Auswanderung

Hallöchen, oder auch Moin!
Fand durch einen Zufall diese Seite und interessiere mich -u.a. - auch für Kurzgeschichten. Eine Zeitlang schrieb ich auch mal alle 14 Tage eine.
Leider war dann Schluss.

Ich selbst bin weder Autor noch Schriftsteller, sondern nur ein Geschichtenerzähler. Eine wurde sogar von einem Verlag veröffentlicht und war auf der Frankfurter Buchmesse, ein Buch von zehntausenden.
Ein Märchen, das im 17. Jahrhundert in Persien spielt.
Da ich selbst dort war, musste ich mich nur mit Hilfe meiner Zeitmaschine zurückversetzen!
Es war eine Umstellung, im 17. Jahrhundert zurecht zu kommen!

Jetzt schreibe ich an einer Familienchronik, die von 9 Generationen handelt. Überwiegend sind es die Erlebnisse der Frauen!

5 Bände - 1200 Seiten - sind fertig und Band 6 in Arbeit.
Verlegt werden sie sicher nie, aber ich lasse mir für Freunde und für mich immer einen Stapel drucken.

Da ich seit über 40 Jahren in Bremerhaven lebe, der größten Auswandererstadt Europas, ist das Thema „Auswanderung“ immer gegenwärtig.
So ist es selbstverständlich, dass Auswanderer in der neuen Heimat auch dort auf Menschen treffen, die bekannt sind.
Ein junger Deutscher, der - 1850 - in New Orleans Mark Twain kennenlernt, bekommt durch ihn eine Arbeit als Pianist im: " House of the rising sun"!
Inhaberin:
Marianne LeSoleil Levant,
St. Louis Street Nr. 826–830

Dort erlebt der junge Mann eine ganz andere Welt!
Eine reiche verwöhnte Oberschicht …einfache Arbeiter und Sklaven. Spiel, Alkohol und die käufliche „Liebe“!
Bei einer Sklavenversteigerung sieht er das unmenschliche Verhalten von Männern, die Menschen wie Tiere verkaufen - kaufen und deren Wert an ihrer Arbeitsleistung messen.
Peitschen knallen …es wird geschrien, gehandelt, gelacht …

Aber er sieht unter dem Publikum auch Frauen, die als Begleiterinnen mitgekommen sind und die selbst bei Kindern kein Mitleid empfinden …

Dieser junge Mann, Friedrich und seine Zwillingsschwester, Frederike, begleiten mich dann 73 Jahre.

An der Schleuse, an der sich Friedrich und Frederike trennen, stand ich und schaute dem Schiff hinterher, welches Friedrich nach Amerika bringt.

Werden sie sich wiedersehen?
Und wann?
Die Antwort darauf erfuhr ich erst viele Seiten später!
Ein Brief konnte monatelang unterwegs sein.

1960 - ich war 14 - bekam mein Vater ein Angebot in die USA auszuwandern.
Ich freute mich auf den „Wilden Westen“!
Mein Vater sagte: NEIN!
Wären wir „ausgewandert“, wäre ich heute noch am Leben?
Spekulation.

Das Thema „Auswanderung“ ist hier in Bremerhaven ein besonderes Thema!
Unser „Deutsches Auswanderer Haus“ - dass ich beim Bau aus nächster Nähe miterleben durfte, zeigt das Schicksal von über 7 Millionen Menschen!
Nachfahren der Auswanderer kommen aus aller Welt zu zehntausenden, um nach ihren Vorfahren in den Datenbanken nachzusehen.

Auswanderung im wahren Leben und auch bei meinen Geschichten hat eine Sonderstellung.

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…ist wirklich eine Reise Wert!

Ich habe es zu Corona-Zeiten besuchen können, als der Lockdown mal kurzzeitig gelockert wurde und war begeistert - und nachdenklich zugleich. Da geht mir ganz viel „Was wäre, wenn…“ durch den Kopf. Meinen Nachnamen habe ich auch in dem Auswanderer-Archiv finden können.

Ob ich mich durch 1200+ Seiten kämpfen wollte, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Doch das Thema ist hochspannend.

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Moin!
Diese 1200 Seiten - bis jetzt - sind keine Auswanderergeschichten aneinandergereiht, sondern die Lebens-Leistungen von Frauen über 9 Generationen!

Dass es dabei auch zu einer Auswanderung kommen konnte, ist logisch. Weil sie die Zwillinge trennt und die Familie zerreißt.

Ich nahm deswegen auch nur das Thema Auswanderung als Überschrift, weil es typisch für die deutsche Geschichtte ist.

New York im Stadtteil East ist überwiegend deutsch-irisch geprägt gewesen.
Dort ereignende sich auch die Schiffs-Katastrophe der „General Slocum“ am 15. Juni 1904 bei der 1021 Menschen ums Leben kamen. Überwiegend Deutsche. Frauen und Kinder!
Das Ende von Little Germany.

Das Thema ist hoch aktuell im US-Wahlkampf!
Der angedachte Vize von Trump sagte vor kurzem:

Die Kriminalität in den USA wurde von Deutschen, Iren und Italienern importiert …
Soweit - so schlecht.
Ich schreibe auch nur, weil es mir Spaß bereitet und ich mich - nebenbei - auch mit echten Menschen - wie Mark Twain - beschäftige und sie einbeziehe.
Was ihren Tatsächlichen Lebensberichten entnommen werden kann, „klaue“ ich mir dann.

So schenkt mein Friedrich Mark Twain auch das Buch des Struwwelpeters, der es dann ins Englische übersetzt!

Nebenbei arbeite ich an einem Bühnenstück, dass mir seit Jahren vorschwebt.
Erst sollte es ein Roman werden, doch dann kam ein Sinneswandel.

Krieg der Farben
in 4 Akten.

Mein kleiner Hund Casi unterstützt mich dabei!
Er hört mir zu und bei unseren Wanderungen hat er immer neue Ideen!

Also - noch viel „Arbeit“!

Vor Jahren baute ich mir eine Zeitmaschine und reiste in meine eigene Vergangenheit - in die rebellischen 60iger- zurück!
Für die Jahre zwischen dem 14. und dem 22. Geburtstag reichte es für gut 300 Seiten.
Schule -Gymnasium - Lehre - Führerschein - Tanzschule - Beruf - Bundeswehr - „Bekanntschaften“ …

interessante Einstufung :wink: was sind denn die Unterschiede?

Jedenfalls: ein Mammut-Projekt, das Du Dir vorgenommen hast, Respekt! Das Thema „Auswanderung“ /Migration ist ja in Deutschland derzeit sehr präsent. Da ist es sicher ganz sinnvoll, sich einzugestehen, dass auch Menschen aus Deutschland einmal primär „Wirtschaftsflüchtlinge“ waren, die in Millionenzahl in die USA auswanderten (wobei der Kontext trotzdem ein anderer war als heute). Von „little germany“ hatte ich noch nie gehört und direkt mal weiter recherchiert. Sehr interessant, dass New York einst nach Berlin und Wien die Stadt mit den meisten deutschsprachigen Einwohnern war.
Dass Mark Twain den Struwwelpeter übersetzt hat, wusste ich auch nicht!

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Autoren und Schriftsteller sind beruflich mit dem Schreiben beschäftigt und verdienen damit ihren Lebensunterhalt.
Ich bin nur Freizeit-Erzähler!

Auswanderung - ein Thema, dass mich seit Jahren beschäftigt.
Gründe?

Armut
Sklaventum …Leibeigenschaft
Kriege - Bürgerkriege
Religionszugehörigkeiten
Politische Verfolgung
Drastische Strafen
Schlechte Schul - und Berufsaussichten, speziell für Mädchen
Das „Schichtsystem“: Adel - Bürgertum - Arbeiterschaft - Bauern -
Keine Gerichtsgleichheit …usw.

Viele Gründe „Deutschland“, zersplittert in ca. 30 Staaten, zu verlassen.
Fuhr man Mitte des 19. Jahrhunderts von Hamburg nach Berlin, wurden dabei 5 Länder berührt!

New York bot neue Freiräume und die Möglichkeiten sich „zu verwirklichen“!
So wurde auch der Großvater von Trump reich!
Der aus Bayern auswanderte.
Alkohol und Prostitution waren die Grundlage für das Familienvermögen.
Andere wurden Holzfäller und blieben arm …

In der Tat ist die Geschichte der deutschen Migranten (sowohl im 19. als auch im 20. Jahrhundert) schon seit langem ein extrem spannendes Thema. Nicht umsonst handelt eine der bekanntesten Abenteuerserien (die wir alle kennen), von einem Deutschen, gleichwohl der Autor der Geschichten nie an den Orten seiner Romane war. Und in Los Angeles lebten noch in den 1970er Jahren mehr Burgenländer als in der Hauptstadt dieses österreichischen Bundeslandes.
Aber nicht nur Nordamerika, auch Südamerika, Asien und Afrika waren Zielgebiete der deutschen Migranten. Mein Schwiegersohn stammt aus einer Stadt, 300 km von Rio de Janeiro entfernt. Ihr Name: Novo Friburga - Neu-Freiburg, eine ehemalige deutsche Kolonie.
Die deutsche Migrationsgeschichte ist aber nicht nur die Geschichte der Aus- , sondern auch der Einwanderer und (deutschen) Flüchtlinge, vor allem nach dem letzten Krieg. Ich glaube, es war Günther Grass, der das Thema zum ersten Mal literarisch verarbeitete, in der faszinierenden Geschichte „Im Krebsgang“. Wir sollten im Nachdenken über die jetzige Flüchtlingsbewegung unsere eigene Geschichte niemals vergessen.

Guten Morgen - oder schlicht: Moin!
Deutsche haben sich in alle Ecken der Welt abgesetzt und schnell integriert.
Ihr Vorteil:
Sie hatten Berufe, die gebraucht wurden.
Ärzte - Apotheker - Architekten - Handwerker usw.
Viele von ihnen wurden dann angesehen Bürger in ihrer Gemeinde.
Speziell Bäcker und Bierbrauer …auch der „berühmte“ Schuhmacher, der auf die Schuhsohlen sein OK schrieb, als Nachweis seiner Arbeit.
Denn er wurde nach Leistung bezahlt. Einen Stundenlohn gab es nicht.

Ich kenne noch die Anfänge der Auswandererdatenbank.
Da stand sie im Historischen Museum in Bremerhaven, bis sie dann ihre neue Heimat fand!

im … Deutschen Auswanderer Haus
Sie umfasst heute ca. 7 Millionen Daten.

Auswanderung …betrifft auf der Welt alle Schichten, alle Generationen und alle, die darin ihre Zukunft sehen!

Die Eltern von Frau Harris sind dafür ein guter Beweis.
Mutter Inderin - Vater von Jamaika!
Ich selbst habe Verwandte in GB und in den USA.
(Soweit ich weiß)

Interessant sind die Geschichten von US-Soldaten, deren Herkunft in Deutschland lag. Einer davon war „Verhör-Offizier“ von Franz Josef Strauß!
Diese „Verbindung“ nutzte dem jungen FJS!
So wurde er Schwarzmarktkönig in München …

Als BHV noch US-Stützpunkt war - Elvis kam hier an - lernte ich viele GIs kennen mit „deutschen Wurzel“!
Hier kamen auch die berühmten Care-Pakete und die frisch gedruckte Deutsche Mark an!
Auf den Kisten stand:

Türklingen für Barcelona
(wer klaut schon Türklinken?)