Die ‚direkte-Rede-Funktion‘ wäre noch praktischer, wenn die einzelnen Dialoge farblich abwechselnd z.B. blau und rot dargestellt werden könnten (natürlich nicht auf bestimmte Protagonisten bezogen; einfach nur „dialog1“, „dialog2“ etc). Somit könnte man beim durchscrollen schon auf den ersten Blick ellenlange Monologe an der Farbe erkennen und diese Passagen durch Schnitte oder Gegenfragen spannender gestalten.
Ist zwar jetzt nicht superwichtig, aber wenn es technisch ohne grossen Aufwand möglich wäre … meine Lektorin hätte dann ein bisschen weniger Arbeit mit mir
Müsste mit verschieden formatierten Formatvorlagen machbar sein (wenn man sich die Arbeit machen will (die man sich mit Tastenkürzeln zumindest erleichtern könnte)). Schriftfarbe ist schließlich ein Attribut, das man einstellen kann.
Ich dachte da schon eher an eine automatische Funktion. Wenn Papyrus fähig ist, Text ausserhalb der “…” grau, und den Text innerhalb der “…” schwarz darzustellen, müsste es vielleicht auch möglich sein, (mit ein paar Zeilen mehr) zu programmieren, dass der Dialog statt in schwarzer Schrift abwechselnd einmal schwarz (oder blau etc) und beim nächsten Dialog mit einer Kontrastfarbe (z.B. rot) angezeigt wird.
Ich gebe aber zu, dass ich von Programmierung nicht die geringste Ahnung habe. War nur so ein Komfort-Vorschlag, da ich wenig Inquit-Formeln einsetze (kenne diesen Ausdruck auch erst seit kurzem)und somit bei einer mehrere Seiten langen “direkten Rede” nicht sofort klar ist, ob es ein intensiver Schlagabtausch zwischen zwei Personen ist oder ein (zu) langer Monolog. Ich neige ab und zu zu Letzterem - wie man an diesem Post erkennen kann - und sowas würde mir dann sofort auffallen und ich könnte es sofort umarbeiten, ohne mir erst einen Rüffel vom Lektorat einzuhandeln.
Klar wäre so etwas nützlich, aber woher sollte das Programm wissen, wie viele Personen sich an einem Gespräch beteiligen und wenn es mehr als zwei sind, wer was sagt? So klug sind Algorithmen dann doch noch nicht.
Ich habe mich ungenau ausgedrückt: nicht nach Personen unterteilt, sondern einfach nur bei jedem “…” die Farbe wechseln. Beispiel: eine Seite mit Dialog zweier oder mehrerer Personen. Auf dem linken Bild sieht man bei der Funktion “direkte Rede” nur schwarzen Text - es könnte also auch ein einseitenlanger Monolog sein (den man ja keinem Leser zumuten will). Rechts sieht man dank der Zweifarbigkeit - auch ohne auf den Text zu achten und selbst bei schnellem Scrollen durch das Buch - dass es sich hier um Dialoge verschiedener Personen handelt.
Schaltet man die Funktion “direkte Rede” wieder aus, ist natürlich wieder alles in der Originalformatierung.
Egal, vielleicht findet das ausser mir auch gar niemand hilfreich. Wollte es nur mal zur Diskussion stellen.
Also ich überlege mir stets, ob ich jetzt ein Inquit einbaue oder nicht. Dabei ist es fundamental zu wissen, wer gerade redet und ob das auch ohne Inquit -Formel leicht erkennbar ist. Jetzt eine farblich leichtere Übersicht zu haben, wann gerade wieder ein Dialogwechsel stattfindet, das würde es mir erschweren, so etwas zu erkennen. Es käme mir vor wie eine Selbstverarschung. Es kommt ja schließlich darauf an zu erkennen, ob der Leser den Dialogwechsel erkennt. Wenn ich mir aber farbliche Hilfsmittel dafür heranziehe, die der Leser gerade nicht hat, ist das in meinen Augen arg kontraproduktiv.
Außerdem: Ein Dialog kann ja auch durch einen sonstigen Text unterbrochen werden und der danach kommende Dialog wird einfach nur von derselben Person fortgesetzt. Dann hätte man 2 Farben für ein und dieselbe Person. Das erscheint mir nicht sonderlich hilfreich.
Vielleicht mag es andere Gründe geben für eine solche Farbanzeige. Mir fällt aber gerade keine ein.
Sicher, danke, Andreas - deswegen hatte ich auch bisher nichts (Ablehnendes, sorry) dazu gesagt, weil ich dachte, das sei klar:
“Das geht so leider nicht!”, sagte er. “Die Erkennung, wer spricht, kann so nicht funktionieren, so schlau ist kein Programm!”, ergänzte er weiter.
<= es spricht die gleiche Person, bekäme aber durch das erste ‘sagte er’ einen - falschen - Farbwechsel verpasst. Eine Zuordnung der Sprache zur Person ist mit heutiger KI noch nicht leistbar.
Abgesehen davon ist das ja genau konträr zu dem, womit Du mich damals überzeugt hattest, das einzubauen:
Lebt meine wörtliche Rede durch ihren INHALT und kann man gut erkennen, wer was spricht? Ist das ein Dialog, dem man notfalls auch ohne Beitext brauchbar und lebendig folgen kann?
Denn der Leser spätestens wird ja nachher eben keine Farben mehr haben - und genau dafür ist die Ausgrau-Funktion für den Beitext ja, um dem Leser einen möglichst stimmigen Dialog zu bieten.
Und hierbei würde ein Farbwechsel eben nicht unterstützen, denke ich.
Vielleicht ist es an dieser Stelle ganz nützlich, nochmal zu erzählen, wie es zur Dialoganzeige kam: Ich bin auf einen Artikel eines Autors gestoßen, der über seine Arbeitsweise geschrieben hat, was Dialoge anbelangt, und zwar machte sich dieser Mensch die Mühe, jeweils nur die Dialoge aus seinem Romantext herauszukopieren, von allen “sagte er” und “meinte sie” zu befreien und separat vom übrigen Text zu überarbeiten und nachher wieder ins Manuskript zurückzupfriemeln! Gute Idee, dachte ich, aber könnte man dieses “Dialoge rauskopieren” nicht als automatische Funktion anbieten? Und als ich das Ulli vorschlug, meinte der, “jo, aber das geht auch noch einfacher” und so kam es zu der Funktion, allen Nicht-Dialog-Text ausgrauen zu können. Was den Vorteil hat, dass man direkt im Manuskript arbeitet und keine Fehler bei der Rückübertragung von Änderungen machen kann.
Hinter all dem steht die Einsicht, dass es für einen gelungenen Dialog ideal ist, wenn man allein aus der Sprache des Sprechenden erkennen kann, wer was sagt. (Wunderbar kann man das übrigens in Donald Duck-Comics studieren: Da sind die unterschiedlichen Sprachebenen von Onkel Dagobert, von Donald und von den Neffen Tick, Trick und Track vorbildlich herausgearbeitet; man wüsste auch ohne Bildchen, wer was sagt!)
Danke, Andreas, für die historische Aufbereitung, die hatte ich irgendwie nicht mitbekommen.
Es ist ja immer ein löblicher Wunsch, sich als Autor von einem Programm eine Arbeitserleichterung zu versprechen. Wenn man dann einen Vorschlag hat: Immer raus damit, vielleicht bringt er ja etwas. Ich glaube auch, dass gerade dieser Wunsch, die Dialoge farblich differenziert angezeigt zu bekommen, für den einen oder anderen Fall tatsächlich eine bessere Übersicht bringt, je nachdem, wie der Autor schreibt und arbeitet.
Für mich selber sehe ich das zwar eher nicht, aber dennoch glaube ich, dass ein Programm sich da eigentlich leichttun müsste, die farbliche Differenzierung anzubieten. Immerhin sind die Dialoge ja ohnehin selektiv erfasst, was man ja an der Ausgrauung des übrigen Textes erkennt, sobald man die Funktion „nur wörtliche Rede anzeigen" eingeschaltet hat. Dann dem Programm zu sagen, die Dialoge abwechselnd mit je zwei unterschiedlichen Farben zu versehen, stelle ich mir nicht als problematisch vor. Der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen, wenn es später heißt, Papyrus kann nicht unterscheiden, wer gerade spricht. Das kann kein Programm leisten, aber das Netz kann hier dennoch „Fehler" finden, die es Papyrus anlasten könnte.
Ob das dennoch grundsätzlich ein allgemein wünschenswertes Feature ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Wenn nur ein “das wäre doch recht leicht zu machen!” dafür spricht, nicht aber, dass man wirklichen Nutzen daraus ziehen kann, bin ich im Sinne der Vermeidung einer Überfrachtung gegen den Einbau solcher Features.
Ich muss gestehen, der Farbwechsel zwischen den Dialogen überzeugt mich auch nicht. Mich würde es mehr verwirren als mir helfen. Was ich hingegen hilfreich fände, wäre eine farbliche Hervorhebung von Inquits im Rahmen der Stilanalyse, wobei ich mir die Implementierung aber als recht schwierig vorstelle.