steilhängen der Rockies herunter wehte, (würde hier strömte schreiben) Bunt ist ein literarisches Unwort, das nichts aussagt.
Ich habe es überflogen und schließe mich den Vorrednern an: Die Recherche klemmt hier und da, Zeichensetzung ist nicht deine Stärke, meine übrigens auch nicht und die Aufteilung der wörtlichen Rede bremst den Lesefluß.
Sieht man über dieses hinweg, sehe ich eine Geschichte, die Potential hat. Betrachte es einfach als einen Anfang.
Halte dich an die Ratschläge von Pamina, von ihr habe ich einiges lernen können.
Das geht schon. Der Satz lautet:
Buck stieg erst auf Daltons Hand, anschliessend weiter auf den ersten Ast hinauf, Bessie Comic
Bessy Comic gabs ab 1965. Winchesterhalterung am Rücken
Für die Winchester gabs ein Holster am Sattel. Möglich wäre noch ein Ledergurt zum Umhängen. Ein Holster am Rücken ist eine Idee der Neuzeit, z.B. Söldner- oder Zombiefilme. Hier meistens mit einer Schrotflinte. starke Öllampe, der alten Starklichtlampe
Es gibt nur Öllampen. Die Helligkeit hängt davon ab, wie oft man das Glas reinigt. schnallte die Öllampe an seinen Gürtel
Schlechte Idee. Ersten wird es heiss. Zweitens kann beim Gehen Öl herausschwappen und sich entzünden.
Auch bei Fantasy sollte man nicht alle Fakten ignorieren. Sie helfen, die erfundenen Sachen glaubwürdiger zu machen.
Ich bin nicht so sicher. Wenn er direkt von Daltons Händen auf den Ast steigt, kann die Höhe dennoch zu groß sein. Normalerweise macht man eine Räuberleiter in leicht gebückter Haltung, um dem anderen den ersten Aufstieg zu erleichtern. Daltons Hände sind dann etwa auf Kniehöhe. Wenn Buck von dort auf den ersten Ast steigt, ist der vielleicht höchstens auf Schulterhöhe von Dalton. Das wären vielleicht 1,70 m, wenn der Typ groß ist. Von weiteren Ästen steht da nichts. Dann kann Buck das unbekannte Ding gleich in Augenschein nehmen und an dem Ast, an dem es hängt (in 4 m Höhe) sägen. Da müsste er ziemlich lange Arme haben, die die Distanz von 1,70 (oder auch 2 m) bis 4 m überbrücken.
Und die haben die Lampen garantiert nicht für eine Bettlektüre gebraucht. Damals waren noch sehr viele Menschen (vor allem aus der Unterschicht) Analphabeten. Dass die zum Vergnügen gelesen haben - unwahrscheinlich, selbst wenn sie lesen konnten. Zumindest auf dem Land nach harter körperlicher Arbeit. Vielleicht haben die sonntags mal in der Bibel gelesen, aber sicher nicht die Räuber. Die fanden bestimmt aufregenderen Zeitvertreib als zu lesen … Oder nützlicheren, wie z.B. Reparaturen von landwirtschaftlichen Geräten (Männer) und Handarbeiten (Frauen).
Das ist die Startposition. Natürlich richtet sich der Träger danach auf, schon allein weil Gewicht in aufrechter Haltung einfacher zu tragen ist. Mit dem richtigen Start kann die Bewegung auch mit gegenseitigen Schwung erhöht werden.
Die Suchmaschine deiner Wahl wird dir eine Menge passender Räuberleitern liefern, wenn dir Wikipedia nicht ausreicht.
Als Leser will ich aber weder raten noch recherchieren. Ich würde einfach den Hinweis auf die 4 m Höhe im Text weglassen. Dann passt sich die Räuberleiter an.
Da Bäume normalerweise mehrere Äste haben, muss das nicht extra erwähnt werden. Wenn nicht anderes geschrieben wird, gehe ich als Leser davon aus, dass sich alles so verhält wie in der Realität.