Das Verb "schrecken" bzw. "erschrecken" - Wer kennt sich mit der Konjugation aus?

…habe ich auch gerade so ähnlich verwendet, “er fuhr erschrocken herum”
Hört sich, finde ich, natürlich an.

Bei all den Formulierungsversuchen bin ich total verschrocken … :rofl:

Bei mir ist es so durch den Kopf gehuscht:
Bei all den Formulierungsversuchen bin ich total erschreckt … :scream:

ja, Deutsch kann sehr erschröcklich sein :smiley:

1 „Gefällt mir“

Da schrecke ich vor lauter Verschrecken verschrocken zurück :smiley: und verlasse den Raum des Erschreckens aus großer Verschrockenheit. Oder heißt es Verschrecktheit?

2 „Gefällt mir“

Ich sag ja: Man kommt ganz durcheinander :confused::scream::smiley:

Bei all den Erklärungsversuchen bin ich total verschreckt, wobei es mich vor Schreck an die Wand schruk. Oh Schreck, ich schrak zusammen und war erschröcklich platt. :rofl:

http://www.die-konjugation.de/verb/erschrecken.php

Trau ich mich… ok, here goes:

Gar erbaulich ist’s, wenn Wortdrechsler klasse
Ihren Schauder schauerlich fassen,
dabei geläufige Formulierungen verscheuchen,
O Schreck, Erschrecken, erschrocken, erschröcklich, einer schruk sogar – die Verben meucheln,
und alles wegen einer Tür, die über Gebühr
mit Wucht ihren Weg fand an die Wand.

2 „Gefällt mir“

Verschrockenes Schreckensbildnis:

Verschreckt schrak ich in der Schreckenskammer vor dem Schreckgespenst zurück, das selbst verschrocken vor seinem Schreckensbildnis stand, weil das erschreckende schreckliche Erlebnis gar nicht hätte sein können, da verschreckende Spiegelbilder eigentlich nicht verschrecken können, da sie nicht seiend sind.
Denn selbst das schreckliche Gespenst des Schreckens kann nicht seiend sein, da es wirklich Seiendes des Seins nicht sein kann, es ist ja nur ein Gespenst.
Doch widerspricht dies seinem Wirken, das es im Erschrecken hat, denn mein verschrecktes Erschrecken in der Schreckenskammer war ja wirklich. Wenn aber sein Wirken wirklich ist, also seiend ist, sein Spiegelbild aber, da es ja Gespenst ist, nicht sein kann, fragt sich, wie seine Wesenheit als Seiendes beschaffen sei.
Die vertiefende Frage nach der Wesenheit des Schreckgespenstes und damit nach der Wesenheit des Erschreckens bedarf des Weiteren einer gründlichen Erörterung, die im Letzten nach dem Grund als Gründung des Erschreckens fragt.
Diese Fragestellung muss in einer späteren grundlegenden Erörterung über das Erschrecken in Absetzung des Verschreckens reflektiert werden.

2 „Gefällt mir“

Nach den vielen Erklärungen hier noch zwei aus der Duden-Redaktion hinterher.

Entgegen der pauschalen Aussage auf dieser Webseite „Das Verb erschrecken ist ein starkes Verb“ sagt der Duden-Newsletter vom 06.07.2015:
Das Verb erschrecken
Das Verb erschrecken kann sowohl schwach als auch stark flektiert werden, allerdings muss man sehr genau differenzieren. Das transitive, d. h. mit Akkusativobjekt verwendete Verb wird ausschließlich schwach flektiert: Seine absurde Argumentation erschreckte alle Anwesenden. Du hast mich mit deinem Verhalten furchtbar erschreckt. Beim intransitiven Verb ohne Akkusativobjekt wird hingegen stark gebeugt: Sie erschrak bis ins Mark. Ich erschrak über ihre Kaltschnäuzigkeit.
In den Formen des Indikativs Präsens findet in der 2. und 3. Person Singular ein Wechsel vom e zum
i statt: Ich erschrecke, du erschrickst, er erschrickt …
Der Imperativ lautet: Erschrick nicht!
Bei den Zusammensetzungen auf-, hoch-, zurück- und zusammenschrecken treten neben den starken Konjugationsformen auch hin und wieder schwache auf: Er schrak aus seinen Gedanken hoch. Bei seinem Anblick schreckten sie zurück.
Der reflexive Gebrauch von erschrecken, bei dem sowohl starke als auch schwache Flexionsformen auftreten* (ich habe mich erschreckt bzw. ich habe mich erschrocken),* gilt übrigens als nicht standardsprachlich.“

und die frühere E-Mail-Version vom 29.07.2005:
„erschrecken

Das Verb „erschrecken“ kann sowohl regelmäßig als auch
unregelmäßig gebeugt werden, man muss allerdings sehr
genau differenzieren. Das transitive, mit Akkusativobjekt
verwendete Verb wird ausschließlich regelmäßig gebeugt:
„Sein merkwürdiges Verhalten erschreckte seine Familie.“
„Du hast mich mit deiner Äußerung furchtbar erschreckt.“

Als intransitives Verb wird „erschrecken“ unregelmäßig
gebeugt: „Er erschrak bis ins Mark.“ „Ich bin über sein
Aussehen erschrocken.“ Im Indikativ Präsens findet in der
2. und 3. Person Singular ein Wechsel des Stammvokals vom
„e“ zum „i“ statt: „ich erschrecke, du erschrickst, er
erschrickt …“ Der Imperativ lautet: „erschrick (nicht)!“

Der reflexive Gebrauch des Verbs „erschrecken“, bei dem
ebenfalls regelmäßige und unregelmäßige Beugungsformen
nebeneinander auftreten („ich habe mich erschreckt“ bzw. „ich
habe mich erschrocken“), gilt - unabhängig von der Beugung -
als umgangssprachlich.“

Ich unterscheide bei der Verwendung von ‘schrecken’, ob das Verb ‘reflektiv’ oder nicht gebraucht wird.

i - ‘reflektiv’ (er sich …) Er schrickt über dem Buch auf. (schrak, ist erschrocken)
e - ‘nicht reflektiv’ (ich, du, er, sie es … jemand anderen, …) Er schreckt (schreckte, habe geschreckt) jemanden über seinem Buch auf.

Habe zu spät meine Antwort geschickt. Transitiv und intransitiv fiel mir zwar ein, dauerte aber zu lange zum Nachschlagen.

1 „Gefällt mir“

Zur Ausgangsfrage: → laut Duden:
schwaches und starkes Verb; schreckt/(veraltend:slight_smile: schrickt zusammen, schreckte/schrak zusammen, ist zusammengeschreckt

Im Deutschen besteht die Tendenz, starke Verben in schwache überzuführen. (Fast niemand sagt mehr - wie vor jahrzehnten noch obligatorisch - er buk einen Kuchen). Mittlerweile ist also beides möglich und man sollte sich danach richten, welchen Stil man sonst pflegt.

Das stimmt so pauschal auch nicht. Auch das Gegenteil ist zu erkennen. Man betrachte nur das schwache Verb winken. Winken, winkte, gewinkt ist die ursprünglich korrekte Form, die kaum noch jemand kennt. Dafür wird immer mehr gewunken, was einem starken Ver entspräche.

Stimmt. Ein interessanter Hinweis! (Wohl als Analogiebildung zu den häufig verwendeten Verben trinken/sinken/stinken)
Aber “so pauschal” kann man wohl schon sagen, dass die “Tendenz” eher zur Überführung in die schwache Form führt.
Abgesehen von neuen Moden bzw. beim Verlust des Wissens um die Herkunft → wie z.B. die immer moderner werdende ans Englische angelehnte Aussprache des Wortes Journalismus als “Tschornalismus” - mich schüttelt es da! -, gehen Sprachveränderungen meist in Richtung von Regelvereinfachung, Analogiebildung oder Bequemlichkeit. Viele junge Menschen und Menschen, die Deutsch als neue Sprache erlernen müssen, würden heute wohl liebend gerne auf starke Verben ganz verzichten. Man glaubt gar nicht, wie oft man heute in Aufsätzen die Form "ich rufte … " findet!

mich auch . . .selbst wenn mir als Tschornalist diese Form der Aussprache bisher nicht begegnete.

Das ist grauenvoll. Dagegen kämpfe ich grundsätzlich in der Schule. Ebenso ist es ja auch mit der Anwendung des Genitivs, vor allem in der Verbindung mit „wegen“.:confused:::slight_smile:rage:
Ich bin ja froh, dass Deutsch nicht die Weltsprache anstelle von Englisch ist, wenn ich mir ansehe, wie schnell sich das Englische verändert. :kissing:
Die Engländer, die ich kenne, sind darüber überhaupt nicht begeistert.:laughing:

1 „Gefällt mir“

Angeblich ja eine Folge einer geschummelten Abstimmung darüber, welche Sprache die US-amerikanische Landessprache werden soll - die hatten zu viele Hessen, und wenn’s nach denen gegangen wäre, würde es jetzt “Neu Jork” heißen :wink:

1 „Gefällt mir“

Ich war vor ein paar Jahren hin und wieder in Amerika bei einer Tochterfirma, von denen wir ein Computerprogramm zur Weiterentwicklung übernommen hatten. Bei der Gelegenheit haben wir damals auch agile Entwicklungsmethoden (SCRUM) eingeführt. Im Zuge dieser Umstrukturierung mussten wir einen ausführlichen Bericht und eine Präsentation für das Management in Europa formulieren. Die verantwortlichen amerikanischen Programmierer waren wirklich erstklassig, aber als wir diesen Abschlussbericht formulierten, stellte sich heraus, dass der Wortmangel und die mangelhaften englischen Rechtschreibkenntnisse in der Gruppe gewaltig waren. Das konnte ich unmöglich unserem Management-Board präsentieren und musste die Zusammenfassung am Ende selbst in die Hand nehmen. Sie waren darüber noch nicht einmal pikiert, sondern zuckten nur lächelnd mit den Schultern. Wahrscheinlich haben sie insgeheim gedacht, dass solche Detailversessenheit ein typisch deutsches Problem ist.

Klar . . .und statt Whiskey tätet se Äppelwoi trinke . . . :laughing:

1 „Gefällt mir“

Soweit ich weiß, wurden zwei Stimmen gekauft - qausi der Vorläufer zur W. Bush-Wahl.