Hi,
mir ist eben etwas aufgefallen, das zwar unwichtig ist, mich aber dennoch interessiert.
Wieso gibt es Redensarten, bei denen ein bestimmter Teil singulär formuliert wird, während man den gleichen Sachverhalt im Plural darstellt, abhängig von einer negativen oder positiven Formulierung?
Einfaches Beispiel:
Negativkonstruktion
*Ich durfte mein Budget nicht aus den Augen verlieren. *
**
Positiv ausgedrückt
*Ich musste mein Budget im Auge behalten.
*
Weiß vielleicht jemand, wodurch / wann diese Eigenart entstanden ist?
Spannend. Das wird nur ein Sprachhistoriker beantworten können.
Meine persönliche Spekulation, völlig aus der Hüfte geschossen:
Etwas aus den Augen verlieren = da ist etwas vom Zentrum des Sehens in die Augenwinkel gewandert, und da sind beide Augen involviert (wenn es nur aus dem linken Augenwinkel weg ist, dann hat man es immer noch im Blick).
Etwas im Auge behalten = konzentriertes Sehen, in der Art eines Scharfschützen, mit einem sehenden und einem zusammengekniffenen Auge.
“Im” Auge bezieht sich auf das Fokussieren einer Sache, z.B. im Fall, dass ich auf etwas ziele. Klar, man soll beim Schießen beide Augen offen halten, aber man fokussiert halt mit einem Auge. Will ich eine Sache oder Personen in meinem Sichtfeld halten (Kinder nicht aus den Augen verlieren) habe ich beide Augen im Gebrauch.