Daerb, das Auftragsschwert - Phantastik - Freue mich über ehrliche Rückmeldung!

Ein Wort zur Anredeform: Du verwendest die zweite Person Plural. Dabei ist „ihr“ und „eures“ etc. groß zu schreiben, wenn nicht eine Mehrzahl von Personen gemeint ist, sondern nur die Höflichkeitsform gegenüber einer Einzelperson.

„Euer Durchlaucht befehlt“ funktioniert grammatisch so nicht, weil „Euer Durchlaucht“ die dritte Person verlangt. Daerb sollte also besser sagen: „Ihr befehlt, Euer Durchlaucht, dass ich …?“ (Oder: „Euer Durchlaucht, Ihr befehlt, dass ich …?“)

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Momentan wüsste ich nicht, wie das möglich sein sollte. Von dem, was wir bisher wissen, scheint die Geschichte auf einen Suche-Plot oder einen Rettungs-Plot (falls die Prinzessin von dem Kammerdiener mit Versprechungen weggelockt oder gar gezwungen wurde zu gehen) hinauszulaufen.
Falls es ein Suche-Plot ist, wäre Daerb die Hauptfigur, die mithilfe der Gnomlinge (schräge Art von Kumpeln, evtl. Kumpel wider Willen) die Prinzessin (entweder Antagonistin, wenn sie nicht gefunden werden will oder Opfer, wenn sie verschleppt wurde) wiederfinden muss.
Wenn es jetzt eine Szene aus der Sicht der Prinzessin gäbe, würde diese kaum Sinn ergeben, falls die Prinzessin freiwillig mit dem Kammerdiener mitgegangen ist. Und die Aussage des Königs deutet darauf hin. Was sollte in einer solchen Szene passieren? Die Prinzessin hat ihr Ziel doch erreicht. Sie ist mit ihrem Liebsten durchgebrannt und versteckt sich jetzt irgendwo, vielleicht sogar im Ausland. Ihr einziges Ziel könnte momentan nur noch darin bestehen, einen Priester zu finden, der sie und den Kammerdiener traut. Und da hätte sie von Daerb (ihrem Antagonisten) gerade auch nicht viel zu befürchten, weil er viel zu weit weg ist, um eingreifen und sie an ihrer Zielerreichung hindern zu können.
Dann käme es auf die Gesetze des Landes an: Wäre eine Heirat endgültig? Würden die Gesetze ihrem Ehemann die Möglichkeit geben, sich an ihrer Macht zu beteiligen, wie es eigentlich der Sinn einer Ehe ist? Oder könnte sie sich scheiden lassen? Aber wenn die Ehe in der Geschichte nicht endgültig ist, hat sie auch nicht das Potenzial eines Schmelztiegels, der für die notwendige Spannung sorgt. Wenn man den Schritt der Eheschließung rückgängig machen könnte, bräuchte man sie gar nicht heiraten zu lassen.
So, wie ich den Hauptkonflikt bisher verstanden habe, hat die Prinzessin momentan kein Ziel und auch keinen Antagonisten, denn Daerb hat ja gerade erst von dem Auftrag erfahren.

Was hat Daerb überhaupt für Anhaltspunkte bekommen, um die Prinzessin wiederzufinden? Ich meine, wenn für sie so viel auf dem Spiel steht (Sie soll eigentlich einen anderen heiraten), dürfte sie alles daransetzen, sich nicht finden zu lassen. Wenn sie schlau ist, geht sie ins Ausland und Daerb findet sie nie. Eigentlich hätte Daerb in der Szene mal nach ein paar Anhaltspunkten fragen sollen, wo sie sein könnte, sonst sucht er sich tot. Er kann ja nicht die ganze Welt absuchen, oder?
Also, wenn es ein Suche-Plot wird, ist Daerb die Hauptfigur.
Falls es sich um eine Entführung handelt, wäre die Prinzessin das Opfer. Dann hat sie in der Geschichte gar keine Funktion. Der Leser wird sie erst am Ende kennen lernen, wenn sie gerettet wird.
Und falls sie freiwillig geflohen ist, wird sie die Antagonistin zu Daerb, die sich nicht finden lassen will. Allerdings wird sie erst ins Handeln kommen, wenn Daerb ihr nahe genug auf die Pelle gerückt ist, um ihr das Leben schwerzumachen, kurz bevor er sie zu finden droht. Das könnte noch eine Weile dauern. Da sehe ich im Moment nicht, wie man zwei Erzählperspektiven unterbringen sollte.

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Mir persönlich springt die Sprache etwas zu sehr, während Daerb und der König reden, ich fände es besser, wenn sie durchgehend steif und förmlich wäre.

Das zum Beispiel klingt nicht nach einem König und das lässt mich eher Abstand nehmen als mich in die Geschichte reinzuziehen.

Bitte schlag noch einmal die Bedeutung von Dilettant/dilettantisch nach, weil es eigentlich eher Laie/laienhaft meint und ich nicht glaube, dass das ist, was du meinst.

Ansonsten finde ich die Idee sehr witzig, besonders diese Anspielungen wie „Warihuana“

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Müsste es in dem Fall nicht „Euer Durchlaucht befiehlt“ heißen?
Ich hab’s mir jetzt drei Mal durchgelesen und mich endgültig selbst verwirrt.

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Genau. Das wäre die grammatisch richtige Verbform (dritte Person). Wobei als Höflichkeitsform wiederum ja auch auch gern der Plural genommen wird: „Euer Durchlaucht befehlen?“ (Pluralis majestatis, trotz grammatischen Verstoßes gegen die Numerus-Kongruenz, weil „Durchlaucht“ oder z.B. „Majestät“ zwar Singular, aber dem „Höflichkeitssinn“ nach Plural ist, daher heißt es ja auch „Euer/Eure“ und nicht „deine“).

@Johann_Dunkel hat aber sonst überall die zweite Person Plural gewählt, daher passt „befiehlt“/„befehlen“ hier textuell nicht.

Oder der König müsste sagen: „Erst macht er den besten Prinzanwärter ausfindig, den er finden kann“ usw.
Oder im Konjunktiv: „Erst mache er den besten Prinzanwärter ausfindig, …“

Oder Daerb spricht den König mit „Er“ an, der König Daerb aber mit „Ihr“ (oder besser umgekehrt). Eine verwirrende Vielfalt möglicher Höflichkeitsformen, in der Tat.

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Tut mir leid, Dieses Märchen, ist mir zu böse und nicht nach meinem Geschmack

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Das liebe ich an der deutschen Sprache.
Und dem Englischen werde ich es nie verzeihen, dass es keine Höflichkeitsanrede gibt.

War es früher nicht so, dass thee-thou-thy als Anrede für vertraute Personen oder Angehörigen niederen Stands galt und You/your eher den Höhergestellten vorbehalten war, bevor das Letztere zur allgemeinen Anrede wurde?
Ich kann mich da dunkel an etwas aus dem Englisch-Unterricht erinnern. Weißt du da mehr?

Soweit ich weiß, war „thee-thou-thy“ wirklich die vertraute Anrede. Allerdings bin ich nicht sicher, auf welche Stufe man das im Deutschen stellen würde. In der Bibel wird Gott noch mit thou etc. angeredet. Wir Deutschen duzen Gott, die Franzosen siezen Gott. Ich weiß jetzt nicht genau, welcher Anrede das englische „thou“ eher entspricht.

Aber ich meine, im Studium in den Lettres philosophiques bzw. Lettres anglaises von Voltaire auch etwas über die Quäker gelesen zu haben. Die Quäker sollen die ersten gewesen sein, die alle Leute mit „you“ und nicht mit „thou“ angeredet haben. Damals galt das wohl als unhöflich.

Je nachdem, ob „thou“ eher dem Duzen oder dem Siezen entspricht oder entsprach, duzen oder siezen sich heute alle englischen Muttersprachler.
Aber die vergangenen Höflichkeitsformen interessieren mich eher wenig. Ich finde es faszinierend, wie sehr man im Deutschen mit diesen verschiedenen Formen spielen kann. In meinem Fantasyroman nutze ich einen Teil davon. Im Englischen wäre das nicht möglich.
Außerdem gefällt es mir auch im täglichen Leben, einen Unterschied in der Anrede von Personen machen zu können, um mehr oder weniger Nähe bzw. Distanz zuzulassen.

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Liebe Pamina, für mich gibt es in unserer modernen Zeit, verschiedene Arten sich an zu sprechen. Da ist einmal das höfliche Sie, dann ist da das Du. Nachdem es aber modern ist, sich zu duzen, duze auch ich ich vielen, die mir aber nichts weiter bedeuten. Dann gibt es für mich das Du, für Freunde, die mir nahe stehen, hört sich gleich an, hat aber ein anderes Gewicht.
Liebe Grüße, Lyrikfan11