Die Senioren übernehmen

Liebe Leute!

Ich schreibe gerade an einem Roman, der sich thematisch ein klein wenig mit dem Roman Der Sturmgondoliere verschränkt, und mit den Protagonisten betrete ich Neuland. Bislang habe ich meine Romane meist so angelegt, dass es die Geschichten junger Leute waren (sehr oft schwul), die in Kalamitäten kommen und versuchen, damit fertigzuwerden. Oft eingebettet in magischen Realismus wie zB in Fluchtgemälde. Die meisten Romane spielten auf Kuba und Gran Canaria.

Jetzt schreibe ich an einem Roman, in dem zwei Senioren, die gerade von Schicksalsschlägen gebeutelt, zufällig einander begegnen, sich anfreunden und in ihrem hohen Alter Lebensfreude und Glück neu erfahren. Gleichzeitig ist es auch eine Geistergeschichte, es geht nicht zuletzt um Vergangenheitsbewältigung, die Bürde des Alters, aber auch um Facetten des Lebensglück, die man manchmal erst im Alter entdecken kann.

Synopsis

Frank Ostrowski, 75, verwitwet und von Trauer zerrissen, begibt sich auf eine Reise durch Europa – ursprünglich als Abschied von seinem verstorbenen Ehemann Richard gedacht. Doch auf einem slowenischen Rastplatz nimmt sein Leben eine unerwartete Wendung: Zwei vierzehnjährige Zwillinge, Mattia und Samuele, stürzen aus dem Wald und flehen ihn an, sie zu ihrem Großvater nach Montaione in der Toskana zu bringen.

Was als spontane Hilfsaktion beginnt, entpuppt sich als unmögliche Begegnung: Die Zwillinge starben vor zehn Jahren bei einem Gewitter in einem Teich. Frank wird zum Passagier einer Geistergeschichte – und zum Katalysator für Heilung in einer Stadt, die von Verlusten gezeichnet ist.

In Montaione trifft Frank auf Matteo Rossi, den Großvater der Zwillinge, der nach dem Tod seines Vaters aus Florenz in sein Elternhaus, ein Weingut in Montaione, zurückkehrt. Zwischen den beiden älteren Männern entsteht eine unerwartete Freundschaft, während sie versuchen zu verstehen, warum die Geister der Jungen Frank ausgerechnet hierher geführt haben. Sie entdecken Überschneidungen zwischen den Gemälden von Franks verstorbenen Mann Richard und den Werken eines kubanischen Jungen, dessen Spuren von der Zeit verweht wurden und zwar so gründlich, dass es fraglich ist, ob er je wirklich existierte …

Die kleine toskanische Stadt ist durchzogen von Straßen mit traurigen Namen – Gassen, die nach verstorbenen Kindern benannt wurden. Montaione ist ein Ort außerhalb der Zeit, ohne Internet, aber reich an Geschichten: vom mysteriösen Maler Lucian Pereira, der Gemälde schuf, obwohl er nie geboren wurde; vom Sturmgondoliere, der in Gewitterwolken Seelen einsammelt; von einer Familie, deren Geschichte mit der Stadt untrennbar verwoben ist.

Frank, der sein Leben lang vor dem Alter geflohen ist und nach Richards Tod nur noch Leere empfand, findet in Montaione etwas Unerwartetes: nicht den Tod, sondern einen Neuanfang. Die Begegnung mit den Geistern zweier Jungen, die keine Angst hatten, lehrt ihn, wieder ohne Angst zu leben und in Matteo findet er einen Freund, mit dem er seinen Lebensherbst teilen kann und will.


Das ist mal ein kurzes Update zum aktuellen Projekt, für das ich von diversen anderen Schreibprogrammen und einem weiteren Kurzaufenthalt auf Linux zu Papyrus zurückkehre, um die Komplexität besser in den Griff zu bekommen.

Lieben Gruß aus Wien!
Peter

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Ich liebe es, wenn neben gehyptem Young Adult mehr Old Adult in den Fokus Schreibender gerät! :heart_eyes:

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Alte Männer, tote Kinder, Kuba, Toskana, magischer Realismus … und schon hast du mich!
Leiwaund, Oida, schreib weida!

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Klingt nach einer sehr intelligent konzipierten Story. Machen!

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Dabei halte ich mich eher für einen Drauflosschreiber, der sich von der Geschichte reiten lässt :slight_smile:
Aber ja, die Umrisse habe ich ich im Nebel ausmachen können und es ist wohl nun meine Aufgabe, die Details einzusammeln und zu beschreiben.

lg/Peter

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Hört/liest sich spannend… weiter schreiben

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Klingt richtig stark! hat mich sofort gepackt. :slight_smile:

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160 Seiten sinds schon. Jetzt gerade entdeckt Frank die merkwürdigen Überschneidungen zwischen den Gemälden eines jungen Kubaners, der scheinbar ein Geist war, als er sie schuf und nun verschwunden ist, und den Werken seines verstorbenen Ehemannes, die er in Papprollen im Keller seiner Wohnung in Wien verstaut hat. Da tut sich ein wunderbares, halbdüsteres Wunder auf und eine mögliche Erklärung, was Geister wirklich sind. Und zwar nicht unbedingt nur die ruhelosen Seelen von Verstorbenen …

lg/Peter

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Klingt immer besser! Auf jeden Fall sehr interessant und es hebt sich von der Masse (inklusive meiner Plots) erfrischend ab! :+1:

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Von mir bekommst du für die Story auch einen :+1: nach oben.

Erinnert frappant an „Das Labyrinth der Masken“ von Leonardo Padura.
Is scho kaft, Peda!

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Natürlich kenne ich das Buch von Leonardo Padura, den ich selbst sehr gerne lese, weil mir der lakonisch-kubanische Stil gefällt, aber handlungsmäßig sehe ich keine Ähnlichkeit. Ich mag das Buch übrigens deshalb sehr, weil Padura mit dem Thema tiefentspannt umgeht.

lg/Peter

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