Wie haltet ihr es mit Zeit- und /oder Datumsangaben in euren Manus?
Soll jedes Kapitel mit einem Datum und ggf. mit einer Zeit überschrieben werden?
Kann man darauf verzichten, wenn die Geschichte linear verläuft?
Falls im Lauf der Geschichte ein Rückblick erforderlich ist/wird, als Einstieg mit der entsprechenden Zeit überschreiben?
Ich baue darauf, dass sich das aus dem Inhalt erschließt. Man könnte schreiben, dass sie sich ans Frühjahr 1976 erinnerte, wie er ihr den Kopf verdreht hatte.
Fitzek löst das Problem in seiner AchtNacht mit Kapitelüberschriften. Mich stört das, weil das Buch gleich losgeht mit „1 Monat zuvor“ und ich mich unweigerlich gefragt habe, wovor. Muss nich mal gucken, was da genau steht. Mich hat das gestört.
Ich habe für mein Manuskript außerhalb des Buchtextes im Organizer minutiös den Zeitablauf notiert, damit ich beim Schreiben jederzeit den Überblick habe und mir keine Logikfehler passieren.
Im Buchtext bin ich mit Zeitangaben möglichst sparsam. Am Ende sollen nur so viele Zeitangaben im Buch stehen, wie der Leser wirklich braucht, um die Geschichte gut einzuordnen und zu verstehen.
Als Leser merke ich mir Kapitelüberschriften normalerweise nicht. Es kann ein netter Bonus sein, wenn in den Kapitelüberschriften Informationen enthalten sind, aber wenn diese Informationen nur dort zu finden sind, fehlt mir was im Text.
Bei meiner veröffentlichten Reihe habe ich konkrete Datumsangaben als zusätzliche Kapitelüberschrift (kleine Schriftart in der Zeile darunter).
Der Hintergrund dazu: im ersten Buch habe ich extrem mit Zeitsprüngen gearbeitet. Es beginnt im Heute und springt dann an einen Zeitpunkt x in die Vergangenheit, arbeitet sich von da aus aber weiter ins Heute vor. Und das immer wieder mit Sprüngen ins Heute, das natürlich weitergeht. Ich hatte also quasi zwei lineare Zeitstränge, die sich treffen mussten.
Um deutlicher zu machen, wo man gerade steht und dann auch klar zu machen, dass man mit den Sprüngen genau da ankommt, wo das Heute am Anfang gestartet ist, habe ich eben mit Datum gearbeitet.
Ich hatte das mal in irgendeinem Roman gesehen und fand es hilfreich.
Buch zwei und drei arbeiten viel weniger mit Zeitsprüngen, da wäre es theoretisch nicht notwendig gewesen. Aber: die Bücher haben Überschneidungen, da hatte ich es beim Schreiben einfacher, wenn ich wusste, wo ich mich gerade zeitlich bei Buch eins befände. Und meine ersten Testleser meinten auch „das Datum fehlt, das war hilfreich“. Also habe ich es wieder mit reingenommen.
Bei einfachen Rückblenden (also nur einzelne Szenen, die nicht als eigener Strang zusammenhängen) würde ich das nicht mit fixem Datum machen, sondern eher mit „5 Jahre zuvor“.
Ja, so werde ich es wohl machen. Meine Datumsangaben müssen dann nur noch kleiner werden, damit sie die jeweilige Seite nicht beherrschen