Die richtige Kapitellänge?

@Pferdefrau Sie hat *New Adult *gesagt. Ich kann mir doch von einer Person, die solch schauerhafte Wörter in den Mund nimmt, nichts erklären lassen. Was soll ich mir unter *New Adult *vorstellen? Das sind nichts anderes als Liebesromane mit ausführlicher Erotik, wer dazu nicht steht, der soll sich bitte ein anderes Genre suchen. Oder was bedeutet *New Adult? Ist eigentlich auch egal. Gibt es einen lesenwerten Roman, der unter dieser Kategorie verfasst wurde? Ich wette, nicht. *Dass ich nicht weiß, was eine Szene ist, war nicht wahr, ich habe das Stilmittel der Übertreibung verwendet. Eine Hyperbel, wenn du so willst. :kissing:

@FancyFux - Ich denke, der Aufbau eines Romans ist immer gleich, unabhängig vom Genre. Szenen sind immer Bestandteile von Kapiteln, Kapitel Bestandteile von Büchern, Bücher ein Teil der Literatur. Da spielt es m. E. keine Rolle, ob es sich um Erotik, Liebesschnulze, Drama, tiefenpsychologische Kriminologie, etc. handelt. Der Aufbau hat ja nicht zwangsläufig etwas mit dem Inhalt zu tun. Ich denke, du wirst das genauso sehen, möchtest dich nur nicht von jemandem “belehren” lassen, der etwas schreibt, das du für minderwertig hältst. Ich finde, die Dame hat es anschaulich erklärt.

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Mal eine Frage an @Maika, die schließlich diesen Thread eröffnet hat: Konnten dir die bisherigen Beiträge bei der Beantwortung deiner Frage helfen?

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Hallo Suse, hallo Ihr allen, die Ihr hier etwas geschrieben habt!

Und ob mir die Beiträge geholfen haben. Und wie cool sich dann eine Diskussion aufgefächert hat. Ich habe auch schon viele gehobene Daumen verteilt.
Zudem habe ich mich über meine eigenen Kapitel hergemacht. Und zwar mit neuer Selbstsicherheit: Nämlich einerseits der Freiheit, dass meine Kapitel so lange sein dürfen, wie sie es brauchen. Andererseits einem neuen Blick auf Sinnzusammenhänge und mögliche Stellen, wo sich doch eine neue Kapitelüberschrift anbietet.

Von @Maxe habe ich die drei Sternchen übernommen. Auch wenn das von manch anderen Forianern kritisch gesehen wird. Doch meine Testleserin (die hier mitliest :)) hat mir verdeutlicht, dass ich den Wechsel der Perspektive etwas leserfreundlicher gestalten sollte.

Und die Erfahrung, dass immer jemand meckert, hört sich auch tröstlich an.

Insofern: Danke an Euch alle! Und schön, dass man zwischen den Zeilen und Beiträgen den Spaß an diesen Diskussionen herausspüren kann.

Grüße in die Runde
Maika

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Das freut mich, @Maika, wenn wir dir weiterhelfen konnten. Vergiss die Kapitellängen, die ergeben sich.
Verwende Szenen (ob mit ohne ohne Zeichentrenner), das bringt dich weiter.
Schau dir mal an, was Jacky Vellguth über Szenen zu sagen hat:
Die perfekte Szene - Teil 1 - Schriftsteller-werden.de

Viel Spass beim Schreiben.

PS: Mir sind die drei Sterne als Szenentrenner auch etwas zu markant, deshalb verwende ich sowas:
Szenentrenner.jpg

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Davon kann man halten was man will, aber darum ging es nicht.
@Suse hat es auf den Punkt gebracht:

Wenn Du dich von meinem Post auf den Schlips getreten fühlst tut mir das leid. Es war nur gut gemeint.
Davon abgesehen, ist das vielleicht noch für andere Forianer hilfreich.

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Aha …

Eine Szene ist eine Handlungseinheit, die in der Regel an einem bestimmten Ort und in einem bestimmten Zeitabschnitt spielt und in der sich etwas für die Geschichte Wichtiges (und daher Erzählenswertes) ereignet.

Oder anders gesagt: Eine Szene ist für eine Geschichte das, was ein Ziegel für eine Mauer ist.

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Kapitel sind übrigens grundsätzlich entbehrlich. Es gibt viele Romane, die überhaupt nicht in Kapitel unterteilt sind. Erst neulich hatte ich einen in Händen, “König Alkohol” von Jack London.

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Der übrigens ein äußerst lesenswertes Buch ist und in meinem Bücherregal steht.

Echt? Hatte noch nie so ein Buch in den Händen. Und das geht? Da muss ich mir “König Alkohol” mal merken.

Hallo @Maika,

einige haben geschrieben, dass es Bücher ganz ohne Kapitel gibt.

Ich selber halte persönlich nichts davon, denn wenn ich ein Buch lese, schaffe ich es zeitmäßig nicht an einem Tag und teile mir die Kapitel ein.
Mag bei Ebooks überflüssig sein, da man die Seite sofort wieder angezeigt bekommt, wo man aufgehört hat zu lesen, aber ich bin noch eher der Druckausgaben-Leser.

Ich teile die Kapitel ebenfalls in Szenen ein.
In den ersten Büchern waren die Kapitel um die 10 Seiten. Manchmal 8 manchmal 12. So genau klappt das nicht. (Ich zähle grundsätzlich nicht die Worte, die ich schreibe. Denn ich gehe nach der Seitenzahl. Finde ich persönlich übersichtlicher.)
Es gibt aber auch in anderen Werken Kapitel, die nur 2 oder 3 Seiten lang sind. Kommt dann eben immer auf die Handlung an.
Filme werden auch in Kapitel eingeteilt, warum also nicht auch Bücher?

Also guck, wie es bei dir am Besten passt und achte nicht darauf, was andere sagen.
Man kann es eh nie allen recht machen.

LG Tessley

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Ich schlage mich gerade mit diversen grundlegenden Fragen herum. Unter anderem mit der Rolle von Kapiteln und bin froh, dass ich in diesem älteren Faden gelandet bin.

… musste grad schmunzeln. Da ich dieses Buch von Jack London noch nicht kannte, habe ich rasch mal bei wikipedia geschaut. Und was lese ich als Erstes?

Zitat Wikipedia:
„In 39 Kapiteln zeichnet der amerikanische Schriftsteller Jack London (1876–1916) im Rückblick in seinem Buch König Alkohol seine persönlichen Erfahrungen mit dem Alkohol nach.“

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Man kann natürlich jeden Text in Sinnabschnitte unterteilen und die dann „Kapitel“ nennen oder sonst irgendwie. Aber es ging ja um die Frage, über wie viel Text man „Kapitel“ drüberschreibt, und zumindest in meiner Ausgabe kommt das Wort „Kapitel“ nicht vor; das Buch ist eine ununterbrochene Abfolge von nur durch Leerzeilen getrennten Szenen und Schilderungen.

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… ich habe auch eher Wikipedia angezweifelt :wink:

Terry Pratchett hat 41 Scheibenwelt-Romane geschrieben - und bei fast (?) allen, hat er auf Kapitel verzichtet. Was freilich nicht bedeutet, dass es keine Szenen/Sinnabschnitte gibt, in die sich die Bücher unterteilen.

Grundsätzlich stimme ich allen Vorrednern in diesem Thread zu: Die Kapitellänge sollte sich an der Geschichte orientieren und dort enden, wo es Sinn ergibt. Allerdings hat der Autor mit seinen magischen Fingern natürlich prinzipiell die Möglichkeit, die Geschichte entsprechend zu steuern. Kapitel und ihre Längen gehören ja zur Struktur eines Romans, die wiederum durchaus das Leseempfinden und -erlebnis entscheidend beeinflussen. Dabei ist das auch sehr genreabhängig. Es ist ja kein Zufall, dass Thriller wie “The Da Vinci Code” von Dan Brown sehr kurze Kapitel haben, die fast immer mit einem Cliffhanger enden, während monumentale Fantasy-Romane häufig über sehr lange Kapitel verfügen.

Beides kann dabei sowohl ermüdend als auch anregend wirken :wink:

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