Bücher und Handarbeit - ein Langzeitprojekt

Ich, die ihr Leben lang unfähig war, einen Knopf anzunähen (okay, bin ich immer noch) bin vor ungefähr drei Jahren an die Nadel gekommen - und zwar die Häkelnadel. Man kann für Bücher wie auch für Wolle wirklich viel Geld ausgeben, hat am liebsten seine Ruhe damit und somit hat sich das als sehr passendes Hobby entpuppt. Und man kann beides sehr gut verbinden, etwa mit Accessoires wie Buchhüllen und Lesezeichen (und Katzen).

Um den Jahreswechsel bin ich aber auf ein besonders cooles Projekt gestoßen, das online als Book Blanket kursiert: Man häkelt für jedes gelesene Buch ein sogenanntes Granny Square in den passenden Coverfarben, die man dann am Ende des Jahres zu einer Decke zusammenfügt. Das fand ich absolut genial und habe damit im Januar angefangen. Ich benutze immer das gleiche Muster und wähle dafür drei Farben aus, die möglichst gut zum Cover passen. Die Squares sind ziemlich genau 10x10 cm groß und mir ist relativ schnell klargeworden, dass ich mit meinen 50-60 gelesenen Büchern im Jahr nicht auf eine Decke kommen werde, die den Namen verdient. Das Ganze wird mich also vermutlich auch im nächsten Jahr noch begleiten, vielleicht mit einem anderen Muster … Mittlerweile wiederholen sich zum Glück die Farben in meinem Fundus, sodass ich nicht mehr jede Woche nach neuem Garn suchen muss.Es macht mir wirklich absolute Freude, die gelesenen Bücher so nochmal zu verewigen und natürlich fotografiere ich die Squares dann auch immer mit dem jeweiligen Cover - allein, um am Ende noch alles zuordnen zu können.

Wie sich herausgestellt hat, ist die Schnittmenge aus Lesenden und Handarbeitenden recht groß, deshalb dachte ich, ich teile das mit euch. Gibt es hier womöglich noch mehr Wolle-Verrückte?

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Sehr coole Idee!
Ja, absolut … sogar welche, die das in ihre Bücher einstricken/-häkeln/-etc., auch wenn es den Laden leider nicht (mehr) gibt.
Ich finde es nur immer schwierig, dass ich entweder handarbeiten oder schreiben oder lesen kann, nicht alles zusammen :smile::thinking::yarn::sewing_needle::thread::knot::scarf::socks:

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Tolle Idee. 50 bis 60 Bücher im Jahr? Wahnsinn. Das mit Büchern zu verbinden, ist mir neu. Ist dir aber gut gelungen.

Ich werkel auch viel mit den Händen und bin an Vielem interessiert. Pflanzen, Holz, Stein, Farbe, Papier, Wolle, Garn … im Moment gilt meine knappe Zeit den Buchstaben.
Es gibt so viele Menschen, die interessieren sich für gar nichts. Das finde ich traurig.
Zum Thema stricken, ich habe seit Jahren einen wunderschönen Norweger Pullover fast fertig. Von unten nach oben gestrickt an einem Stück. Ärmel dran, schönes mehrfarbiges Muster. Jetzt habe ich nur noch 5cm bis zum Kragen/Ende. Ich habe irgendwie Angst den fertig zu machen. (Ich bin auch komplett raus, müsste mich da wieder reindenken.) Total bescheuert. Perfektionismus ??? Oder ich habe die Angst, dass er mir nicht mehr passt. :joy::joy::joy::joy:

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Meine erste Freundin in der Jugend war ‚Kostüm‘ Schneiderin. Von ihr lernte ich, aus Rohstoff wie ein Bündel Stoff an einem Nachmittag eine Hose werden konnte. Das hat mich total fasziniert. 2 Meter mit je 30€ wurden zu einer 250€ Hose. Ich habe mir Einiges abgeschaut… Als ich dann mehr als ein Jahrzehnt später meine heutige Frau kennen lernte, hat sich nicht schlecht gestaunt, dass ich nicht nur eine Nähmaschine habe, sondern auch eine Overlock Nähmaschine (die mit 4 spulen.) d.h Stricken wäre mir zu langsam :smiley:
Ich habe mal meine eigene Jeans genäht - schwarz mit roten Nähten. Das waren anstrengende 8 Stunden.

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Super Idee! Wolle verrückt bin ich gar nicht.
Aber ich habe eine Freundin, die es ist und gerne liest.
Und ich habe ihr Weihnachtsgeschenk. Ich schenke ihr Häkelnadeln, Wolle und die „Idee Book Blanket“.

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Nun nimmt also die Wolllust auch beim schreibenden Weibsvolk überhand!

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Das ist eine schöne Idee! Bitte stricke mir einen Farbschnitt! :slight_smile:

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Das klingt ja spannend, wie muss ich mir das vorstellen? Also „in die Bücher einstricken“? Es stimmt natürlich, dass das ein bisschen um die Freizeit konkurriert :smile: Beim Handarbeiten kann man ja zumindest Hörbücher hören. Die mag ich nicht so gerne, deshalb höre ich da immer Podcasts oder schaue auch mal einen Film. Parallel zu lesen wäre natürlich der Traum!

@EffEss Zum Stricken habe ich leider gar nicht gefunden, das kriege ich motorisch nicht auf die Reihe. Sich einen Norwegerpulli selbst anfertigen zu können, finde ich toll, die sind ja auch wirklich schwierig. Vielleicht wird er ja noch fertig!

@Schleifi Das ist ja toll, dass du zu diesem Geschenk inspiriert wurdest :heart_eyes:

@Gschichtldrucker Ich habe vor einiger Zeit einen Handarbeitskrimi gelesen, da fand der Mord in einem Wollgeschäft namens „Wolllust“ statt und der Ermittler glaubte anfangs auch, es ginge um ein anderes Etablissement …

Das gabs tatsächlich mal in den frühen 1980ern in Stuckenborstel nahe Worpswede bei Bremen. Von einer Anthroposophin geführt und daher sicher jugendfrei.

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Wolllust … kam das nicht auch im neusten Krimi von @Alex_Sassland vor, oder täusche ich mich da?

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Na, fast: der Laden heißt „Umgarnt und Wollig“
:thread::sewing_needle::yarn:

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Wenig verwunderlich findet man auch heute noch mindestens 10 Geschäfte, die so heißen, wenn man Google bemüht. Ist wohl ähnlich wie mit Friseuren.

Das klingt auch sehr schön!

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Meine Hochtaunus-Krimis spielen in und um einen Handarbeitsladen, in dem es auch Kurse und Handarbeits-Klönschnack-Nachmittage gibt, teilweise habe ich auch Strick- oder Häkelanleitungen mit drin … meine Hauptdarstellerin ist die Inhaberin, die sich natürlich auch daran austobt.

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