Beim Buchsatz nutze ich dich Funktion Absatz-Umbruch und halte am Seitenanfang und am Seitenende mindestens zwei Zeilen zusammen. Schusterjungen und Hurenkinder werden vermieden. Um aber auf die volle Zeilenzahl zu kommen und auch ästhetisch einen angemessenen Buchsatz zu erzeugen, bleibt natürlich ein händischer Eingriff nötig. Einen guten Buchsatz erzeuge ich dann mit Eingriffen in der Laufweite etc.
In Apple Pages ist es möglich, bei eingeschalteter Absatzkontrolle mit einem Häkchen diese für einen markierten Absatz auszuschalten und im betreffenden Fall einen Schusterjungen zu erzeugen. Schusterjungen sind ja mittlerweile im Buchsatz durchaus üblich.
Im konkreten Beispiel (siehe Anhang) könnte ich dann mit dem partiellen Abschalten der Absatzkontrolle die erste Zeit auf Seite 14 als letzte Zeile auf die Seite 13 hieven. Typografisch erscheinen mir beide Absätze akzeptabel. Warum also sollte ich mit Sperrungen oder Textänderungen arbeiten?
Edit: Es wäre meines Erachtens sinnvoll, die Möglichkeit zu schaffen, die Absatzkontrolle partiell auszuschalten. Das als Anregung für die Entwickler von Papyrus.
NIemand sagt das. Es wäre aber schön, die Abstatzkontrolle nur für diesen einen Absatz zu deaktivieren. Was meines Wissens nicht geht. Den Buchsatz würde es erleichtern. Was ich mir wünsche. Also eine Anregung an die Entwickler von Papyrus.
Du könntest den umgekehrten Weg gehen und das Zusammenhalten der Zeilen allgemein abschalten. Dort wo es notwendig ist, wählst du die Zeilen aus und klammerst sie (Absatz > Text klammern). Diese Zeilen bleiben dann immer zusammen.
Die Funktion kann schnell nach hinten losgehen und sollte erst im finalen Satz angewand werden.
Stell die vor, er fügt fünf Seiten davor ein paar Zeilen ein und aus dem Schusterjungen, den er vermeiden wollte, wird ein erwachsener Schustermann. Die halbe Seite bleibt frei, da Papyrus den nächsten Absatz zusammenhalten muss.
In diesem Fall wäre es schön, beim Durchscrollen des Dokumentes anhand einer Markierung zu erkennen, dass der Eingriff (Klammer) stattgefunden hat. Was auch für Sperrungen etc. gilt. Das vermisse ich übrigens auch, dass Papyrus einen gesperrten Absatz oder eine Zeile nicht als gesperrt anzeigt. Zum Beispiel mit einer Hintergrundfarbe.
Papyrus ist zum Schreiben und Texten perfekt geeignet. Das Buchlayout kannst mit Papyrus auch gut machen, wenn du aber vom hundersten ins tausende willst, kommt es an seine Grenzen.
Da wirst du auf ein Layoutprogramm ausweichen müssen. Für 99% aller User reicht Papyrus vollkommen.
Klar, Papyrus ist kein InDesign, aber durchaus in der Lage, einen guten Buchsatz für einen Roman zu erzeugen, der auf grafische Gestaltungselemente verzichtet, wie sie im Fantasie-Genre üblich sind. Für meine Bedürfnisse ist das Ergebnis zufriedenstellend. Ich denke aber, dass im „Buchdesigner“ noch Luft nach oben ist. Der Release ist ja noch nicht lange her. Da kommt bestimmt noch etwas.
Ich persönlich halte diese Arbeit in der heutigen Zeit nicht mehr für nötig. Wenn ich aber die Absatzkontrolle partiell abschalten wollte, würde ich mir dafür wahrscheinlich eine extra Formatvorlage erstellen, die eben das Häkchen nicht hat. Wahrscheinlich würde ich die Schriftfarbe auf Dunkelblau stellen, damit ich schnell sehen kann, wo und ob ich die andere Formatvorlage eingesetzt habe. So müsste man eigentlich arbeiten können - und am Schluss eben die Farbe wieder auf schwarz stellen.