So, es wird Zeit. Das Füchsli erzählt auch mal was von sich.
Bisher dachte ich, ohne nachgewiesenen Erfolg in Form eines abgeschlossenen Buches, sollte ich besser die Klappe halten. Das ist a) Mumpiz und b) sowieso sehr schwer für mich.
Ich bin also das Füchsli. Wie ihr der Endung entnehmen könnt lebt dieses Exemplar von Vulpes Vulpes in der Schweiz. Mittendrin, sozusagen. In einem Kaff mit 1089 Einwohnern, wo sich Fuchs und Reh gute Nacht sagen.
Wo die transeuropäische Stromautobahn durchgeht.
Auch wenn dieses Füchsli „fadegrad züridütsch schnuret“, ist sie keine Schweizerin sondern ein gelebtes Sinnbild Europas. Das kam so:
Der Giovanni aus dem sonnigen Apulien verliess der Arbeit wegen unter den Tränen seiner Mutter und seiner 14 Geschwister die Hitze des Südens und zog gen Norden. Gut informierte Quellen trugen mir zu, dass es da noch eine Signorina gab, die ihm auch arg nachtrauerte. Oder waren es gar mehrere? Nun, war jedenfalls ein „'tammi“ gut aussehender Bursche, der Giovanni!
Die Helga aus dem Norden, nämlichens der Gegend von Kaiserslautern, knallte mit 16 das Weberschiffchen in die Ecke und flüchtete aus ihrem Kaff auch in die Schweiz. Ob ihr jemand nachgeweint hat, wurde mir nicht überliefert.
Ein paar Jahre später war die Helga in Zürich in einem Plattengeschäft. (Für die uninformierte Jugend: Das sind so grosse schwarze flache Dingens aus Vinyl, mit denen man Musik machen konnte.)
Der Giovanni sah das fesche Fräulein im Laden und war hin und weg! Er musste die Schönheit einfach ansprechen! Doch! Oh weh! Der Giovanni konnte noch kein Deutsch und die Helga noch kein Italienisch.
Was der Wortschatz nicht schafft, kriegt die Liebe hin.
Das Füchsli kam über ein Jahr nach der Hochzeit auf die Welt. Ich habe mal nachgerechnet: sie haben wohl ihren Hochzeitstag ausgiebig gefeiert.
Inzwischen schon ein etwas älteres Semester, hält sich das Füchsli an das Motto „Jedes Jahr älter, aber auf keinen Fall erwachsen werden!“. Im Sinne von: wach bleiben, Spass haben, sich motivieren lassen und aufpassen, dass die Routinen und Verpflichtungen einen nicht ausleiern.
Geschrieben habe ich schon immer gerne. In der Schule war es mir jedesmal peinlich und doch wurde jedesmal mein Aufsatz als besonders gelungen vorgelesen. Und jetzt will ich es wissen und schreibe mein Buch. Wenn da nicht die leidige Arbeit wäre, die so viel Zeit in Anspruch nimmt!
Sollte ich das Buch schaffen und es auch veröffentlicht werden, würde ich mir ein reduziertes Pensum gönnen. Was eigentlich falsch rum ist. Aber das ist mir egal.
Meine Lieblings-Zitate und -dingens:
- Vernunft wird völlig überbewertet
- Life begins at the end of your comfort zone (aber nicht nur…)
- Everything is always ok at the end. If it is not ok, it is not yet the end.
Ich bin glückliche Eigentümerin einer wunderschönen Tennessee Walking Horse Stute. Ich schreibe Eigentümerin, denn wenn es um Besitz geht, würde ich eher sagen, das Pferd hat von mir Besitz ergriffen…
Weitere Fragen erschlage ich gerne.
PS: ich bin zu faul, um das ß überall von Hand einzufügen. Ihr habt sicher genug Vorstellungsvermögen, es euch selber reinzumalen.