Buchvorstellung: Unsterblich verliebt

Und hier kommt die zweite Geschichte. Wir tauchen ein in die Unterwelt und begegnem dem Fürst der Finsternis - Graf Volodomir Volgorof V.
Bitte ignoriert etwaige grammatikalische fauxpas, ging noch nicht durch das Lektorat.
Einfach nur mal ins Blaue, ob es Interesse weckt.
Vermutlich passt auch hier nicht alles rein, werde die Leseprobe online stellen. Link in meinem Profil.


Dunkelheit ist das Licht der Hölle. Sie formt tiefe Schatten, sie blendet, sie öffnet die Augen, sie hüllt ein, sie spendet Trost. Ihr unwiderstehlicher Hauch der Ewigkeit geleitet einen in das Jenseits. Folgt man ihr, begibt man sich auf ihren unendlichen Pfad. Fort von der Welt der Lebenden, tief hinein, tief hinab, dort wo das Feuer lodert, dort wo die Stille herrscht, dort wo die Verdammnis wartet, dort wo sich Hoffnung in Sehnsucht wandelt, dort wo Liebe zu endloser Agonie wird.

Aus den Schatten erhob sich ein fahles, halbverwestes, kantiges Gesicht. Die grauen, zerfurchten Augenlider blieben geschlossen. Ein untoter Hauch fuhr in das Innere und eine leblose Regung erwachte.

Die dumpfen Geräusche hatten ihn geweckt. Sie hatten die dunklen und dämonischen Bilder verdrängt. Die entsetzlichen Szenen. Umsonst der Versuch, sie festzuhalten.

Grausamkeit von unendlicher Tiefe bahnte sich ihren Weg in ein Bewusstsein, das seit Jahrhunderten über die Unterwelt herrschte.

Er hatte diese Welt geformt. Das dunkle Jenseits. Er hatte es geschaffen. Neugestaltet. All ihre Höhlen, Untiefen, Schächte, Kerker und verdammnisgetränkte Folterkammern. Und all die Kreaturen, die dort kreuchten und fleuchten, in ihrer endlosen Knechtschaft.

Die Augen sprangen auf. Schwarze, albtraumhaft dunkle Pupillen, in denen sich die Finsternis verlor.

Sie nahmen vom heillosen Durcheinander vor sich gewahr. Surreale Maschinen mit Drähten, Schläuchen und Kabeln ragten gleich einer Festung in die dunkle Unendlichkeit. Auflodernde Flammen flackerten über morbide Mauern. Gequälte Laute und Schreie hallten durch die Dunkelheit und brachten mit sich die Vertrautheit der ewigen Verdammnis. Ein weiterer morbider Hauch zog durch das dunkle Gefüge seiner Gestalt und leistete dem grausamen Bewusstsein Gesellschaft.

Auf einem Operationstisch lag eine undefinierbare Masse mit einem Laken bedeckt. Es blubberte, zischte, pfiff und dröhnte.

Eine der von ihm geschaffenen Kreaturen huschte vorüber und betätigte ein paar Hebel. Eine gedrungene Gestalt. Blitze zuckten auf. Sie hielt inne und drehte sich herum. Das Wesen erkannte ihn und er erkannte Mort. Seinen treuesten Gehilfen. Seinen loyalsten Knecht. Diese unhaltbare Nervensäge mit dem bestialischen Genie eines Massenmörders. Was hatte er sich nur dabei gedacht?

Mort grinste.

„Wir haben eine kleine Überraschung für Euch, Herr. Gleich fertig.“

Damit erhob sich der Fürst der Finsternis aus den Schatten. Graf Volodomir Volgorof der Fünfte erschien. Seine schwarze Gestalt ragte aus den Schatten hervor und gebot zur Ehrfurcht.

Er genoss seine Auftritte, aber er genoss es nicht, geweckt zu werden. Als er sich streckte, kam neben ihm das Grauen zum Vorschein. Ein haariges Ungeheuer. Der gefürchtete, bestialische Höllenhund. Ein markerschütterndes Grollen erwachte in dessen Innerem und bahnte sich seinen Weg nach außen. Das schwarze Fell war wie die Essenz der Dunkelheit. So schwarz, dass man sich daran schneiden konnte. Es war eine gewaltige Bestie. Mannshoch, muskulös, halb verwest, hatte rasiermesserscharfe Reißzähne und blutunterlaufene Augen, die einen tief ergebenen, treuen Blick formten. Er hörte auf den Namen Bruno. Er hechelte und wedelte mit seinem Schwanz.

Der Graf tätschelte seinem treuen Begleiter den Kopf und erinnerte sich an das unsägliche Geräusch, das ihn erweckt hatte.

„Warum weckte er mich, Mort? Was macht er für einen Lärm? Ich träumte von Massenhinrichtungen, so detailreich, und er weckte mich. Ich sollte ihn foltern lassen. Was ist es diesmal?“

Mort verbeugte sich ergeben.

„Vielen Dank, Herr. Ihr werdet staunen! Wir haben uns viel Mühe gegeben. Wegen Ihrer - Sie wissen schon - Sehnsüchte.“

Der Graf spürte, dass er Kopfschmerzen bekam.

„Was ist es?“

Sein Tonfall ließ eine gefährliche Nuance der Gereiztheit erkennen.

„Nun, Sie sehnen sich doch nach einer Partnerin. Und nachdem ihre Gattin vor 200 Jahren aus der ewigen Verdammnis begnadigt wurde, und Sie noch nicht …“

Der Graf schnitt Mort das Wort ab.

„Meine Frau befindet sich nun im Himmel, Mort. Ein Ort, den ich nie erreichen werde.“

„Ja, Herr.“

„Niemals!“

„Sehr wohl, Herr.“

Der Graf riss einen Arm mahnend in die Höhe.

„Auf immer und ewig bin ich dazu verdammt die Dunkelheit in Einsamkeit zu durchstreifen!“

„Gewiss, Herr, aber …“

Der Fürst der Finsternis presste seinen Finger auf Mort’s Mund. Er wollte sich jetzt nicht unterbrechen lassen. Er nahm einen luftlosen Atemzug und baute sich theatralisch auf.

„Auf immer und ewig, Mort! Und doch vergeht keine Nacht, keine Stunde, in der ich mich nicht nach Liebe sehne! Eine Gefährtin begehre! Für die Dunkelheit, für die Ewigkeit!“

Sein apathischer Blick bekam einen Knicks.

„Meine Frau hatte ohnehin eine zu reine Seele.“

Mort wollte ansetzen, etwas zu sagen, doch Graf Volodomir kam ihm zuvor. Sein Arm zuckte zur Seite und deutete auf einen Käfig aus glänzendem Stahl, in dem sich ein kleiner schwarzer Sarkophag befand. Der dumpfe Ton eines Herzschlags ertönte im Nichts, wie ein tropfender Wasserhahn, und verlor sich in der Dunkelheit.

„Ich mag tot sein, Mort, mausetot, aber mein schwarzes Herz schreit dennoch nach Liebe!“

„Ich weiß, Herr, wir haben es dort aufbew…“

„Ich mag tot sein, verdammt in der Hölle, aber meine verfluchte Seele heult dennoch vor Sehnsucht!“

Ein bestialisches Jaulen zuckte markerschütternd durch die Unterwelt und der Graf streichelte Bruno anerkennend über den Kopf.

Er kam weiter auf Mort zu, der zurückwich, und zu schrumpfen schien. Graf Volodomir packte ihn mit einer Hand, hob ihn mühelos an und ragte noch größer vor ihm auf.

„Doch eines dunklen Nachts, Mort, eines dunklen Nachts!“

Sein Blick schweifte in die Unendlichkeit ab. Seine Faust ballte sich gebieterisch.

„Da werde ich die kalten Fesseln abstreifen und sie in die Arme schließen. Da werde ich siegen. Da werde ich sie mein Eigen nennen - die Liebe, die alles und nichts verschlingt!“

Mort starrte verständnislos auf seinen Herrn und wartete eine Sekunde, um sicherzugehen, dass sein Meister fertig war. Die Hand des Grafen ließ von ihm ab und er sackte herab.

„Vielen Dank, Herr. Dann haben wir genau das richtige für Sie!“

Mort legte einen Hebel um. Die Geräte sprangen mit Knallen, Blitzen und Tosen an. Der Umhang des Grafen flatterte im Wind. Die Blitze reflektierten sich auf seinem Gesicht. Ein Meer aus Entladungen breitete sich aus und ein gewaltiger Blitz krachte aus dunkler Höhe in die Apparaturen. Das Laken auf dem Operationstisch erzitterte, ein unmenschlicher Laut ertönte und die Masse bäumt sich jäh auf. Ein weiterer Blitz schlug ein. Mort winkte dem Grafen aufgeregt. Ein wahnsinniges Leuchten lag in seinen Augen.

„Kommt, Herr, kommt! Gleich fertig!“

Die Entladungen intensivierten sich. Das Tosen wurde lauter. Eine massive Hand kam unter dem Laken hervor und griff danach. Mort erzitterte vor Begeisterung.

„Es lebt! Wir haben Leben erschaffen!“

Die Hand zerrte das Lacken herab.

Der quadratische Schädel eines Frankenstein-Monsters erschien und blickte sich grunzend um. Mort erstarrte vor Schreck. Das Monster senkte den Kopf, glotzte an sich herunter und betastete interessiert zwei überdimensionale, angenähte Brüste. Mort erzitterte und erstarrte.

„Nein! Ihr Idioten! Ihr habt den falschen Kopf genommen!“

Mort stürzte zu den Apparaturen. Weitere Mort-ähnliche Köpfe kamen dahinter zum Vorschein. Er riss ein Laken von einem nahegelegenen Tisch. Ein ähnlich quadratischer Frankenstein-Monster-Kopf kam zum Vorschein. Ihn zierte eine blonde Perücke. Graf Volodomir klatschte sich die Hand vor’s Gesicht und wendete sich ab.

„Komm Bruno. Wir kehren in einhundert Jahren wieder, wenn die Idioten wieder bei Verstand sind.“

Seit mehr als vierhundert Jahren durchstreifte der Fürst der Finsternis die dunklen Hallen der Unterwelt. Er war in ihr versunken nach Jahrzehnten blutrünstiger Feldzüge, brandschatzender Überfälle und grauenvoller Vernichtung seiner Feinde. Die Unterwelt erwählte ihn kurzerhand als geeignetsten Kandidaten. Er hatte es sich redlich verdient.

Er hatte Einzug gehalten, mit seiner Gattin – Anastasia Xenia Volondria Volgorof. Sie war sein ein und alles gewesen. Doch mangelte es ihr an Grausamkeit. Das Jüngste Gericht hatte sie zu lediglich zweihundert Jahren verpflichtet. Als sie begnadigt wurde, war es die dunkelste Nacht seiner Herrschaft.

Er blickte mit leerem Blick auf die Finsternis um ihn herum. Auf die Unendlichkeit der Hölle und das schwarze Reich der Unterwelt. Seit dieser schicksalhaften Stunde durchstreifte er sie allein.

„Was hilft mir die ganze Ewigkeit und alle grausame Macht, die Verdammnis und das Fegefeuer?“, sagte er halb zu Bruno halb zu den unendlichen Hallen.

Seine Schritte hallten in der Düsternis. Flammen warfen flackernden Lichtschein auf mit Spinnweben verhangene Mauern. Schreie ertönten und brachen ab. Peitschenhiebe zischten durch das Nichts.

„Was helfen mir die Dämonen, die Untoten, das Grauen und die bestialische Armee der Hölle, wenn ich sie nicht mit jemandem teilen kann?“

Sie schritten durch einen gewaltigen Thronsaal aus schwarzem Marmor. Hohe Säulen säumten den unendlich wirkenden Aufgang zu einem gewaltigen, schwarzen Thron. An der Seite huschten unzählige Gestalten über ein Gerüst und hämmerten auf eine Statue ein. Ein überdimensionales Abbild seiner dunklen Herrlichkeit.

Der Kopf der Statue stand Kopf. Ein Arbeiter mit Bauhelm studierte einen Bauplan. Der Fürst schritt vorüber, nahm den Plan, drehte ihn herum und reichte ihn zurück. Ein Ausdruck der Überraschung zuckte über das vernarbte Gesicht des Arbeiters.

„Was hilft mir mein Kunstverstand, meine Belesenheit, die kalte Wärme in meiner schwarzen Seele, wenn sie nicht erwidert wird?“

Seine Schritte hallten hohl durch die Nacht. Eine kleine Tür erschien. Er öffnete sie und trat ein.

Ein schwarzer Sarg thronte in der Mitte des Raumes. Davor ruhte eine Sitzbank. Graf Volodomir nahm Platz, kraulte gedankenverloren den Kopf seines Hundes und schenkte ihm einen zärtlichen Blick.

„Die Liebe ist es, Bruno, die ich begehre.“

Der Hund gab ein mitleidiges Geräusch von sich, ließ die Ohren hängen und legte sich ihm zu Füßen.

„Ja, du weißt es.“

Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb auf das dunkle Nichts gerichtet. Ein untotes Stöhnen entwich ihm. Ein tiefer Gedanke formte sich.

„Ja, du weißt es.“

Eine Vision hielt Einzug. Im Bewusstsein Grafen formten sich glanzvolle Bilder. Bruno wedelte interessiert mit dem Schwanz. Der Graf war sich nun seiner Gedanken und wünsche ganz sicher. Er fuhr mit der Hand durch den dunklen Raum.

„Aber nicht irgendwann! Nicht irgendwo! Nicht irgendwen!“

Er stand schwungvoll auf. Ein Glänzen lag in seinen schwarzen Augen. In unendlicher Ferne pochte sein schwarzes Herz in dem kleinen Sarg.

„Die Schönste der Schönen soll es sein! Die Schönste der Lebenden und keine andere!“

Es blitzte und donnerte. Regen plätscherte mit viel Elan gegen ein Fenster. Das Rauschen eines Fernsehers hing in der Luft, das Flimmern des Bildschirms flackerte über die Wände und die Stimme eines Nachrichtensprechers schaltete sich ein.

„Und nun bahnbrechende Enthüllungen!“

Eine Fernsehshow kam ins Bild. Neben dem Sprecher mit Toupet erschien das Foto einer jungen, blonden Frau, mit unwiderstehlichen Gesichtszügen, und strahlend weißen Zähnen. In ihrem Lächeln lag etwas zugleich Unschuldiges und Verführerisches.

„Die Schönste der Schönen, Courtney Careen, erklärte den Richtigen noch nicht gefunden zu haben. Dies gab sie heute bei Oprah bekannt und ließ damit die Männerwelt aufhorchen.“

Die Oprah-Winfrey-Show wurde eingeblendet. Die blonde Schönheit, Courtney Careen, lächelte fröhlich in die Kamera. Oprah zeigte sich überrascht.

„Ist das wahr, dass Du immer noch auf der Suche bist?“

„Ja, das stimmt, Oprah. Der Richtige ist mir noch nicht begegnet. Er läuft noch immer da draußen herum.“

Das Publikum jubelte, der Kanal wurde gewechselt. Flackernder Schein jagte durch das Zimmer. Erneut war Courtney Careen zu sehen, wie sie von Blitzlicht und aufgeregten Rufen gejagt, über den roten Teppich schwebt. Das Bild wechselte. Ein Fotoshooting wurde eingeblendet, in dem sich die gleiche blonde Schönheit halb nackt vor der Kamera räkelte. Das Bild wechselte erneut. Courtney Careen war bei Dreharbeiten zu sehen. Die Stimme eines Sprechers ertönte.

„Sie ist die angesagteste Schauspielerin in Hollywood, die Regisseure verlangen nur noch nach ihr. Nun soll sie auch noch in der neuen Scorsese-Verfilmung von Dracula mitwirken.“

Der Fernsehkanal wechselt erneut. Werbung für ein Pflegeprodukt flimmerte über den Bildschirm.

„Das neue Produkt aus der neuen Kollektion von Courtney Careen. Your skin will be perfect with Careen. Von Maybelline New York.“

Ein erneuter Klick - das Bild wechselte. Eine Talkshow war zu sehen, in der ein bekannter Talkhost mit übertrieben weißen Zähnen in die Kamera grinste.

„Mein nächster Gast – Courtney Careen!“

Das jubelnde Publikum wurde eingeblendet und von der Seite betrat Courtney Careen die Bühne und begrüßte den Gastgeber mit einer Umarmung.

„Hi Edward.“

„Hi Darling.“

Der Moderator gab ihr einen Kuss auf die Wange und grinste breit in die Kamera. Ein Klick. Das Bild wurde schwarz. Es donnerte.

Ein halbherziges Stöhnen hing im Raum.

Teresa Smith ließ ihre Hand samt Fernbedienung lustlos auf die Couch fallen und stöhnte noch einmal angewidert aus. Eine schwarze Katze streichelte schnurrend um ihre Beine, sprang zu ihr auf die Couch und ließ sich kraulen. Teresa’s Blick wanderte zum Fenster, gegen das der Regen prasselte. Wohin sie auch blickte, es war deprimierend.

Mühevoll hievte sie sich nach oben, stieg über einen Stapel Zeitschriften, verharrte für eine Sekunde und betrachtete ihr Äußeres in einem Spiegel. Die schwarzen schulterlangen Haare, der intensive Eyeliner, die Schminke, die der hellen Haut zusätzliche Blässe verlieh, und der blutrote Lippenstift. Sie wendete sich ab. Sie konnte sich heute selbst nicht ansehen.

Sie tat ein paar gedankenverlorene Schritte in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Der Blick ihrer dunklen Augen fiel auf eine einzelne Dose Tomatensoße. Die Kühlschranktür flog jäh wieder zu. Ihr Handy klingelte und schickte einen unpassenden Lambada in die Tristesse ihrer Wohnung. Sie holte es aus ihrer Hosentasche, blickte darauf und verdrehte die Augen. Dann ging sie ran.

„Hi Mum. – mhm – nein ich habe noch keinen neuen Job. – Ja ich weiß.“

Sie wanderte zurück in den Wohnraum.

„-- Nein, zurzeit suchen sie keine – mhm – Mum… –- nein, ich… Mum – nein, ich habe keinen neuen Freund. Mum! – Ja, ich weiß. – Nein die dunklen Mächte sind auch nicht daran schuld.“

Ihre Hand fuhr gedankenverloren über die Seiten eines aufgeschlagenen Buches auf dem Esstisch. Runensymbole und ein Pentagramm waren abgedruckt, darunter dicht gedrängte Zeilen. Darüber das Wort „Höllischer Liebesschwur“. Es war eingekreist. Daneben war ein Blutfleck.

Sie schloss das dicke Buch und fuhr nachdenklich mit der Hand über den schweren dunkelbraunen Ledereinband. Den Deckel zierten goldene Buchstaben:

„Braschnek’s teuflischer Almanach.“

Bilder des gestrigen Abends stiegen in ihrem Bewusstsein auf. Der flackernde Kerzenschein. Das rote Wachs. Die ätherischen Öle und das Messer. Das Amulett. Der Schweiß, der ihr auf die Stirn getreten war und der stechende Schmerz.

Sie betrachtete ihre Hand, auf der eine Schnittwunde zu sehen war und fuhr sie nachdenklich zum Amulett um ihren Hals.

„Nein Mum. Ich weiß es nicht! – Ich muss Schluss machen. – Nein. Nicht jetzt. – Ok. Bye.“

Sie drückte genervt auf das Handy und ließ lustlos ihren Arm sacken. Etwas quietschte. Sie blickte auf.

Durch den Schlitz in der Haustür wurden Briefe geschoben und klatschten träge auf ihren Fußboden. Teresa schleppte sich zur Tür, nahm die Briefe, schlurfte zurück und ließ sich auf einen Stuhl an ihrem Esstisch fallen. Die Briefe klatschten auf die Tischplatte.

Sie nahm den Ersten zur Hand, drehte ihn hin und her, riss ihn auf, holte das Schreiben hervor und las.

„Wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, …“

Sie zerknüllte das Schreiben und pfefferte es davon. Sie nahm den nächsten zur Hand.

„Wir danken für Ihre Bewerbung, leider können wir im Moment …“

Sie drückte das Schreiben auf die anderen Briefe. Dann nahm sie den gesamten Packen Briefe, hob ihn hoch und ließ die Schreiben gesammelt geärgert auf den Tisch klatschen.

Ein einzelner heller Ton erklang und ihr Handy vibrierte. Es war die neue App, die sie installiert hatte. Ihr persönliches Horrorskop. Sie fand das lustig. Ein morbides Stimmungsbarometer und ihr persönlicher dunkler Blick in die Zukunft.

Ein Totenkopf erschien und verschwand. Dann kam die Nachricht:

Dein Erfolgsbarometer heute: apokalyptisch<

Teresa schloss angewidert ihre Augen. Mit tränenerfülltem Blick schaute sie wieder auf und zum Fenster. Es blitzte und donnerte. Ihre Arme sackten auf den Tisch und sie vergrub ihren Kopf schluchzend in den Armen.

Das gequälte Stöhnen des Frankenstein-Monsters hallte durch den Raum. Graf Volodomir und Mort traten ein. Ihr Gespräch stoppte für eine Sekunde. Vor ihnen lief das Frankstein-Monster einem der Mitarbeiter hinterher, der den Kopf mit Perücke in der Hand davontrug. Mort räusperte sich.

„Zugegeben nicht der hellste Einfall. Aber wir haben uns Gedanken gemacht und stießen dabei auf etwas. Sie erinnern sich vielleicht an das Serum der alten Boudvard?“

Dunkle Erinnerungen stiegen im Bewusstsein der Grafen auf, die er lieber in Vergessenheit gewusst hätte.

„Hm, ja, diese alte Schachtel, die sich im 16. Jahrhundert im Turm eingesperrt hatte und erst herauskommen wollte, wenn sie das Geheimnis ewiger Jugend entdeckt habe.“

Mort kicherte und hüpfte aufgeregt neben dem Grafen auf und ab. Er stupste den Grafen von der Seite an.

„Genau die. Wenn der Graf erlauben, Sie waren ja nicht ganz unschuldig daran.“

„Nun ja, wie das so ist, in jungen Jahren sah sie einfach besser aus.“

Mort krümmte sich vor Belustigung.

„Nun leider hat sie ja ihre Erfindung nicht überlebt. Aber das Serum, das man neben ihrer Leiche fand, hat erstaunliche Wirkung auf Warzen.“

„Mort, er redet wirres Zeug. Ich will keine Warzen loswerden, ich will die Liebe meines Lebens! Die Schönste der Schönen!“

Mort zeigte ein verkniffenes Gesicht.

„Sicher Herr. Nein, wir dachten uns einfach. Was für Warzen gut ist, kann für alte oder vielmehr verweste Haut nicht schlecht sein.“

Mort winkte seinem Herrn bedeutungsvoll, ihm zu folgen. Sie begaben sich ein paar Meter weiter in die Dunkelheit, wo dem Grafen ein dunkler Stuhl angeboten wurde. Er kam der Aufforderung, sich zu setzten, nach.

„Ich ahne Furchtbares, was hat er nur wieder vor, Mort?“

Vor ihnen erschien ein schwerer samtener Vorhang. Mort trippelte zur Seite, nahm eine dicke Kordel zur Hand und bedeutete seinem Herrn mit einem schelmischen Schmunzeln, aufmerksam zu sein. Er zog an der Kordel, der Vorhang schwang zur Seite und zum Vorschein kamen drei liederlich anzusehende weibliche Zombies in altertümlichen Kostümen.

Der Graf stöhnte hörbar aus.

„Och nein, Mort, das ist ja widerlich. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich eines dieser Furunkel eheliche!“

Ein empörtes Stöhnen ging von den Zombies aus. Mort hüpfte sogleich um den Grafen herum und deutete auf die drei Untoten.

„Das waren die schönsten Frauen ihrer Jahrhunderte, Herr, und mit Hilfe des Serums schaffen wir Ihnen ihre ganz eigene Schönheit!“

Der Graf wirkte nicht begeistert. Mort hüpfte zu den untoten Damen, nahm eine bei der Hand und führt sie zu einer der Maschinen. Sie wurde in Riemen eingespannt und eine breite Röhre über ihrem Kopf in Position gebracht. Der Graf hatte immer noch seine Zweifel.

„Na ich weiß nicht. Mir dürstet nach frischem Blut, nach junger, unverbrauchter Zärtlichkeit. Nach reiner Schönheit. Nicht nach modernder Ledrigkeit.“

Erneutes ging ein bestürztes Stöhnen von den Zombie-Damen aus. Mort winkte ab.

„Alle Schönheit ist vergänglich. Einen Versuch kann es nicht schaden.“

„Na meinetwegen.“

Der Graf wollte es über sich ergehen lassen. Ein wenig Zerstreuung konnte nicht schaden, während er darüber nachdachte, wie er die Schönste der Schönen finden und in sein Reich entführen konnte. Er hatte lange darüber gegrübelt. Und er sah für sich nur einen Weg. Er müsste in die Welt der Lebenden, die Schönste der Schönen finden, sie an sich nehmen und in die Unterwelt zerren und zu seiner Braut zu machen. Er fand, das war ein guter Plan. Er hatte nur keine Ahnung, wie er in die Welt der Lebenden kommen sollte. Es war eine andere Dimension. Er war tot. Er konnte nicht einfach so in die moderne, lebendige Zeit. Die Menschen waren mittlerweile aufgeklärt.

Mort trat zurück, nickte einem Mitarbeiter zu, die Maschinen wurden angeschaltet und ein wummerndes Dröhnen breitete sich in der Dunkelheit aus. Mort hüpfte aufgeregt zu seinem Herrn und deutete auf die Anlage.

„Also, wir haben das erwähnte Serum weiterentwickelt und dabei erstaunliches entdeckt. Alte, verweste Haut kann zu neuem Leben aufblühen. Sofern man denn die richtige Mischung erwischt. In Kombination mit diesem Impulsator …“

Er deutete auf die Maschine.

„… können wir dabei eine dauerhafte Wirkung erzielen und …“

„Wozu die Halterung?“

Graf Volodomir waren die Riemen aufgefallen, in die der Zombie gespannt war.

„Och nur zur Sicherheit, wegen der ganzen Fliehkräfte und so. Auf Euer Zeichen, Herr.“

Der Graf winkte lustlos. Mort nickte. Ein Mitarbeiter drückte einen Knopf. Ein Geräusch wie das Schleudern einer Waschmaschine ertönte. Die Zombie-Dame blickte nervös nach oben. Ein Rütteln ging durch die Maschinen und mit einem saugenden Geräusch und einem kurzen quiekenden Grunzen wurde der Zombie durch die Röhre in die Dunkelheit katapultiert. Die Arme hingen noch in der Halterung. Mort starrte entsetzt auf die Szene und fasste sich dann. Er räusperte sich.

„Wir müssen da wohl noch eine kleine Feinjustierung vornehmen.“

Er eilte los, der Graf gähnte. Er hörte es hämmern. Wenn er es sich genauer besann, könne er sich auch einfach in seinen Sarg legen und so die Zeit totschlagen. Vielleicht wenn er einen Handel mit dem jüngsten Gericht eingehen könnte, ließen sich vielleicht vereinfachte Bedingungen ausmachen, kam ihm als Gedanke und er grübelte weiter.

Die nächste Zombie-Dame wurde eingespannt. Mort nickte zufrieden. Er gab das Zeichen und die Maschinen sprangen an.

Der Graf betrachtete das wilde Durcheinander der Maschinen. Unweit der Dame ragte ein Pult empor, darauf befand sich ein dickes Buch. Es sah massiv aus, sehr schwer und hatte einen schwarzen Ledereinband. Der Graf kannte das Buch. Ein Gedanke gewann an Form im Kopf des Grafen, als er sich an manche der Kapitel in dem Buch erinnerte.

Das gleiche Surren und saugende Geräusch ertönte, die Haare der Zombie-Dame flatterten nach oben, doch sie blieb am Boden. Mort wirkte erleichtert und auch der Graf hob nun doch interessiert seinen Kopf und sein Gesicht aus der Hand. Er blickte aufmerksam zur Maschine.

„Nun wird das Serum hinzugefügt.“, erklärte Mort.

Ein Mitarbeiter öffnete eine Luke und tropfte vier Tropfen des Serums hinein. Er verschwand in der nächsten Sekunde hastig. Es ratterte, ein Licht blinkte auf. Die Zombie-Dame grunzte. Plötzlich starrte sie erschrocken in Richtung Mort und des Grafen. Ein Ruck ging durch sie. Ihre Arme hoben sich. Sie nahm an Masse zu. Ihr Oberkörper blähte sich auf wie ein Ballon und wurde dicker. Der Bauch wölbte sich bedrohlich. Dann die Beine, der Hals…

Mit einem kurzen Stöhnen und einem lauten Knall explodierte der Zombie.

Mort zupfte ein paar Reste von sich, blickte zum Grafen, der mit bedrohlicher Miene und trippelnden Fingern auf dem Stuhl saß, während ihm ein Stück der Zombie-Dame vom Gesicht hing. Mort räusperte sich verlegen, zeigte ein zerknirschtes Gesicht und entfernte den Hautfetzen aus dem Gesicht des Grafen.

„Das war wohl ein Tropfen zu viel. Nur noch ein letzter Versuch Herr.“

Graf Volodomir hob drohend den Finger.

„Wehe Dir. Letzte Chance.“

Die dritte Dame wurde eingespannt, die Maschinen justiert und eingeschalten. Ein Mitarbeiter gab vorsichtig drei Tropfen des Serums hinein und verschwand. Es rumorte erneut. Die Zombie-Dame blickte nervös nach oben. Der Graf hielt sich vorsichtshalber die Hand vor das Gesicht und schloss die Augen. Auch Mort drehte sich ab, kniff nervös die Augen zu und hielt die Luft an. Das Surren wurde lauter.

Dann tat es einen hellen, freundlichen Ton, wie von einer Mikrowelle und das Surren klang ab. Sie öffneten beide die Augen und blickten hoch erfreut und erstaunt zur Maschine. Dort befreite sich gerade eine wunderschöne blonde Dame aus den Halterungen, strich sich eine Strähne aus dem lächelnden Gesicht und blickte aufreizend zum Grafen.

Der strahlte begeistert, erhob sich, warf noch einen vergnügten Blick auf den grinsenden Mort und zuckte dann zusammen. Ein lauter Rülpser erschreckte ihn. Ihre Blicke sprangen zur Dame, die verlegen mit den Schultern zuckte. Dann zuckte sie selbst zusammen, verlor die Gesichtsfarbe, und ein lauter Pups zerriss die Stille. Die Schönheit erfasste ein wildes Zittern, die schockierten Blicke des Grafen und Morts hafteten auf ihr und trauten im nächsten Moment ihren Augen nicht.

Es machte ein Geräusch wie >Plopp<, die Erscheinung zersprang und vor ihnen stand das übergroße, weibliche Äquivalent von Mort.

Grüne Haut und zwei dicke Hauer, die aus dem Mund ragten. Der Graf starrte entsetzt auf das Ergebnis. In seinem Kopf sprangen die mentalen Zahnräder an. Er sah vor sich wie er mit der Monster-Dame im weißen Hochzeitskleid vor dem Altar steht, der Priester gibt die Erlaubnis zum Kuss, die Monster-Dame rülpst.

Graf Volodomir sprang auf.

„Nein! Auf gar keinen Fall!“

Er wirbelte zornig zu Mort herum und wirkte nun größer und furchterregender als zuvor.

„Mort, ich wollte Liebe, ich wollte Anmut, ich wollte Grazie! Nennst du das vielleicht Grazie?“

Er deutete auf die Monster-Frau, die sich mit einem dicken Finger in den Zähnen bohrte.

„Äh, nein, Herr?“

„Nein, Mort, das ist Abscheu!“

„Oh, aber Herr, wie, also wie wollt ihr aber …?“

„Die Schönste der Lebenden und keine andere! Und ich werde Sie mir holen. Du findest mir einen Weg in die Welt der Lebenden oder ich lasse dich 400 Jahre lang rösten! Ich werde gehen, sie sehen und sie mitnehmen.“

Mort war zerknirscht und zitterte nervös.

„Aber Herr, wie wollt Ihr sie hierher…“

Der Arm des Grafen schnellte nach vorne und deutete auf das schwarze Buch auf dem Pult.

„MIT DEM PACKT DER HÖLLISCHEN SEELENBANDE! Damit hole ich Sie mir!“

Er wirbelte herum und knallte die Tür zum Labor zu.

Ein Zimmermädchen klopfte an eine Tür und öffnet sie einen Spalt breit. Im Inneren herrschte Chaos. Ein Glastisch war zerbrochen, Möbel umgestürzt, Laken und Kleidung lagen verstreut im Raum. Das Mädchen räusperte sich und hauchte durch den Spalt:

„Ms. Careen? Da ist ein Mann und er möchte Sie abholen. Ms. Careen?“

Das Zimmermädchen schob die Tür weiter auf und betrat vorsichtig die Suite. In dem halbdunklen Durcheinander aus Kissen, leeren Flaschen, Taschentüchern und Zeitschriften stöhnte jemand auf.

Auf dem Kingsize Bett lag Courtney Careen im Bademantel, mit zartgliedrigen Beinen, einer leeren Weinflasche in der Hand und dem Kopf nach unten auf dem Bett. Der Superstar bewegte einen Zeigefinger und murmelte etwas.

Das Zimmermädchen bahnte sich ihren Weg durch das Durcheinander und zog einen der Vorhänge zurück. Licht strömte gleich einer Flutwelle herein. Courtney richtete sich ruckartig auf, stöhnte, hielt sich den Kopf und blinzelte in Richtung des Lichts.

„He – was soll’n das?“, lallte sie der Erscheinung entgegen.

„Miss, da ist ein Mann, er möchte Sie abholen. Ich denke, es ist ihr Fahrer.“

„Mein Vater?“

„Ihr Fahrer, Miss. Er wartet schon seit einer halben Stunde.“

Courtney versuchte sich zu orientieren und suchte nach etwas.

„Wie spät ist es?“

„Schon fast halb 12.“

Das Zimmermädchen hob ein Laken vom Boden auf. Darunter kam ein nackter, schlafender Mann zum Vorschein. Sie quiekte und blickte schockiert zu Courtney Careen.

„Miss, da liegt ein nackter Mann auf dem Boden.“

Courtney blinzelte benebelt und krabbelte holprig zur Bettkante. Ihr Blick wanderte zum Boden. Sie riss die Augen auf. Am Boden lag Edward, der Talkshow-Host. Er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Schlieren eines Abends mit zu viel Alkohol und die Fahrt in einer Limousine waberten in Courtneys Kopf. Sie zählte eins und eins zusammen.

„Shit.“

Sie bedeutete dem Zimmermädchen leise zu sein, krabbelte ungeschickt vom Bett und suchte ihre Kleidung zusammen.

„Wenn er aufwacht, schmeißen Sie ihn einfach raus. Und kein Wort! Ich war nie hier. Wo ist meine Tasche?“

Das Zimmermädchen half zu suchen, während Courtney sich mit wackeligen Beinen und leise fluchend anzog.

„Hier.“

Das Zimmermädchen hatte die Tasche gefunden und hielt sie in die Luft. Ihr Blick wanderte weiter über das heillose Durcheinander.

„Und meine Schuhe, meine Schuhe!“

Sie blickten sich hektisch um. Courtney schwankte, stieß gegen einen Tisch und schmiss ein Glas um. Edward stöhnt auf. Sie fluchte und presste ihren Finger an die Lippen. Das Zimmermädchen zeigt ein zusammengekniffenes Gesicht. Sie entdeckte die Schuhe.

„Ich hab’ sie!“

Courtney winkte sie zu sich, zog ihre Sonnenbrille ins Gesicht und drängte sich und das Zimmermädchen aus dem Zimmer.

In der Lobby wankte Courtney aus dem Aufzug. Vor ihr tauchte ein Mann im dunklen Anzug auf. Er hatte einen vielsagenden Blick.

„Gib mir die Schlüssel, Toni, ich fahre.“

„Aber Miss …“

„Keine Widerrede, her damit.“

Fünfzig Sekunden später donnerte der Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit durch den New Yorker Verkehr. Courtney gab sich reichlich Mühe mit regelmäßigem Spurwechsel, intensivem Gebrauch der Hupe und fortwährendem Fluchen, so schnell und weit wie möglich von dem Hotel wegzukommen.

Ihr Fahrer Toni kauerte auf dem Beifahrersitz und hielt sich angsterfüllt am Türrahmen fest.

„Wollen Sie vielleicht etwas langsamer fahren, Miss?“

„Klappe Toni, ich muss hier weg.“

„Wenn Sie mich vielleicht fahren lassen würden?“

„Klappe Toni, nicht jetzt.“

„Vorsicht, Miss!“

Courtney kreischte, stieg mit voller Wucht auf die Bremsen und presste die Augen zusammen.

In der tiefsten Dunkelheit der Unterwelt fiel fahles Licht auf den Sarg von Graf Volodomir. Aus dem Inneren ertönte seine gedämpfte Stimme.

„Was war das?“

Es gab einen dumpfen Schlag, dann erklang das gedämpfte Stöhnen des Grafen.

„Autsch.“

Der Sargdeckel schob sich quietschend auf und das fahle Licht erhellte das graue Gesicht des Grafen, der sich den Kopf hielt.

„Welch unhöllisches Geräusch reißt mich aus meinen widerwärtigsten Träumen? Bruno, bei Fuß!“

Es blieb still. Der Graf blickte auf und sich in seinem Gemach um.

„Bruno!“

Er stemmte sich schmerzhaft aus dem Sarg.

„Verdammter Köter, wo treibt er sich herum? Ist vermutlich auch schon gegen mich. Wo ist der Hund?!“

Es klopfte an der Tür.

„Wer ist da? Wer stört? Komm schon rein!“

Die Tür öffnete sich einen Spalt und Mort steckte seinen Kopf hindurch. Er zeigte sein schiefes Grinsen.

„Bitte entschuldigen Sie, Herr, aber Sie sollten sich das ansehen.“

Schön unterhaltsam. Der Einstieg gefällt mir, erzeugt eine düstere Atmosphäre. Ab etwa dem Moment, wo der Graf Kopfschmerzen bekommt, kann man ihn und den Ort allerdings immer weniger ernst nehmen und er wird sympathisch.

Der Einstieg in den zweiten Absatz kommt ein wenig abrupt und es fühlt sich wie ein Rücksprung an. Vielleicht kann man die Informationen, die in dem kurzen historischen Abriss stehen, ja auch irgendwo in der eigentlichen Handlung einbauen.

Die Nacht müsste ihm doch dann eigentlich gut gefallen haben, wenn er stolz darauf ist, Fürst der Finsternis und das alles zu sein. :grin:

Der Abschnitt zur Vorstellung von Teresa ist ganz nett, aber leider passiert darin nichts und es gibt auch keinen Ausblick, was passieren könnte. Das weckt noch kein Interesse für die Person. Das ist bei Courtney besser, weil man da ahnt, was für eine Rolle sie spielen könnte (die Schönste der Schönen, die eventuell gerade in einem selbstverschuldeten Autounfall draufgegangen ist? Da wird sich der Graf sicher freuen. Zumindest kurzzeitig …).

Ein wenig aufpassen solltest du mit den Ansprachen, ob Mort den Grafen nun mit Ihr/Euch oder Sie/Ihnen anspricht. Die Ansprache von Mort durch den Grafen mit diesem unpersönlichen „er“ finde ich passend, aber da rutscht der Graf irgendwann raus. Ist das Absicht?

Ich mag Bruno. Ich hoffe, der kommt ganz oft vor. :laughing:

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Lieben Dank für den scharfen Blick, sehr hilfreich und das Interesse an Bruno ist vermerkt ^^ Liebe Grüße

Ist die Namensähnlichkeit mit einer gewissen realen Person gewollt? - Also bei mir war es ja bei dem Vornamen schon aus.

Jedwede Ähnlichkeit ist rein zufällig. Meine Figuren, deren Namen und die Geschichten drum herum entstehen jenseits geopolitischer Rahmenbedingungen. Bin mir auch nicht mal sicher ob es den Namen Volodomir überhaupt gibt… in jedem Fall, halte ich es mit dieser Geschichte mit Dante Alighieri: „Lasst, die Ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“ :wink: LG

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Ich habe auch nichts dergleichen behauptet. Und nein, ich meine nicht Putin.

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Herrn Selensky. Der heißt doch Volodemir oder so ähnlich.

Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj.

Habe ich vor diesem Post auch nicht realisiert, man liest ja immer nur die Nachnamen :smiley: ich bleibe dabei: keine Absicht! Der Fürst ist ja schon paar hudnert Jahre älter… :wink:

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Ihr Lieben! Es ist soweit! Neue Homepage, neues Glück, neue Leseproben! Die Geschichte des Graf Volodomir Volgorof V. (nicht verwandt oder verschwägert) kann nun beginnen! Erster Teil ist online. Weitere folgen! Viel Vergnügen!

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