Blutroter Sand (WesternSteamPunk)

Hallo, da ich neu bin, hier mein erster Schreibversuch einer kleinen SteamWestern Geschichte. Hoffe sie findet ein wenig Interesse.
Viel Spass:

Blutroter Sand

Das stählerne Bergmassiv im Hintergrund wirft Schatten in den staubigen Sand, die aussehen wie riesige Fangzähne. Sie sollen auch schon einige Leben in sich verschlungen haben, sagt man. Die Sonne lässt die Berge erstrahlen wie rostiger Stahl. Wenn erstmal die Ostwinde kommen, wirbelt nicht nur der Sand am Boden, sondern auch die feinsten Rostpartikel auf diesen Bergen auf, bis es aussieht als würden sie brennen. Blutrot wird die Sonne verdeckt und wirft eine ebenso rote Blutspur auf den Sand. Im Mittelpunkt dieses Wüstenbildes schleicht er. Seine unter der Jagd und auch dem Sand gelittenen rotbraunen, mit silbrig rostigen Stahlriemen umschlungenen, Lederstiefel ziehen eine lange Furchenspur durch die staubige Ebene. Es hat seine Geschichte warum er hier ist. Der Mann, der einst Berühmtheit erlangte durch seine spektakuläre Flucht vor dem Galgen der Dornen in Sapton-Town und dem Lynchmord an dem skrupellosesten Indianersklaventreiber Horácio del Sol. Aber auch hier bleibt kein Handeln ohne Folgen. Er weiß das er hier in der rostigen Wüste begraben wird. Das er hier seine letzte Unruhe finden wird. Im Schatten der Berge kann er ihn schon hören, den Seeker. Begleitet von einem dampfenden und maschinenartigen Reittier, das aussieht wie ein übergroßes Pferd. Sein letztes Duell, hier in der Wüste „Senga“. Der Gang wird schwerer und seine Beine vergraben sich mehr und mehr im roten Sand. Er bleibt stehen und schaut hoch zu einer der zwei Sonnen, der größeren der Beiden. Schließt seine Augen. Und wartet. Das Klappern des Dampfmaschinenrosses kommt näher und erliegt einige Meter vor ihm. „Abe Cameron“, meldet sich die vermummte, dunkle, leicht roboterartige Stimme von hoch oben. „Hast du gedacht als Jäger wird man nie zum gejagten? Deine Jagd wird nicht ohne Folgen bleiben.“ Abe, weiterhin mit geschlossenen Augen stehend:" Meine Taten waren Ehrenvoll und notwendig. Und meine Reue bleibt weiterhin verborgen…Daimon Reply." So hieß der vermummte Seeker. „Dann soll dies unser letztes gemeinsames Duell werden. Hier im blutroten Sand des Landes ‚Rastorn‘.“, erwiderte Daimon, während er von seinem Ross stieg. Er suchte sich seinen Platz einige Meter von Abe entfernt. Klappernd begleiten ihn seine metallenen bronzefarbenen Stiefel. Abe schaut jetzt zu ihm rüber. Sein Blick ohne jegliche Angst. „Dieses wird unser letztes gemeinsames Duell, und auch unser gemeinsames Grab.“ Sie stehen sich gegenüber und der Wind wird stärker. Sand wirbelt auf und rauscht durch die Luft, wie beißende Reißzwecken. Die metallene Hand Daimon’s am Anschlag seines CattlemanRevolvers und die Blutüberströmte Hand Abe’s an seiner Peacemaker. Die Blicke nicht voneinander lassend. Den vom Sand und der Jagd zerfressenen Stetson bis runter zu den Augenbrauen gezogen. Stille. Die Wüste kommt zum Erliegen. Der Knall des Revolvers reißt die Wüste aus ihrem Sekundenschlaf. Das Echo hallt durch die stählernen Berge wie Jubelschreie über den Sieg. Er liegt am Boden. Begraben vom Sand. Die Schritte kommen langsam näher. Ein Schatten beugt sich über ihn. Er legt seinen Revolver neben den Anderen, und setzt seine Reise ohne ihn fort. „Sieh, was passiert ist. Unser letztes Duell hier im Sand. Meine Jagd soll auch hier enden.“ Mit diesen Worten steigt er in den eisernen Sattel und reitet davon. Währenddessen fängt der Blutrote Wüstensand und der angehende Ostwind ihm sein unruhiges Grab zu schaufeln, bis letztendlich nur noch eine Spitze seines bronzefarbenen Stiefels aufblitzt.

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