Buchtipps für Autoren

Du sprichst mir aus der Seele. Ich ziehe feinsinnige Produktionen klar vor gegenüber den häufig primitiven Klamauk-Produktionen der AMIs.

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Empfinde ich gar nicht so. Buster Keaton und Harold Lloyd waren Amerikaner. Charlie Chaplin verbuchte seine Filme als amerikanisch. Ein paar der feinfühligsten und melancholischsten Komödien kommen aus Amerika.
Wenn man dabei jedoch an bspw. die Werke von Peter und Bobby Farrelly denkt, oder an alles von und mit Adam Sandler, dann geb ich dir recht.

Da ich gerade leider nicht an meinem Blu-ray-Regal bin, hier eine Liste von vielen:
https://www.moviepilot.de/filme/beste/genre-familienkomodie/land-usa
Alles dabei.

Mir fällt es schwer, amerikanischen Humor zu charakterisieren, außer, dass er eine ausgeprägte Stand-up-Kultur hat und, u.a. durch gesellschaftliche Prüderie, sehr zwischen den Extremen schwankt.

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Stichwort amerikanischer Humor: ich liebe die Eric Andre Show. Das kann ich stundenlang anschauen und einfach nur lachen :rofl: Großartiger Humor :smiley:

Ich sehe das wie @Ennui einen typisch amerikanischen Humor erkenne ich nicht. Da gibt es alle Facetten, genau wie hier bei uns auch.
Die wohl mieseste Komödie, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, kam aus Deutschland. :zipper_mouth_face:
Und eine der besten ist Once upon a time in Hollywood :slight_smile: Es gibt großartige amerikanische Produktionen, die nichts mit den typischen, oben angesprochenen Adam Sandler Filmen zu tun haben. Und Adam Sandler kann auch anders… in Uncut Gems war er großartig :thumbsup:

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Nichts gegen eine Diskussion über amerikanischen Humor - aber dann macht doch bitte einen eigenen Thread auf, damit der spannende “Literatur für Autoren” Thread nicht gekapert wird.

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The War of Art - So durchbrechen sie innere Blockaden und gewinnen kreative Energie von Steven Pressfield. Deutsche Ausgabe vom Autorenhaus. Motivationsbücher gibt es viele. Dieses ist speziell, weil es von einem jahrelang erfolglosem Drehbuchautor geschrieben wurde. Er kennt die Dämonen eines Schriftstellers. Seinen ersten Erfolg hatte er mit einem Roman.
Im ersten Teil geht es um die inneren Widerstände, im zweiten um das professionelle Arbeiten, im dritten wird es esoterisch.

Er zitiert aus *Phaidros *von Platon:
*Wer aber ohne diesen Wahnsinn der Musen in den Vorhallen der Dichtkunst sich einfindet, meinend, er könne durch Kunst allein genug ein Dichter werden, ein solcher ist selbst ungeweiht, und auch seine, des Verständigen Dichtung, wird von der des Wahnsinnigen verdunkelt. Soviel und noch mehreres kann ich rühmen von des Wahnsinnes, der von den Göttern kommt, herrlichen Taten.
*
Dann werde ich mal den Wahnsinn füttern. Entweder ich schreibe einen Bestseller oder ich verfalle dem Wahn, einen Bestseller geschrieben zu haben. Es bleibt spannend.

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Genial und auf jeden Fall eine Win-Win-Situation. :rofl:

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Rechtsmedizin - Grundwissen für die Ermittlungspraxis von Wirth / Schmeling. Spurenanalyse, Deutung von Verletzungen, Wirkung von Giften etc.
Kriminalistisches Denken von Walder / Hansjakob / Gundlach / Straub. Sichern von Beweismitteln, Auswertung der Spuren, Beweisführung, Verhörpraxis etc.
Beide Bücher sind interessante Nachschlagwerke für Krimis oder Horrorgeschichten.
**Story **- Die Prinzipien des Drehbuchschreibens von Robert McKee. Ein ausgezeichnetes Buch zur Storyentwicklung. Die ideale Ergänzung zum Buch Dialog.
Kurz und gut schreiben von Roy Peter Clark. Texte verdichten, auf den Punkt bringen. Es gibt ein paar Überschneidungen mit dem Buch Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben.

Die ergänzte Datenbank.

Schreibratgeber Forum.zip (5.36 KB)

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Ein sehr gutes Buch. Ich bin nur verwirrt, ob “Turning Pro” vom selben Autor ein eigenständiges Buch ist, oder ob das eine im anderen enthalten ist.

Danke

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Ich fand bei Amazon dieses:
This book doesn’t bring much new to the table when you already read The War of Art but it is a gret complementary daily motivator non the less and has things described in bit of a different way.
Du musst entscheiden, ob das Buch dir das Geld wert ist.

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Kann mir vielleicht jemand ein Ratgeberbuch darüber empfehlen, wie man Anekdoten pointiert erzählt?
Ich schreibe einen heiteren Liebesroman. Ich merke, dass meine Geschichte oft gerade dann, wenn ich Witze mache, an Schwung verliert, aber ich weiß nicht so recht, woran das liegt.
Es soll *kein *Ratgeber sein, der aus dem Amerikanischen übersetzt wurde. Ich würde gerne besonders das Subtile lernen, und subtil sind die Amis wahrlich nicht.

@Corinna:
Vielleicht hilft dir das weiter (ist sogar kostenlos):
https://www.mueller-krey.de/2016/05/reden-mit-humor-teil-1/

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Ich mag das Buch auch sehr. Beim Schreiben setze ich das Clustern nicht immer aber oft ein, es hat mir schon einige gute Dienste erwiesen. Bis zur Hälfte habe ich es durchgearbeitet und seit einigen Wochen liebäugele ich mit der Idee, noch mal von vorne mit den Übungen anzufangen (wobei man die Übungen auch wunderbar durch eigene Abwandlungen erweitern kann). Insebesondere die Abschnitte über die Sprachrythmen haben mich sehr angesprochen.
Was mich an dem Buch fasziniert, ist, dass Rico es in den 80er-Jahren geschrieben hat, die Übertragbarkeit von der Verarbeitungsweise des Gehirns auf das Brainstormen mit Clustern scheint jedoch zeitlos zu sein.
Wenn z. B. das Erscheinungsjahr 2015 und ich das Buch nicht kennen würde, würde ich das glauben (Neurologen würden wahrscheinlich widersprechen, weil das Modell mit den zwei Gehirnhälften nicht mehr ganz zutreffend ist, das ändert jedoch nichts an dessen positiver Wirksamkeit).

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Das Buch habe ich auch, es ist zwar veraltet, vieles ist aber immer noch aktuell. Ansonsten gefällt mir Wolf Schneiders “Deutsch für junge Profis” sehr gut, bei mir sind beim Lesen reihenweise Lichter aufgegangen. Anhand von Beispielen zeigt der Autor Beispiele schlechten Stils und erklärt, wie sie verbessert werden können, dabei begründet er seine Ausführungen sehr verständlich.

Auch “50 Werkzeuge für Gutes Schreiben” gefällt mir sehr gut. Der Autor vermittelt stilistische Regeln und schließt seine Kapitel mit Aufgaben ab. Ich habe es noch nicht ganz gelesen, nutze es aber immer wieder als Nachschlagewerk oder zum Auffrischen.

Als sehr lehrreich und unterhaltsam emfpand ich den Ratgeberteil für Autoren in “Das Leben und das Schreiben” von Stephen King, auch seine Autobiografie im ersten Teil des Buches liest sich gut. Die Stärke von dem Buch liegt für mich in der Begeisterung für das Schreiben, die mich angefixt hat.

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“Show, don´t tell” hat mir auch sehr gut gefallen. Weil es ein kleines Büchlein ist, ist es schnell zu lesen. Mir gefällt auch, dass das Show nicht Allheilmittel angepriesen wird, sondern anhand von Beispielen gezeigt wird, wann “Show” und wann “Tell” gefragter ist.

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Dank für den Tip. Leider beginnt das Buch gleich mit einer groben Falschinformation, so dass ich, und mag der Rest noch so gut sein, immer daran zweifeln werde, ob das vermittelte Wissen auch richtig ist. So etwas darf einem Fachbuchautor einfach nicht passieren. Der Satz ‘Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.’ stammt mitnichten von Bertolt Brecht und deswegen kann dieser ihn auch nicht aus einem Gedanken ‘herausgemeißelt’ haben, wie der Autor behauptet. Eine einfache Googlesuche hätte das verhindert. So muss ich mich ständig fragen, ob der Autor seine Empfehlungen nur aus dem Gedächtnis heraus niedergeschrieben hat, oder ob diese auch fachlich fundiert sind. Schade.

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Liebe Corinna,

Lange Rede, kurzer Sinn, es gibt kein Buch nach deinem Gusto, das kann es nicht geben, weil die Rezepte dafür streng geheim sind. (tl;dr)

Die Rezepte hat und bekommt nicht jeder und selbst wenn man sie bekommt, heißt das nicht, dass man nachkochen kann, was geschrieben steht. Humorlos zu sein, steckt in der deutschen DNA, das kann man überall beobachten, falls man das will. Aber das will der Deutsche nicht so gerne und er will es nicht wahrhaben. Als Beweis, dass wir nicht humorlos sind, müssen immer unsere Kabarettisten und Comedians herhalten.
Es kann sein, dass ein paar Deutsche zum Lachen ins Theater gehen und nicht mehr in den Keller, die Mehrheit ist das nicht. Kann man ganz leicht ausprobieren. Man macht (falls man kann) in einem Supermarkt eine lustige Bemerkung. Schräg angeguckt zu werden ist noch wohlwollend. Nach der dritten lustigen Bemerkung kann man froh sein, wenn keiner mit der Zwangsjacke wedelt. Humor schon, aber bitte im Rahmen und im geschützten Bereich, dort, wo man bitte auf lustiges Verhalten vorbereitet ist. Aber doch nicht im Alltag! Der Alltag könnte ja dadurch erträglich werden, um Himmels Willen.
Wie soll man, wie könnte man humorvoll und lustig sein, wenn es einem keiner beibringt? Das meine ich mit DNA. Humorlos zu sein zieht sich durch Generationen und das mindestens seit dem Dreißigjährigen Krieg. Nicht einmal für ordentlichen Galgenhumor (den wir den Engländern so gerne unterstellen), hat es bei uns gereicht. Wie will man, wie kann man seinem Kind Humor beibringen, wenn man selbst keinen hat? Eben, das ist schwierig. Und so wir Deutschen ein Volk von guten Fußballern und Rennfahrern sind, denn die Eltern gehen mit den Söhnen und zunehmend auch den Töchtern gerne zum Fußball und Kartsport, sind wir eben auch humorlos, weil die ganze Fahrerei zum Fußballplatz und zur Kartbahn schon reicht. Kabarett? Theater? Komödie? Warum denn das? Wozu soll das gut sein?
Lachen mag jeder. Sogar die Deutschen, versteht mich nicht falsch. Aber zum selbst Lustigsein reicht es dann nicht mehr. Sagt der Deutsche, dass er Humor hat, meint er damit nicht, dass er eine lustige Person ist. Er meint damit, dass er in Situationen, wo es passt(!), mitlachen kann. Mehr steckt nicht dahinter. Warum wir überhaupt noch Humor haben? Weil wir Menschen unheimlich gerne lachen. Und wenn du ein Mann bist, und eine Frau immer wieder zum Lachen bringen kannst, ist das die halbe Miete, ehrlich. Fast jede zweite Frau lässt sich dadurch beeindrucken. Die andere Hälfte köderst du nur mit Stellung und Geld. Aber die humorvolle Hälfte ist sowieso die, die zählt, wer will schon eine humorlose Frau?
Wenn eine Frau sagt, sie hat Humor, dann ist genau das gemeint, sie glaubt, sie wäre humorvoll, wenn sie über die Witze anderer lacht. Das ist bei Frauen der mangelnde Selektionsdruck. Ihnen hilft es bei der Partnerwahl wenig, wenn sie selbst lustig sind, weil ja die männlichen Deutschen oft genug selbst völlig humorlos sind. Aber sie weiß immerhin, dass Lustigsein eine angemessen angenehme Beschäftigung ist, und die Frauen sind gerne bereit, sich zum Lachen bringen zu lassen. Darin liegt auch begründet, dass so viele Männer Kabarettisten und Comedians sind, Selektionsdruck. Als Mann mit Humor bist du begehrt. Als Mann ohne Humor musst du schon reich sein.
Natürlich ist das keine absolute Wahrheit, es gibt sehr witzige und lustige Frauen, gerade mittlerweile, da der Druck auch für Frauen, Geld zu verdienen, gestiegen ist. Martina Schwarzmann, Caroline Kebekus, Anke Engelke, um nur einige zu nennen, sind nicht minder berühmt als ihre männlichen Kollegen.

Eine künstliche Intelligenz wird erschaffen worden sein, wenn sie in der Lage ist, eine große Anzahl Erwachsener (besser keine Deutschen) so sehr zum Lachen zu bringen, dass die sich auf den Boden werfen, sich die Bäuche halten, sich ins Höschen pinkeln, heulen und keine Luft mehr bekommen oder Krämpfe haben, weil sie so sehr lachen müssen. Vorher würde ich nicht behaupten, dass es eine Intelligenz ist, mit der es sich zu messen lohnt.
Weil dies niemals erreicht werden wird, kann es auch niemals ein Buch geben, was dir beibringt, humorvoll zu erzählen, kurzweilige Anekdoten zum Besten zu geben oder oder pointiert-humorvoll zu formulieren. Es gibt diese Regeln nicht. Männer werden jetzt vielleicht lange Gesichter machen, zumal jene, die glauben, dass man alles programmieren kann. Das kann man nicht.
Wie schreibt man mit mehr Elan, Pep, Witz und Spannung? Indem man Elan, Pep und Witz hat. Spannung kann man hingegen lernen. Die ersten drei eher nicht. Nicht mit der ausgefeiltesten Stilanalyse kann man Elan, Pep und Witz zu Papier bringen, ohne sie zu besitzen. Deswegen wird an der Stelle die Luft für die Schreibratgeber auch sehr, sehr dünn.

Liebe Corinna, wenn du witzig schreiben willst, musst du witzig sein. Klar kennt jeder das Klischee vom Zirkusclown, der in Wahrheit manisch-depressiv ist, darum geht es mir aber nicht. Falls du mit einem Autor zu Abend isst, und er oder sie langweilt dich zu Tode, brauchst du kein Buch von ihm oder ihr aufzuschlagen, denn das wird dort nicht anders. Der Mensch kann nicht aus seiner Haut heraus, deswegen bin ich so, wie ich bin und deswegen schreibe ich so, wie ich schreibe. Man kann Sachen bis zu einem gewissen Grad lernen, aber nur bis dahin und keinen Schritt weiter.
Ich kenne einen Autor, der hat sich schon öfter helfen lassen, stellt seine Texte ein und bekommt Kritik. Danach feilt er an seinen Texten und bedankt sich artig. Am Anfang waren seine Texte langweilig und nicht besonders gut, viel fehlender Stil, alles Dinge, die man mit Werkzeugen wegbekommt. Nach der Korrektur war das alles verschwunden, Papyrus mit seiner Stilanalyse ist da ein mächtiges Werkzeug. Die Texte wurden von den Fehlern bereinigt, die Stilbrüche waren viel weniger und seine Texte waren brillant? Nein, sie waren immer noch sterbenslangweilig. Es reicht eben nicht, fehlerfrei und nach allen Stilratgebern schreiben zu können, man muss schon etwas zu sagen haben.
Und mit dem Witz ist es ähnlich, wenn du nicht lustig bist, dann wirst du kaum lustig schreiben (können). Woher soll es denn kommen? Witzig zu sein, ist keine Entscheidung, die man trifft, es ist eine Haltung, eine Lebenseinstellung und es ist eine Begabung. Eine Gabe, sie wird einem gegeben, vom Lieben Gott, den Eltern und seinem Umfeld. Wenn man die Mitte zwanzig überschritten hat und nicht witzig ist, ist es vorbei. Dann kann man es gleich lassen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Lustig zu sein, andere zum Lachen zu bringen, funktioniert selten gleich, aber es lässt sich insoweit eingrenzen, dass sich es kaum mehr lernen lässt, wenn man die prägenden Jahre der Adoleszenz und die fünf Jahre danach ungenützt hat verstreichen lassen. Man sollte wahnsinnig schnell im Kopf sein und am besten schlagfertig, eine krasse Allgemeinbildung hilft und man darf sich keinen Kopf machen (müssen), was andere von einem denken. Man braucht ein dickes Fell und manchmal braucht man ein Arschloch-Gen. Du musst dir bewusst sein, dass du mit jedem, absolut jedem Witz Leute zum Lachen bringen kannst und andere möglicherweise verletzt.
Natürlich darfst du nicht in Schockstarre verfallen, wenn sich jemand verletzt fühlt. Denn das ist nicht automatisch dein Problem, sondern erst einmal seins. Denn gerade heute fühlt man sich gerne stellvertretend verletzt und beleidigt, was total albern ist. So schnell kann man heute gar nicht gucken, wie man jemanden rassistisch, antisemitisch, oder sexistisch beleidig und angegriffen hat. Man darf sich nichts daraus machen, dann legt sich die Aufregung schnell wieder.

Dem Berliner sagt man nach, wenn er vor die Wahl gestellt würde, eine Pointe sausen zu lassen oder einen Freund, er sich unbedingt dafür entscheiden würde, die Pointe zu machen. Der wahre Berliner geht über Leichen, wenn er die Chance hat, einen Witz zu machen. Herz mit Schnauze.
Im Leben kann einem nichts Peinlicheres passieren, als in Berlin auf eine Person (meist im Dienstleistungsgewerbe) entrüstet zu reagieren, während man im selben Atemzug merkt, dass er nur einen Witz gemacht hat. Das passiert Wessis ständig in Berlin und ist grausam peinlich. Dann merkt man, dass man durch und durch Deutscher ist und man wird bei seiner ureigenen Humorlosigkeit gepackt. Und weil das dermaßen peinlich ist, dass man sich in Grund und Boden schämen müsste, lässt man es lieber und behaupten von Stund an, dass die Berliner allesamt unverschämt sind. Voilà, fertig ist das Klischee. Dabei ist es ganz einfach: Der Berliner ist nicht unverschämt, sondern du bist humorlos bis auf die Knochen. Schieb es auf deine DNA, als Deutscher kann man das. Null Problem.

(tl;dr)

Wenn du lustig schreiben willst, musst du lustig sein, wenn du witzig schreiben willst, musst du witzig sein, du musst humorvoll sein, wenn du so schreiben willst, und du musst sarkastisch sein, wenn du es im Buch sein willst. Auch ein zynisches Buch schreibt man nicht, weil man sich dazu entscheidet, du musst in Grundzügen zynisch sein, sonst wirkt es schnell aufgesetzt und künstlich. Fahr eine Woche nach Berlin, wenn du ständig das Gefühl hast, die Berliner wollen dir am Zeug flicken oder sind unverschämt und wollen dich beleidigen, weißt du, dass du zutiefst humorlos bist.

Unbefleckte (Berliner*in hc)

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Dankeschön für deine ausführliche Antwort. Aber das, was du beschreibst, ist überhaupt nicht mein Ziel.
Ich schreibe einen netten, heiteren Liebesroman, in dem einige humorvolle Dialoge und lustige kleine Erlebnisse vorkommen.
Dafür würde ich gern das Handwerk besser lernen, wie man diese kleinen Erlebnisse pointiert erzählt.
Der Link von RalfG hat mir schon etwas weitergeholfen. Die dort genannte “Humorformel” ist nicht meins, aber das Beispiel mit dem Goethezitat finde ich hilfreich:
https://www.mueller-krey.de/2016/05/reden-mit-humor-teil-5/

Es grüßt das Klischeebärchen.

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Wohl dem, der zuhause einen großen Schrank mit sehr vielen Schubladen hat.

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