Musst du auch nicht. Nur bei echten Kurzgeschichten, ist es für den Spannungsbogen förderlich. Oder in einer Novelle.
Das schreibt man „linear“ und im Präsenz. Aber sonst … tut es die gute alte einfache Vergangenheit auch.
Zuerst möchte ich Dir ein großes Kompliment machen. Mit 16 so bildhaft und fantasievoll schreiben zu können - fantastisch. Auch für den Einstieg ein Kompliment - man denkt ja zuerst, man sei in einer echten Kampfszene, bis die Auflösung kommt. So ziehst Du den Leser sofort in die Geschichte.
Stilistisch kann man natürlich feilen - das ist Autorenleben. „Mordlust“ ist zwar ein knackiges Wort, das sofort Aufmerksamkeit erregt. Aber hier steht es etwas verloren. Man weiß auch nicht genau, wer „mordlüstig ist“. Dermion? Sein Gegner? Vorschlag - aber nur als Beispiel (!):
"Dermion blickte seinem Gegner direkt in die Augen. Was er sah, war pure Mordlust.
„Büße für dein Verbrechen!“ brüllte Dermion und ging zum Angriff über.
Das Geräusch von Stahl auf Stahl ertönte, als sich ihre Schwerter kreuzten. Plötzlich drehte Dermion sich um die eigene Achse. Der Gesang …
Man könnte auch die Zuschauer noch einbeziehen. Z.B.: "Das Geräusch von Stahl auf Stahl ertönte, als sich ihre Schwerter kreuzten. Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menge. Plötzlich …
Ich möchte Dir gerne den Tipp geben, Dich auch mit Sekundärliteratur zu beschäftigen. Hervorragend ist z.B. „Über das Leben und das Schreiben“ von Stephen King - da seziert er (im zweiten Teil des Buches) seine eigenen Manuskripte und zeigt die Anmerkungen seiner Lektoren, woraus man sehr viel lernen kann.
Mir persönlich haben die Bücher des „Journalisten-Gottes“ Wolf Schneider (z.B. „Deutsch für Profis“) sehr viel gebracht, auch wenn es da nicht um belletristisches Schreiben geht. Von Schneider kann man ungeheuer viel lernen (z.B. über Satzrhythus - warum man kurze und längere Sätze abwechseln sollte, warum ein neuer kurzer Satz oft besser ist, als ein weiterer Komma-Nebensatz, warum man Adjektive sparsam dosieren sollte, warum man möglichst viele aktive Verben verwenden und mit Substantivismen sparsam umgehen sollte - und vieles, vieles mehr). Sehr humorvoll und kurzweilig ist Schneider obendrein.
Bleib in jedem Fall dran und schreibe weiter. Dass Du echtes Talent hast, ist klar (ich darf das sagen, ich habe viele Journalisten ausgebildet )
Vielen Dank dir
Für die Tipps und das Lob🙃