Danke für deine Hilfe.
Gruß
Super Girl
Danke für deine Hilfe.
Gruß
Super Girl
Sehr gerne!
Anbei dank eurer Hilfe die vorerst aktuelle Version meines ersten Kapitels.
MfG
Super Girl
Warum? (Kapitel 1 - überarbeitet)
Es ist ein Gerücht, dass Vampire unsterblich sind. Ich kann das Gegenteil beweisen. Ich, Stefanus-Rufus von der Tann, bin ein Halbblut-Vampir, kann im Dunkeln sehen, habe ein ausgeprägtes Gehör und weiß, dass wir sehr wohl sterben können. Diese Lektion lernte ich auf eine sehr grausame Weise…
Ich rannte um mein Leben, ließ die beleuchteten Straßen von Dreysingen hinter mir und flüchtete auf die Steppen von Silberbrück hinaus. Winzige Finger krallten sich an meinem schwarzen Anzug fest. Sie gehörten meiner Schwester Krystina, die keuchend versuchte, mit mir Schritt zu halten.
Eigentlich hätte es an diesem Oktobertag eine Vampirhochzeit in der Villa einer befreundeten Familie gegeben. Stattdessen mussten wir vor bewaffneten Vampirjägern davonrennen.
Der Erste rief: „Schnappt euch diese Vampirbrut!“
Ein Zweiter lachte finster und steckte die Scheune der Vanheckers in Brand. Der Dritte warf mit seinem Dolch nach unserem Nachbarn, verfehlte diesen nur knapp und der Dolch bohrte sich stattdessen in einen Holzbalken. Es wurde wild durcheinander geschrien, als es einem vierten Jäger doch noch gelang, unseren Nachbarn zu töten.
Bei dem Anblick meines ersten Toten wurde mir speiübel. Panisch packte ich Krystina, dieses Mal an der Hand. Ein zerrissener Anzug wäre nicht so schlimm wie eine leblose, kleine Schwester. Ich wusste, dass ich sie beschützen musste! So rannte ich zusammen mit ihr fort, ohne zurückzublicken.
Als mich eine kalte Hand von hinten packte, hätte ich beinahe das Gleichgewicht verloren und wäre mit Krystina zu Boden gestürzt. Zum Glück hielt mich eine starke Hand fest, um dies zu verhindern. Die zweite packte Krystina. „Bitte… nicht… umbringen“, stammelte ich. Krystina reagierte darauf mit einem Entsetzensschrei. Ihre Stimme war hoch und schrill.
„Ich doch nicht. Regt euch ab!“ Ich erkannte die Stimme meines großen Bruders. Erleichtert erkundigte ich mich nach Mutter und Vater. „Zum Schloss unserer Ahnen. Dorthin sollen wir fliehen. Mutter und Vater kommen so schnell es geht nach“.
„Durch das Portal nach Norden?“, hakte ich nach. Denn ich konnte den violett schimmernden Wirbel in der Ferne sehen.
„Durch das Portal nach Norden“, wiederholte Ro’Kuni. „Dort sind wir hoffentlich vor den Vampirjägern sicher!“
„Ich will zu Mama!“, rief Krystina dazwischen.
Ich konnte eine laute Stimme wahrnehmen. „Schnappt euch die Vampire!“
Ein anderer schrie: „Tötet alle Dorfbewohner!“
Und Krystina wiederholte mit Tränen in den Augen:
„Ich will zu Mama!“
Jemand packte mich am Arm. Ich wollte den Angreifer mit einem Faustschlag erwischen, da erkannte ich Mutter und stoppte in der Bewegung. „Stefanus? Gott sei Dank! Du lebst! Nimm deine Schwester und renn weg! Kümmer dich nicht um mich! Renn!“
„Mama! Ich will aber zu dir!“, heulte Krystina.
Da wurde Mutter von hinten gepackt.
Ich erkannte die Gefahr als Erster.
„Mama, pass auf!“, schrie ich aus Leibeskräften.
Dann ging alles ganz schnell. Jemand hielt eine Fackel in die Höhe, der Angreifer stach mit einem Dolch zu und erwischte Mutter „Mama!“, riefen Ro’Kuni, Krystina und ich gleichzeitig.
Ich hörte noch ein letztes Wort von Mutter.
„Dungabrinska“. Dann sank sie zusammen.
„Mama!“ Unsere Stimmen überschlugen sich.
Es bildete sich eine Blutlache auf dem Boden. Ich klammerte mich mit einer Hand an Ro’Kuni, mit der anderen hielt ich Krystina fest, die leise vor sich hin weinte. „Mama! Oh Mama! Ich hab dich auch lieb!“
„Sie wird in unseren Herzen weiterleben!“ Ro’Kuni streichelte Krystina mit seiner freien Hand.
Einer der Jäger lachte hinterhältig. Er hielt noch immer den blutverschmierten Dolch in seiner Hand.
„Diese Typen sind echt hundsgemein“, flüsterte ich. Ich konnte nicht verhindern, dass auch ich zu heulen begann. Erst leise und dann immer lauter.
Im nächsten Moment rammte jemand dem Angreifer seine Zähne in den Hals und biss sich an ihm fest. Es war Johann Kyser, ein Freund unseres Vaters.
„Verdammter Blutsauger!“, schrie der Vampirjäger, dann kippte er reglos zur Seite.
Wenige Sekunden später sprach eine Stimme in meinem Kopf. Es waren nur zwei Wörter. „Stefanus! Flieh!“ Ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass Vater auf diese Weise mit mir in Kontakt trat. Dann wurde ich von Ro’Kuni gepackt. „Hat Vater auch zu dir telepathisch gesprochen? Wir sollen zum Portal fliehen! Kommst du mit oder willst du zusehen, wie noch mehr von uns sterben?“
„Natürlich nicht“, antwortete ich.
So packte ich zuerst meine Schwester.
„Kinder, lauft fort! Ihr könnt hier nichts mehr tun!“, hörte ich unseren Bürgermeister sagen, der zusammen mit den anderen flüchtenden Dorfbewohnern gekommen war.
„Lauft weg! Wir kümmern uns um diese Männer!“
Als auch noch der Bürgermeister von einem Dolch durchbohrt wurde, hielt mich nichts mehr. Ich schrie „Mörder“ in die Richtung des Jägers, der immer noch lachte. Danach vergrub ich meine Hände im Gesicht und heulte hemmungslos. Ro’Kuni packte mich. „Wir müssen weg“, war das Einzige, was er sagte. Und wiederholte es noch zweimal.
Wie gut, dass das Portal nur fünf Meilen von unserem aktuellen Standpunkt entfernt lag.
So sprinteten wir drauf los, während die erwachsenen Vampire aus unserem Dorf weiterhin gegen die Vampirjäger kämpften.
„Schnappt euch die Kinder!“, brüllte einer, offenbar der Anführer der Vampirjäger, der seine Fackel auf uns richtete. „Das ist ein Befehl!“
Ein Dutzend Vampirjäger hetzte uns durch die nordöstliche Steppe, die sie in Brand legte. Einer warf seinen Dolch nach mir, doch Ro’Kuni reagierte schnell. Er rollte sich mit Krystina und mir zur Seite. So war ich dem Tod nur knapp entronnen.
Allerdings stellten sich die Vampirjäger, die uns gefolgt waren, in einem Dreiviertelkreis vor uns auf. Da kam uns plötzlich ein Wolkenbruch zugute. Der Regen löschte die Fackeln und den Steppenbrand, worüber die Vampirjäger fluchten.
Ich hörte noch einmal Vaters Stimme in meinem Kopf. „Es kann sein, dass ich diese Schlacht nicht überleben werde. Eines solltest du noch wissen, Stefanus. Du bist ein auserwählter Vampir, der unser Volk retten wird. So steht es in einer alten Prophezeiung!“
Mit dieser Information konnte ich nicht viel anfangen. Doch ich flüsterte leise vor mich hin. „Ich werde dich nicht enttäuschen, Vater!“
Krystina, die sich fest an mich klammerte, bemerkte: „Du zitterst ja, Stefanus!“
„Auf drei springen wir ins Portal. Hast du mich verstanden? Eins, zwei und drei!“
Wir landeten in Ilsenbach, direkt in der Nähe des Familienschlosses. Erst jetzt bemerkte ich, dass Ro’Kuni fehlte. So rief ich seinen Namen. Doch keine Reaktion. Mit Tränen in den Augen musste ich hilflos mitansehen, wie sich das Portal schloss.
Ich konnte eine Person wahrnehmen, die es in letzter Sekunde geschafft hatte, durch das Portal zu springen. Erleichtert lockerte ich meinen Griff um Krystinas Hand. „Bruder, bist du es?“, fragte ich. Krystina rannte auf den Portalreisenden zu, stellte aber leider zu spät fest, dass es sich hierbei nicht um Ro’Kuni handelte.
Da packte ein Fremder Krystina am Hals. Er drückte ganz fest zu. „Ergebt euch, Kinder, oder ich mache kurzen Prozess mit euch!“.
„Niemals!“, zischte ich zurück.
„Ich kenne eure Schwachstelle, Vampire. Ihr habt ein weiches Herz. Zu weich für eure Art!“
Am liebsten wäre ich dem Jäger an die Kehle gesprungen. Doch ich konnte mich beherrschen.
Ich ballte meine zitternden Hände zu Fäusten. Mein Herz pochte immer noch wild. „Niemals!“, wiederholte ich. „Sie kennen unsere Familie schlecht. Aufgeben kennen wir nicht! Sie sind ein Monster, wenn Sie uns töten!“
Krystina versuchte mehrmals, sich freizustrampeln. Sie trat dem Vampirjäger so heftig gegen das Schienbein, dass dieser vor Schmerz aufjaulte. Dann biss sie ihn mit ihren Vampirzähnen in die Hand,
die nach ihr packen wollte. Erneut schrie der Erwachsene vor Schmerzen auf. „Du kleines Biest!“
Endlich konnte auch ich mich aus meiner Starre heraus bewegen. Ich schnellte hervor, packte Krystina und rannte mit ihr zum Schloss. „Stefanus! Wo sind wir sicher vor diesen Männern?“, fragte Krystina, die sich Tränen aus dem Gesicht wischte.
„Am Besten in den Keller. Vater hat mir einmal erklärt, dass es dort einen Geheimgang geben soll“.
So rannten wir in den Keller. Ich tastete mich an den Wänden entlang. „Hier muss irgendwo ein Schalter zum Öffnen des Geheimgangs sein“. In einer kleinen Mulde fand ich schließlich einen Hebel und betätigte ihn. Es rumpelte und der Geheimgang öffnete sich. „Ohne Mama und Papa und Ro’Kuni sind wir ganz alleine!“, rief Krystina aufgeregt. „Ich weiß! Ich dachte auch, dass wir auf eine friedliche Hochzeit gehen könnten. Aber diese Vampirjäger sind echt hinterhältig. Wenn sie Vater und Ro’Kuni umbringen, werde ich ihnen das nie verzeihen!“
Ich schlug mit der Faust gegen die Wand. „Verdammt! Ich vermisse sie doch auch! Warum? Warum ist Ro’Kuni nicht mitgekommen? Warum?“
Wir umarmten uns und heulten zusammen. Ich schämte mich nicht davor, vor Krystina zu weinen. Wenn einer meine Gefühle verstand, dann sie.
Dann hörten wir ein polterndes Geräusch. Der Vampirjäger hatte es offenbar geschafft, in das Schloss unserer Ahnen einzudringen. Mit einem mahnenden Zeigefinger vor meinem Mund gebot ich Krystina zu schweigen. Sie verstummte abrupt. „Wenn wir keinen Mucks von uns geben, dann übersieht er uns vielleicht“, flüsterte ich meiner Schwester zu. „Ich will nicht sterben, Stefanus!“, wisperte Krystina zurück. Sie wimmerte vor Angst. Ich hatte alle Mühe, sie zu trösten, obwohl mir selbst die Knie zitterten. Dann schwiegen wir beide und hofften darauf, dass uns der Jäger tatsächlich übersah.
Krystina stützte sich gegen einen Ziegelstein, da sie kurz verschnaufen musste. Daraufhin rumpelte es erneut. Ein zweiter Durchgang öffnete sich zu unserem Erstaunen. Das Rumpeln war allerdings so laut, dass es sicher auch der Jäger gehört hatte.
Kurze Zeit später erhellte eine Fackel den Raum. Jemand rief: „Wo steckt ihr, Kinderlein?“
Ich wollte Krystina am Arm packen, doch diese wehrte ab. Das Lachen des Jägers wurde immer lauter, woran wir erkannten, dass er ganz in der Nähe sein musste. „Ihr könnt rennen, so viel ihr wollt! Ich kriege immer, was ich will! Und ich will euer Leben auslöschen!“
Bei seinen letzten Worten lief es mir eiskalt den Rücken herunter. „Krystina, komm! Weg von hier!“
Doch der Jäger war schneller als meine Schwester. Er hatte sie mit nur wenigen Schritten eingeholt und packte ihre rechte Hand. Krystina schrie. Der Jäger kannte keine Gnade. Er stach ihr mit seinem Dolch mitten ins Herz. Ich hörte mich selbst noch schreien: „Nein! Krystina! Warum sie und nicht ich? Warum?“
Der Text ist erneut runder geworden!
Im ersten Absatz gibst du viele Infos. Damit sind die Lesenden orientiert. Die Königsdiszplin wäre es natürlich, die Informationen so nebenbei in den Text zu integrieren, dass der Leser gar nicht mitbekommt, dass er gerade wichtige Details vermittelt bekommt.
Der Abschnitt mit der Hochzeit ist eine Rückblende. Rückblenden sollte man nur machen, wenn es einen triftigen Grund dafür gibt. Denn gerade noch laufe ich als Leserin mit Stefanus durch die Straße und auf einmal katapultierst du mich in eine Villa, nur damit ich zwei Absätze später wieder auf die Straße geschleudert werde.
Eine Möglichkeit wäre, nicht mit Stefanus’ Flucht zu beginnen, sondern mit dem Brand bei der Hochzeit, wie die Flammen aus dem Schuppen schlagen. Wobei ich sagen muss: »Ich rannte um mein Leben …« ist schon ein starker erster Satz.
Vielleicht kannst du ein paar Details einbauen, damit ich als Leserin ein besseres Bild von der Situation bekomme. Der schwarze Anzug zum Beispiel ist großartig. Aber bitte diese Details nur in homöopathischen Dosen, denn Stefanus läuft um sein Leben und hat keine Zeit für »Sightseeing«. Die Fackel, die du erwähnst - das weckt ein Bild in mir, ist für mich ein Hinweis auf ein mittelalterliches Setting.
Du schreibst:
Wenige Sekunden später sprach eine Stimme in meinem Kopf. Es waren nur zwei Wörter. „Stefanus! Flieh!“ Ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass Vater auf diese Weise mit mir in Kontakt trat.
Das finde ich prima, wie du das hier gelöst hast! So etwas ist nämlich wirklich schwierig in wenigen Worten den Lesenden zu vermitteln.
Du erwähnst, dass das Portal nur »5 Meilen« entfernt liegt. Das sind acht Kilometer! Also ich würde das für eine stolze Strecke halten. Aber vielleicht legen Vampire solche Distanzen ja im Nullkommanichts zurück.
Am Ende deines Kapitels schreibst du:
Ich hörte mich selbst noch schreien: „Nein! Krystina! Warum sie und nicht ich? Warum?“
Du kannst gleich mit der direkten Rede beginnen und Stefanus einfach schreien lassen. Es ist klar, dass die Worte von ihm kommen.
Danke für dein Feedback!
MfG
Super Girl
Erst mal genug vom ersten Kapitel.
Anbei mal das zweite Kapitel. Würde mich interessieren, was ihr dazu sagt.
Über Feedback, gleich welcher Art würde ich mich sehr freuen!
MfG
Super Girl
Auf der Flucht (Kapitel 2)
„Warum was? Was ist denn los mit dir, Sha’Red? Du siehst ganz blass aus. Und das trotz Sonnenwetter. Hallo, Sha’Red, ich spreche mit dir! Du hast merkwürdiges Zeug vor dich hingestammelt. Du bist im Liegestuhl eingeschlafen. Was hast du denn?“
Ich erkannte die Stimme und konnte sie Ronja zuordnen. Erst nach ungefähr zwei Minuten war ich wieder vollständig wach. Schweißperlen rannen mir übers Gesicht.
„Zu heiß für einen Freitagmittag am Stadtstrand, was?“, sprach mich Ronja noch einmal an.
„Dir wäre Regenwetter lieber, was Sha’Red? Hast du schlecht geträumt? Nun erzähl schon“, drängte sie.
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, bevor ich auf ihre Fragen antwortete.
„Ich hab von früher geträumt, wie Vampirjäger meine Familie und mich verfolgt haben. Diese Mistkerle haben meine Mutter und meine Schwester umgebracht. Ich habe meinen Bruder und meinen Vater seit damals nie wieder gesehen. Jetzt bin ich wahrscheinlich der einzige Überlebende der „von-der-Tann-Familie“.
Ronja machte ein entsetztes Gesicht. „Oh mein Gott, du Armer. Das tut mir ehrlich leid für dich!“
Auf Ronjas zweite Frage antwortete ich, um schnell das Thema zu wechseln: „Ein Himmel mit vielen Wolken wäre mir lieber. Irgendwie kann ich mich immer noch nicht mit den Temperaturen der Menschenwelt arangieren, obwohl ich schon zwei Jahre zwischen den Welten wandle. In den dunklen Reichen von Shalafir macht mir das Klima gar nichts aus. Merkwürdig, was?“
„Da scheint ja auch fast nie die Sonne. Da merkt man mal wieder, wo wir eigentlich hingehören.
Und zwar nicht in diese Welt, leider“, seufzte Ronja.
„Sag das mal lieber nicht zu laut“, erwiderte ich.
„Es muss nicht jeder wissen, dass sich ein Werwolfmädchen und ein Vampirjunge unter den Sterblichen verstecken“.
„Da hast du Recht“.
Ronja beugte sich zu mir und wuschelte mir durch die dunkelbraunen Haare. „Dabei siehst du in Menschengestalt sehr attraktiv aus. Echt schade, dass du keine feste Freundin hast“.
„Wie bitte?“ Ich verdrehte die Augen.
„Das war nur ein Scherz, Großer“. Ronja lachte.
Es machte ihr großen Spaß, mich zu necken.
Da erschien plötzlich mitten in der Hauptstraße vor dem Stadtstrand ein violett schimmerndes Portal. Ronja zuckte so unvermittelt zusammen, dass sie ihren Cocktail fallen ließ.
„Was hat ein Zauberportal hier in Palmstadt zu suchen?“, staunte ich. „Ich dachte, ich könnte endlich diese Zaubereien vergessen. Ist das wieder ein Trick von Zara, um mich nach Moringrad zu locken? Ich dachte, der böse Denethor sei endgültig besiegt. Merkwürdig“.
Mir blieb keine Zeit, mir weitere Gedanken zu machen. Denn ein Mann im dunklen Umhang trat aus dem Portal und packte mich mit beiden Händen. „Hey, was soll das? Lassen Sie mich los!“, protestierte ich.
„Ich weiß, wer du bist“, lauteten die Worte des Fremden. „Stefanus-Rufus von der Tann, ein Halbblut-Vampir. Der Letzte seines Clans“.
„Selbst wenn, das muss hier von den Sterblichen keiner wissen“, erwiderte ich im Flüsterton.
„Sie haben meinen Freund doch gehört. Lassen Sie ihn sofort los, oder ich werde ungemütlich“, mischte sich Ronja in unser Gespräch ein. Sie trat zwischen den Fremden und mich. Doch der Kapuzenträger schubste sie beiseite.
Ich konnte einige Passanten wahrnehmen, die mit weit aufgerissenen Augen auf das Portal starrten, das direkt vor dem Stadtstrand in violetten Farbtönen schimmerte. Ich hörte einen kleinen Jungen rufen: „Mami, was machen die zwei Männer da drüben?“
Im Gerangel mit dem Kapuzenträger ließ ich den Cocktail fallen, den mir Ronja in die Hand gedrückt hatte. Dabei sickerte die orangene Flüssigkeit in den Sand und hinterließ einen hässlichen Fleck.
„Was wollen Sie von mir?“, fragte ich den Mann.
„Aus dem Weg räumen! Ich hasse Vampire. Diese elendigen Blutsauger mit den spitzen Zähnen. Nenn mir nur einen Grund, warum ich dich nicht an Ort und Stelle töten soll, Vampir!“
„Diese Menschen könnten die Polizei rufen. Man würde Sie wegen Mordes verhaften. Wollen Sie das?“ Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ich fügte rasch hinzu: „Könnten wir die Angelegenheit nicht friedlich klären, ohne Blutvergießen?“
„Lassen Sie ihn los, Sie hinterhältiger Schuft!“, rief noch einmal Ronja, die sich in der Zwischenzeit hochgerappelt hatte. Doch der Fremde ignorierte ihre Worte und ließ mich nicht los. Er überlegte kurz, dann packte er noch einmal fest zu, aber nur um mich mit einem mächtigen Ruck ins Portal zu schleudern. Ich rief noch einmal: „Lassen Sie das!“ Aber es war zu spät. Ich verschwand in dem violett schimmernden Wirbel.
Das Portal brachte mich nach Ruttgad, in eine Parallelwelt, die ich nur vom Hören-Sagen her kannte. Ich hörte Schritte und wusste relativ schnell, dass ich verfolgt wurde. Der Vampirjäger war ebenfalls durch das Portal gesprungen. Er rief mir nach: „Ich werde dich vernichten, Vampir!“
Irgendwann wurde es mir zu turbulent. So drehte ich mich zu meinem Verfolger um und fragte diesen: „Warum wollen Sie mich vernichten?“
„Um eine lange Geschichte kurz zu machen. Viele bösartige Vampire haben meine Vorfahren umgebracht. Unsere ‚Bruderschaft der Gerechten‘ will nur Gerechtigkeit wiederherstellen. Und darum alle Vampire vernichten, damit dies nie wieder passieren kann“.
Weil ich den Vampirjäger in ein Gespräch verwickelte, war dieser für kurze Zeit abgelenkt.
Dies nutzte ein Junge aus, um sich heimlich hinter ihn zu schleichen. Ich bemerkte ihn erst, als er dem Älteren einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. Ich atmete erleichtert auf. Und bedankte mich bei meinem „Lebensretter“ für das beherzte Eingreifen!
Der Junge, den ich auf ungefähr 17 Menschenjahre schätzte, lächelte. Er flüsterte: „Ach was, gern geschehen. Wie wäre es, wenn wir von hier verschwinden?“
„Gute Idee. Ich kenne diesen Typen nicht. Er will mich umbringen. Er hat mir zwar verraten, warum, aber ich habe ihm nichts Böses getan. Sag mal, wie heißt du eigentlich, Junge?“, fügte ich hinzu, um schnell das Thema zu wechseln.
„Sebastian von Tarlow, aber meine Freunde nennen mich Brad. Ich glaube dir, dass du unschuldig bist. Mit wem habe ich das Vergnügen?“
„Stefanus-Rufus von der Tann. Genannt Sha’Red, das ist leichter zu merken“, erwiderte ich.
„Lass uns erst mal von hier verschwinden, dann können wir weiter reden!“, schlug ich Brad vor.
„Klingt gut, Alter. Also dann, los geht’s!“ Brad packte mich bei der Hand. Dann rannten wir gemeinsam davon, ohne zu wissen wohin.
Hastige Schritte und mein lautes Herzklopfen waren die Geräusche, die ich wahrnahm. In der Ferne schlug eine Kirchturmuhr zwölf Mal. Wie gut, dass ich bei Nacht sehr gut sehen konnte. So brauchte ich nicht mal Straßenlaternen, um in völliger Dunkelheit etwas erkennen zu können. Dann hörte ich meinen Verfolger, den Vampirjäger rufen: „Ich werde dich vernichten, Vampir!“
Ich überlegte kurz, denn ich wusste nicht, was ich erwidern sollte. Noch während des Rennens rief ich: „Dann fang mich doch, wenn du es kannst!“
Durch die körperliche Anstrengung spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Körper. Mein Herzklopfen wurde immer stärker. Es war wie ein Hammer, den jemand gegen mein Inneres schlug. Nach außen hin versuchte ich ruhig zu bleiben.
„Alles in Ordnung mit dir?“, hörte ich meinen Begleiter fragen. Wie aus einer Trance erwacht, erinnerte ich mich, dass ich nicht alleine unterwegs war. „Geht schon. Du bist ziemlich flott für einen Sterblichen. Das muss man dir lassen!“
„Kannst du schweigen? Dann erzähle ich dir was. Ich bin kein normaler Sterblicher. Ich bin wie du ein Vampir. Ich kann es beweisen!“ Brad entblößte seine spitzen Zähne. Worüber ich lächeln musste.
„Schon gut, Brad, ich glaube dir. Lass uns erst mal von hier verschwinden. Wie kommt es eigentlich, dass wir Nacht haben, wenn es in der Menschenwelt vorhin noch Tag war?“
„Das liegt an einer 12-Stunden-Zeitverschiebung“, wusste Brad. „Wir können später darüber reden. In einem Punkt hast du Recht. Lass uns erst mal verschwinden. Dieser Typ, der uns verfolgt ist ganz schön hartnäckig. Leider!“
Leider landeten wir auf unserer Flucht in einer Sackgasse. Die anderen Himmelsrichtungen, in die wir hätten fliehen können, wurden von drei Vampirjägern versperrt.
„So ein Mist! Dieser Typ von vorhin hat Verstärkung gerufen. Jetzt sitzen wir in der Falle!“, rief ich.
„Ich habe eine Idee, wie wir entkommen können“, flüsterte mir Brad zu. Doch bevor er mir seinen Plan ins Ohr wispern konnte, warfen die Vampirjäger mit einem Netz nach uns. Ich reagierte instinktiv. Ich packte Brad und rollte mich mit ihm zur Seite. Das Netz traf ins Leere. „So ein Mist, sie wehren sich! Das wird dem Boss gar nicht gefallen!“
Dann kam der Anführer der Vampirjägergruppe, ein großer, breitschultriger Mann, herbeigerannt.
„Habt ihr den Vampir immer noch nicht gefangen?“
„Leider nein! Er hatte Hilfe von einem Sterblichen!“
Das war die Stimme des Mannes, der mich zuerst verfolgt hatte. Ein Glück, dass er Brad noch nicht als Vampir erkannt hatte. Noch bevor die Vampirjäger weitere Schritte gegen uns in die Wege leiten konnten, packte mich Brad und blinzelte sich zusammen mit mir aus der Gefahrenzone weg. Allerdings reichten Brads Kräfte nicht aus, um uns in die Menschenwelt zu befördern. Stattdessen landeten wir in einem anderen Bereich der Schattenwelt.
„Was war denn das gerade, was du mit deinen Augen gemacht hast?“, erkundigte ich mich bei Brad.
„Das war das Blinzeln. Das ist eine besondere Vampirfähigkeit. Sag bloß, du kannst das nicht?“
„Noch nie gehört. Was genau bedeutet Blinzeln?“
„Es ist ein Ort-zu-Ort-Teleport“, wusste Brad.
„Okay, klingt praktisch. Du hast mich schon wieder gerettet. Aber wie kommen wir jetzt nach Hause?“
„Gute Frage, Alter. Das weiß ich leider auch nicht. Eine andere Frage: Sind wir jetzt Freunde?“
„Na klar. Gute Freunde helfen sich, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich kann dringend gute Freunde gebrauchen. Ich erzähl dir ein andermal warum!“
Wir gaben uns die Hand, um den Pakt zu besiegeln.
Brad blinzelte noch einmal, dann landeten wir auf einer Waldlichtung ganz in der Nähe einer imposanten Burg. Diese war offenbar auf einem Felsen errichtet, denn sie ragte sogar über die Eichen und Buchen des Waldes hinaus.
Ich entdeckte eine Gruppe junger Erwachsener und wies Brad darauf hin. Wir dachten zuerst daran, dass die Vampirjäger uns gefolgt waren. Aber beim näheren Betrachten der Kleidungsstücke und der spitzen Ohren wussten wir, dass wir es mit anderen Vampiren zu tun hatten.
Ich musterte diese Gruppe. Die Jungs trugen einen dunkelblauen Umhang, darunter ein hellblaues, schlichtes Hemd mit einem Fledermauswappen. Die Mädels hingegen hatten einen dunkelroten Umhang an, darunter ein hellrotes Hemd mit Fledermauswappen. Alle trugen schwarze Hosen. Daraus schloss ich, dass die Vampire alle zur gleichen Gruppe gehörten.
Die Gruppe der jungen Vampire machte offenbar einen Ausflug. Als mich Brad anstupste, bemerkte ich, dass wir von einem rothaarigen Vampirmädchen angestarrt wurden. Brad flüsterte mir ins Ohr: „Wer ist denn diese Schönheit?“ Darauf reagierte ich mit einem Schulterzucken. „Keine Ahnung“.
Ein Duft von Rosenblüten lag in der Luft. Ich konnte ihn dem rothaarigen Mädchen zuordnen. Das leise mädchenhafte Kichern der anderen Damen entging mir nicht. Ich versuchte, meine schweißnassen Hände hinterm Rücken zu verstecken. Doch sie zitterten so heftig, dass mir dies nicht gelang. Mein Herz klopfte. Ich stand wie gelähmt da und warf einen schüchternen Blick in ihre Richtung.
Schließlich lächelte ich der Rothaarigen zu, was sie zu meinem Missfallen ignorierte. Die anderen Mädchen kicherten immer noch und zeigten mit dem Finger auf mich. Dann hörte ich Brad zu dem rothaarigen Vampirmädchen rufen: „Entschuldige bitte! Kannst du uns sagen, wie wir zurück in die Menschenwelt kommen? Wir haben uns verlaufen!“
Die Gruppe der Vampire brach in schallendes Gelächter aus. „Ihr seid wohl nicht von hier, was?“, grinste uns ein brünettes Mädchen frech an. Sofort hielt eine ältere, rothaarige Dame, die ich auf ungefähr fünfzig Jahre schätzte, den Jüngeren einen Vortrag über Anstand und Respekt.
„Wir sind auf der Flucht vor Vampirjägern. Das ist kein Scherz“, betonte nun Brad. Er erklärte der Vampirgruppe gerne die Umstände.
„Dann kommt erst mal mit uns. Wir werden eine Lösung für euer Problem finden. Mit Vampirjägern ist nicht zu spaßen, das kann ich euch sagen!“, kommentierte die Gruppenälteste.
Hallo SuperGirl,
ich habe bis zu »Brad packte mich bei der Hand. Dann rannten wir gemeinsam davon, ohne zu wissen wohin« gelesen.
Du gibst auch in diesem Kapitel noch sehr viele Infos an deine Lesenden, nur zwei Beispiele dazu:
Gleich die erste direkte Rede enthält zwei sogenannte »Info-Dumps«: »Und das trotz Sonnenwetter«, »Du bist im Liegestuhl eingeschlafen.« Das alles weiß Sha’Red. Es muss ihm nicht gesagt werden.
Versuche der Ich-Erzähler zu sein, dich in ihn hineinzuversetzen. Du stehst gefühlt noch zu weit weg, bist selbst nicht mittendrin in deiner Geschichte. Du bist die außenstehende Erzählerin, und dann kommen so Sätze wie »Es machte ihr großen Spaß, mich zu necken«, die einfach nur Infos für die Lesenden sind. Die brauchen sie aber gar nicht. Du zeigst ja vorher wie Ronja ihn neckt. Trau deinen Lesenden etwas mehr zu!
Ich merke nicht, dass Stefanus Angst hat, als der Mann aus dem Portal auftaucht, oder hat er keine? Wenn ja, warum nicht?
Wenn ich mich in den Mann hineinversetze: Er hasst Vampire, warum soll er dann mit Stefanus diskutieren, ob er ihn töten soll oder nicht? Er taucht mit einer bestimmten Absicht auf und warum setzt er seinen Plan (wie auch immer der aussieht) nicht einfach ohne viele Worte in die Tat um? Auch wenn der arme Stefanus dann vielleicht nicht weiß, wie ihm geschieht. Die Lesenden wissen es auch nicht - und die Spannung steigt! Warum hat sich der Mann Stefanus geschnappt? Geht es ihm jetzt an den Kragen?
Bezüglich Perspektive ist mir auch etwas aufgefallen. Wenn du aus Stefanus Sicht schreibst, gehen folgende Sätze nicht: »Dies nutzte ein Junge aus, um sich heimlich hinter ihn zu schleichen. Ich bemerkte ihn erst, …« Stefanus kann nicht von einem Jungen erzählen, den er noch gar nicht bemerkt hat.
Viel Spaß beim Überarbeiten!
PS: Ich brauche keine Antworten auf alle diese Fragen. Sie sind nur für dich gedacht!
Danke für dein Feedback. Ich werde es mir die Tage mal anschauen.
Gruß
Super Girl
Hallo SuperGirl,
in deinem zweiten Kapitel kommt genauso wie in der ersten Fassung des ersten Kapitels immer mal wieder kurz eine Erzählerrolle durch.
Für das erste Kapitel hattest du dich bei der Überarbeitung dafür entschieden, die Erzählerrolle rauszunehmen und den Leser mehr direkt das Geschehen miterleben zu lassen. Ich finde, dass sich der Stil dadurch verbessert hat.
Trotzdem möchte ich jetzt einfach mal festhalten, dass man auch die entgegengesetzte Richtung einschlagen und eine Erzählerrolle so ausbauen könnte, dass der Leser eine Beziehung zum Erzähler aufbaut.
Als Beispiel fällt mir das Tagebuch der Anne Frank ein:
Freitag, 10.7.1942: „Sehr wahrscheinlich habe ich dich mit meiner langatmigen Wohnungsbeschreibung ziemlich gelangweilt, aber ich finde es notwendig, dass du weißt, wo ich gelandet bin.“
Freitag, 28.1.1944: „Heute morgen habe ich mich gefragt, ob du dir nicht vorkommst wie eine Kuh, die alle alten Neuigkeiten immer wiederkäuen muss und, von der einseitigen Ernährung gelangweilt, schließlich laut gähnt und sich im Stillen wünscht, dass Anne mal was Neues auftreibt. Leider, ich weiß, das Alte ist langweilig für dich, aber stell dir mal vor, wie gelangweilt ich von den alten, immer wieder aufgewärmten Geschichten werde.“
Dienstag, 16.5.1944: „Zur Abwechslung (weil wir es so lange nicht gehabt haben) will ich dir von einer kleinen Diskussion erzählen …“
Anne Frank richtet ihre Tagebucheinträge an eine fiktive Freundin und das ist ebenfalls eine Art zu erzählen - die ich zudem persönlich sehr ansprechend finde.
Es gibt auch noch andere Varianten: den Ich-Erzähler, wo nur erzählt wird, was das Ich tatsächlich sieht und erlebt. Man ist also quasi im Kopf dieser Figur. Eine herausfordernde Art zu schreiben, da es nicht möglich ist, den Lesern Informationen zu geben, die das Ich nicht kennt.
Beim personalen Erzähler ist man auch nahe an der Figur, hat aber schon etwas mehr Handlungsspielraum. Vor allem werden hier oft kapitelweise die Perspektiven gewechselt, sodass man verschiedene Blickwinkel auf das Geschehen erhält. Denn der Vampirjäger weiß und erlebt andere Sachen als Stefanus. Und so kriegt man Infos an die Lesenden, die Stefanus nicht kennt und die aber z. B. die Spannung erhöhen. Bsp.: Stefanus geht ahnungslos die Straße entlang, aber wir Lesenden wissen schon, dass der Vampirjäger hier lauert, um ihn sich zu schnappen.
Und dann gibt es noch den auktorialen Erzähler. Der weiß einfach alles, kennt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein »allwissender« Erzähler also. Aus der Perspektive wurden früher viele Romane geschrieben.
Heutzutage haben die meisten Romane personale Erzähler oder Ich-Erzähler. Was aber natürlich nicht heißt, dass man es nicht ganz anders machen kann. Das ist ja das Schöne: Alles ist möglich.
Wenn man sein Werk gerne veröffentlichen möchte, sei es bei einem Verlag oder im Selfpublishing, ist es hilfreich, zu wissen, was am Markt momentan üblich ist. Was nicht heißt, dass etwas anderes die Lesenden nicht auch begeistert.
Ich bleib jetzt erstmal bei der „Ich“-Form. Ich hab sowieso Folgendes geplant:
Im ersten Band von „Anscath Academy“ erzählt Stefanus aus seiner Sicht.
Im zweiten Band von „Anscath Academy“ erzählt Mika aus ihrer Sicht.
Im dritten Band von „Anscath Academy“ erzählt Brad aus seiner Sicht.
Es soll nämlich eine Trilogie werden.
Gruß
Super Girl
Das klingt nach einem guten Plan und vielen Ideen.