Dunkles Land

Was mir aus dem Auszug gefällt, ist deine Ausdrucksweise. Die wirkt vergleichsweise roh und harsch und das passt sehr gut zum Rest. Da stehen ein paar sehr gute Sachen drin, mit sowas wie fehlenden Anführungszeichen oder Fehlern setze ich mich gar nicht auseinander, da das ja noch eine Rohform ist. :slight_smile:

Du hast die Welt, du hast einige Charaktere und du hast einen Schreibstil, der vereinnahmt, es wäre verdammt schade, wenn das alles am Plot/der Story scheitern würde. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, aber ich empfehle Brandon Sandersons Lectures in Writing. Der Mann ist Fantasy-Autor aus den USA und gibt Storytelling-Kurse an einer Uni in Utah. Dort lernst du in guten Häppchen die Basics des Schreibens. Ich habe die Videos letztes Jahr auf YouTube entdeckt, als ich das Meiste meines Manuskripts fertig hatte und konnte daher vieles, was er sagt, auf mich adaptieren. Möglicherweise hilft dir das auch: Playlist auf YouTube.

Das Geile: Sanderson verbietet dir nicht, sondern sagt, dass du alles schreiben kannst, was du willst, solange du dir gewahr bist, was du tust. Möglicherweise hilft dir das ja rauszufinden, ob du Architekt (erst plotten, dann schreiben) oder Gärtner (entdecken während des Schreibens) bist und wie du möglicherweise deine Handlung voranbringen kannst. :slight_smile:

Bottom Line: In meinem Manuskript hat meine Hauptfigut es auch mit den Augen - oder viel mehr der Wahrnehmung. Noch eine Parallele. :smiley:

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Sooooooooo…

Nachdem ich mir all euer Feedback in der letzten/vorletzten Woche durch den Kopf gehen lassen habe, entschied ich den Prolog etwas intensiver, als ursprünglich gedacht, zu überarbeiten. Das bisherige Ergebnis habe ich angehängt.

Bevor ich mich jetzt völlig verrenne, würde ich gerne eure Gedanken dazu hören, damit ich besser einschätzen kann, ob ich in dieser Art weiter machen sollte oder total daneben liege.

Enthalten sind auch viele neue Hintergrundinformationen, die in der alten Fassung so nicht zu lesen waren. Es wird also hoffentlich nicht langweilig für „Wiederholungs-Leser“ haha.

Wer also Lust hat: Frohes Lesen. :slight_smile:

Überprüfung der Rechtschreibung und Kommasetzung ist erstmal übrigens noch nicht wichtig, da es sich um eine erste Fassung handelt und sicher noch durch einige Überarbeitungsschritte gehen wird.

Tausend Dank,
Lisa :slight_smile:

Prolog Part I.pap (15.6 KB)

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Ich melde hiermit schon mal an, dass ich mir den Prolog auf jeden Fall geben werde. Da ich aber momentan an den Korrekturen meines eigenen Projekts sitze und noch das Skript zur nächsten Podcast-Folge verfassen muss, dauert’s ein paar Tage. :wink:

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Dann kommen hier meine Anmerkungen. Bitte nicht erschrecken, meine Kritiken lesen sich oft etwas brutal, sind aber niemals böse oder persönlich gemeint.

Mein Fazit: Du kannst schreiben, doch so, wie es jetzt ist, fällt der Anfang aber bei mir weitestgehend durch. Ausführliche Begründung im Anhang.

Prolog Part I Lisella.pap (24.3 KB)

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Hallo Lisella,

wie schon gesagt, ich bin ein Fan Deines Schreibstils, der ist nach wie vor großartig.
Inhaltlich muss ich voll und ganz Yoro zustimmen.
Eine völlig neue Fassung muss aber vielleicht gar nicht sein. Ich würde einfach mal alles rausnehmen, was sie vorgeschlagen hat und gucken, was sich daraus machen lässt.

(Aber wenn ich ganz, ganz ehrlich bin, würde ich mir wünschen, Du würdest eine komplette erste Fassung deiner Geschichte schreiben, bevor du dich der Kritik stellst. Nicht, weil ich Deine Entwürfe nicht mag, ganz im Gegenteil. Ich mache mir nur Sorgen, dass wir den inneren Kritiker in Dir nur unnötig laut machen und der Dich dann letztendlich davon abhält, die Geschichte zu Ende zu schreiben, was sehr, sehr schade wäre. Aber das ist natürlich Deine Entscheidung. Und wenn Du mit Kritik als Ansporn am besten arbeiten kannst, lösche ich diesen Absatz sofort wieder :)).

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Liebe Yoro, liebe Sumsa,

schon einmal vielen Dank für eure Kritik.

Ich glaube tatsächlich, dass ich zu den Menschen gehöre, deren eigener innerer Kritiker so laut und kritisch ist, dass es mir schwer fällt überhaupt etwas wirklich zu mögen, das ich selbst schreibe. Bei meiner ganzen Eigen-Kritik fehlt mir die Distanz, um zu erkennen, was jetzt wirklich geändert werden muss und ebenso wichtig: welche Dinge einem Leser sogar gefallen könnten.

Deshalb freue ich mich umso mehr über eure ehrlichen, objektiven Eindrücke zu meinen Prolog-Versionen. Euer Feedback macht meinen inneren Kritiker also nicht lauter, sondern hilft mir dabei ihn „fein-zu-tunen“.

Klar, ist man dann zwischenzeitlich auch mal etwas verunsichert, allerdings habe ich schon früh mit recht viel Kritik umgehen müssen und bin deshalb geübt darin, (hoffentlich) aus der Kritik zu lernen, sie aber nicht als Anlass zu nehmen aufzuhören. Ich würde sogar sagen, dass mich eure Kritik motiviert, eben weil sie mir bei der Orientierung und Einschätzung meiner Texte hilft.

Ich werde jetzt auch nicht alle Nase lang, jedes neue Kapitel hochladen und um Feedback dafür bitten. Das wäre dann wohl wirklich etwas zu viel des Guten. :laughing:

Sobald ich mich eingependelt habe und die für mich und die Geschichte „richtige“ Mischung gefunden habe, wird das Schreiben sicher flüssiger laufen. Und wer möchte, darf dann auch gerne in den weiteren Kapiteln mitlesen :smiley:

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Hallo Lisella,

ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an. Dein Schreibstil ist gut und vermittelt einem deine Welt, aber die Erklärungen kommen zu früh und zu massiv. Ich kenne jetzt deine Geschichte nicht, aber was hältst du von der Idee, den Überfall auf die Mutter als Prolog zu thematisieren und den Rest später unterzubringen? Den Prolog dann nur mit minimalen Erklärungen und mitten hinein in die Action, inhaltlich nicht mehr als die Erinnerungssequenz im jetzigen Prolog, aber halt etwas ausgeschmückt und mit mehr Details. Dann hast du einen Teaser, der den Leser neugierig macht und auch gleichzeitig die Motivation deines Protas glaubhaft macht. Ich glaube, dass könnte funktionieren.

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Jemand, der kreativ ist und das nichts behauptet, würde lügen. Was mir persönlich geholfen hat, ist mir Wissen anzueignen. Je mehr handwerklich richtig war, desto einfacher fiel es mir, mein eigenes Zeug gut zu finden. Heute ist es so, dass ich vielleicht was Geiles rausgeplottet habe, das ich unbedingt in die Welt tragen will, weil ich denke, dass ich das gut gemacht und gut durchdacht habe. Wenn man ins Blaue hinein schreibt, aber sich nie gewahr sein kann, ob es richtig ist, dann muss man sich eine Basis schaffen. Denn irgendwann kommt dann der Punkt, wo du dir sagst „das ist geil, was ich da gemacht habe“. Alles Weitere an Hilfe und Korrekturen macht den Text letztendlich nur besser. :slight_smile:

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@Maxe

Ich habe auch schon einiges an Schreib-Bibeln etc. konsumiert und stolpere jetzt nicht völlig blind in das weiße Blatt Papier.

Alles “ausplotten” werde ich deshalb trotzdem vermutlich niemals, denn das nimmt mir meine Kreativität und den Spaß. Lieber weiß ich ungefähr, was passiert, und schaue den Charakteren dann in meinem Kopf bei ihren Abenteuern zu.

Ich finde die Fähigkeit, sich alles im Vorfeld genau zu überlegen, diverse Szenarien durchzuspielen und die beste Plot-Version zu identifizieren, zwar wirklich bewundernswert, mein Kopf funktioniert so jedoch nicht. Und eigentlich finde ich es ebenso toll, wenn ich selbst das Gefühl habe, gerade die Geschichte erzählt zu bekommen und ich sie einfach nur aufschreiben muss. :slight_smile:

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Hallo Lisella, ich habe eben auch mal deinen 2. Entwurf gelesen (den ersten habe ich übersprungen, hoffe das ist ok).
Zu aller erst: mir gefällt dein Schreibstil auch richtig gut! Du erzeugst eine düstere Stimmung, man kann sich gut hineinversetzten, bzw. das Geschehen vor dem geistigen Auge sehen.
Ich habe mir auch die Kritik von Yoro mit durchgelesen und muss sagen ich bin hin - und hergerissen. Hätte ich die Kritik nicht gelesen, hätte ich gesagt: Mir gefällt der Prolog ganz gut! Aber mit der Kritik im Hinterkopf muss ich zugeben, manche Stellen nehmen wirklich den “Schwung raus”.
Mir gefällt der Vorschlag von RalfG sehr gut: die Szene mit der Mutter ausbauen und als Prolog verwenden. Ich glaube das würde super wirken als Einstieg.
Aber wenn ich jetzt dein Buch in der Hand halten würde, und hätte den Prolog beendet, würde ich auf jeden Fall weiterlesen, weil er mich auf die Geschichte neugierig gemacht hat! Es ist vielleicht nicht das Nonplusultra, aber für mich auf jeden Fall spannend genug um dein Buch auf jeden Fall lesen zu wollen! Wie gesagt, dein Schreibstil tut sein übriges, gefällt mir richtig gut!

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Oh … ich mag das :heart_eyes: Ganz ehrlich, das gefällt mir richtig gut. Die Stadt der Toten, die tiefen Wolken und züngelnden Blitze :slight_smile: Dieser Stil ist klasse. Würde ich sofort weiterlesen. Wollte ich auch gerne, aber die vier Seiten waren zu Ende :laughing: Ich finde die Beschreibungen gerade toll. Aber ich kann mich auch suhlen in solchen Dingen, dieser bildhaften Sprache und dem ausschweifenden Erzählen aus dieser neuen Welt… ich hätte allerdings die Rückblende mit der Mutter und das ‚Einölen‘ weggelassen, bzw. verkürzt.

Dann habe ich @Yoro 's Kritik gelesen und dachte mir … Bäm - you got it girl! Krass, was ihr aufgefallen ist und was mir dann aufgefallen ist… Ich kanns voll nachvollziehen, aber deine erste Version finde ich trotzdem echt gut :thumbsup: und ein heftiger Unterschied zur ersten Fassung. I LIKE IT :heart_eyes:

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Sehr cool, @Lisella , meiner bescheidenen Meinung nach kannst wirklich schreiben. Das ist doch großartig! Obwohl ich kein expliziter Fan dieses Genres bin, habe ich Lust bekommen, die Geschichte zu lesen.

Manchmal neigst du zu etwas abgelutschten Formulierungen (zum Beispiel “Vater Leichtsinn”) solche Sachen würde ich streichen. Und du versuchst, zu viele Beschreibungen und Informationen am Anfang unterzubringen. Das ist immer ein Gratwanderung, dieses Problem ist völlig normal, gerade wenn man eine ganze Welt aufbauen will und muss und die ja auch schon im Kopf hat. Darum ist auch nichts von dem, was du geschrieben hast “für die Tonne”, selbst wenn du es wieder streichst. Es schwingt mit und durchdringt deinen Text, ist Teil der Figurenentwicklung und der Entwicklung der Szenerie. Das ist ein ein ganz normaler Prozess. Das Entscheidende ist aber, dass dein Stil so ansprechend und locker wirkt. Wenn man das nämlich nicht beherrscht, ist es viel schwieriger, den Text zu verbessern.

Es klang hier schon an – lieber mit einer dynamischen Handlung beginnen (zum Beispiel die Sache mit der Mutter) und die Beschreibungen bzw. Erklärungen zu den Hintergründen an anderer Stelle später (und ggf. verteilt) einfügen. Hier noch ein ganz konkreter Tipp, der mir schon oft geholfen hat: ich baue einen Dialog ein, ein Gespräch, in dem der Protagonist seine Geschichte einer anderen Figur erzählt (oder Teile davon). Wenn man in einen solchen Dialog Erklärungen oder auch Rückblenden einbaut, (eine Rückblende lässt sich auch oftmals sehr gut im Anschluss an einen Dialog einbauen, quasi als Reflexion auf das Gespräch, oder in eine etwas ruhigere Szene – zum Beispiel jemand putzt nach dem Kampf seine Waffen, jemand läuft nach einer ereignisreichen Szene durch eine Landschaft) fügen sie sich oft viel harmonischer ein und stören nicht. Im Gegenteil – man ist dann als LeserIn so weit, endlich die Hintergründe der Figur zu erfahren, auf die man inzwischen so neugierig geworden ist.

Weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Schreiben!

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