Computercrash

Zwar bin ich schon eine Weile dabei, war aber bisher nur passiv im Forum, deshalb denke ich, das ich mich doch einmal vorstellen kann.

Vor allem möchte ich über meine frühesten Erfahrungen mit der Schriftstellerei, bei meinem ersten Buch, berichten. Geschichten hatte ich vorher schon geschrieben, aber nun wollte ich mich an einem Roman versuchen.

Ich bilde mir ein, das ich sehr gute Ideen hatte. Wenn es mir gelingen würde diese umzusetzen und ein Buch daraus zu schreiben, dann konnte ich mir sehr gut vorstellen, Erfolg damit zu haben. Jedenfalls war das meine Hoffnung. Also habe ich mich an meinen Computer gesetzt und geschrieben. Mein Schreibprogramm war Word und die Arbeit an meinem Text lief gut.

Ich könnte mir nicht vorstellen eine Geschichte zu schreiben, bei der ich Angst bekomme, also fällt das Thema Horror für mich weg. Dagegen habe ich einen lockeren und lustigen Text geschrieben. Und jeden Tag kam ein ganzes Stück dazu. Zuletzt hatte ich wohl 50 Seiten. Und ich war sehr zufrieden mit meiner Arbeit.

Mein Problem war, das ich damals nicht so gut ausgestattet war wie heute. Von Datensicherung hatte ich noch nichts gehört. So hatte ich beispielsweise keinen Drucker. Und ich habe auch keinen externen Datenträger zum Speichern benutzt. Alles was ich hatte war der Text auf der Festplatte meines Computers.

Doch wenn der Computer dann nicht so läuft, wie man sich das vorstellt und man selbst versucht die Probleme zu beheben, obwohl man davon keine Ahnung hat, dann darf man sich nicht wundern, wenn schlimme Dinge passieren. Und so ging es mir auch. Ich verlor durch ein Problem mit meiner Festplatte mit einem Schlag den ganzen Text. Es waren nur noch kryptische Zeichen vorhanden, die nicht mehr lesbar waren. In einem Computerladen konnte man mir nicht helfen.

Da war es mit der Schrifstellerei erst mal vorbei. Ich brauchte Zeit diese Katastrophe zu überwinden. Und es ist mir nie gelungen die Geschichte neu zu schreiben. Ich konnte mich nie dazu durchringen dies noch einmal zu versuchen. Nur einmal habe ich es probiert, aber das Ergebnis war absolut unbrauchbar.

Jedenfalls habe ich daraus gelernt. Heutztage sichere ich meinen Text so gut wie möglich. Ich benutze USB-Sticks, externe Festplatten, eine sichere Cloud und zwei synchronisierte Computer zum Schreiben. Außerdem gibt es ja auch noch die Datensicherung auf Papier. Ich mache auch heute noch nicht alles richtig, aber ich hoffe, das ich niemals wieder so eine Katastrophe erlebe, wie damals.

Und nun bin ich hier im Forum und rate euch vorsichtig mit eurer Arbeit zu sein, damit es euch nicht genauso geht wie mir.

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Stehender Spruch in meiner IT-Zeit: “Zeige mir jemanden, der Datensicherung ernsthaft betreibt, und ich zeige Dir jemanden, der schon mal schlimm Daten verloren hat.”

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Meld!

Ich hatte ein neues Laptop. Das geht ja nicht kaputt, dachte ich. Zumindest nicht so schnell. Hab mein ewig wachsendes Epos draufkopiert, Papyrus angeworfen und losgelegt. Ich habe überall geschrieben. Im Café, im Auto, wenn ich auf die Kids gewartet habe, wo’s eben ging.
200 Normseiten waren zu meinem Roman dazugekommen. Ich war ganz stolz.
Und dann saß ich mal wieder irgendwo im Auto vor einer Sporthalle auf dem Land, wo Sohnemann Asiatischen Kampfsport probierte, und wollte mein Laptop anschalten. Das einzige, was kam, war das Krachen und Klappern einer überforderten Festplatte.
Au Backe! Alles futsch? Selbst ein Anhängen an ein Linux-System brachte die Festplatte nicht mehr zum Umdenken. Sie war hoffnungslos hinüber.

Ich habe meine Daten wieder. Nach vielen Tränen und vielen ängstlichen Stunden. Dafür habe ich nochmal ein Laptop an die Datenretter bezahlt. Aber es war ein sehr komfortabler und freundlicher Service, der wohl weiß, was für Nervenbündel die Kunden sind. Glück im Unglück sozusagen.
Seitdem hab ich eine NAS. Und eine Cloud, die ich aber nur ungern nutze. Ich mach mehr Backups als früher (vor allem auf andere Systeme!). Aber es ist noch genug Luft nach oben.
Gestern habe ich gerade wieder die aktuellen Versionen meiner wichtigsten Manuskripte in die Cloud geschickt. Denke auch oft darüber nach, ob ich mein Geschichtenverzeichnis nicht einfach mit dem NAS spiegeln soll. Aber da bräuchte ich glaube ich noch ein paar Schulungen vorher.

Aber man ist auch nicht sicher, wenn man nur mit Papier arbeitet. Meine erste (Liebes-)Geschichte habe ich mit 14 auf 24 Din A4-Seiten geschrieben und meiner Deutschlehrerin gegeben. Ich habe sie zurückbekommen. Das weiß ich noch sehr gut. Und ich habe sie in meinen Ranzen gesteckt. Aber nach der Pause war das Skript nicht mehr da und ist auch nie wieder aufgetaucht. Das hat echt weh getan.
Da kann ich bitter mitfühlen, @Federkiel

Gruß,
Vroni

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Hast du mindestens eine Sicherung ohne Cloud außerhalb deiner Wohnung?
Was nutzt dir eine Sicherung, wenn die Mitsamt Laptop abfackelt?
Ich erinnere mich an eine Reklame: “Es breitet sich kein Feuer aus, hast du Minimax im Haus.” Als Parodie kam: “Minimax ist großer Mist, wenn du nicht zuhause bist.”

Egal, wie komplex deine Datensicherung auch ist, es wird immer einen Weg geben, der diese durchkreuzt.

Eine Festplatte/SSD hält nicht ewig, USB Sticks oder SD Karten kannste verlieren, dein Cloudanbieter geht insolvent oder wird gehackt, der Ausdruck wird versehntlich ins Altpapier gegeben. Noch wichtiger: Wie lange kannst du das Backup noch nutzen? Wie lange sind die Daten auf dem Medium noch auslesbar, kann ein PC in 10 Jahren überhaupt noch das Datenformat darstellen oder das Dateissystem lesen?

Selbst die in Stein gemeißelten Hieroglyphen der Ägypter, die immer noch existieren, haben nur teilweise überlebt. Wieviel wurde seither vernichtet, was ist einem Krieg zum Opfer gefallen?

Du kannst halt nur bedingte Sicherheit herstellen.

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Freut mich, dass Du hier bist! Wir sind gespannt!

Ich hab kein Problem damit, ich habe zwei Sicherungskopien: Die eine ist handschriftlich in der abgeschlossenen Schubalde, die andere ist in meinem Kopf. Ach, so, ja, Cloud. Aber der Kopf hat sich bis jetzt am ehesten bei Problemen durchgesetzt.:thumbsup:

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Eins NAS hat schon seien Vorteile, und man kann ja auch trotzdem noch gewisse Bereiche von diesem auf einem Server/Cloud hochladen.
Wichtig ist MMN aber eine NAS mit 2 und mehr Platten (Keine SSD/bei 2 Spiegeln ab 3 RAID) die alten kann man besser Retten lassen als SSD.
Viele wissen nicht das so ein NAS diese “Verteilung” selber machen kann ohne das man weiter sich darum kümmern muss (außer einmal einrichten) so braucht es nicht viel an den Geräte mit denen man darauf zugreift.
Und SO schwer ist es nicht - man sollte halt beim einrichten ZEIT einplanen, das erste mal ist da halt nicht in 10 Minuten gemacht.

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Ja, das Einrichten war nicht sonderlich schwer (ist ein NAS mit 2 4TB-Platten, Synology DS218+). Und er ist eigentlich ziemlich einfach in der Grundstruktur zu bedienen. Nur mit so automatischen Verwaltungsprogrammen tu ich mir halt immer schwer. Man kann da ja seine Fotos aufräumen lassen und einen immerwährenden Spiegel für eigene Verzeichnisse, die man auf dem PC hat, einrichten. Aber erstens mal lasse ich mir nicht so gerne die Verantwortung aus der Hand nehmen. Und zweitens habe ich immer die Befürchtung, dass die Automatik versagt und alle meine Daten weg sind. Aber da bin ich wohl ein bisschen übervorsichtig.
Wenn ich so auf dem NAS-Betriebssystem herumhänge, bekomme ich immer mal wieder Lust, diese ganzen Goodys auszuprobieren, die noch dabei sind. Naja, vielleicht beschäftige ich mich mal damit. Ein Mailserver wäre schon schick, der meine Mails schon mal abruft und sortiert, wenn ich mal offline bin. Aber eigentlich ist das ein Nice-to-have.

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