Effektive Nutzung der Figuren-Datenbank

Hallo an alle Mit-Papyruser,

ich möchte gerne in die Runde fragen, inwiefern ihr die Figuren-Datenbank bei einem größeren Projekt – Roman – so nutzt.

Meine Geschichte verlangt eine recht detaillierte Beschreibung der (Haupt-)Figuren, was mich vor die Frage stellt, ob es Sinn macht, die FigurenDB mit erheblichem Aufwand anzupassen, also die Tabelle entsprechend zu ändern/erweitern und im Anschluss daran das Eingabeformular quasi neu zu basteln (ist da überhaupt so viel Platz??). Oder ob ich, wie bisher, alle detaillierten Beschreibungen und Vitas meiner Figuren in einem eigenen .PAP Dokument lasse und die verknüpfte Datenbank lediglich als “Suchelement” für den Notfall nutze. In diesem Fall bräuchte ich die Datenbank ja nur mit dem Namen der Figur und vielleicht noch dem ein oder anderen relevante Merkmal zu bestücken. Mir schwant allerdings, dass ich mir damit dann ähnlich ungläubige (digitale) Blicke einfangen würde wie jemand, der mit seinem Tesla Roadster zum Brötchenholen bis zur Bäckerei an der Ecke fährt.

Ich habe den Papyrus Autor gerade erst “in Betrieb” genommen und bin mir über die effektivste Strukturierung und Handhabung meiner zuvor schon geschaffenen Daten noch unsicher.

Hat da jemand einen Tipp für mich?

Dank im voraus! :slight_smile:

Das Anpassen der Figuren-Datenbank ist leicht individuell machbar - aber vielleicht sollte man das gemeinsam machen, sofern hier ein Konsens darüber besteht, dass meine Vorgaben (ich hab’ das Ding verbrochen) unzureichend sind.

Sind da von der Allgemeinheit getragene Wünsche an die Figuren-Datenbank? Was fehlt denn so?

Wir haben die schon so konzipiert, dass sie weitgehend rundum einen Roman-Charakter umfassend beschreiben können sollte.

Ich wollte keine Zweifel an der bereits gegebenen Effektivität der Datenbank wecken…! Sie ist durchdacht entworfen und die vorgegebenen Optionen kann ich auch alle nutzen. Vielleicht liegt’s an meiner Art, die Bilder in meinem Kopf in Worte zu übersetzen, jedenfalls bräuchte ich mehr Felder und würde mir zudem das ein oder andere Feld vergrößern, damit ich den darin enthaltenen Text auf einen Blick sehen kann und nicht scrollen muss.

Zusätzliche Felder in meinem (speziellen?) Fall wären z.B.:

Hände, Füße, ein Feld für den HaarSCHNITT, eines für die HaarFARBE, Gesichtsform, Zähne, Haut (Farbe und Beschaffenheit), Körperbehaarung, Gliedmaßen, Muskeln, Haltung, Mimik, Bewegung, Kondition, Sprache, großes Feld für Charaktereigenschaften (friedvoll, achtsam, umtriebig, neugierig, ängstlich, aggressiv, laut, leise, lacht gern, gesellig, introvertiert, …), Vorlieben, Antrieb/Ziel der Figur, ggf. geografischer Aufenthalts- oder Wohnort

Vielleicht ist es doch besser, ich belasse die beschreibende Zusammenfassung meiner Charaktere in einem separaten .PAP Dokument und füttere die Datenbank nur mit den wichtigsten (eben vorgegebenen) Details?

Wie man’s macht … :roll_eyes:

Das unendliche Thema „wie entwickle ich eine Romanfigur“ :slight_smile:

Und übrigens:

Falsch! Zweifeln Sie! Kritisieren Sie - vor allem, wenn es so konstruktiv geschieht wie hier!

Wir LEBEN von Ihren Ideen, wachsen an der Kritik, die Sie uns stellen! Also nur her mit Ihren Zweifeln und Ihren Ideen, wie’s besser ginge - das WOLLEN wir! :thumbsup:

Zurück zum Thema: Wir haben beide Varianten der Datenbank für eine Romanfigur.

Die im „Findelkind.pap“ zugeordnete Beispiel-Datenbank „Figuren.pb“ ist absichtlich freier, man kann auf seinem Datenblatt mehr selbst eingeben.

Das ist so gemacht worden, weil die (immer noch mitgelieferte) Vorgänger-Version als zu starres Korsett empfunden wurde.

Es gibt auch noch die etwas ältere, wenngleich sehr viel aufwendigere „Charaktere.pb“, die liegt auch im Ordner „Beispiel-Dokumente Autor“.

Darin gibt’s sehr viel mehr einzelne „Stellrädchen“, eben gerade für Haarfarbe, Frisur, Kopfform und was-weiß-ich, weniger freie Textfelder.

Vielleicht einfach mal die probieren :slight_smile:

Hallo Kiki,

schau mal bei McVail´s Beispielen nach. Er hat ausführliche Datenbanken entworfen. (in Beispieldokumente)

Vielleicht kannst du da etwas gebrauchen.

(!) Am besten wäre ein Kurs “Wie passe ich die Figurendatenbank an meine eigenen Vorstellungen an?”

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Zweifel stelle ich höchstens an meine Person bzw. meine Ansprüche (und hoffe insgeheim, dass sich dies als eine gute Zutat für meine Autoren-Tätigkeit herausstellt :roll_eyes: ).

Ich hatte mich bereits ausgiebigst neugierig in eurem Forum umgeschaut und bin dabei auch auf McVails Beispiel-Datenbank gestoßen, die ich Klasse finde (trotzdem Danke, peterk!). U.a. deshalb kam ich ja auch auf die Idee, meine DB meinen Bedürfnissen anzupassen. Kann auch sein, dass ich eine falsche Vorstellung bezüglich des Aufwands habe. Zwar lese ich gern und viel und eure Hilfe-Anleitung gehört ganz sicher zu den von mir am inbrünstigsten studierten Anleitungen, aber bewegte Bilder wären an dieser Stelle vielleicht doch eingängiger…

Ich schließe mich daher AndreasE (freudestrahlend!!) an, obwohl mir Berlin zu weit weg wäre, um einen Kurs zu besuchen.

@Ulli: Wie sieht es eigentlich mit den andernorts schon öfter angekündigten Tutorials aus? Ich lese nicht nur gern, ich gucke auch gerne Filme… :smiley:

Hallo Romanschreiber!

Man kan sagen, was man will, die Figuren-DB liefert schon eine Menge Felder, die mit Daten gefüllt werden können. Einen besonderen Punkt für weitere Wünsche gibt es da nicht groß.

Dennoch, mir sind es zu viele Felder, was ja nicht schlimm ist, die nicht benötigten Felder kann man ja kurzerhand mit der DEL-Taste besuchen. Ich bin hingegangen, und habe mir ein großes Text-Feld mit mehreren Zeilen für die Eingabe erzeugt.

Sobald ich meine, dass ich nun Daten zu einer Figur in der DB erfassen sollte - Daten, die ich soeben im Romantext zu Papier gebracht habe - klicke ich auf die Figur und schon habe ich ja das Eingabeformular. Hier ergänze ich dann die Daten.

Also ein großes Eingabefeld:

Haare: lang, nach hinten zusammengebunden, braun, gepflegt, …

Gesicht: rund, spitzer Mund, Narbe an der rechten Wange, …

Figur: sportlich, muskulös, …

Beine/Gang: linkes Bein nachziehend, humpelnd, …

Wenn ich nun plötzlich etwas Besonderes zur Stimme festhalten möchte, dann ergänze ich in dem Feld kurz:

Stimme: Fistelstimme

So bin ich ziemlich flexibel, brauche mir aber keine Detailüberlegungen zur Gestaltung der Tabelle zu machen. Wenn ich anfange zu schreiben, dann weiß ich ja nicht, welche Eigenschaften ich benötige. Falls ich vorher 30 Eigenschaften als Feld definiert habe, und nur 6 davon benötige, muss ich mühsam suchen, wo denn nun das Feld ist, das ich gerade benötige. Und umgekehrt, habe ich dann doch das Feld Stimme vergessen, muss ich es erst hinzufügen.

So bin ich eben ziemlich flexibel und habe alles kompakt beisammen.

Aber das muss natürlich nicht bedeuten, dass das die optimale Variante für alle ist.

Ja, genau - das ist das Problem - es hängt noch nicht einmal nur von der Person, sondern sogar noch von der Tagesform ab.

Mal bin ich überaus kreativ unterwegs, eine Figur springt mir bunt und lebendig in den Kopf, und ich brauche nur alle “Features” incl. Haar, Gesicht etc. zu Papier zu bringen.

Ein anderes Mal stehe ich total auf dem Schlauch und brauche jede kleine Anregung, die mir die “Figuren”-Datenbank bietet (oder sogar eher noch die “alte”, weit ausgefeiltere “Charaktere” Datenbank).

Da nützt mir dann sogar, dass mir das Popup bei “Bart” die verschiedenen, denkbaren Bartformen anbietet, und so wächst meine Figur aus den “Bausteinen”, bis ich trotz “kreativem Leck” eine runde, farbige Figur habe.

Wie man’s gerade braucht …

Und wir armen Schweinchen sollen dann aus diesen verschiedenen Anforderungen “DIE” passende Figuren-Datenbank bauen X-)

Deswegen gibt’s ja auch schon derer zwei - einmal “freier” (Figuren) und einmal als Baukasten (Charaktere).

Da treffen zwei unterschiedliche Anforderungen aufeinander, was man denn mit solch einer DB erreichen will.

Das eine ist eine Datenbank, in die ich meine Figuren eintrage um ihre Eigenschaften festzuhalten, die für die Charakterisierung wichtig sind und auf die ich bei Bedarf zurückgreifen kann.

Dafür braucht man hauptsächlich größere Felder, um Infos aufzunehmen, deren Details nicht wirklich in einem separaten Feld erfasst werden müssen: Ob die Person einen Bart hat, ob das nun ein Vollbart oder ein Schnauzbart ist, kommt in ein Textfeld, in dem ich sein Gesicht beschreibe. Da steht dann auch drin, ob seine Augen ungewöhnlich nah beieinander stehen, ob er schielt oder ob er ein schmales Gesicht hat.

Das andere ist für meine Begriffe nur eine Sammlung von Merkmalen, die mir Ideen liefert, womit ich die Figur denn ausstatten möchte.

Da mag Detailreichtum hilfreich sein, für die Charakterisierung einer Figur sind die meisten Details aber gar nicht notwendig.

Der Punkt ist, dass gerade wenn man ein kreatives Loch hat, das Ausformen eines Charakters NEBENBEI (nicht mitten in der Geschichte niedergeschrieben) dazu führen kann, dass einen neue Ideen überfallen, wie es weitergehen kann, eben durch diese ausformulierte Figur ausgelöst.

Das soll NICHT heißen, dass man den Zeitungsverkäufer, bei dem der Held gerade eine Tageszeitung kauft, von der Haarspitze bis zum kleinen Zeh beschreiben muss - das würde von der Geschichte ablenken.

Aber vielleicht kommt man so auf ein kleines, nettes Detail, dass sich schon lohnt zu erwähnen, oder auch auf einen kompletten Strang, wo der Zeitungsverkäufer doch recht wichtig wird.

ODER man merkt, dass er wirklich total Randfigur ist und man einen anderen Charakter braucht oder sich etwas völlig anderes einfallen lassen muss :wink:

Hm, vielleicht gehe ich auch völlig falsch an die ganze Sache heran… :unamused:

Es ist halt so, dass ich das Konzept sowie verschiedene, einzelne „Bauteile“ zuvor in Textedit (Mac) gelagert hatte und sie nun auf sinnvolle Weise in mein erst wenige Tage altes Papyrus Autor integrieren muss.

So existiert beispielsweise ein Textdokument, welches nach der männlichen Hauptfigur benannt ist und in welchem ich diesen so beschreibe, wie ich ihn „sehe“. Zwar bin ich des analytischen Denkens fähig, und könnte also z.B. Wasser so beschreiben:

Wasser: nass, kühl, klar, erfrischend, perlend, weich, fließend, strömend

Dann wäre eine Übertragung in die Figuren.db oder auch Charaktere.db kein Problem.

Ich sehe/fühle meine Figuren jedoch in bewegten Bildern und kann und möchte sie nicht auf ein paar beschreibende Attribute reduzieren. Es existieren ausführliche Textdokus zu jeder wichtigen Figur, in welcher alles enthalten ist, was mir meine Bilder zeigen. Ich beschreibe die Figuren textlich so, wie ich vielleicht einem mir nah stehenden Menschen einen anderen, mir nah stehenden Menschen beschreiben würde. Mit allen Facetten, die ihn für mich zu dem Menschen machen, den ich in meinem Inneren spüre. Darüber hinaus konzentriere ich mich auch auf Details, die für die Geschichte wichtig werden können.

Vielleicht ist das übertrieben, aber auf diese Art materialisiere ich die anfangs vielleicht noch geisterhafte Erscheinung einer Figur in das Hier und Jetzt meiner Geschichte.

Wasser: Eine klare, lebensspendende Substanz, von weicher, meinen Körper umfließender Konsistenz. Tauche ich hinein, spült das kühle Nass alles Negative von mir ab. Während mein Körper sachte versinkt, fühle ich mich getragen, leicht und geborgen.

Ich merke, dass mein Beispiel hinkt… natürlich beschreibe ich eine Person schon analytischer als ein Bild von Wasser. Trotzdem zeigt es vielleicht, worauf ich hinaus möchte: Übertrüge ich diese Attribute in die DB, würde das Bild in sich zusammenfallen oder eben stark verlieren. Warum soll ich etwas reduzieren, nur damit es in die vorgegebenen Felder einer DB passt? :confused:

Wie gesagt, ich übe keine Kritik an der DB, ich suche lediglich nach dem optimalen Konsens für mich, Papyrus Autor „in the best way“ zu nutzen…

@Ulli: Wann sagten Sie, gibt es Tutorials zum „richtigen Umgang“ mit Papyrus zu sehen? :smiley:

Nee nee, das ist schon sehr treffend beschrieben.

Genau so ist dann auch die Anforderung an die Figuren-Datenbank:

ENTWEDER zwei, drei Felder für Name und Alter und EIN Riesenfeld für die Beschreibung, als eines Extrem,

ODER ein Datenblatt, wo alles in einzelnen Felderchen (Augenbrauenhaarlänge: 0.5 / 0.6 / … / 3.7 cm) wirklich ALLES beschrieben ist …

Die Gratwanderung kann man wohl nur auflösen, indem man versucht, zwei Mittlere anzubieten (Figuren-Datenbank als eher “freie” Gestaltung, Charaktere-Datenbank als schon sehr detailliert mit vielen Feldern).

UND der Anwender sich das dann nach eigenem Geschmack gestaltet.

Übrigens - als “Kann”-Regel im Sinne von “sollte sich niemand daran stören, wenn’s passiert, weil in Foren allgemein so üblich”: Hier ist Duzen Regelfall und erlaubt.