Hey, ich habe vor wenigen Wochen begonnen, mein erstes Buch zu schreiben. Unten habe ich einen Teil eines Dialoges hinein kopiert. Im Buch gibt es zu dem Thema bisher keine nennenswerten Infos. Es ist ein Glaubensgespräch. Aber über einen ausgedachten Glauben. Es soll sich also niemand von meinem Text angegriffen fühlen.
Ich freue mich sowohl über positives Feedback - bitte mit Erklärung was gut ist als auch über konstruktive Kritik.
Für beides gilt: Inhalt und Formulierung, aber biiitte keine Rechtschreibung…es ist nicht die Endfassung.
„Du hast die Götter, ihnen kannst du immer vertrauen.“ Wandte Malia ein.
„Ich glaube nicht an die Götter.“ Spuckte Dermion.
Malia öffnete den Mund, und schloss ihn wieder.
„Aber…“ Der Glanz aus Malias Augen verschwand. „Wie?“
Dermion warf einen Holzspan ins Feuer, und die Funken tanzten in den Raum hinein. Malia wich nicht zurück. „Wie soll die Welt ohne Götter funktionieren.“ Flüsterte sie dann. „Wer soll die Welt erschaffen haben, wenn nicht die Götter?“
„Und wer denkst du, hat die Götter erschaffen?“ Fuhr Dermion sie an. „Wer, sag es mir.“
„Die Götter waren schon immer da, so steht es in“-
„Den alten Schriften?“ Unterbrach Dermion sie. „Und wer denkst du, hat die geschrieben? Die Menschen. Und warum muss die Welt erschaffen werden, und die Götter waren schon immer hier? Was unterscheidet deine Götter bitte von der restlichen Welt? Wenn sie schon immer dagewesen sein können, warum kann es die Welt nicht auch gewesen sein? Du versuchst deine Fragen zu erklären, aber verschiebst sie nur: Wie ist die Welt entstanden? Durch die Götter. Und wie sind dann deine Götter entstanden?“
„Die Götter sind nicht wie die Menschen, oder die Erde, sie funktionieren anders“-
„Dir muss doch auffallen, dass nichts von dem was du redest Sinn ergibt!“ Dermion holte tief Luft, und verbannte die Schärfe aus seiner Stimme. „Also, die Götter sind gut. Würdest du dem zustimmen?“
„Ja.“ Antwortete Malia kühl.
„Gut. Außerdem sind sie allmächtig ja?“
„Ich denke nicht, dass jeder Gott allmächtig ist, aber ich denke, zusammen sind sie es, ja“
„Wenn sie also geeinigt allmächtig sind, wissen sie entsprechend auch alles. Korrekt?“
„Korrekt.“
„Wieso gibt es dann Übel auf der Erde? Weshalb gibt es Krankheit und Schmerz?“
„Das ist eine hochkomplexe Glaubensfrage…“
„Fass dich kurz.“ Knurrte Dermion.
„Na ja, ich bilde mir nicht ein, die Götter zu verstehen.“ Sie seufzte: „Vielleicht liegt es daran, dass wir Menschen nicht immer das tun, was die Götter wollen, ihnen nicht genug vertrauen, oder nicht genug beten. Oder weil sie uns damit helfen wollen, denn ohne schlechte Dinge, schätzt man vielleicht auch die guten weniger. Es gibt, denke ich, keine Welt, in der alles perfekt ist. Wenn es sie gäbe, würden die Götter sie uns schenken. Aber… vielleicht kann so eine Welt nicht existieren. Wenn alles perfekt wäre, dann wäre das…normal, vielleicht sogar langweilig oder öde. Mit so einem Geschenk würden die Götter uns langfristig nichts Gutes tun.“
„Mh, na gut. Aber ist es denn nötig, das so viele Menschen an Krankheiten sterben? An Dingen sterben, für die sie nichts können? Wäre es nicht sinnvoller, die zu bestrafen, die es verdient haben?“ Wie meinen Vater.
Malia dachte kurz nach. „Vielleicht opfern sie den Götter nicht genug.“ Schlug sie dann vor.
„Deine Götter sind also nur gut, wenn man sie dafür bezahlt?“
„Das habe ich nicht gesagt“-
„Also ist eine Hure ein guter Mensch, weil sie sich ficken lässt, wenn man sie dafür bezahlt?“
„Hast du gerade…“-
„Deine Götter mit einer Hure verglichen? Ja.“
Malia starrte Dermion an. Er sah Entsetzen, Fassungslosigkeit und Traurigkeit in ihren Augen. Den Augen, die zuvor voller Lebensfreude wie zwei Sonnen gestrahlt hatten, waren jetzt wie zwei Kohlen, deren Energie schwach glimmend verglühte.
Er hatte sie verletzt.
Vielen Dank fürs lesen schon mal
Grüße Sion