Ja, tun sie. Oder besser: tut vor allem die „Buchbubble“ (Gruppe lesewütiger zumeist U30er) in Social Media. (Nein, nicht nur die und nein, auch nicht alle aus der Bubble, aber ich sehe es zu oft für meinen Geschmack.)
Ich bin da großteils nur passiv unterwegs, aber eben nah dran am „Zahn der Zeit“ - was liest die Zielgruppe U30 gerade, welche Cover sind gefragt, welche Tropes (Themen, wiederkehrende Muster u. Ä.) und was geht gar nicht.
Derzeit heißes Diskussionsthema: Bücher werden in Rezensionen verrissen, weil sie ohne farbigen Buchschnitt geliefert (!) wurden. Kann doch der Schreiberling nichts für, außer es wird direkt beim Autor gekauft.
Oder noch schlimmer: es gibt gar keinen Plan, einen farbigen Buchschnitt herauszubringen. Oder Page Overlays (wie Postkarten, nur durchsichtig und mit einem Motiv, das dem Buch entnommen wurde).
Sooooo oft lese ich unter „hey, mein neues Buch kommt am 12.12.34 raus, hier seht ihr das Cover“ die Frage „wird es einen Farbschnitt geben?“
Klappentext? Thema? Inhalt? Sinnvolle oder -lose Triggerwarnungen? Interessiert nicht. Hat das Buch keinen farbigen Buchschnitt, ist es nicht gut.
Aber eben nicht nur da. Mir wurde auch mal eine Rezension mit „der Druck über Amazon mit nur 2 Tagen Lieferzeit sah blöd aus“ reingedrückt. Tja, hätteste mal das Original gekauft. Aber das hätte ja 10 Tage gebraucht. Ich konnte die zum Glück nach hin und her löschen lassen, weil das ja nichts mit dem Buch zu tun hat. Nervig ist es jedoch allemal.
Da war die Rezension auf Instagram „das Buch enthält eine Liebesgeschichte, das mag ich nicht“ noch harmlos. Hätte man ja auch nicht ahnen können bei einem rosa Buch mit Braut vorn auf dem Cover, Herzen auf der Rückseite und vor allem „Liebesroman“ mitten vorn auf der Vorderseite. Ist nicht eindeutig genug.