Ein Auszug

Moin. Mal total aus dem Zusammenhang. Lange habe ich gehadert, auch nur irgendetwas zu teilen. Jahre sind vergangen. Bin am ausbügeln und flicken und kann das Ziel erahnen. Wollte mal wissen, funktioniert der Teil?

Die besten Grüße
Lusmore

*Es war ein seltsames Gefühl, in die Fußstapfen so vieler Leben zu treten, die längst vergessen waren. Hoffnungslosigkeit, der man nicht entkommen konnte. Selbst wenn diejenigen, die hier gelebt hatten, zurückkehrten, waren sie bereits verloren. Es würde nie wieder dasselbe sein. Schwer vorstellbar, dass hier ein Tempel, oder irgendetwas sein sollte. Nichts wies darauf hin, dass hier noch etwas lebte oder wohnte - außer Ratten und Schatten.

Dann hörte er Bono in seinem Kopf wehklagen. Er wollte rennen, sich verstecken. Er wollte das Sonnenlicht auf seinem Gesicht spüren.

Er berührte seine Laute und musste sich zusammenreißen, sie nicht zu greifen und zu spielen - laut zu singen. So etwas machte man doch, wenn man Angst hatte.
Ihm … Ihm war nach Schreien.*

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Moin Lus,

Kommt zwar drauf an, an welcher Stelle im Text sich ‘das Teil’ befindet, ich finde aber, es funktioniert so schon ziemlich gut. Es wirft jede Menge Fragen auf und klingt vielversprechend nach einem spannenden Setting mit einer genauso spannenden Story drumherum. Kannst gerne noch einen Teil rausrücken.

Einige Sätze könnte man ein bisschen umbauen, dass es sich runder liest, ich habs mal versucht:

Selbst wenn diejenigen zurückkehrten, die hier gelebt hatten, waren sie bereits verloren.

Schwer vorstellbar, dass hier ein Tempel oder sonst irgendetwas sein sollte, denn nichts wies darauf hin, dass hier noch etwas Lebendiges existierte, außer vielleicht (den allgegenwärtigen) Ratten - und Schatten.

Ein leichter Widerspruch, wenn er sich einerseits verstecken und gleichzeitig das Sonnenlicht spüren möchte.

Ist ihm jetzt nach Singen oder nach Schreien?
In dieser Konstellation klingt es, als ob da ein ‘jedoch’ drinnestecken würde, also dass man normalerweise laut Singen wollte, ihm jedoch nach Schreien zumute war.

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Hy Yoro, danke. Das mit dem rennen, verstecken und dem Sonnenlicht bezieht sich auf den Song “where the Streets have no name” von U2.
Man singt laut wenn man schiss hat. Ihm ist nach schreien. Ich hatte jedoch drin stehen. Aber dafür war keine Zeit. Weil er schreien will. Sprich ich habe es verworfen, weil weniger ist mehr und ich dachte es würde das Gefühl verstärken.

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Hallo Lusmore,

ja, das funktioniert. Sogar sehr gut - Du hast mich vom ersten Satz an. Mehr, bitte!

Viele Grüße
Buchling

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Dank euch. Habe noch mal ein paar Fehler ausgebügelt. Ich hatte überlegt ob ich das mit dem Schreien noch an einem Beispiel verdeutlichen sollte. Es wäre Chuck Schuldiner geworden. Also sowas wie er wollte schreien wie Chuck Schuldiner. Aber hielt das dann für zuviel. Außerdem würde es einen wahrscheinlich aus dem Lesefluss reißen, es sei denn man weiß von wem die Rede ist.

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Lieber @Lusmore,

Ich bin nicht gut darin, mich in Texte außerhalb eines Kontextes einzufühlen.
Deinen Text finde ich trotzdem gut.
Mit 2 Einwänden:

  1. Ich finde gewisse Tasten auf der Tastatur sollte man zurückhaltend verwenden, wegen einer damit in meinem Sprachgefühl verbundenen ggf. unnötigen Akklamationsgefahr. [z.B. (), :, !, -, …]. Zumindest das Auslassungszeichnen stört mich etwas. "Tut das wirklich Not?
    ", höre ich da Meister Röhrich fragen. Aber das ist sehr persönlich und keinesfalls Kritik! 1. *“So etwas machte man doch, wenn man Angst hatte.” *
  • Ich würde mir überlegen das im Präsens zu schreiben.

Aber wie auch immer, den Text find’ ich gut.
mfg os|<ar

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Lieber @oskar21,

das war ja auch ein bißchen gemein von mir. Es freut mich das dir der kleine Auszug gefiel.
Zu 1. meinst du :

Ich hatte vorher einen Punkt drin. Meine Frau ist Deutschleherin und sachte dat geit nich.

Da hatte ich vorher ein Komma hinter dem ersten ihm, das geht auch nicht, auch die widerholung des Ihms schmeckte ihr nicht, aber wenn dann halt so. Zumindest laut Grammatik. :roll_eyes: Ich denke da auch eher an künstlerische Freiheit. Sehr spannend.

Zu 2.

wenn man Angst hat?

das hatte ich überlegt. Guter Punkt. Danke. :thumbsup:

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Lieber @Lusmore,

Ich persönlich fände es besser. Satzfragmente sind doch erlaubt, oder? Hab’ ich jedenfalls schon irgendwo gelesen. Muss nat. nicht.

… so hätte ich auch gedacht, aber hier weiß ich an wenigsten. Vielleicht ist Auslassungszeichen doch die beste Lösung.

Ich dachte: >> *So etwas macht man [doch / doch], wenn man Angst hat. *<< Ich finde, das hat einen gewissen Knalleffekt. Erhebt das Statement auf die Ebene einer eternen Regel. Ich bezweifle aber nicht im Geringsten, dass das andere [auch] richtig ist.

Na ja, 7-Zeiler ohne Kontext da achtet man eben auf Kleinigkeiten. Im Kontext geht das wech.
mfg os|<ar

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