Der Einstieg war mühsam, weil ich nicht wusste, ob das ein Reisebericht, eine Bücherrezension oder ein Roman ist. Mit der Zeit wurde es besser und interessanter. Es ist ein literarischer Text, der mich herausfordert. Fremdwörter kann man nachschlagen, das bildet.
Bei der von @oscar21 erwähnter heftiger Erotik habe ich den leisen Verdacht, dass du bewusst diesen Textteil eingestellt hast. Sex sells. Trotzdem wundervoll geschrieben.
Bei der Schrift solltest du nur eine Serif und die entsprechende Kursiv verwenden. Sonst wirds unruhig. Was mich sehr gestört hat, sind die Bilder. Die haben in einem literarischen Text nichts verloren. Die lenken ab und zerstören das Schriftbild. Wichtige Bilder würde ich in einen Anhang stellen.
Auf Seite 59 schreibst du von Aaliya, dann der Satz:
Ich hatte in Melissa gewütet …
Ist das ein Verweis auf die Mythologie oder sollte es Aaliya heissen?
Das ist ein respektabler Ansatz zur Kritik. Bitte verzeih, wenn ich darauf jetzt nicht (nochmal) näher eingehe und stattdessen auf jene Kommentarteitle verweise, die ich heute schon dazu verfasst habe. Das soll nicht missachtend „rüberkommen“ bitte, aber es würde dann redundant.
Ich nehme diese Kritik ernst - aus meiner Sicht ist es freilich weniger ein inhaltlicher denn ein Stilistischer Punkt, weil m.E. der GESTUS Entsprechendes evoziert, aber weniger das sachlich aufs Tapet kommende.
Hihihi. Ich verstehe, was du meinst (glaub’ ich). Aber ich brauche da wirklich nichts „neben mir liegen haben“, das ist tatsächlich alles im Köpfchen und sogar - gewissermaßen - schon im Händchen, also beim Ausführen von Schreibbewegungen.
Ich muss folglich weniger die „virtuellen Bücher zuschlagen“ sondern eher etwas am Duktus und Stil ändern. Das habe ich inzwoschen verstanden und weiß es zu schätzen, wenn du es mir auch noch mal ins Stammbuch schreibst, weil so der Fehler ja immer prägnanter und die Notwendigkeit der Änderung einsichtiger wird.
Is’ in Ordnung. Du sagst ja - wem oder was auch immer sei Dank dafür -, dass es nicht für dich Literatur bedeutet. Für andere jedoch sehr wohl - ich stehe damit ja nur wirklich nicht allein …
Danke für dein feedback und einen schönen Abend.
HA!!! Der erste, der’s gemerkt hat! Phantastisch! Das nenne ich mal „aufmerksam lesen“. Echt toll, @Milar . Mir ist es kurz nach Einstellung der Datei aufgefallen (bei der Überprüfung des hochgeladenen Texts). Im ersten Moment habe ich geflucht, aber dann bewusst den Fehler stehenlassen …
Der Grund: In einer früheren Version hieß Aaliya noch Melissa. Aus irgendeinem Grund ist mir diese eine alte Namensnennung durch die Lappen gegangen …
Ansonsten vielen Dank für deine Kritik. Hat mich sehr gefreut.
Hallo @Sibyll ,
ich möchte die Frage an dich zurückgeben. Das Zitat ist dir wichtig. Ich stelle weiterhin die Frage, ist es unumgänglich wichtig, das Zitat in vollem Umfang anzuführen umd ihm den notwendigen Stellenwert einzuräumen?
Der Lesbarkeit wegen, würde ich dafür plädieren, sich einerseits auf eine Reduktion auf das tatsächliche Mindestmaß zu beschränken. So viel wie notwendig und so wenig wie möglich.
Wie bemisst man das minimal notwendige. Mach es in erster Linie an der Verständlichkeit fest. Wenn du dann merkst, dass rein lesetechnisch etwas fehlt (zu abrupte Zäsur in der Aussage, oder eine fehlende Erklärung, dann genau an diesen Stellen die Übergänge anpassen. Das kann eine Erweiterung des Zitats oder der Paraphrasierung sein.
Ich würde auch mit Zitatfragmenten eher sparsam umgehen. Statt einen Teil zu zitieren und dann den nächsten Teil und dann vielleicht noch einen und noch einen und dann die Interpretation und Erklärung zu liefern. Auch hier so viel wie notwendig aber so wenig wie möglich.
Liebe Grüsse
LonesomeWriter
DAS ist die Frage, lieber @LonesomeWriter !
Und ich glaube, du gibst mir eine gute Antwort, indem du die Verantwortung auf mich zurückschiebst, ohne mich „im Regen stehenzulassen“. Denn ich lese - MEINE Interpretation als freie REZIPIENTIN deines Texts! - einen Ratschlag gleichsam mit, egal, ob du ihn (bewusst) intendiert hst oder nicht : Ich werde das Zitat „aufsprengen“, heißt kürzen, und dann, was notwendig zum Verständnis ist, so kurz wie möglich paraphrasiert, zwischen die stehenbleibenen Zitatteile setzen.
Daneben will ich mal sehen, ob noch andere Ansichten dazu eintrudeln.
Liebe Grüße von Sibyll
Für den Moment nur ein kurzer Gedanke, der mir beim Lesen deiner Frage als erstes in den Sinn kam:
Ich habe während meines Master Studiums in Cardiff, Wales studiert. Die Erwartungen, die dort an Akademische Essays gestellt werden, unterscheiden sich teilw. deutlich von denen, die mir während meines Studiums in Deutschland begegnet sind. Ein Unterschied war, dass wörtliche Zitate in Hausarbeiten und Co in Deutschland sehr häufig waren. Vielerorts wurde erst wörtlich zitiert und anschließend noch einmal erklärt, wie das Zitat im Zusammenhang der Arbeit zu verstehen ist.
In Wales hingegen rieten die Professoren davon ab, wörtliche Zitate zu nutzen. Es wäre sehr viel besser zu paraphrasieren, denn so zeige man ja automatisch auch, ob man es verstanden hat und kann den Bogen zur eigenen Arbeit ebenfalls im gleichen Schritt spannen.
Ob das hierauf nun anzuwenden ist, kann ich gerade nicht sagen. Ich setze mich morgen noch einmal damit auseinander und ergänze meinen Kommentar dann.
Lieber @oskar21 ,
vielen Dank für deine Kritik samt Lob. Bei ev. aufpoppenden weiteren Textproben werde ich deine Ratschläge zu befolgen versuchen, war Formatfragen angeht. Ich habe auf eine PAP.Datei-Einstellung verzichtet, weil die zwei verwendeten Fonts darin auf vielen Rechnern nicht installiert sind und dann Umbruch-Probleme auftreten können, wenn die Ersatzschriften greifen, was meinen doch recht passablen Satz ev. gefährdet hätte.
Ansonsten freue ich mich über deine Ausführungen (in jedem Belang).
Weißt du: Das sind Glanzpunkte für mich (ganz ernst gemeint)! Denn was könnte mir - bei inzwischen etwas luzider gemachten "lit.-ästhetischen Grundhaltung - besseres passieren, als wenn ZWEI Rezipienten ZWEI unterschiedliche Interpretationen eines bestimmten Textteils geben, ohne dass ich jetzt als Autorin in Not käme, mich für eine entscheiden zu müssen … - HERRLICH! Wunderbar! So etwas macht mich glücklich.
Ich danke dir, euch! Einfach schön!
Hallo @Sibyll ,
das war genau meine Intention. Ich will nicht dass du das Gefühl hast, es wäre am Ende gar nicht mehr dein Text. Ich kann sagen, was ich machen würde. Aber ich will dir nicht sagen, was du machen sollst. Reflektiere die Kommentare und entscheide dann im Einzelfall, was deinem Text und auch deinem Gefühl als Autorin zupass kommt.
Liebe Grüsse
LonesomeWriter
Liebe Lisella,
eine sehr INFORMATIVE Antwort! Vielen Dank dafür. Und ja: Dass es ziemlich heftige Unterschiede bei der Herangehensweise zwischen der sog. „kontinentalen Denke“ und jener der angelsächsisch geprägten Welt in diesen Fragen gibt, ist mir auch geläufig.
Das ist ganz lieb von dir! Falls du halt Zeit findest, denn manchmal ist sie ja auch knapp und dann gibt’s natürlich Wichtigeres für dich zu tun.
Wenn was kommt, freue ich mich auf jeden Fall darüber.
Einen schönen Abend für dich!
Nur ganz kurz, @Sibyll - und ich möchte dir wirklich nicht an den Karren fahren … das alte Problem von Kritik an Kunst im weiten Sinn.
Ich kenne keine Definition von Literatur, die aussagt, dass sich ein Text vor allem oder hauptsächlich durch Rekursivität (positive wie negative) auf kunsttheoretische Diskussionen auszeichnen sollte. Das kann man machen. Ob es ausreicht, um einen tragfähigen Text zu weben, bezweifle ich - keine Ahnung, ob ich damit alleine dastehe.
Ich auch nicht. Vgl. dazu nochmal kurz Folgendes:
Ich habe das so bezogen, wie diverse Überkreuzlagen zwischen G & D vom Kern her strukturiert waren (jedenfalls meiner Sichtweise nach), also nicht speziell nur rezeptionstheor. Belange umgreifend, die etwa maßgende Teile der Searle-Derrida-Debatte ausmachten. Kurz: v.a. den Status des sog. Subjekts betreffend.
Nun ja, und dass derlei Fragen im Kern etwas mit Literatur zu schaffen haben, würde meine Wenigkeit nicht in Abrede stellen wollen. Bspw. stand in dieser Debattenreihe ja auch lange und ausschweifend die Frage, „was ein Autor sei“ (vgl. etwa den frühen Foucault) und/oder ob er überhaupt existiere (dazu bpsw. Roland Barthes und auch Derrida) oder ob sich „die Schrift nicht eher ‚selbst schreibe‘“, ums mal platt zu formulieren.
Mein Insistenzpunkt in der vorliegenden Textprobe ist vom theor. background her v.a. die Frage des Verhältnisses von Selbst- und Fremdwahrnehmung samt damit gesetzter Wirrungen und Irrungen im Zus. mit Wahrnehmungs- und Erkenntnisfragen (was letztlich bis auf Keplers Revolutionierung der Optik und andrerseits Kant [samt der Subjekt-Problematik] zurückweist und in diesem Kontext u.a. wiederum die Involvierung des Macho-Essays motiviert hatte), nicht zuletzt auch das Verh. von Ego und Alter Ego in Belangen gegenseitiger Anerkennung betreffend; so etwa entlang der Linie, wie sie bspw. auch Julia Kristeva in Fremde sind wir uns selbst entwickelt hat.
M.E. geht das schon „ein bisschen“ über rein rezeptionsästhetische Fragen, bezogen auch Kunst und Literatur, hinaus …
Nicht zuletzt: darauf referiert ja der in dem II. Buch des Projekt-Romans nicht unmaßgebliche Bezug auf die Bachmanngeschichte Ein Schritt nach Gomorrha! Zusammen mit davon berührten Fragen von Macht, GEWALT und Abhängigkeit. Diese Erzählung nimmt im Hintergrund - denke etwa an die Rolle der Farbe Blau darin! - das uralte Blaubart-Motiv auf, in einer m.E. sehr spannenden Variation, welche vielleicht schon die o.e. Zusammenhänge ebenfalls mit-impliziert (die Bachmann war promovierte Philosophin!).
Jedenfalls will’s mir so scheinen. Und dann fange ich an zu schreiben, weil es mich interessiert - wobei ich dann irgendwann merke, dass IM SCHREIBPROZESS „etwas passiert“, was ich so als klare Intention nicht vor Augen hatte WÄHREND des Schreibens …
Ich kann also folglich „rein intellektuell betrachtet“, ohne dabei ins Lügen zu kommen, gar nicht immer für jede Fügung, für jedes gesetzte Wort, die Verantwortung übernehmen, weil mir hier und da gar nicht „klar ist“, wie diese Fügung oder jenes Wort dahineinkam.
Das stellt mich vor gewisse Probleme, wenns ans Redigieren geht, weil es mir schon wichtig ist, nicht alles … „willkürlich Entstandene“ mal eben so … auszulöschen.
Konnte ich den Problempunkt - in diesem Kontext - etwas verdeutlichen?
Das tust du nicht (ich sehe deine Interventionen nicht so). Ich mag vielmehr solche Infragestellungen - sie helfen, den eigenen Standpunkt für je sich selbst besser luzid zu machen und damit kritisch auch aufs Eignene zu blicken, was ja insgesamt immer bitter nottut.
Tu dir also bitte keinen Zwang an mit konstruktiver Kritik. Ich vertrage das und freue mich sogar darüber. Nur so kommt man voran.
Ich habe in dem ganzen Thread nur eine einzige - aus meiner Perspektive - nicht-konstruktive Kritik vor die Linse bekommen ([pseudo-]psychologisierender Couleur ohne jegliches fundamentum in re); und auf so etwas reagiere ich gar nicht erst (wozu auch?). Sofern ich also antworte, ist mir Kritik auch wertvoll.
Ich wünsche gute Träume und erholsamen Schlaf.
Ebenso
Und ich denke, ich muss morgen nochmal lesen …
Hallo @oskar21 ,
was hindert uns daran uns einfach zu überlegen wie man so etwas am Besten machen kann?
Trotzdem wollte ich in diesem Fall nicht auf das PDF verzichten, denn das ist in diesem Fall sehr gut geworden.
Liebe Grüsse
LonesomeWriter
PS: wir können auch gerne einen neuen Thread aufmachen um zu diskutieren, wie eine Buchdiskussion optimal ablaufen kann.
Hallo,
Ich bin beeindruckt.
Ich selbst habe nur das Ziel so MaInstream wie möglich zu sein. Bin aber auch weder Autor noch Künstler.
Aber genau jetzt wirft das Ganze in mir zwei Fragen auf:
- Hast Du schonmal so etwas Ähnliches über einen Verlag veröffentlicht?
2 wenn ja wie hast Du das gemacht?
Und wenn nein die dritte (heimliche) Frage… warum machst Du das dann?
Das ist nur liebevoll und achtsam gefragt. Keine Kritik!
Ich bin in der Situation, dass ich ein paar Euros aus meinem Geschreibsel verdienen möchte. Ich denke aber auch, daß einige meiner liebsten Bücher nie unter den aktuellen Prämissen für Schreiberlinge erschienen wären.
Also interessiert mich, wie jemand der offensichtlich keinerlei Wert auf Veröffentlichung in breiter Masse legt, das handhabt. Oder ist es wirklich „nur“ der Kunst wegen, dass Du schreibst?
Ich habe bei weitem nicht Dein Bildungsniveau ich bin nur Anwalt (wir sehen ja zu was Anwälte alles nicht in der Lage sind wenn wir die täglichen Nachrichten über unsere Politiker hören)
Deswegen will ich mich der Aufgabe Deinen Text zu lesen gar nicht stellen, weil ich dafür einfach zu doof bin. Aber genau das macht ja den Twist aus, der sich in meinem Kopf nach 3 Sätzen abspielt.
Du legst es ja geradezu darauf an, dass der Leser*in sich fragt „wtf“ man kann nicht zwischen 3 Lieblingsliedern in Endlosschleife wählen, vor allem nicht bei der Auswahl. Da müsste man schon echt was Großes geraucht haben. Auch ergeben Auspizien heraufziehender Finsternis im Grunde ja gar keinen in sich logischen Sinn, wenn man dann noch versucht den Text weiter zu ergründen. Das wäre ja wie deuten zu Deuten… mir ist irgendwie vielleicht unterbewusst bewusst was Du damit erzeugen willst, aber ein Gedanke drängt sich mir als einfach gestricktem Menschen eben vordergründig auf. Du möchtest den Melusine,Melusine… Krawel,Krawel Effekt erzeugen. Verstärkt wird dieses Gefühl, wenn auf einmal „Hoffnung stand“ … das wird dann Kerkelings „Hurzzzz“ wir alle, und vor allem Du, wissen dass Hoffnung nicht stehen kann. Die ist da einfach nicht potent genug. Bestehen könnte sie vielleicht… aber ich glaube Du hast das dann alles absichtlich gemacht…danach habe ich aufgehört, weil ich mir dann eben anfing all die Fragen zu stellen. Ist es eine Verballhornung gäniger Klischees, eine Art von versteckter Kamera?
Das ist aber auch das Erste, was jemand liest, der Dein Buch für die Aufnahme in ein Verlagsprogramn bewerten soll. Daher sei mir meine Frage verziehen. Vielleicht ist sie naiv. Das Konzept auf jede Konvention und Gemeingeschmack einen großen Haufen zu geben finde ich ja klasse, aber wie verkaufst Du das?
Ich würde mich freuen, wenn Du mir etwas von Deinem Geheimrezept verraten würdest und sende liebevolle Grüße