Eigentlich bin ich recht sicher in Grammatik, auch dank des internen Duden-Korrektors.
Nun zweifle ich aber doch einmal. Wie heißt das fettgedruckte richtig?
(meine Version):
[INDENT][FONT=Times New Roman]Am dritten Tage gelangte er
über einen steilen Steg (ohne Komma)
[FONT=Times New Roman]zu einer mächtigen Burg im fremden Land,
wo er seine jüngste Schwester fand. [/INDENT]
oder (gegnerische Version):
[INDENT][FONT=Times New Roman]Am dritten Tage gelangte er
über einen steilen Steg, (mit Komma)
[FONT=Times New Roman]zu einer mächtigen Burg in fremdem Land,
wo er seine jüngste Schwester fand. [/INDENT]
Erschwerend kommt noch dazu, dass es sich um Gereimtes (nicht von mir) handelt. Inzwischen prallen hier die Meinungen hart aufeinander. (Messer sind allerdings noch nicht gezogen worden)
Wer kann schlichten?
Beides ist richtig.
Bei der ersten Version geht es um ein bestimmtes fremdes Land (in dem fremden Land), bei der zweiten Version um irgendeines, Hauptsache fremd.
Würde ich beides akzeptieren, allerdings habe ich da gefühlt zwei unterschiedliche Wahrnehmungen:
V1. im fremden Land, das ist dahinten hinter der Grenze, da war ich noch nicht, aber hab davon schon gehört.
bei V2. in fremdem Land, da schleicht sich bei mir so das Gefühl ein: " wo bin ich hier eigentlich?"
Ich würde @Corinna zustimmen. Beides ist korrekt, wobei der Sinn sich leicht unterscheidet.
Wenn vorher schon mal von diesem fremden Land die Rede war, würde ich Version 1 bevorzugen, weil es sich dann auf dieses Land beziehen kann.
Wenn das Land noch nicht erwähnt wurde und es auch egal ist, um welches Land es sich handelt, dann kannst du auch die zweite Version wählen.
Man könnte natürlich den Relativsatz “wo er seine Schwester fand”, als nähere Erklärung des angesprochenen Landes verstehen. Dann wäre es nicht mehr “irgendein” Land, sondern ein bestimmtes, nämlich das, in dem er seine Schwester wiedergefunden hat. Das wäre auch noch ein Argument für Version 1.
Kommt also darauf an, was Du sagen willst.
@Corinna , @akoch , @Pamina22 ,
ich danke Euch herzlich! Wenn die Bedeutungen so dicht nebeneinander liegen, wird wohl hier(bei mir) noch einiges zu klären sein.
Ja, ich sehe das so wie Corinna. Es ist im Prinzip beides der gleiche Satz und beides ist eine Dativ-Konstruktion, nur einmal geht es um ein bestimmtes Land, einmal um ein unbestimmtes.
In beiden Sätzen gelangt er zu einer Burg in einem/dem Land, also geht es immer um den Dativ.
In der ersten Version ist “im” eine Verkürzung von “in dem”, also “Eine Burg in dem einen bestimmten fremden Land”.
In der zweiten Version ist das “ein” in das “fremd” geschoben und da versteckt worden, also “Eine Burg in (einem fremden)fremdem Land”.
Es ist also Geschmackssache was ihr wählt. Das Versmaß bleibt auch gleich, also geht es nur nach Präferenz. Meine persönliche Meinung ist, dass anhand des kurzen Textes der ja sehr “märchenmäßig” sein soll, beschreibende Details also bewusst ausgelassen werden (da reicht manchmal “ein Prinz”, und dann tut man so als ob es die überall gebe und die plötzlich so erscheinen können wie “ein Scherenschleifer”) und deshalb die zweite Version besser passt, da es für die Geschichte wohl völlig wurscht ist, um welches Land es sich da handelt.