Bitte um Rückmeldungen/Kritik

Hallo,

meine Lebensgefährtin hat eine Kurzgeschichte geschrieben und würde sich über Rückmeldung bzw. Kritik sehr freuen :slight_smile:

Was ist gut, was wäre verbesserungswürdig etc.

Danke im Vorfeld

Thomas

  • eBooks A-Z *

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Woods - Eine ungewöhnliche Liebe

Tränenüberströmt erwachte sie mitten in der Nacht in ihrer kleinen Londoner Wohnung in einem Bett aus

dunklem Holz mit blauer Baumwollbettwäsche. Wie schon in den letzten drei Monaten, hatte sie wieder

diesen einen Traum gehabt. Sie setzte sich schwer atmend und schweißgebadet auf und schüttelte

ungläubig den Kopf. Sie schlug die Bettdecke zur Seite und schwang müde ihre langen Beine aus dem

Bett. Schlaftrunken und mit klopfendem Herzen ging Lauren Sanborn in ihre Küche, um sich ein Glas

Wasser zu holen. »Wenn das nicht bald aufhört, muss ich mir einen Psychiater suchen«, sagte sie zu

sich selbst und ließ das Wasser in gierigen Schlucken ihre Kehle hinuntergleiten. Nachdem kein Tropfen

mehr im Glas war, stellte sie es in die Spüle und starrte hinaus in die sternenklare Nacht.

Wie von selbst gingen ihre Gedanken zurück an den wundersamen Ort ihres Traumes. Sie hatte sich in

einer kleinen Waldhütte mitten im Wald befunden. Sie stand auf der schmalen hölzernen Terasse, mit

nichts als einem grünen Seidennachthemd bekleidet und trank eine Tasse Kaffee. Ihre blonden, schulterlangen

Haare hingen ihr wild um den Kopf und sie fühlte sich so leicht und unbeschwert wie ein kleines

Kind. Sie schloss die Augen und spürte die wärmende Sonne auf ihrem Gesicht.

»Es hat etwas von einem Märchenwald, findest du nicht?«, hörte sie plötzlich hinter sich eine warme,

weiche Stimme eines Mannes, der lautlos auf die Terasse getreten war und nun ganz dicht hinter ihr

stand. »Ja, das hat es«, antwortete Lauren, ohne sich dabei zu der Stimme umzudrehen. Sie war ihr so

vertraut wie alles an ihm. Er trat hinter sie und schlang seine Arme um sie. Das warme Gefühl seines

Körpers an ihrem, ließ sie leicht erschauern. Als er ihren Nacken küsste, breitete sich wohliges Kribbeln

auf ihrer Haut aus. »Ich wünschte, wir könnten für immer hier bleiben«, sagte sie schließlich und drehte

sich nun langsam zu ihm um. Sein jungenhaftes Gesicht, welches zu einem schiefen Lächeln verzogen

war, wirkte glücklich und traurig zugleich. Seine unglaublich schönen grünen Augen sahen voller Liebe

auf sie herab. Die zotteligen braunen Haare, die ihm vom Kopf abstanden wie Antennen ließen ihn sehr

verführerisch aussehen. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn von ganzem«,Herzen liebte und das sie ihn

nie wieder gehen lassen wollte, doch sie brachte kein Wort heraus. Stattdessem kuschelte sie sich an

seine Brust und sog seinen Duft, der sie immer an eine Mischung aus Lavendel, Erde und Sonnenlicht

erinnerte, tief ein. Er streichelte ihr übers Haar und küsste ihren Scheitel.

»Ich liebe Dich, Lauren Sanborn«, hauchte er leise und zog sie noch näher an sich heran. Sie hob nun

langsam den Kopf und schaute ihn aus traurigen blauen Augen an. »Bitte schau nicht so traurig. Du

wusstest, auf was du dich einlässt, als wir uns kennengelernt haben. Ich habe von Anfang an mit offenen

Karten gespielt. Und glaube mir, ich möchte es auch gerne anders haben. Aber im Moment gibt es noch

keine Lösung.« Da sie Angst hatte,mit falschen Worte den kostbaren Augenblick zu zerstören, erwiderte

sie lieber nichts, sondern küsste ihn hingebungsvoll.»Ich liebe Konversation mit dir«, lächelte er verschmitzt,

als sie sich voneinander lösten.

»Du musst gehen oder?«, fragte sie traurig. »Ja«, antwortete er knapp.

»Aber ich bin bald wieder da, versprochen.« Er sah ihr tief in die Augen. »Und was ist, wenn sie dich

nicht mehr gehen lassen?«, fragte Lauren und ihr schlug dabei das Herz bis zum Hals. Sie bekam keine

Antwort mehr. Der junge Mann, der sie eben noch in den Armen gehalten hatte, war verschwunden. Ein

leichter Windhauch umschmeichelte sie und ließ sie zusammenzucken. Mit diesem Gefühl erwachte sie

jedes Mal und war dann immer völlig außer sich. So auch am heutigen Morgen. Als ihre Gedanken sie

wieder von dem Traum in die Realität katapultiert hatten, ging sie mit schweren Beinen in ihr Wohnzimmer,

ließ sich auf die Couch plumpsen, nahm sich ein Buch und versuchte ein paar Kapitel zu lesen.

An weiterschlafen war nicht mehr zu denken. Sie musste mit jemanden darüber reden, dachte sie bei sich

und nahm sich vor, sich nach der Arbeit mit ihrer besten Freundin Kate zu verabreden.

Als Lauren auf dem Weg in das kleine Café war, in dem sie Kate treffen wollte, kam sie an einem Reisebüro

vorbei. »Urlaub bräuchte ich auch mal wieder«, seufzte sie vor sich hin und betrachtete wehmütig

die Plakate, auf denen sich glückliche Familien am Strand tummelten oder sich verliebte Pärchen vor

dem Pariser Eifeltrum küssten.

Sie wollte schon weitergehen, als ein Plakat sie in dessen Bann zog. »Sie sind gestresst und brauchen

dringend Erholung? Dann gönnen sie sich eine Auszeit mitten in der Natur.Verbringen sie ein Wochenende

in unseren komfortablen Waldhütten « Unter dem Werbeslogan waren kleine Holzhütten abgebildet,

die inmitten einer schönen Waldlichtung lagen. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Am rechten Bildrand

sah sie »ihre« Hütte aus dem Traum. Sie schluckte. Lauren kramte in ihrer Tasche nach ihrem Smartphone,

fotografierte das Plakat und ging mit wackligen Beinen weiter zum Café. Kate wartete schon

ungeduldig auf ihre Freundin und begrüßte sie mit den Worten: »Da bist du ja endlich. Du hast am Telefon

so geheimnisvoll getan. Was ist denn mit dir los?«, fragte sie besorgt. Nachdem die beiden Freundinnen

sich einen Milchkaffee bestellt hatten, begann Lauren von ihrem Traum und schließlich auch von

dem Plakat aus dem Reisebüro zu erzählen.

»Das ist ja voll krass«, sagte Kate, als Lauren mit ihrer Geschichte am Ende war. Sie winkte dem Kellner

zu und bestellte sich ersteinmal einen Bourbon. »Ich weiß, es ist noch früh am Abend, aber ich muss das

jetzt erstmal verdauen«, sagte sie entschuldigend zu Lauren, als der Kellner mit Kates Bestellung zurück

an ihren Tisch kam. »Was soll ich denn jetzt nur machen? Meinst du, ich bin jetzt völlig bescheuert? Vielleicht

sollte ich ja doch mal einen Arzt aufsuchen«, sagte Lauren entschlossen. »Jetzt müssen wir erstmal

ins Reisebüro«, antwortete Kate, nachdem sie den Bourbon mit einem Zug hinuntergeschluckt hatte. Als

sie das Fragezeichen in Laurens Gesicht sah, sagte sie schließlich: »Wir müssen uns mal eine Auszeit

mitten in der Natur gönnen.« Sie grinste die verdutze Lauren an. »Wir werden die Hütte aus deinem

Traum aufsuchen. Ist doch klar. Wer weiß, was sich dahinter verbirgt. Vielleicht treffen wir ja dort auf

deinen geheimnisvollen Liebhaber. Eventuell ist er der Verwalter oder so. Ich hoffe ja nur, dass er nicht

irgendein Spinner ist, der Frauen in den Wald lockt, mit ihnen schläft und sie dann ermordet. Oder schlimmer

noch, dass er am Ende gar verheiratet ist« Kate setzte eine sorgenvolle Miene auf. »Wir wissen doch

noch gar nicht, ob es ihn überhaupt gibt. Ich bin mir nicht mal sicher, dass ich da überhaupt hinmöchte«,

sagte Lauren mit einem strengen Blick. »Natürlich willst du da hin. Keine Widerrede.« Kate stand entschlossen

auf, legte Geld für die Getränke auf den Tisch und bedeutete Lauren, mit ihr mitzukommen.

»Los, lass uns in den Wald gehen und ein bisschen Pfadfinder spielen« Das mochte Lauren so an ihrer

Freundin. Wo sie, Lauren, immer zwanzig mal hin-und herüberlegte, nahm Kate die Dinge lieber gleich in

die Hand. Schließlich folge sie ihrer Freundin in Richtung Reisebüro.

Drei Tage später wanderten Kate und Lauren mit Rucksäcken bepackt hinter einem schwergewichtigen,

glatzköpfigen Forstverwalter her, der ihnen den Weg zu ihrer Waldhütte zeigen sollte. »Also das ist schon

mal nicht dein Mr Right, es sei denn, er kann sich auf wundersame Weise in einen Schönling verwandeln

«, witzelte Kate und nickte in Richtung des Glatzkopfes. »Manchmal bist du unmöglich. Wenn er dich

nun gehört hat«, flüsterte Lauren ihrer Freundin zu. »Ich weiß, deshalb magst du mich ja auch so sehr«,

grinste sie und stieß Lauren dabei gespielt in die Rippen. »So da wären wir. Hier sind zwei Schlüssel und

das Funkgerät. Mobiltelefone gehen hier draußen nicht. Der Kühlschrank wurde nach ihren Vorgaben

gefüllt. Ich werde in zwei Tagen kommen und sie wieder abholen. Ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt

«, rattete der völlig verschwitzte Forstverwalter mit seiner montonen Stimme hinunter. Er verabschiedete

sich kurz und als er nicht mehr zu sehen war, prustete Kate vor Lachen laut los. »Oh Gott.

Der war ja noch emotionsloser als eine Amöbe.«

»Du hast aber auch immer Vergleiche«, sagte Lauren und stellte den Rucksack ab.

»Und, fühlst du schon was?«, fragte Kate und sah Lauren erwartungsvoll an. Lauren hob ihre Schultern

und seufzte tief. »Es ist jedenfalls ziemlich gruselig an einem Ort zu sein, den man ausschließlich in

seinen Träumen gesehen hat«, sagte sie leise. »Kate, wäre es für dich in Ordnung, wenn ich mich mal

ein bisschen umsehe. Also alleine?«

»Kein Ding. Ich bin nach dem Marsch mit Mr Spaßkanone sowieso total kaputt. Und außerdem ist es

ziemlich heiß. Ich werde uns einen Eistee machen. Schau du dich nur um in deinem Dreamland«,

lächelte Kate. Lauren machte sich auf dem Weg, durchstreifte den Wald und sog die unglaublich frische

Luft in ihre Lungen. Als sie an einen kleinen Bach kam, gab sie ihren müden Beinen nach, setze sich auf

den leicht mit Mooß bedeckten Boden und lehnte sich an einen großen Baum. Sie schloss die Augen und

lauschte dem Rauschen des Baches, als sie eine Stimme hinter sich wahr nahm. Sofort riss sie die

Augen auf und sah sich hektisch um.

»Es ist ganz schön gefährlich sich hier einfach hinzusetzen, so ganz alleine«, vernahm sie die Stimme.

Doch sie sah niemanden. Ihr Herz fing an zu pochen. »Wer ist da?«, fragte sie zögerlich und stand abrupt

auf. »Sie sollten nie ohne Schutz hier umherlaufen. Man kann nie wissen, auf wen oder was man trifft«,

erklang die männliche, sanfte Stimme erneut. »WER IST DA?«, rief Lauren laut in den Wald hinein. Ihr

Herz schlug jetzt bis zum Hals und sie hatte das Gefühl jeden Moment einen Schweißausbruch oder

schlimmer noch eine Ohnmacht zu erleiden.

Sie drehte sich hektisch um und wäre beinahe über eine Wurzel gefallen, als sie starke Arme davon

abhielten. »Hoppla, junge Frau«, sagte die Stimme wieder. Lauren stieß einen Schrei aus, der sich mehr

nach einem heiseren Quietschen anhörte und löste sich aus dem Griff des Mannes, der sie davor

bewahrt hatte, den Waldboden zu küssen.

Als sie sich wieder gefangen hatte, starrte sie in zwei grüne Augen, die aus einem schmalen, leicht kantigen

Gesicht skeptisch auf sie hinab schauten. Lauren erschrak. Sie stand vor dem Mann aus ihrem

Traum. »Oh mein Gott«, stieß sie hervor. »Lauren?«, fragte der junge Mann. »Ich kann es nicht fassen,

Lauren« Er freute sich sichtlich sie zu sehen und ging einen Schritt auf sie zu. Lauren stand wie angewurzelt

da und konnte kaum glauben, was hier gerade geschah. »Lauren, ich bin es. Woods. Erkennst du

mich nicht?«

»Du…bist…der…Typ…aus…meinem…Traum?«, stotterte sie und war immer noch unfähig, sich zu

bewegen. »Ja, der bin ich, Lauren. Endlich bist du da. Ich habe gedacht, ich müsse ewig auf dich

warten«, er machte einen Schritt auf sie zu und streckte seine rechte Hand aus, um Lauren über die

Wange zu streicheln. Obwohl sie am liebsten weggelaufen wäre, ließ Lauren ihn gewähren und war überrascht,

dass es sich so vertraut anfühlte. »Wer bist du und warum weißt du, dass ich von dir geträumt

habe?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Ich habe dir die Träume geschickt, damit du eines Tages

kommst und mich befreist«, sagte er sanft und nahm ihre Hände in die seinen. Diese Berührung löste

eine wahre Explosion in Laurens Körper aus und nach einem wahren Strom von Informationen, die sie

nur durch die bloße Berührun seiner Hände erhielt, verstand sie. Woods war ein Geist des Waldes. Und

sie war diejenige, die ihn aus seinem Dasein befreien sollte. Sie war diejenige, die ihm helfen sollte ein

Mensch zu werden. Er sah sie aus grünen Augen an, löste seine Hände von ihren und flüsterte ihr ins

Ohr: »Verstehst du es jetzt?«

»Ja, das tue ich«, sagte sie mit so viel Liebe in der Stimme, dass sie selbst überrascht war.

Als Kate nach ihr rief und langsam in ihre Richtung zu kommen schien, lächelte Woods Lauren noch einmal

an, küsste sie sanft auf die Lippen und löste sich im gleichen Moment auf.

Ein leichter Windhauch umspielte Laurens Körper. Sie wusste plötzlich, dass es Woods war, der sie

ummantelte. Daher flüsterte sie in den Wind hinein: »Heute Abend werde ich zu dir zurückkehren.«

»Ich liebe dich«, erklang die warme Stimme von Woods durch die Baumwipfel.

»Liebes, ist alles in Ordnung?«, hörte Lauren, die noch völlig benommen von der ganzen Situation war,

ihre Freundin Kate rufen.

»Ja, Kate. Es ist alles in Ordnung. Ich bin gleich bei dir. Gib mir noch einen Moment, ja?«, sagte sie.

Lauren atmete tief durch und ging wortlos zu der Waldhütte zurück. Heute Abend würde sie Woods

wiedersehen. Sie wusste weder wie sie die ganze Situation Kate erklären sollte, noch wie es mit Woods

nun weiter ging. Sie wusste nur eins. Sie liebte ihn von ganzem Herzen.

Aw: Bitte um Rückmeldungen/Kritik

Hallo xverbatim Tom

Wenn Du Deiner Lebensgefährtin Dein Papyrus leihst, sie davon abbringst, Zeilenumbrüche zu generieren, wenn ihr die Zeile zu Ende scheint, und statt dessen z. B. direkte Rede in einem Dialog an den Zeilenanfang setzt, dann machst Du uns das viel leichter. Die Geschichte ist nämlich eigentlich wert, dass sie besser aussieht.

Und der Klimax könnte noch etwas ansehnlicher werden.

Ich hätte da noch so einige Bilder machen können, aber Du verstehst schon. Oder, wie steht beim geschätzten dotpap geschrieben: Ihr „papyrus“ kann mehr.

Aw: Bitte um Rückmeldungen/Kritik

Hi McVail,

erst einmal vielen Dank für die Info.

Nur eine große Bitte :slight_smile: es ging ihr „nur“ darum, ob der Schreibstil angenehm ist und ob ihre Geschichte eben gut ist und lesenswert.

Papyrus kann definitiv mehr in Sachen Formatierung - ist doch Sonnenklar :slight_smile:

Hatte das jetzt mal auf die Schnelle einer generierten PDF entnommen. Sorry…

Wie gesagt: Schreibstil angenehm? Lesenswert?

Bitte um Rückmeldung :slight_smile:

Danke an Alle im Vorfeld

Thomas

Aw: Bitte um Rückmeldungen/Kritik

Aw: Bitte um Rückmeldungen/Kritik

ups, gerade ist ihr aufgefallen, wir haben die unkorrigierte Fassung hier hochgeladen.

Also nochmal korrigiert :slight_smile: aber nicht sonderlich formatiert

Woods - Eine ungewöhnliche Liebe

Tränenüberströmt erwachte sie mitten in der Nacht in ihrer kleinen Londoner Wohnung in einem Bett aus dunklem Holz mit blauer Baumwollbettwäsche. Wie schon in den letzten drei Monaten hatte sie wieder diesen einen Traum gehabt. Sie setzte sich schwer atmend und schweißgebadet auf und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie schlug die Bettdecke zur Seite und schwang müde ihre langen Beine aus dem Bett. Schlaftrunken und mit klopfendem Herzen ging Lauren Sanborn in ihre Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. »Wenn das nicht bald aufhört, muss ich mir einen Psychiater suchen«, sagte sie zu sich selbst und ließ das Wasser in gierigen Schlucken ihre Kehle hinuntergleiten. Nachdem kein Tropfen mehr im Glas war, stellte sie es in die Spüle und starrte hinaus in die sternenklare Nacht.

Wie von selbst gingen ihre Gedanken zurück an den wundersamen Ort ihres Traumes. Sie hatte sich in einer kleinen Waldhütte mitten im Wald befunden. Sie stand auf der schmalen hölzernen Terrasse, mit nichts als einem grünen Seidennachthemd bekleidet und trank eine Tasse Kaffee. Ihre blonden, schulterlangen Haare hingen ihr wild um den Kopf und sie fühlte sich so leicht und unbeschwert wie ein kleines Kind. Lauren schloss die Augen und spürte die wärmende Sonne auf ihrem Gesicht.

»Es hat etwas von einem Märchenwald, findest du nicht?«, hörte sie plötzlich hinter sich eine warme, weiche Stimme eines Mannes, der lautlos auf die Terrasse getreten war und nun ganz dicht hinter ihr stand. »Ja, das hat es«, antwortete Lauren, ohne sich dabei zu der Stimme umzudrehen. Sie war ihr so vertraut wie alles an ihm. Er trat hinter sie und schlang seine Arme um sie. Das warme Gefühl seines Körpers an ihrem ließ sie leicht erschauern. Als er ihren Nacken küsste, breitete sich wohliges Kribbeln auf ihrer Haut aus. »Ich wünschte, wir könnten für immer hier bleiben«, sagte sie schließlich und drehte sich nun langsam zu ihm um. Sein jungenhaftes Gesicht, welches zu einem schiefen Lächeln verzogen war, wirkte glücklich und traurig zugleich. Seine unglaublich schönen grünen Augen sahen voller Liebe auf sie herab. Die zotteligen braunen Haare, die ihm vom Kopf abstanden wie Antennen, ließen ihn sehr verführerisch aussehen. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte und das sie ihn nie wieder gehen lassen wollte, doch sie brachte kein Wort heraus. Stattdessen kuschelte sie sich an seine Brust und sog seinen Duft, der sie immer an eine Mischung aus Lavendel, Erde und Sonnenlicht erinnerte, tief ein. Er streichelte ihr übers Haar und küsste ihren Scheitel.

»Ich liebe Dich, Lauren Sanborn«, hauchte er leise und zog sie noch näher an sich heran. Sie hob nun langsam den Kopf und schaute ihn aus traurigen blauen Augen an. »Bitte schau nicht so traurig. Du wusstest, auf was du dich einlässt, als wir uns kennengelernt haben. Ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Und glaube mir, ich möchte es auch gerne anders haben. Aber im Moment gibt es noch keine Lösung.« Da sie Angst hatte, mit falschen Worten den kostbaren Augenblick zu zerstören, erwiderte sie lieber nichts, sondern küsste ihn hingebungsvoll.»Ich liebe Konversation mit dir«, lächelte er verschmitzt, als sie sich voneinander lösten.

»Du musst gehen oder?«, fragte sie traurig. »Ja«, antwortete er knapp.

»Aber ich bin bald wieder da, versprochen.« Er sah ihr tief in die Augen. »Und was ist, wenn sie dich nicht mehr gehen lassen?«, fragte Lauren und ihr schlug dabei das Herz bis zum Hals. Sie bekam keine Antwort mehr. Der junge Mann, der sie eben noch in den Armen gehalten hatte, war verschwunden. Ein leichter Windhauch umschmeichelte sie und ließ sie zusammenzucken. Mit diesem Gefühl erwachte sie jedes Mal und war dann immer völlig außer sich. So auch am heutigen Morgen. Als ihre Gedanken sie wieder von dem Traum in die Realität katapultiert hatten, ging sie mit schweren Beinen in ihr Wohnzimmer, ließ sich auf die Couch plumpsen, nahm sich ein Buch und versuchte ein paar Kapitel zu lesen. An Weiterschlafen war nicht mehr zu denken. Sie musste mit jemandem darüber reden, dachte sie bei sich und nahm sich vor, sich nach der Arbeit mit ihrer besten Freundin Kate zu verabreden.

Als Lauren auf dem Weg in das kleine Café war, in dem sie Kate treffen wollte, kam sie an einem Reisebüro vorbei. »Urlaub bräuchte ich auch mal wieder«, seufzte sie vor sich hin und betrachtete wehmütig die Plakate, auf denen sich glückliche Familien am Strand tummelten oder sich verliebte Pärchen vor dem Pariser Eiffelturm küssten.

Sie wollte schon weitergehen, als ein Plakat sie in dessen Bann zog. »Sie sind gestresst und brauchen dringend Erholung? Dann gönnen sie sich eine Auszeit mitten in der Natur.Verbringen sie ein Wochenende in unseren komfortablen Waldhütten. «Unter dem Werbeslogan waren kleine Holzhütten abgebildet, die inmitten einer schönen Waldlichtung lagen. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Am rechten Bildrand sah sie »ihre« Hütte aus dem Traum. Sie schluckte. Lauren kramte in ihrer Tasche nach ihrem Smartphone, fotografierte das Plakat und ging mit wackligen Beinen weiter zum Café. Kate wartete schon ungeduldig auf ihre Freundin und begrüßte sie mit den Worten: »Da bist du ja endlich. Du hast am Telefon so geheimnisvoll getan. Was ist denn mit dir los?«, fragte sie besorgt. Nachdem die beiden Freundinnen sich einen Milchkaffee bestellt hatten, begann Lauren von ihrem Traum und schließlich auch von dem Plakat aus dem Reisebüro zu erzählen.

»Das ist ja voll krass«, sagte Kate, als Lauren mit ihrer Geschichte am Ende war. Sie winkte dem Kellner zu und bestellte sich erst einmal einen Bourbon. »Ich weiß, es ist noch früh am Abend, aber ich muss das jetzt erstmal verdauen«, sagte sie entschuldigend zu Lauren, als der Kellner mit Kates Bestellung zurück an ihren Tisch kam. »Was soll ich denn jetzt nur machen? Meinst du, ich bin jetzt völlig bescheuert? Vielleicht sollte ich ja doch mal einen Arzt aufsuchen«, sagte Lauren entschlossen. »Jetzt müssen wir erstmal ins Reisebüro«, antwortete Kate, nachdem sie den Bourbon mit einem Zug hinuntergeschluckt hatte. Als sie das Fragezeichen in Laurens Gesicht sah, sagte sie schließlich: »Wir müssen uns mal eine Auszeit mitten in der Natur gönnen.« Sie grinste die verdutzte Lauren an. »Wir werden die Hütte aus deinem Traum aufsuchen. Ist doch klar. Wer weiß, was sich dahinter verbirgt. Vielleicht treffen wir ja dort auf deinen geheimnisvollen Liebhaber. Eventuell ist er der Verwalter oder so. Ich hoffe ja nur, dass er nicht irgendein Spinner ist, der Frauen in den Wald lockt, mit ihnen schläft und sie dann ermordet. Oder schlimmer noch, dass er am Ende gar verheiratet ist« Kate setzte eine sorgenvolle Miene auf. »Wir wissen doch noch gar nicht, ob es ihn überhaupt gibt. Ich bin mir nicht mal sicher, dass ich da überhaupt hinmöchte«, sagte Lauren mit einem strengen Blick. »Natürlich willst du da hin. Keine Widerrede.« Kate stand entschlossen auf, legte Geld für die Getränke auf den Tisch und bedeutete Lauren, mit ihr mitzukommen. »Los, lass uns in den Wald gehen und ein bisschen Pfadfinder spielen« Das mochte Lauren so an ihrer Freundin. Wo sie, Lauren, immer zwanzig Mal hin-und herüberlegte, nahm Kate die Dinge lieber gleich in die Hand. Schließlich folge sie ihrer Freundin in Richtung Reisebüro.

Drei Tage später wanderten Kate und Lauren mit Rucksäcken bepackt hinter einem schwergewichtigen, glatzköpfigen Forstverwalter her, der ihnen den Weg zu ihrer Waldhütte zeigen sollte. »Also das ist schon mal nicht dein Mr Right, es sei denn, er kann sich auf wundersame Weise in einen Schönling verwandeln«, witzelte Kate und nickte in Richtung des Glatzkopfes. »Manchmal bist du unmöglich. Wenn er dich nun gehört hat«, flüsterte Lauren ihrer Freundin zu. »Ich weiß, deshalb magst du mich ja auch so sehr«, grinste sie und stieß Lauren dabei gespielt in die Rippen. »So da wären wir. Hier sind zwei Schlüssel und das Funkgerät. Mobiltelefone gehen hier draußen nicht. Der Kühlschrank wurde nach ihren Vorgaben gefüllt. Ich werde in zwei Tagen kommen und sie wieder abholen. Ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt«, ratterte der völlig verschwitzte Forstverwalter mit seiner monotonen Stimme hinunter. Er verabschiedete sich kurz, und als er nicht mehr zu sehen war, prustete Kate vor Lachen laut los. »Oh Gott. Der war ja noch emotionsloser als eine Amöbe.«

»Du hast aber auch immer Vergleiche«, sagte Lauren und stellte den Rucksack ab.

»Und, fühlst du schon was?«, fragte Kate und sah Lauren erwartungsvoll an. Lauren hob ihre Schultern und seufzte tief. »Es ist jedenfalls ziemlich gruselig an einem Ort zu sein, den man ausschließlich in seinen Träumen gesehen hat«, sagte sie leise. »Kate wäre es für dich in Ordnung, wenn ich mich mal ein bisschen umsehe. Also alleine?«

»Kein Ding. Ich bin nach dem Marsch mit Mr Spaßkanone sowieso total kaputt. Und außerdem ist es ziemlich heiß. Ich werde uns einen Eistee machen. Schau du dich nur um in deinem Dreamland«, lächelte Kate. Lauren machte sich auf dem Weg, durchstreifte den Wald und sog die unglaublich frische Luft in ihre Lungen. Als sie an einen kleinen Bach kam, gab sie ihren müden Beinen nach, setze sich auf den leicht mit Moos bedeckten Boden und lehnte sich an einen großen Baum. Sie schloss die Augen und lauschte dem Rauschen des Baches, als sie eine Stimme hinter sich wahrnahm. Sofort riss sie die Augen auf und sah sich hektisch um.

»Es ist ganz schön gefährlich sich hier einfach hinzusetzen, so ganz alleine«, vernahm sie die Stimme. Doch sie sah niemanden. Ihr Herz fing an zu pochen. »Wer ist da?«, fragte sie zögerlich und stand abrupt auf. »Sie sollten nie ohne Schutz hier umherlaufen. Man kann nie wissen, auf wen oder was man trifft«, erklang die männliche, sanfte Stimme erneut. »WER IST DA?«, rief Lauren laut in den Wald hinein. Ihr Herz schlug jetzt bis zum Hals und sie hatte das Gefühl jeden Moment einen Schweißausbruch oder schlimmer noch eine Ohnmacht zu erleiden.

Sie drehte sich hektisch um und wäre beinahe über eine Wurzel gefallen, als sie starke Arme davon abhielten. »Hoppla, junge Frau«, sagte die Stimme wieder. Lauren stieß einen Schrei aus, der sich mehr nach einem heiseren Quietschen anhörte, und löste sich aus dem Griff des Mannes, der sie davor bewahrt hatte, den Waldboden zu küssen.

Als sie sich wieder gefangen hatte, starrte sie in zwei grüne Augen, die aus einem schmalen, leicht kantigen Gesicht skeptisch auf sie hinab schauten. Lauren erschrak. Sie stand vor dem Mann aus ihrem Traum. »Oh mein Gott«, stieß sie hervor. »Lauren?«, fragte der junge Mann. »Ich kann es nicht fassen, Lauren.« Er freute sich sichtlich sie zu sehen und ging einen Schritt auf sie zu. Lauren stand wie angewurzelt da und konnte kaum glauben, was hier gerade geschah. »Lauren, ich bin es. Woods. Erkennst du mich nicht?«

»Du…bist…der…Typ…aus…meinem…Traum?«, stotterte sie und war immer noch unfähig, sich zu bewegen. »Ja, der bin ich, Lauren. Endlich bist du da. Ich habe gedacht, ich müsse ewig auf dich warten«, er machte einen Schritt auf sie zu und streckte seine rechte Hand aus, um Lauren über die Wange zu streicheln. Obwohl sie am liebsten weggelaufen wäre, ließ Lauren ihn gewähren und war überrascht, dass es sich so vertraut anfühlte. »Wer bist du und warum weißt du, dass ich von dir geträumt habe?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Ich habe dir die Träume geschickt, damit du eines Tages kommst und mich befreist«, sagte er sanft und nahm ihre Hände in die seinen. Diese Berührung löste eine wahre Explosion in Laurens Körper aus und nach einem wahren Strom von Informationen, die sie nur durch die bloße Berührung seiner Hände erhielt, verstand sie. Woods war ein Geist des Waldes. Und sie war diejenige, die ihn aus seinem Dasein befreien sollte. Sie war diejenige, die ihm helfen sollte, ein Mensch zu werden. Er sah sie aus grünen Augen an, löste seine Hände von ihren und flüsterte ihr ins Ohr: »Verstehst du es jetzt?«

»Ja, das tue ich«, sagte sie mit so viel Liebe in der Stimme, dass sie selbst überrascht war.

Als Kate nach ihr rief und langsam in ihre Richtung zu kommen schien, lächelte Woods Lauren noch einmal an, küsste sie sanft auf die Lippen und löste sich im gleichen Moment auf.

Ein leichter Windhauch umspielte Laurens Körper. Sie wusste plötzlich, dass es Woods war, der sie ummantelte. Daher flüsterte sie in den Wind hinein: »Heute Abend werde ich zu dir zurückkehren.«

»Ich liebe dich«, erklang die warme Stimme von Woods durch die Baumwipfel.

»Liebes, ist alles in Ordnung?«, hörte Lauren, die noch völlig benommen von der ganzen Situation war, ihre Freundin Kate rufen.

»Ja, Kate. Es ist alles in Ordnung. Ich bin gleich bei dir. Gib mir noch einen Moment, ja?«, sagte sie.

Lauren atmete tief durch und ging wortlos zu der Waldhütte zurück. Heute Abend würde sie Woods wiedersehen. Sie wusste weder wie sie die ganze Situation Kate erklären sollte, noch wie es mit Woods nun weiter ging. Sie wusste nur eins. Sie liebte ihn von ganzem Herzen.

Aw: Bitte um Rückmeldungen/Kritik

Das sieht schon viel besser aus. Also zweiter Anlauf:

Die beiden »eines« sind unschön. Ein Punkt würde bei der latenten Neigung zu langen Sätzen hier gut helfen:

… hörte sie plötzlich hinter sich eine warme, weiche Stimme. Ein Mann war lautlos auf die Terrasse getreten und stand nun ganz dicht hinter ihr.

Da dies eine Schlüsselstelle ist, lohnt eine weitere Überlegung: Hatte sie das Gefühl, ein Mann sei lautlos auf die Terrasse getreten und stünde nun ganz dicht hinter ihr?

Eine Frage der Erzählperspektive, die aber hier das Gleis für den Verlauf stellt.

Hhm, wollen wir hier Konversation? Oder liebt er einfach ihre Gegenwart, ihre Stimme?

Wollte sie denn unbedingt? Oder wurde sie davor bewahrt? Haben starke Arme sie aufgefangen?

“Mr Spaßkanone” fand ich nett, aber alle Mr. bekommen einen Punkt, auch die Rights.

Und dann kommts zum Schwur:

Jetzt muß die Autorin Farbe bekennen, was sie will. Hat Lauren Sanborn jetzt hier einen Orgasmus oder eine Erleuchtung? Von der Explosion würde ich abraten. Allenfalls Explosion der Gefühle, aber einfach so in Laurens Körper? Und der Strom von Informationen? Könnten das Bilder sein?

Abgesehen von den beiden “Berührung”, wie wäre sowas:

Durch seine bloße Berührung erlebte sie einen überwältigenden Rausch und eine mächtige Flut von Bildern überschwemmte sie durch die Leidenschaft seiner Hände.

Da geht noch viel mehr. Die Idee hat Potential und die Durchführung ist noch weiter verbesserungsfähig aber keineswegs schlecht.

Aw: Bitte um Rückmeldungen/Kritik

Hallo,

ich denke auch, dass man aus der Geschichte etwas machen kann, aber in der derzeitigen Form sind noch zu viele Anfängerfehler enthalten. Nicht dass ich schon der Profi wäre, aber nach einigen Dutzend Schreibratgebern fallen ein paar Dinge auf:

Zu viele Adjektive und Adverbien: Alleine in den ersten drei Sätzen schon 7. Fast jedes Sagen oder Fragen wird adverbial beschrieben. Ok, Harry Potter und seine Freunde fragen auch stets traurig und sagen ungestüm, aber das ist eine andere Geschichte. Mit manchmal sogar weniger Worten könnte man das heilen. Z.B. statt:

vielleicht:

Und wenn schon Worte gehaucht werden müssen, dann ist das immer leise und muss nicht extra erwähnt werden. Aber: Worte lächeln geht nun wirklich nicht :smiley:

In den meisten Fällen kann man die Sprecherbezeichnungen auch weglassen, weil ohnehin klar ist, wer gerade redet.

Gut ist der Versuch, spezifische Details einzuflechten, aber die sollten auch etwas über die Figur oder die Atmosphäre aussagen: dunkles Holz und blaue Baumwollbettwäsche? Erstens ist es ja wohl dunkel, also kann man dies kaum erkennen, aber was sagt das aus? Ist das Bett vielleicht aus geölter Buche und die Bettwäsche aus Biobaumwolle, weil Lauren eher ökologisch angehaucht ist, oder ist das ehemals helle Holz vom Alter dunkel und fleckig, von dem Regentag, als Lauren es aus dem Sperrmüll gefischt hat und die Bettwäsche nunmehr vom vielen Waschen fadenscheinig und hell- statt ehemals dunkelblau, weil Lauren nicht viel Geld besitzt?

Diese Details sollten aber häufiger kommen. Einige Dinge konnte ich nicht “sehen”, z.B. das kleine Café oder das Reisebüro. Ist das ein plüschiges Café, in dem nachmittags alte Damen mit Hut sitzen und fachmännisch die Diagnosen des heutigen Arztbesuchs erörtern, und das die urbanen Pfadfinder des Zeitgeists als momentan angesagte Location für den After-Work Drink entdeckt hatten, oder ein Reisebüro in einer Seitengasse, dessen Schaufensterauslage genauso staubig wie die Scheibe davor ist und bei dem man nur schwer erkennen kann, ob der Laden Reisen oder vertrocknete Fliegen anbietet?

Manchmal sind die Reaktionen nicht ganz logisch, z.B.:

“Schlaftrunken und mit klopfendem Herzen” - das passt nicht, wenn das Herz klopft, so dass man es spürt, ist man in der Regel bereits hellwach

“Ein leichter Windhauch umschmeichelte sie und ließ sie zusammenzucken” - das Schmeicheln passt nicht zum Zusammenzucken. Wenn das Erschrecken wichtig ist, dann sollte es eher eine Windböe sein

Gut hebt sich die eher burschikose Kate von Lauren als Figur ab.

Gut ist auch, dass kein Headhopping passiert, man bliebt immer in der nahen dritten Person bei Lauren.

Durch die o.g. Dinge fällt man jedoch immer wieder aus der Geschichte heraus und das Kopfkino beginnt zu ruckeln. Nur aus Spaß habe ich versucht, den ersten Teil etwas umzuschreiben. Vielleicht eine Anregung?

Aw: Bitte um Rückmeldungen/Kritik

„in ihrer kleinen Londoner Wohnung in einem Bett aus dunklem Holz mit blauer Baumwollbettwäsche."

Dieser Teil ist mehr als die Hälfte des Satzes und beschreibt einen Ort detailliert, noch dazu im wichtigen ersten Satz. Mein Gehirn sagt: „Das ist wichtig." Pustekuchen, für die Geschichte absolut irrelevant.

„Dieser Traum" hat als Romananfang eine gewisse Häufigkeit und könnte beim Lektor dazu führen, das Skript auf „diesen Stapel" (den großen) zu befördern.

„und … und"

Langatmig, aber du willst doch den Leser mitnehmen?

„Sie setzte sich schwer atmend auf, schweißgebadet, und schüttelte ungläubig den Kopf."

„schwang müde": „schwingen" ist eine schnelle Bewegung, du widersprichst dir selbst. Besser: zerrte.

„müde … . Schlaftrunken": Einmal Langsamkeit reicht, zumal du mit „und" schon die Geschwindigkeit reduzierst.

Ein klopfendes Herz bedeutet Adrenalin, und Adrenalin macht wach - richtig wach. Die Kombination dauert sicher keinen Gang in die Küche.

„Nachdem" fordert das Plusquamperfekt, nicht das Imperfekt: als.

War: „sein/haben/werden" sind zu überprüfen. Sie lassen sich praktisch immer durch ein Verb ersetzen oder deuten auf eine falsche Zeitwahl hin.

Formuliere es zudem aktiver: Nachdem sie das Glas vollständig geleert hatte.

Waldhütte im Wald: Wo sonst?

sich befinden: emotionslos. Willst du den Leser mitnehmen?

„Sie stand auf der schmalen hölzernen Terrasse einer Waldhütte". Damit kannst du vorangehenden Satz streichen. Hier ist auch ein anderes Problem zu sehen: Du ziehst die Szenenbeschreibung in die Länge.

ihr: überflüssig, du hast bisher nur eine Person erwähnt.

wild: eher wirr.

Praktisch jeder Satz enthält bisher ein „und". Das fällt auf.

»Es hat etwas von einem Märchenwald, findest du nicht?«, hörte sie plötzlich dicht bei sich eine sonore Stimme, dessen Besitzer lautlos hinter sie getreten war. »Ja, das hat es«, antwortete Lauren, ohne sich dabei zu dem Mann umzudrehen, der ihr so vertraut war. Er legte seine Arme um sie.

warme, weiche: zwei Adjektive durch eins ersetzt. Ebenso entfällt dadurch der „Mann". Er ist implizit.

und nun ganz dicht hinter ihr stand: Ich habe das „dicht" an eine andere Stelle gesetzt. Der Rest erklärt sich selbst durch die Situation. Du neigst dazu, alles zu sehr zu beschreiben.

Ist ihr die Stimme oder der Mann vertraut? Ich denke, eher letzteres.

Er trat hinter sie: Da steht er schon.

schlingen: Klingt unangenehm Besitz ergreifend.

an ihrem: streichen. Wo sonst sollte sie seinen warmen Körper fühlen?

Du neigst dazu, Dinge detailliert zu beschreiben und damit überzubetonen. Das stößt mir als Leser dann auf und schließlich ab.