Ich glaube, jetzt hat es mich auch erwischt. Mein nächstes Projekt schlummert fast fertig in meinem Kopf, ich kann es aber nicht so schreiben wie ich will. Ich finde keinen Zugang zu meiner eigenen Geschichte!
Wenn ich mal ein Kapitel fertig kriege, bin ich zwei Stunden später überzeugt, dass das Geschriebene Müll ist. Unwahrscheinlich! Schwer zu glauben! Zu übertrieben!
Ich glaube, ich mache mal eine längere Pause und lasse mein Hirn ausruhen.
Kein burn- sondern ein writeout? Wünsche Kraft zum Weitermachen
Als es mir so ging, bin ich einige Tage regelmäßig spazieren gegangen und habe mich gefragt, was ich mit der Geschichte aussagen möchte und welcher Charakter was dazu beitragen möchte. Das hat den Knoten im Hirn ganz gut gelöst. *Daumen drückt, dass Du da schnell durchkommst.
Nehme dir Zeit. Mach etwas ganz anderes…oder lies ein gutes Buch. Ich habe das immer wieder…dauert manchmal, aber irgendwann geht es wieder
Gut denkbar ist doch, dass nach deinem umfangreichen Output neue Inspirationen wichtig sind. „Tapetenwechsel“, Rechner im Schrank verstauen, Musik hören statt zu lesen etc… Dann bist du schnell wieder ohne Limit an der Tastatur, falls du dir gemerkt hast, wo du den Rechner verstaut hast. Wette ich.
Ja, das ist gut möglich. Mal gucken, ob ich noch die eine oder andere Runde Golf unterbringe, solange das Wetter mit spielt
Golf? Hätte Jetzt Motorrad fahren empfohlen. Da ist der Kopf entspannt, weil er keine Zeit zum Grübeln hat.
Ansonsten helfen mir immer die üblichen Tricks: in der Story die Sinne abfragen (ob darüber geschrieben wurde), überlegen was der Konflikt/Sinn einer Szene ist. Mich fragen, was könnte passieren, dass glaubwürdig wäre und mich doch überrascht.
Motorrad? Nie nicht.
Im Ernst, Golf ist ungemein entspannend. Eine Runde dauert in der Regel so 4 - 5 Stunden. Um diese Jahreszeit kann man allein über den Platz gehen, weil es recht wenige Golfer gibt, die jetzt noch spielen.
Hier ist meine persönliche Erfahrung mit dieser Situation: Ich würde dir empfehlen, dein Buch fertigzuschreiben, selbst wenn es am Ende wirklich nicht deinen Wünschen entsprechen sollte. Es gibt drei Gründe dafür.
Der erste Grund: Schreiben ist nach meiner Erfahrung vor allem eine Frage des Durchhaltens. Das wirklich Schwierige am Schreiben ist für mich persönlich nicht die Grammatik, Stilistik oder der Aufbau, sondern das Buch tatsächlich fertigzustellen. Ich bin mehr als einmal daran gescheitert – genau aus dem gleichen Grund wie du: Ich habe an jedem Satz gezweifelt.
Der zweite Grund, weshalb du weitermachen solltest: Selbst Geschichten, die ich niemals veröffentlicht habe, haben mir beim Schreiben geholfen. Ich habe zum Beispiel einen Charakter aus einem Buch in eine andere Geschichte übertragen. Dieser Charakter war bereits ausgereift, was das Schreiben deutlich einfacher machte.
Der dritte Grund, warum du vielleicht doch weitermachen solltest: Nur weil du während des Schreibens glaubst, dein Buch sei nicht gut genug, muss diese Wahrnehmung nicht stimmen. Wenn du dein fertiges Buch wenige Wochen später in die Hand nimmst, erkennst du vielleicht, dass es viel besser gelungen ist, als du zuerst gedacht hast. Es braucht vielleicht noch einen Feinschliff hier und da, doch das Grundgerüst ist solide.
@Hanna1
Ich mache weiter, das ist keine Frage. War es nie. Ich glaube, ich muss zunächst nur meine Gedanken sortieren, bis ich mir im Klaren bin, weshalb meine Protas mich im Stich lassen. Lach’ nicht, das ist in meinen bisherigen Romanen tatsächlich so gewesen. Sie haben mir immer klar gemacht, was sie als Nächstes tun werden / wollen. Das ist das, was mir im Moment fehlt - meine Protas reden nicht zu mir.
In diesem Fall habe ich noch einen anderen Tipp für dich. Du könntest es einmal mit der Schweigemeditation probieren. Denn ist eine bekannte Tatsache, dass der Geist richtig aktiv wird, wenn man versucht, ruhig zu werden. Das ist zumindest bei mir der Fall.
Moin nolimit,
kürzlich ging es mir auch so. Eine Pause zu machen, finde ich eine gute Idee. Denn meistens handelt es sich um einen Übergang, einen inneren Wachstumsschub. Als ich „durch“ war, habe ich einen Artikel dazu geschrieben, auf Linkedin. Übergang … | LinkedIn](https://Übergang…)
Vielleicht kannst du es lesen, möglich, dass es dir hilft. Ich habe zwar vor allem über meine Erfahrung damit geschrieben. Aber in meinem Job früher habe ich viele Menschen in solchen Situationen gecoacht/therapiert. Mir selbst zu helfen, ist schwieriger. Viel Glück und eine gute Pause. Ach ja, die Veränderung/Öffnung zum Weiterschreiben kommt meist plötzlich, unverhofft.
Ja, ein break ist optimal. Dabei kann man noch einen draufsetzen. Mir hilft ein Tipp immer wieder weiter und öffnet Türen. Nämlich der, das Buchpersonal entweder in kleinen Gruppen, besser aber jeden (wichtigen) Charakter alleine mit auf den Spaziergang zu nehmen oder mit ihm in einem Straßencafé einen trinken gehen. Evt. beobachten, wie die Figur auf einen schlecht verdünnten Pastis reagiert oder so.
Jedenfalls packen sie in der Regel auf neutralem Boden aus.
Das ging mir nach meiner ersten Veröffentlichung auch so … . Ständig hatte ich das Gefühl, mit meinem zweiten Buch nicht ein die Qualität des ersten heranreichen zu können.
Mittlerweile bin ich so einigermaßen darüber hinweg …
Klingt vielleicht blöde, aber: Nimm Dir die Zeit …