Druckerfreundliche Kommentar-Formatierung?

Aus aktuellem Anlass (weil ich gerade mal wieder lange an einem Workaround saß) möchte ich gern eine Funktionalitätserweiterung für künftige Programmversionen anregen: Derzeit ist es ja so, dass Kommentare stets am Textrand angezeigt werden. Das ist für die Bearbeitung am Bildschirm optimiert und dort auch angemessen, zumal die Bildschirme immer breiter werden.

Wenn man aber, wie ich, Text lieber am Papier bearbeitet, ist das suboptimal. Derzeit sehe ich nur die Möglichkeit, den ganzen Text zu verkleinern, um die Kommentare mit auf die Seite zu kriegen. Leider sind Druckseiten eher schmal, so dass der Textrand nicht der beste Platz ist - der eigentliche Text wird so sehr schnell sehr klein (ungünstig fürs Bearbeiten), und wenn man Pech hat, passen auf einer Seite die Kommentare oft trotzdem nicht mehr gut hin, während auf anderen viel Platz verschwendet wird.

Die einfache Lösung wäre, dass man für den Druck die Kommentare einfach als Fußnoten setzen kann, oder als Endnoten, bzw. dass man Kommentare einfach ohne weiteres komplett am Ende der Datei drucken lässt (natürlich mit Nummerierung, damit man die Stelle trotzdem leicht wiederfindet - dann ließe sich der Stapel mit den Kommentaren einfach neben den Stapel mit den ausgedruckten Text legen).

Ich hätte schwören können, dass es so eine Funktionalität früher einmal gab, aber derzeit finde ich sie weder bei den Druck- noch bei den Ansichtseigenschaften, noch kann ich Kommentare entsprechend mit Suchen/Ersetzen umwandeln. Ich nehme also an, dass ich da irgendwas mit Word verwechsele :cry:.

Neben der .docx-Formatfrage (die man mittlerweile obligatorisch von jedem zugeschickt kriegt, egal wie deutlich man darauf hinweist und ob in den Verlagsrichtlinien was anderes drinsteht :rage:slight_smile: ist das für mich in der Praxis mittlerweile der häufigste Stolperstein bei der Arbeit mit Papyrus.

Ich würde es also wirklich begrüßen, wenn bei Papyrus ein kleines Häckchen unter den Druckeigenschaften oder unter „Optionen → Kommentare“ hinzukäme, durch das man „Kommentare am Seitenende/Textende ausdrucken“ könnte; oder wenn man bei „Suchen/Ersetzen“ Kommentare in Endnoten umwandeln kann. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch noch für andere nützlich wäre, die kommentierte Texte gern am Ausdruck bearbeiten - denn für Papierausdrucke ist die Anzeige am Rand wirklich unpraktisch.

Aw: Druckerfreundliche Kommentar-Formatierung?

Das würde ja den ganzen Text umformatieren - schwer.

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Kommentare am Textende auf Extrablättern hintereinander auszudrucken, ändert an der Formatierung ja relativ wenig - zumindest optisch. Wie aufwendig das technisch ist, kann ich natürlich schlecht beurteilen.

Wenn man Kommentare über Suchen/Ersetzen endgültig in Fußnoten oder Endnoten umwandeln könnte, wäre das sicher eine echte Änderung und auch eine Umformatierung - aber das stelle ich mir technisch u.U. einfacher vor, weil das Programm dann die Darstellungsarten nicht mehr verwalten muss und es in die Verantwortung des Users fällt, damit verbundene Veränderungen am Textkörper zu “managen”. Aber das hängt natürlich davon ab, wie Kommentare bzw. Fuß-/Endnoten intern ausgezeichnet sind, und ob sich das eine problemlos in das andere überführen ließe.

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Das könnte man ja als Funktion analog der zum Erstellen der Normseite implementieren. Das heißt, aus dem aktuellen Dokument wird ein vollständig neues generiert, bei dem alle Kommentare in Fuß-/Endnoten gewandelt werden.

Ich weiß ja nicht, wie die Papyrusdokumente intern verwaltet werden (inzwischen verwenden ja viele XML-Datenstrukturen). Falls dem so wäre, müsste sich das doch schnell erschlagen lassen. Alle Kommentar-Objekte suchen, den Inhalt in ein Fußnoten-Objekt an gleicher Stelle übertragen und das Kommentar-Objekt löschen.

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Eine sehr viel sauberere Lösung wäre, einfach die Seite so zu verkleinern, dass die Kommentare draufpassen, so, wie sie sind.

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Ich kann das für mich nicht nachvollziehen. Die Funktion, den Text auf 86% verkleinert mitsamt den Kommentaren anzeigen zu können, ist, finde ich, genau das, was ich brauche, wenn ich mal einen Ausdruck brauche: Ich habe den Text, ich habe die Kommentare an genau den Stellen, die sie betreffen, und durch den zusätzlichen Rand entsteht der Platz, um handschriftliche Änderungen, Ideen und sonstige Notizen festzuhalten.

Allerdings schreibe ich keine episch langen Kommentare. Eher so im Stil von “nochmal checken” oder “anders formulieren?” oder “hier die Erklärung einfügen, warum X nach Y sucht” oder so.

Aw: Druckerfreundliche Kommentar-Formatierung?

Mir geht es weniger um Kommentare, die ich setze - die kann ich ohnehin so gestalten, wie ich sie brauche. Das Problem sind kommentierte Texte, die ich von außen bekomme. Und die sind meist sehr unregelmäßig gestaltet - oft mit viel Kommentar an einer Stelle und seitenweise gar keinen oder allenfalls Mini-Kommentare dazwischen.

Wenn ich die Seite so verkleinere, dass der Kommentar immer passt, muss ich mich nach dem längsten Kommentar richten. Was bedeutet, dass der Textkörper auf den anderen Seiten sinnlos klein wird, mit viel ungenutzten Platz am Rand. Aber der Text ist meist wichtiger als die Kommentare, denn gerade wenn der Text vom Lektorat zurückkommt, stecken im Text oft die eigentlichen Änderungen, die ich durchgehen muss - die Kommentare sind verglichen mit dem, was im “Änderungen-verfolgen-Modus” angezeigt wird eher “Marginalien”.

Den Rand brauche ich gar nicht, weil ich eh nicht mehr viel zu kommentieren habe, wenn ich bereits bearbeitete Texte bekomme - da gehts um Feinarbeit, die ich einfacher zwischen den Zeilen markieren kann (abgesehen davon, dass ich persönlich es auch nicht so übersichtlich finde, wenn ich meine handschriftlichen Anmerkungen am Rand zwischen gedruckte Komentare schreiben muss).

Um mal ein praktisches Beispiel aus einem der letztjährigen Lektorate anzuführen: Etwa 500 Seiten Text, ca. 16 wirklich sehr lange Kommentare zu Grundsatzfragen; deutlich mehr kleine Kommentare dazwischen, aber auch etwa 80% der Seiten ganz ohne Kommentar.

Ausdruck im Modus “Verkleinerung” orientiert sich am längsten Kommentar. Die Folge: Eigentlich wirkt am Ende beides gequetscht und schlecht lesbar - der Text mit den markierten Änderungen wie auch die Kommentare. Platz für Korrekturen dazwischen ist auch nicht, dafür jede Menge weiße Fläche, die ich nicht brauche. Praktische Folge: Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit habe ich den Text gar nicht mehr ausgedruckt, das Lektorat doch am Schirm bearbeitet und war die ganze Zeit genervt und huddelig dabei.

Gerade bei kleinen Texten wie Exposees, die mehrfach hin- und hergeschickt und bearbeitet werden, sammeln sich dann schon mal regelrechte Diskussionen in den Kommentaren, und das wird dann schon mal “episch”, wenn auch selten gehaltvoll - nichts, wovon ich mir den Blick auf den Text zukleistern lassen möchte.

Also, klar: Bei anderer Arbeitsweise oder anderen Arbeitsschritten mögen bunte Kästen, die sich über den Text schieben, als praktisch erscheinen. Aber ich fände es halt schöner, wenn sich das Programm an die eigene Arbeitsweise anpassen ließe statt umgekehrt - und da sind die Kommentare am Rand schon eine massive Änderung gegenüber dem, was sich in den Jahrzehnten davor oder auch beim Lektorat nur auf Papier eingeschliffen hat. Nicht nur optisch, sondern wirklich spürbar.

Die letzten Jahre konnte ich mich immer noch mit einem uralten Word 2000 behelfen, das ich zum Drucken immer wieder rausgekramt habe, weil sich Kommentare darin abgesetzt vom Textkörper drucken ließen. Nur leider macht das Programm inzwischen bei neueren Dateien immer öfter Probleme an anderer Stelle. Wie ich gestern gesehen habe, bietet jetzt noch Libre Office diese Funktionialität.

Besser wäre es, man hätte alles, was man braucht, in einem Programm und käme ohne Konvertierung über die Runden - und das vielleicht auch ein bisschen übersichtlicher als bei den Workarounds. Vor allem halt, wie gesagt, weil Kommentare am Rand auf die Seitenbreite gehen - und damit wirklich ziemlich eindeutig auf Bildschirmarbeit ausgerichtet sind und schon rein konzeptionell am Druckerformat vorbeigehen, egal wie gut man persönlich mit dem “Notbehelf Verkleinerung” leben kann.