Autopsie bei Erstickung

Hallo zusammen, durch welche Anzeichen weiß der Pathologe, dass ein Todesopfer durch Einatmen von Stickstoff zu Tode gekommen ist? Sinkt der Sauerstoffanteil in der Atemluft unter zehn Prozent, tritt der Tod nach relativ kurzer Zeit ein. Kann man das nachweisen?
Bei hohem Stickstoffgehalt kann der Tod bereits nach wenigen Atemzügen eintreten. Kann man das überhaupt nachweisen?

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Mein Gott, was hast du vor? :confused:

Na gut, es ist ja ein Autorenforum, aber SCNR :kissing:

Der Pathologe kann einen Sauerstoffmangel nachweisen. Das Stickstoff die Ursache war, kann er nicht nachweisen, weil die Luft aus 78% Stickstoff besteht. Er wird so oder so Stickstoff finden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stickstoff
https://de.wikipedia.org/wiki/Hypoxie_(Medizin)

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Gab es da nicht mal einen Ratgeber über Gerichtsmedizin für Autoren?
Ich kann ihn leider gerade nicht finden. Kennt noch jemand den Titel?

Es gibt keine direkte Methode an der Leiche nachzuweisen, dass Stickstoff den Sauerstoffmangel in der Atmosphäre verursacht hat, der zum Tode geführt hat. Tod durch Sauerstoffmangel in der Umgebungsluft ist in der Regel eine Diagnose aufgrund der Umstände (z.B. mit Proben der tödlichen Atmosphäre) oder eine Ausschlußdiagnose. Etwas anders sieht es aus, wenn zum Beispiel CO mit im Spiel ist, welches in der Leiche nachgewiesen werden kann. Dann handelt es sich aber auch um eine andere Form des Erstickens.

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Ich hatte mal ein Buch vorgestellt. Rechtsmedizin - Grundwissen für die Ermittlungspraxis von Wirth / Schmeling. Das ist ein Handbuch für Ermittlungsbeamte und Juristen. Das Thema wird allgemeinverständlich dargestellt.
Dann gibt es das Buch Noch schöner Sterben - Mehr Mordkunde für Krimifans von Matthias Matting. Den Vorgänger, Schöner Sterben, gibt es nur bei Amazon.

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Ich kann aus meinem Fundus noch “Todesermittlung - Befund und Spurensicherung” von Grassberger/Schmid nennen und “Forensische Medizin für Studium und Praxis” von Hochmeister, Grassberger und Stimpfl. Man sollte aber für beide Werke nicht zart besaitet sein, da beide sehr deutliche und teils detailierte Bilder enthalten, die einem - je nach Charakter - durchaus zu schaffen machen können.

Im Erstgenannten gibt es ein Kapitel über Tod durch Erstickung, darin einen Abschnitt über Tod durch Sauerstoffmangel. Als mögliche Konstellation ist aber Stickstoff selbst nicht genannt, sondern nur die 3 “gängigsten” wie Plastikbeutel (Exit Bag), enger Raum und gashaltige Atmospähre wie z. B. in Silos. Fehlt der Sauerstoff in der Atemluft kommt es zum Tod durch Ersticken (anoxisches Ersticken) ohne erstickungstypische Befunde. Durch den Sauerstoffmangel steigt die CO2-Konzentration im Blut. Das dürfte nachweisbar sein.

Aber woher dieser Mangel genau kommt wird sich dann bei der Ermittlungsarbeit erschließen lassen (möglicherweise). Der Leichenfundort, heimische Umgebung? Geordnet oder nicht? Abwehrverletzungen/Kampfspuren (auch, wenn das Erstickungsgefühl bei Stickstoff ausbleibt, je nach Situation versucht man vllt. aus dem Raum zu kommen, wenn man begriffen hat, was los ist)? Abschiedsbrief? Vorbereitungshandlungen? Suche nach Literatur/Online-Recherche beim Opfer, Rekonstruktion.
Die Obduktion wird nur Tod durch Ersticken erbringen und eben, ob äußere Anzeichen vorliegen oder nicht.

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Vielen Dank, ich weiß jetzt erst einmal genug, es gibt keine Spuren im Körper, die etwas beweisen. Ist die Person an Sauerstoffmangel gestorben, ist sie erstickt. Punkt. Einen gewaltsamen Tod nachzuweisen wird deswegen schwierig. Mehr will ich gar nicht. Vielen Dank an alle bis dahin.