Das Lied des Wüstenvogels (am Ende der Zeiten)

Einst lebte ich

in blühenden Wiesen

auf fruchtbaren Feldern

baute mein Nest

in riesigen Wäldern.

Nur noch Steine und Sand

bedecken nun das Land

in dem ich meine letzte Heimat fand.

Viele Knochen bleichen

am Meeresstrand

wo das Leben der Menschen

für immer verschwand.

Die Städte in Trümmern

alle Maschinen zerstört

weit und breit niemand

der mein Lied jetzt noch hört.

Einsam streife ich umher

in einer grauen Welt

trostlos und leer.

Der letzte Ton

ist bald verklungen

das Lied des Lebens

für immer gesungen.

Aw: Das Lied des Wüstenvogels (am Ende der Zeiten)

Klingt ganz nach dem letzten Vogel, der einst als letztes durch die Welt flattert :confused:

Aw: Das Lied des Wüstenvogels (am Ende der Zeiten)

Hallo AndreasB,

genau dieser Vogel ist damit gemeint -

vielleicht das letzte lebende Wesen -

das war’s dann gewesen.

Danke für deinen Kommentar.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Aw: Das Lied des Wüstenvogels (am Ende der Zeiten)

Meinr Ansicht nach Unwahrscheinlich. Es würden wohl eher Mikroben sein, die als letztes auf unsere Erde existieren würden. Aber die Vorstellung das es ein Vogel wäre, ist Hoffnungsvoll. Phönix aus der Asche? Entfliegend ins All? Der Fantasie ist da Tor und Tür geöffnet.

Aw: Das Lied des Wüstenvogels (am Ende der Zeiten)

Hallo Andreas,

natürlich hast du Recht.

Dieses Gedicht erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit -

es ist bloß eine kleine, phantastische Spielerei.

Der Begriff “Wüstenvogel” stammt aus einem Nietzsche-Gedicht (“Vereinsamt”):

"Flieg, Vogel, schnarr, dein Lied im Wüstenvogel-Ton

versteck, du Narr, dein blutend Herz in Eis und Hohn …"

Das war das Lieblingsgedicht meines Freundes Wladimir,

der selbst eine Art “Wüstenvogel” gewesen ist…

und von dem mein erster Roman handelt.

Doch jetzt ist der Wüstenvogel plötzlich wieder in einem

modernen Märchen aufgetaucht …

Dort singt er sein Lied vom Ende der Zeit …

Mehr will ich nicht verraten.

Auf jeden Fall danke ich dir für deine Bemerkungen!

Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Aw: Das Lied des Wüstenvogels (am Ende der Zeiten)

Nenn mich einen Kunstbanausen! Was Gedichte betrifft, hättest du sehr wahrscheinlich sogar Recht.

Aber abgesehen davon, dass ich das Bild des Wüstenvogels und die Kernaussage gut finde (soweit die positive Kritik), fehlt mir in dem Gedicht jegliche Struktur.

Ich finde zwar nicht, dass sich immer alles reimen muss (wobei ich es als äußerst kunstfertig empfinde, wenn man ohne den Eindruck erzwungener Sprache mit Reimen dasselbe erschaffen kann wie ohne). Aber ich finde trotzdem, dass ein Gedicht auch eine äußere Form haben muss. Sonst ist es kein Gedicht für mich, sondern einfach nur eine Aneinanderreihung schöner oder bedeutungsvoller Worte.

Die Möglichkeiten sind da ja vielfältig:

Beispielsweise die Zeilen: 5 - 3 - 4 - 4 - 3 - 4 (wenn als letztes eine 5 gewesen wäre, dann hätte es sich gespiegelt) oder ein wiederkehrender Rhythmus. Ich meine, der Text heißt ja sogar “Lied des Wüstenvogels”, aber ein Lied erkenne ich da nicht. Lieder unterliegen ja bestimmten Strukturen. Grundsätzlich kann man natürlich alles singen, aber besonders eingängig kann es nicht sein, wenn die Verse unterschiedlich lang sind und ihren Rhythmus wechseln.

Beim ersten Lesen dachte ich noch, dass es vielleicht das Chaos der Welt beschreiben soll, aber dafür ist der Text dann doch wieder zu glatt und an einigen Stellen doch noch zu rhythmisch. Außerdem schwingt ja Trauer mit und Trauer beinhaltet ja meistens die Sehnsucht nach dem, was gewesen ist (meine Meinung).

In der ersten Strophe würde ich übrigens die zweite Zeile streichen. Die gesamte Strophe liest sich leichter.

Wie gesagt: Gedichte sind nicht wirklich mein Fach. Musik schon sehr viel mehr :smiley:

Aw: Das Lied des Wüstenvogels (am Ende der Zeiten)

Hallo Rabenvogel,

vielen Dank für deine konstruktive Kritik.

In einigen Dingen kann ich dir durchaus zustimmen:

Das Gedicht weist keinen bestimmten, duchrgängigen Rhythmus auf,

von daher ist es auch kein Liedtext.

Ich habe im Laufe der Zeit (m)einen eigenen Stil entwickelt -

zuerst gehe ich immer von einem bestimmten Inhalt aus,

nach dem sich dann irgendwie die Form richtet -

mal klappt das ganz gut, mal weniger,

Von daher sind meine Reime auch eher zufällig (eingestreut).

Wahrscheinlich sind meine Gedichte eine (nicht immer gelungene) Mischung

aus einer gewissen Struktur und einer freien Form.

Das hast du auf jedenFall gut erkannt und mir bewusst gemacht.

Dafür nochmals meinen Dank!

Viele liebe Grüße

wüstenvogel