Apfelbaum

Mich hat ein Satz, den ich in einer Geschichte hier im Forum gelesen habe, nicht mehr losgelassen.

Zumal ich ihn schon oft gehört habe und mir dabei immer dachte: »Was für ein Unsinn«.

Er ist auch Unsinn, wenn man ihn wörtlich nimmt und das soll jetzt nicht als Kritik an der Geschichte zu verstehen sein.

Aber dann ist mir klar geworden, dass er eben nicht wörtlich zu nehmen ist. Es sind in Wirklichkeit nur Beispiele, die uns mahnen sollen, nicht ein Leben zum eigenen Vorteil zu führen.

Einen Baum pflanzt man nicht für sich selbst, sondern für die, die uns nachfolgen.

Bei einem Haus ist der Nutzen den unsere Kinder davon beziehen ebenfalls größer als der Eigene. Wir haben erst mal einen gesalzenen Kredit und mächtig viel Stress.

Den Sohn würd ich jetzt mal außen vor lassen, da ich hier keinen Vergleich anstellen will, er würde in jeden Fall hinken.

Ich kenn auch noch das Beispiel (Das passt hier besonders gut rein ), das man ein Buch schreiben soll. Von einem Buch hat der Leser vermutlich ebenfalls mehr als der Schreiber. Wir lesen heute noch Bücher, die vor Jahrtausenden geschrieben wurden. Die Bibel, der Koran, der Pali-Kanon oder die Philosophen Seneca, Platon, usw.

Man soll einen Sohn zeugen/Baum pflanzen:

Die beiden Beispiele sind für mich in diesem Fall gleichbedeutend. Man soll sich um das Leben kümmern. Ob man sich für den Erhalt des Amazonas, bei Green Peace angagiert oder ein Kind adoptiert/zeugt, ist eigentlich egal. Man setzt sich für das Leben bzw. für andere ein. Einem Obdachlosen eine heiße Suppe zu spendieren ist damit genau so gemeint.

Man soll ein Haus bauen:

Man soll etwas Werthaltiges schaffen. Ein Haus bauen. Eine Firma gründen.

Man soll ein Buch schreiben:

Man soll Wissen und Werte weitergeben. Das ist, denke ich, das, was die meisten von uns wollen. Was Lehrer tun (oder was sie zumindest sollten). Was wir unseren Kindern beibringen.

Wir müssen nicht alles wie auf einer Checkliste abhaken, wir sollten uns nur daran erinnern nicht nur den eigenen Vorteil vor Augen zu haben.

Das, was wir sind, ist die Summe von dem, was unsere Vorfahren waren. Das, was wird, ist das, was wir geben oder bereit sind zu geben.

Aw: Apfelbaum

Hallo JosefZ

Ist es nicht eine Triebfeder von uns Menschen, Wissen und Werte weiterzugeben? So wie du, interpretiere ich den oben genannten Satz ebenso. Baum, Kind und Haus sind nur Symbole für etwas viel Grundlegenderes.

Aw: Apfelbaum

Interessanter Thread!

Irgendwie eiern ja beide um den Sohn rum (Kind). Es klingt ja schon fast sexistisch, aber auch ein Sohn stand für die Zukunft. Der Stammhalter, der (Weiter-)Träger des Namens. Gut, dass wir das heute etwas differenzierter sehen, selbst in Adelshäusern weiß man sich in sohnlosen Generationen inzwischen zu helfen. In anderen Kulturen und Regionen sieht das noch anders aus.

Auch die Aufklärung weiter zu tragen, kann eine ehrenvolle, zukunftsweisende Aufgabe eines Schriftstellers sein. In den Konflikten um diese genannten gesellschaftlichen Erwartungen verbirgt sich dramatisches Potential.

Aw: Apfelbaum

Brot und Spiele sind die Triebkräfte.

Aw: Apfelbaum

Dann bin ich eindeutig aus der Art geschlagen :wink: