Auf der Suche nach Austausch und Schreibbuddys

Hey, ich bin Verena und lebe momentan in Aichach, einer Kleinstadt im Wittelsbacher Land bei Augsburg.

Viele Autor:innen antworten auf die Frage, wie sie zum Schreiben gekommen sind, mit: Ich schreibe eigentlich schon immer. Ich gehöre (abgesehen vom sporadischen Tagebuchschreiben) nicht dazu, sondern bin erst 2017 über das Bloggen zum Schreiben gekommen.

Heute schreibe ich neben Sachtexten (Blogartikel, SoMe-Content, Kolumnen) auch Skripte für Hörspiele und Kurzgeschichten (beides 18+) und habe einen Ratgeber im SP herausgebracht.

Und dann sind da diese Ideen, von denen man denkt: „Das reicht für einen ganzen Roman! Und warum hat noch niemand über dieses Thema geschrieben?! Muss man denn alles selber machen?“

Aktuell versuche ich, für mein Romanprojekt (Gesellschafts/Entwicklung) eine Schreibroutine zu finden, die für mich funktioniert. Als Mensch mit ADHS ist der Aufbau von Routinen mein Endgegner. Ich sauge alles auf, was andere Autor:innen über ihren Schreiballtag teilen, und weiß gleichzeitig, dass am Ende doch nur Anfangen hilft.

Ich versuche gerade, meinen Plot noch klarer zu kriegen, weil ich gemerkt habe, dass hinter „Ich weiß nicht, wie ich ins Schreiben kommen soll“ auch ganz anderes stehen kann: unklare Absichten meiner Figuren, offene Fragen über Orte und Abläufe und eine noch schwammige Vision, wo die Geschichte hinführen soll. Gleichzeitig will ich mich nicht im Plotten verlieren, es ist eine Gratwanderung.

Ab Mitte Oktober nehme ich an einem 3-monatigen Schreibmentoring teil und versuche, bis dahin soviel Klarheit wie möglich in mein Projekt zu bringen.

Ich freu mich auf den Austausch, vielleicht finde ich hier ja sogar Schreibbuddys?

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Willkommen Verena. Ich glaube, du bist hier sehr richtig. Also setz deinen Hintern auf einen Stuhl, zähl langsam bis dreißig und wieder zurück und schreib.

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Für den Austausch findest du hier sicher Leute. Ich kenne jemanden, der hat Spaß daran, seitenlange Plots zu erstellen, zum Schreiben des ganzen Buches kann ich ihn leider nicht motivieren. Also ja, es ist eine Gratwanderung. Ich gehöre zu den Chaoten, die einfach losschreiben, hab noch nie einen Plot erstellt, und bald erscheint mein 13. Buch. Bin immer wieder selbst überrascht, in welche Richtung sich die Protagonisten entwickeln, zumindest ist es spannend. Ich weiß nie, was mich erwartet. Nicht einmal das Ende steht fest.

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Ich höre sehr oft, dass Autoren nicht oder nur wenig plotten, dass ihre Figuren ein „Eigenleben“ bekämen, dass sie nicht wüssten, wie ihre Geschichte enden würde.
Ich selbst tue mir ungeheuer schwer damit, die „Hoheit“ über meine Geschichte abzugeben und einfach drauf los zu schreiben. Versucht habe ich es. Ich merke dann aber, dass ich beim Schreiben oft „suchend“ werde oder Szenen kreiere, die, auch wenn sie Spaß machen oder originell scheinen, der Geschichte nicht unbedingt weiterhelfen. Dass ich mich verzettele oder schreibend prokrastiniere.

Bei den meisten Verlags-Büchern (Belletristik), die ich persönlich lese, habe ich durchwegs das Gefühl, dass der Autor (vermutlich auch oft an der Leine eines Lektors) einen klaren Entwurf seiner Geschichte hatte und die Protagonisten keine „Zufallscharaktere“ sind.

@Sabine_R: Interessant finde ich Deinen Bekannten, der leidenschaftlich Plots erstellt, aber dann nicht schreiben mag. Kannst Du ihn (wenn die Plots es wert sind) nicht mit jemandem zusammenspannen, dem es umgekehrt geht? Der nicht gerne plottet, aber eben gerne schreibt? Es gibt gerade in der Belletristik viele sehr erfolgreiche Autorengespanne. :wink:

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Solche Schnipsel (auch längerer Natur) lösche ich aus dem Text heraus und hebe sie für ein anderes Mal auf. Aus diesen „Resten“ werden dann oft Kurzgeschichten oder sie werden an anderer Stelle wiederverwendet.

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Das mache ich ähnlich - oft sind das Elemente, die man an ganz anderer, vielleicht unvermuteter Stelle plötzlich aus dem Ärmel ziehen und leicht abgewandelt wieder verwenden kann.

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Ich schreib zumeist erst einen Pitch, drei vier Sätze, dann hab ich mal einen Rahmen in dem sich die Story bewegen und entwickeln kann. Nach dem ersten Drittel schreibe ich einen Plot für den Rest . Aber meine Protas sind extrem undiszipliniert was das anbelangt.

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Ich kenne niemanden, der Plots braucht, er sucht schon eine Weile nach so jemanden.

Schätzungsweise wirst du das Gefühl bei mir auch haben, jedenfalls glauben alle, ich plotte und habe Mindboards etc. (außer die, die mich wirklich kennen.)
Meine Figuren leben in meinem Kopf, und sie sind ziemlich aufdringlich, bis ihre Geschichte steht.
In die Charaktere hat bei mir noch nie ein Lektor eingegriffen, da, wo ich viel umarbeiten musste, ging es um Anpassungen an den Lesergeschmack, mehr Liebesgedöns, weniger grausam … Wenn schon, denn schon, mein bekloppter Serienkiller ging, dafür kam ein Antagonist, mit dem viele mitfühlen konnten. Oder es gab einen romantischen Charakter mehr. Erstes hat die Geschichte besser gemacht, zweites finde ich immer noch überflüssig.
Das ist wie mit den Eulen und den Lerchen beim Biorhythmus, es gibt kein Richtig oder Falsch, das muss jeder so machen, wie es für ihn passt.
Stephen King ist auch bekennender Bauchschreiber, obwohl ich mich nie mit ihm vergleichen würde. I

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Du hast es aber immer, zu jeder Zeit, selbst in der Hand, deinen Protas Zügel anzulegen, wenn sie zu sehr in die Irre laufen oder übertreiben