Die kleinen Hobbyschreiber oder Schreiben der Freude wegen

Es gibt sie hier auf Seitenwind auch. Die kleinen Hobbyschreiber. Die Geschichten schreiben, die nie veröffentlicht werden. Geschichten die vor Freude, Kreativität und Fantasie nur so spriessen. Ich denke ich bin einer davon. Ich kann nicht beurteilen ob Kafka gut oder schlecht schrieb. Aber was ich kann: Ich kann zu meinen Geschichten stehen, ob sie nun gut oder schlecht sind. Vielleicht lesen sie sich wie ein Drittklassaufsatz. Das macht aber nichts. Wenn ich die Geschichte toll finde, ist das Ziel erreicht und ich bin motiviert weitere zu Schreiben.
Ist das nicht toll?

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Doch, ist es. Es gibt Menschen, die haben Spaß daran, Briefmarken zu sammeln, Modellschiffe zu bauen, zu Töpfern und was der Dinge mehr sind. Warum soll man also keinen Spaß daran haben, ohne kommerzielle Absicht zu schreiben?
Übrigens: Ich habe noch nie gehört, dass sich jemand als „kleiner Briefmarkensammler“ oder „kleiner Modellbauer“ bezeichnet. Warum sollte man das tun, wenn man sich die Schreiberei zum Hobby auserkoren hat?

Gruß,
misc

Das Wichtigste ist, dass man selbst Freude daran hat und vielleicht einigen Menschen damit Freude machen kann (wenn man nicht gerade davon leben muss).

Ich habe letztens auch ein wunderschönes Zitat von Michael Ende gelesen, das irgendwie dazu passt:

Blockzitat
(…) Kunst und Poesie erklären ja nicht die Welt, sie stellen sie dar. Sie brauchen nichts, was über sie hinausweist. Sie sind selbst ein Ziel. Ein gutes Gedicht ist nicht dazu da, die Welt zu verbessern - es ist selbst ein Stück verbesserte Welt, es braucht daher keine Botschaft. Dieses Hinausstarren auf die Botschaft ist eine unselige Erfindung der Literaturprofessoren und Essayisten, die sonst nicht wüssten, worüber sie schwätzen sollten. (…) Die größten Werke der Literatur haben keine Botschaft. Sie beweisen oder widerlegen nichts. Sie sind etwas, wie ein Berg oder ein Meer oder eine tödliche Wüste oder ein Apfelbaum.

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Oder wie beim Motorrad fahren: Der Weg ist das Ziel. Ohne Raserei, ohne irgendwo ankommen zu müssen, wenn man mal davon absieht, dass man irgendwann auch wieder zuhause sein sollte.

Wenn man anfängt zu schreiben, macht einen der Rest der Welt genug runter, in den Chor muss man nicht auch noch selber einstimmen. Man schreibt, Punkt. Was draus wird oder nicht, das weiß man ohnehin nie. Und sei es, dass ein Freund die Bitte eines Hobbyschreibers, das Geschriebene nach seinem Tod zu verbrennen, missachtet, wie es Franz Kafka erging. Er war auch Hobbyschreiber und ist trotzdem Weltliteratur geworden.

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Hallo, du wunderbarer kleiner Hobbyschreiber, um so peinlicher empfand ich hier Kritiken im Seitenwind. Irgendein Schreiber (nicht-dt-muttersprachler) solle sich ein anderes Forum suchen.
Auch das dauerhafte Draufrumgehacke, dass einigen die orthographischen Stützstrümpfe fehlen - war der schräge Grund einen Text abzuwerten - lässt bei mir eher Peinlichkeit aufkommen.
Statt hier pädagogisch wertvoll und wertschätzend zu unterstützen, wird mit dem diktatorischen Duden Kreativität getötet.
Dir wünsche ich viele schöne Momente beim Schreiben.

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Ich weiß nicht, warum manche Leute immer wieder der Ansicht sind, dass das Einhalten gewisser Regeln das Ende jeglicher Kreativität bedeutet. Die ‚ortographischen Stützstrümpfe‘ sind nunmal das Handwerkszeug eines jeden Autors, egal ob Hobbyist oder Profi. Und auch bei einem Hobby kann man seine Fähigkeiten weiterentwickeln; normalerweise ist es ja auch ein echtes Erfolgserlebnis, wenn man eine Hürde oder Schwierigkeit endlich meistert.

Ich gehöre zu den Menschen, die sich an fehlerstrotzenden Texten stören, vor allem, weil wir alle hier ein wundervolles Schreibprogramm verwenden, mit dem man die gröbsten Schnitzer ausgebügelt bekommt. Sorgfältiges und mehrfaches Korrekturlesen macht halt etwas Mühe und kostet Zeit, ich meine aber, die sollte man sich nehmen, sobald man einen Text der Öffentlichkeit zu Lesen gibt. Hat was mit Respekt seinen Lesern gegenüber zu tun.
Genauso wie ein gutes Essen nicht halb roh auf den Tisch kommen sollte oder bei einem gut genähten Kleidungsstück die Nähte halten müssen, sollte auch ein guter Text gewisse Kriterien erfüllen.

Pädagogisch wertvoll und wertschätzend unterstützen - jo mei, bedeutet das, dass man nicht kritisieren darf/soll? Oder dass wir uns hier auf dem Niveau von Vorschulkindern bewegen, deren erste Elaborate um Himmels Willen auf der ganzen Linie nur gelobt werden dürfen?
Bei Kindern ist das absolut sinnvoll, wir sind hier aber alle altersmäßig über dieses Stadium längst hinaus. Und gerade als Autor ist ein dickes Fell überlebensnotwendig.

Ich finds echt toll, wenn jemand absolut nur aus Spaß an der Freud schreibt und glücklich ist, wenn ihm/ihr seine Story gefällt. Sobald man sein Werk aber einem Publikum vorstellt, muss man damit rechnen, dass da auch Kritik kommen kann. Und in einem Schreibforum wie diesem hier empfinde ich sowas nicht als Peinlichkeit.

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:+1: der Müllerin

Ja, hundertprozentige Zustimmung von mir. Meiner Meinung nach sollte man das immer tun. Um so mehr, wenn man an einem Schreibwettbewerb teilnimmt, und ein solcher war der erwähnte „Seitenwind“.

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@müllerin:
Falls dieser Kommentar mit dem anderen Forum suchen tatsächlich so gefallen ist, ist es selbstverständlich nicht in Ordnung. Persönliche Angriffe gehen gar nicht und haben eigentlich regelmäßig entsprechende Reaktionen seitens der Community und/oder der Moderation zur Folge. Mir ist ein solcher Kommentar nicht aufgefallen, das will aber bei tausenden Beiträgen und Kommentaren im Seitenwind nichts heißen.

Aber zum Rest deines Kommentars:
Für eine angebliche Freundin pädagogisch wertvollen und wertschätzenden Feedbacks ist dein Kommentar erstaunlich apodiktisch, belehrend und geringschätzig formuliert. Wer nicht deine Auffassung von Kritik vertritt, ist ein Nörgler, pedantischer Kleingeist, „schräg“, peinlich und ein Kreativitätsmörder. Woher kommt eigentlich die zunehmende Einstellung in der Gesellschaft „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben und wenn du nicht hundertprozentig meiner Meinung bist, dann bist du dumm/empathielos/rechts/links/whatever“? Wo ist eigentlich die Diskussionskultur und auch Frustrationstoleranz geblieben? Andere Meinungen werden als unverzeihlich betrachtet, nur man selbst vertritt moralisch hochstehend die alleinige Wahrheit.
Die Kommentare im Seitenwind (als Kritiken kann man die Einzeiler m. E. nicht betrachten) waren überwiegend positiv, für meinen Geschmack fast schon zu weichgespült. Kritik ist immer subjektiv, nur im Bereich Orthografie kann sie objektiv sein. Da gibt es nur richtig oder falsch. Ein Schreibfehler oder die Nichtbeachtung irgendeiner exotischen Grammatikregel wird niemand kritisieren, aber ein Text voller Schreibfehler oder einer amoklaufenden Autokorrektur wirkt nun mal auf mich als lieblos „dahingerotzt“ und Ausdruck mangelnden Respekts gegenüber den Lesern, wie @Yoro schon sagte. Und - da es sich um einen Schreibwettbewerb handelte - um ein m. E. valides Bewertungskriterium.
Wenn man hier einen Text einstellt, gehe ich per default davon aus, dass man fundierte und sachbezogene Kritik dazu möchte, um sich vielleicht zu verbessern, Ansichten von außen zu hören, etc. Das ist nun mal kein Ponyhof. Wer nur Lobhudeleien und fluffige Heititei-„Kritiken“ hören möchte, möge dies beim Einstellen seines Textes dazuschreiben, dann erspare ich mir die Lektüre und Auseinandersetzung mit dem Inhalt und schreibe gleich ein „Das hattu aber fein gemacht“ hin.

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Eigentlich hat mein Beitrag nicht zum Ziel eine Diskussion zum Thema Rechtschreibfehler ja oder nein auszulösen. Danke, dass ich euch so ereifert. Ich staune immer wieder wie aus einem Apfel plötzlich eine Birne wird. Aber was ich eigentlich ausdrücken wollte: Schreiben macht Spass. Das ist alles.

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Ein Punkt, in dem wir uns wohl alle einig sind.