Arsen?

Liebe Gemeinde, folgende Frage:
Angenommen jemand möchte sich an seiner Verwandtschaft rächen und den Familienschmuck “vergiften”. D.h. er benutzt z.B. Arsen, um damit Schmuck o. Goldbarren einzupinseln.
Wie wäre da seine praktische Vorgehensweise?
Welche ähnliche ALTEN Kontaktgifte gibt es? Die Geschichte spielt ca. 1940.
Oder welche andere Möglichkeit gäbe es für dieses Vorhaben?
Danke im voraus :slight_smile:

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Arsen ist meines Wissens kein Kontaktgift. Mir fiele jetzt spontan nur Eisenhut ein, das geht auch über die Haut. Ob das allerdings ausreicht, um einen Menschen zu töten, wage ich zu bezweifeln, da braucht es größere Mengen.
Radioaktivität gibt es schon seit vor den Vierzigern, dürfte aber schwierig sein, Gold zu verstrahlen. Zumal der Familienschmuck damit quasi futsch wäre. Ich glaube, Du musst Dich vom Kontakgift verabschieden.

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Fingerhut geht auch. Da reichen eigentlich schon kleinere Mengen. Man müsste allerdings idealerweise eine Verletzung haben (am Hals, wenn man z. B. eine Kette trägt). Am höchsten ist die Giftkonzentration in den Blättern.

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Hm, Kontaktgifte. Diese müssen fettlöslich sein, um überhaupt über die Haut aufgenommen werden zu können. Und ebenso äußerst potent. Wie ich vorgehen würde (im Roman :kissing:). Ich würde ein gemeinsames Abendessen mit der Familie abhalten. Es gibt u.a. Pilze. Allerdings nicht für jeden die Harmlosen. Könnte etwas aufällig sein, aber ich kenne deine Story nicht. Der grosse Vorteil, es gibt keine Mitwisser, wenn man weiß wo die Dinger im Wald stehen. Ausserdem reicht unter Umständen schon einer aus.
*
„Der Grüne Knollenblätterpilz ist für rund 90 Prozent (ca. fünf Tote jährlich) der Pilzvergiftungen mit Todesfolge verantwortlich. Anfang des 20. Jahrhunderts führte noch fast jede Vergiftung mit dem Pilz zum Tod. Bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts konnte der Anteil der tödlich verlaufenden Vergiftungen dank Früherkennung und Intensivtherapie auf etwa 10 bis 15 Prozent gesenkt werden.Vergiftungen werden mit Silymarin aus den Samen der Mariendistel behandelt. Aus der Vergangenheit sind mehrere Massenvergiftungen dokumentiert, wie etwa im Jahr 1946 in Berlin mit 50 Toten oder auch im Jahr 1918, als bei einer Ferienfreizeit bei Posen 31 Jungen zu Tode kamen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Grüner_Knollenblätterpilz*

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Hallo und Danke für Eure Ideen und Ratschläge.
Das “Kontaktgift” hatte ich deshalb in Anführungszeichen gesetzt, weil ich einen verständlichen Begriff nutzen wollte. So weit ich weiß, hätte derjenige, der mit Arsen in Berührung kommt, dies z.B. über die Hände bei mangelnder Hygiene aufnehmen können.
Radioaktivität war ursprünglich mein erster Gedanke gewesen, aber Materialen kann man nur ionisieren, wenn diese keine Neutronen einfangen.
Siehe Marie Curie, die jahrelang ohne Schutz mit radioaktivem Material gearbeitet hat.
Und das mit dem Familienessen führt in eine ganz andere Richtung.
Ich werde weitergrübeln :wink:

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Hallo, @Fuxx .
Wenn es nicht um ein Kontaktgift geht, sondern auch eine orale Aufnahme möglich wäre, könnte der Täter auch Maiglöckchen-Blätter in ein Bärlauch-Pesto mischen. Manchmal werden beide Pflanzenarten verwechselt und Maiglöckchen sind giftig.
Eine Apothekerin hat mir mal gesagt, sie würde den perfekten Mord mithilfe von Insulin begehen. Eine Überdosis lässt das Opfer ins Koma fallen und dann nicht mehr aufwachen. Und Insulin ist im Körper nicht lange nachweisbar. Keine Ahnung, ob das so einfach wäre …

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Kontaktgifte: Es gibt ein potentes Kontaktgift: Dimethyl-Sulfat
Das besondere daran: Es tötet i.d.R. nicht direkt und die Wirkung setzt verzögert ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylsulfat
Man kann es auch selbst herstellen.
Aber Vorsicht: Es sind hohe Sicherheitsvorkehrungen nötig, damit sich der Täter nicht selbst eine Vergiftung zuzieht.

Ohne “Giftschein” wird man es nicht kaufen können - jedenfalls nicht legal!

ps: Ich habe zeitweise damit im Chemie-Labor gearbeitet

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Zu empfehlen, nicht nur wegen der Fakten, ist das Buch von Amy Stewart “Gemeine Gewächse” vom Piper-Verlag, ISBN 9783492 313575. Wer morden, verstümmeln, berauschen und uns anderweitig ärgern will, “sei es ausdrücklich empfohlen”.

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Hi,
ein Wurzelextrakt von Aconitum (blauer Eisenhut) würde reichen, wenn Gegenstände mehrfach bepinselt werden und häufig Hautkontakt hergestellt würde. Da wäre dann eher eine Türklinke der Ort der Wahl. Oder besser direkt ins Essen. Aconitum ist die tödlichste Pflanze unserer Breiten und verursacht schon Vergiftungssymptome, wenn man nur eine verletzte Wurzel in der Hand hält.

Viele Grüße
Claudia

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Da dein Roman in den vierziger Jahren und damit im Krieg spielt, kämen evtl. auch noch Nervenkampfstoffe wie Soman oder Sarin in Frage. Dein Prota müsste dann Verbindungen zu Militär oder Forschung haben.
Oder du greifst auf das “klassische Schwiegermuttergift” zurück: E 605.

In beiden Fällen müsste dein geplanter Rächer aber höllisch vorsichtig sein, sich nicht selbst damit um die Ecke zu bringen und das Risiko eingehen, bei einer Obduktion der Opfer aufzufallen.

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Ich würde noch Dimethylquecksilber nennen. Das wurde früher m. w. auch in der Analytik verwendet. Die Vergiftung ist sehr schnell passiert und die Wirkung setzt erst nach Monaten ein. Sollte es in den Vierzigern auch schon gegeben haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karen_Wetterhahn

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Danke, das ist ein sehr guter Gedanke, da es um eine geheime U-Bootbasis geht. Daraus werde ich etwas basteln :wink:
Der Täter muss keine Angst haben, da er bei seiner Entdeckung bereits siebzig Jahre tot ist. Rache aus dem Grab sozusagen.
Witzig, war selbst bei den ABC-Truppen, aber soweit habe ich gar nicht gedacht.

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Was gibt man einer Frau, die schon alles hat? Eine Insulininjektion.

Aus dem Film »Die Affäre der Sunny von B.« mit Glenn Close und Jeremy Irons von Barbet Schroeder. Empfehlenswert und in diesem Fall sogar pädagogisch wertvoll.

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Im Film „Elisabeth“ wird ein Kleid vergiftet. Es soll die englische Königin töten. Dem fällt jedoch eine andere Dame zum Opfer. Was für ein Gift das war weiß ich nicht mehr. Könnte man bestimmt rauskriegen.

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Da bekommt der Begriff “Fashion Victim” gleich eine ganz neue Dimension.

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