Ich suche bislang vergeblich ein besseres Wort für die flüchtige Wahrnehmung einer schnellen Bewegung bei Nacht.
Anwendung: “Er war nur wenige Schritte vom Hindernis entfernt, da wischte etwas (ein geworfener Stein) vor seinem Gesicht durch das Scheinwerferlicht.**”
Vorschläge von Lektorat und Schreibgruppe:
huschte passt m. M. n. nicht zu einem geworfenen Stein, weil ich meine, etwas kann nur aus eigener Kraft „huschen“.
zischte ist lautmalerisch und konnotiert für mich ein Geräusch, dass ein geworfener Stein in der Luft nicht verursachen kann.
Meine Favoriten:
wischte wurde bemängelt, weil ich es in anderer Form zuvor schon einmal verwendet habe und weil ein Stein nicht wischen kann (wie ein Lappen).
wuschte wäre eine Wortschöpfung aus „wischte“ und „huschte“. Gefällt mir, aber ich fürchte, viele könnten sich dran stoßen.
Thesaurus und Papyrus’ Synonyme bringen mich grad auch nicht weiter. Jemand noch eine Idee?
Das braucht etwas mehr Textzusammenhang. Denn ein Stein fliegt ja nicht von selbst. Irgendjemand oder irgendetwas ist die Ursache. Der Stein wird bewusst geworfen, etwa, um jemanden abzulenken, oder er löst sich durch Zufall, weil jemand über die Brücke läuft, und so weiter.
Wenn du diesen Zusammenhang beachtest, fällt dir bestimmt auch das richtige Verb für die Bewegung des Steins ein.
@Scherbengericht … inzwischen bin ich auch bei “sauste” gelandet. Die s-Laute gefallen mir. @Stolpervogel … “flog” ist auch noch eine Alternative. Es mag einfach sein, ist aber auch einfach gut.
“Er war nur wenige Schritte vom Hindernis entfernt, da glitt etwas (ein geworfener Stein) vor seinem Gesicht durch das Scheinwerferlicht."
"Er war nur wenige Schritte vom Hindernis entfernt, da wirbelte etwas (ein geworfener Stein) vor seinem Gesicht durch das Scheinwerferlicht.”
“Er war nur wenige Schritte vom Hindernis entfernt, da durchdrang etwas (ein geworfener Stein) vor seinem Gesicht das Scheinwerferlicht.**”
just my 2 cents
Wenn sich im Bruchteil einer Sekunde keine passende Beschreibung findet, greift man zur temporären Intervention und entschleunigt, geht in den slowmotion Modus, beschreibt den Vorgang verlangsamt, mit all den Wahrnehmungen und Gedanken im Bezug zur Figur als Beobachter.
Wenn mir kein passendes Wort einfallen will, versuche ich das Geschehnis zu umschreiben. Deswegen würde ich hier nicht die Bewegung, sondern das Geräusch verwenden. Bei mir würde der Wurfgegenstand ‘sirren’.
Mit einem Wort das zu beschreiben, was du meinst, wird schwierig. Ich schließe mich @Stolpervogel an und würde wahrscheinlich eine Metapher zu Hilfe nehmen, um es zu verdeutlichen: Plötzlich flog etwas durch sein Sichtfeld, zu schnell, um es zu identifizieren, wie eine verglühende Sternschnuppe bei Nacht.
Etwas schoss vor ihm durch die Luft, ein Anderer hätte es vielleicht nicht einmal bemerkt, doch sein Gehirn meldete ordnungsgemäß ein kurzes Aufblitzen auf seinem inneren Radarschirm.
Danke @RalfG deine Formulierungen gefallen mir sehr gut. Ich möchte die Zeile aber nicht umschreiben. Sie ist Teil eine temporeichen Szene und darf deshalb nicht länger werden.
In diesem Fall ging es nur um das eine Wort. Ich habe mich für “sauste” entschieden und bin damit sehr zufrieden.
“Wutschte” hat was. Das ist genau wie bei einem Stein, der im Dunkel an einem vorbeisaust. Da weiß man auch nicht recht, was es sein könnte. Es klingt auch härter als “wuschte”. Gefällt mir.
stimmt, daher kommt es also. Ich wusste, ich habs schon mal irgendwo gelesen, kam aber nicht mehr drauf.
Ich finde es gerade wegen dem lautmalerischen Effekt sehr ausdrucksstark.