Dune - Buch oder Film?

Mir graut ein wenig vor der neuen Nosferatu Fassung. Murnau gehört auch zu den Dingen, mit denen man man sich nur schwer messen kann. Bin aber offen und würde mich freuen, mich zu irren…

Das „kurios“ bezog sich auf die damaligen stark beschränkten Möglichkeiten. Hätte Lynch anstelle von massiven Dekors (ja, kein Styropor, war alles Massivbauweise - grotesk und teuer!) mehr in die Tricktechnik investiert (z.B.: ILM), wäre einiges gewonnen gewesen. Nicht vergessen: Als der Film in die Kinos kam, waren bereits alle drei Star-Wars-Filme von Lucas im Kino zu sehen - und die Tricks waren bei diesen Filmen - und jeweils vergleichbarem Budget - um ein Vielfaches besser gelungen!

Bei der Musik war ich irritiert, stellte es damals einen Kotau vor der 80’s Popmusik dar. Böser Fehler (Star Wars mit Musik von Brian Eno? hust, röchel…). Was wäre Dune (1984) für ein Film geworden mit der Musik von, sagen wir, Jerry Goldsmith (Alien, Planet der Affen…)?

Die Besetzung ist sicher exorbitant, mit Ausnahme von Paul Artreides - hier wurde damals zu Recht Lynchs Wahl für den damals unbekannten Kyle McLachlen kritisiert. Im Vergleich zur Neuverfilmung fällt das kraftvolle, teils überspitzte, pathetische, manchmal perverse Spiel der Akteure positiv auf. Selbst Sting als Feyd-Rautha ist eine gelungene Besetzung.

Die zahllosen Voice-Overs, die ständigen Erklärungen, was man da gerade im Bild sah, waren nervtötend.

Dennoch, vielleicht gerade wegen der teils schrägen, lynchesken Erzählweise, transportiert der Film mehr Dune als dies bei der aseptischen Kinoversion von Denis Villeneuve der Fall ist. Daher das „kurios“.

Aber, wie bei allen schönen Dingen, scheiden sich hier die Geister!

Klinke ich mich auch mal ein. Ich kenne weder die Bücher, noch die Filme, dafür aber das Computerspiel. Die soll sich ja an die Verfilmung und Buch von ca 1984 halten.
Ich denke, wenn man sich auf Beides einlassen will und nicht unbedingt darin verfällt alles miteinander direkt zu vergleichen, sind alle drei Sachen interessant.

Und bitte nicht vergessen: Jodorowsky’s Dune, der beste nicht realisierte Film, den die Welt nie gesehen hat, über dessen Nicht-Realisierung es immerhin einen 90-minütigen Dokumentarfilm gibt.

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@SuperGirl
Ich habe sehr viel Sci-Fi als Hörbücher gehört, eher weniger gelesen. Ich muss aber sagen, dass ich mich lange nicht an Dune herangetraut habe, weil ich mir habe sagen lassen, dass es durchaus trocken sein kann. Habe dann vor ca. zwei Jahren die ersten beiden Bücher gehört und muss sagen, dass ich sie ziemlich gut fand. Mehr kenne ich aber nicht von den Büchern.
Ich habe die Verfilmung aus 1984 gesehen, diese hat mir nicht gefallen. Die Verfilmung aus 1997 fand ich besser. Die aktuellen Filme kenne ich nicht.

Die Frage, womit man in die Sci-Fi einsteigen soll, lässt sich nicht leicht beantworten, weil die Meinungen stets subjektiv sind. Ich denke, es kommt auch darauf an, was du von den Büchern erwartest. Sicher solltest du nicht gleich in die Hard-Sci-Fi, beispielsweise mit etwas von Peter F. Hamilton anfangen, aber ich würde Dune jetzt nicht zur Hard-Sci-Fi zählen.

Zu Brandon Sanderson kann ich nichts sagen, da ich nichts von ihm kenne. Ich habe aber gesehen, dass es zu Skyward noch Fortsetzungen gibt. Das ist der erste Band der Claim the Stars-Reihe.

Egal, wie deine Entscheidung zum Einstieg in die Sci-Fi ist, wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass dir die Bücher gefallen.

Gruß

Helmut

Mhm … kein Oder… beide Medien haben ihre Stärken und Schwächen. Es kommt also auf uns, die Konsumenten an.
Mir lassen oft Bücher mehr „freie Bilder“ im Kopf entstehen. Deswegen- so auch hier - waren mir die Bücher näher. Aber Allgemeingültigkeit hat das nicht.

Muss mich nochmal revidieren. Gestern Abend hab ich mich an die Hörbuchversion von Dune rangetraut und es gefällt mir ziemlich gut.
Mein letzter „Dune“ Versuch ist aber auch rund 30 Jahre her. Von daher hat sich auch mein Zugang zum Genre verändert.
Also - Buch hat echte Stärken, wenn man Geduld hat und langsame Erzählungweisen mag. Film wird wohl schneller sein und dafür weniger erzählerische Tiefe haben.

Meinen Zugang zu SciFi hab ich vorwiegend über R. A. Heinlein, P. K. Dick, Timothy Zahn (eher Fantasy), Ray Bradbury… und endlos viele B-Movies gefunden. Der Titelsong der Rocky-Horror-Show beschreibt mein Bildungsprogramm ziemlich genau.

Zeitgemäß und vielleicht als Einstieg „jugendgerechter“ ist mit Sicherheit Herr Eschbach, der ja auch hier zuweilen präsent ist. SciFi aus Deutschland, die ihren Platz in der Literaturgeschichte gefunden hat.

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Gliss ist unbedingt zu empfehlen! Quest hat mir auch gut gefallen.

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Von den Hörbüchern gibt es auch mehrere Versionen. Ich vermute mal, du hast die Lesung von Mark Bremer und Uta Dänekamp? Ist nochmal neu eingelesen worden, als die aktuelle Verfilmung in die Kinos kam.
Es gab dann nochmal eine Lesung zu einem Jubiläum.
Ich habe die Lesung aus 2009, gelesen von Simon Jäger und Marianne Rosenberg. Diese hat mir bis jetzt auch gefallen.

Gruß

Helmut

Ja, genau. Gefällt mir gut.

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Ohne es zu wissen, aber ich vermute mal, dass deine Version auch die überarbeitete Übersetzung ist, während meine Version die alte Übersetzung ist.
Weiter vermute ich, dass bei dir das Spice auch ‚Spice‘ genannt wird, während bei mir es teilweise mit ‚Gewürz‘ übersetzt ist. Fand ich aber nicht störend.

Helmut

Ähm, das klingt nach der Alan-Smithy-Version fürs TV. Länge 177 min. Gibt’s ganz normal auf DVD …

Nein. Siehe Alan Smithees TV-Version und Spicediver Cut.

Der sogenannte Spicediver Cut ist ein reines Fan-Projekt, 16:9, 4K-upscaled. Was ich bisher gesehen habe, war überraschend gut. Da sieht man, dass man mit unkontrollierter Leidenschaft zu guten Ergebnissen kommen kann. War übrigens beim ersten Matrix-Film und Dark City ebenso. Kaum Kontrolle durch das Studio, da in Australien - am Ende der Welt - produziert und Ende der Neunziger gab es noch keinen sinnvollen Massendatentransfer über das Internet.

Alan Smithee steht als Pseudonym für einen fiktiven Regisseur, der Filme verantwortet, bei denen der eigentliche Regisseur seinen Namen nicht mit dem Werk in Verbindung gebracht haben möchte. Von 1968 bis 2000 wurde es von der Directors Guild of America (DGA) für solche Situationen empfohlen. Quelle: Wikipedia

Der Begriff/Name Alan Smithee wird bei einem Fan-Projekt nicht angewendet, da der Regisseur hier keinen Zugriff hat.

Im Spicediver Cut sind als Quellenmaterial Teile des TV-Cuts verwendet worden. Kann man aber alles unter dem Wikipedia-Eintrag nachlesen.

Als Kind war ich großer Fan des Computerspiels Dune 1 (das Strategie-Adventure), dass damals mein Bruder spielte, aber sehr gut das Gefühl der Welt einfing. Natürlich auch von Dune 2 - dass eines der ersten Echtzeitstrategie vor Command und Conquer war, aber ganz anders wirkte.

Ich bin großer Fan von Scifi und Fantasyliteratur. Zumindest das erste Buch von Dune ist gut zu lesen. Danach wird es noch verwickelter und etwas staubiger :wink:
Die alte Lynch Verfilmung mag zwar etwas „näher am Buch“ sein, aber heutzutage kaum noch anschaubar. Zu grausig die Effekte :wink: Anders als bei Star Trek (TNG mit Picard) das irgendwie zeitlos anschaubar ist und gerade mal 3 Jahre später mit Fernseh Budget gedreht wurde.
Die 3 teilige RTL Verfilmung habe ich nicht gewagt anzusehen.
Daher mag ich die zwei neuen Filme. Sie bringen die „Stimmung“ von Dune gut rüber. Auch das „mystische“ der Welt als Kontrast zum stark technisierten Sternenreich der Spice abbauenden Häuser. Aber ich glaube man zieht noch mehr daraus, wenn das Buch gelesen oder gehört wird.

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… wobei mir persönlich die Verfilmung von Werner Herzog, bei aller aus-der-Zeit-Gefallenheit, durchaus mehr als eine würdige Hommage schien, insbesondere Klaus Kinski hat hier meiner Empfindung nach eine schauspielerische Dimension erreicht, die man tatsächlich „genial“ nennen kann - abseits aller menschlichen/biografischen Vorwürfe, die man ihm wohl machen muss.

Was eine Neu-Verfilmung anbelangt, kann die Latte wohl kaum höher hängen als im Falle „Nosferatu“. Und es wäre sicherlich eine Überraschung, wenn jemand auch nur in die weitere Nähe dieser Kunstwerke käme.

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Das Buch ist eindeutig besser als jede Verfilmung.

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