Als...

[INDENT]Immer wieder stolpere ich darüber, dass die Verwendung von “als” von Papyrus mit dem Kommentar versehen wird: “Ist die Zeitgleichheit von Handlungen hier wirklich wichtig oder stört sie den Satzrhythmus?” Wenn ich einen Satz bringe wie: “In einem Chor hätte er als Bassbariton mit Sicherheit ein klangliches Fundament geliefert.”, so ist es m. E. nicht sinnvoll, wenn es vom Programm mit dem genannten Kommentar versehen wird.
Alles Gute fürs Neue Jahr.
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Das stört mich auch, Walta. “Als” wird von Papyrus stets als Zeitgleichheit interpretiert, niemals als Vergleich.
Beispiel: Ich mag Whisky lieber als Cognac. Na gut, ich kann auch beide zeitgleich trinken.

Hier haben wir wieder das heute unter AI zusammengefasste Thema der Interpretation eines Satzes, damit sinngemäß korrigiert werden kann.
Kann aber eben “normale” Software nicht.

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Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Kunden Ausreden für Fehler und Fehlfunktionen suchen und damit dann auch noch zufrieden sind.

Es ist Aufgabe einer Firma, die gewerblich die tollste Stilanalyse usw. bewirbt und kostenpflichtig vertreibt, Lösungen zu finden. Natürlich ist die Aufgabe nicht leicht, aber sie ist lösbar. Es ist ein anspruchsvolles Projekt, an dem Studenten, die Dudenredaktion oder Google forschen können. Es müssen Algorithmen entwickelt werden, die die Treffgenaugkeit verbessern. Einfach nur “als” zu suchen und immer den gleichen Hinweis anzugeben, ist weder KI noch hilfreich, sondern eine simple Nutzung der “Suchen”-Funktion. Dafür brauche ich keine “schlaue” Software. Als Abfallprodukt dieser Forschung könnten sich Ansätze ergeben, die in anderen Bereichen der Textinterpretation helfen.

Ich würde mich freuen, wenn man sich der anspruchsvollen Aufgabe annimmt und nicht schon vorher aufgibt. “Einfach” können alle und das ist nicht der Anspruch von Papyrus, hoffe ich. Wir benötigen eine Aufbruchstimmung und nicht: “geht halt nicht”! Welcher Anwender kann denn ernsthaft beurteilen, was mit Software geht und was nicht? Denkt doch nur mal daran, wie gut Gesichts- und Bilderkennung funktioniert. Das ist bestimmt nicht komplexer als Textverständnis.

Vielleicht gibt es ja hier Sprachwissenschaftler, die Interesse haben, Regeln zu finden, um die Erkennung softwaremäßig umsetzen zu können. Wenn “als” als Vergleich benutzt wird, tauchen davor immer wieder gesteigerte Wörter, wie “schöner”, “größer” usw. auf. Man könnte eine Wörterliste erstellen und prüfen, ob die Wahrscheinlichkeit eines Vergleichs überwiegt. Diese einfache Auswertung würde die Qualität schon verbessern, aber “normale” Software kann das ja nicht …

Mich nervt diese “als”-Orgie auch. Wir schaffen das!

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Natürlich ist es nicht AI aka KI, genau das habe ich ja geschrieben.
Und natürlich ist es hilfreich. Denn schließlich kann “als” eben auch als Zeitangabe verwendet werden, und auch diese Zeitangabe musst du nicht zwingend korrigieren, sondern es ist eben schlicht ein Hinweis.

Stell dir vor, auch Entwickler sind Anwender…

Aha.

Deine Regel schlägt schon fehl.

Was schon genug über die Kosten sagt.
Tatsächlich gibt es schon etwas in der Richtung bei den Watson Services von IBM, die können bereits den Ton eines Textes erkennen - auf Englisch - aber natürlich muss dazu der Text von einem Cloud-Service analysiert werden, was der Sicherheit und oft gewünschten Geheimhaltung komplett widerspricht.

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Ich kenne mich da als Laie längst nicht so aus wie Nina (die, glaube ich, vom Informatik-Fach ist), aber ich persönlich hoffe sehr, dass irgendwann aus einer mit viel Literatur gefütterten KI auch „lokale“ Korrektur-/Stil-Software in Sachen intelligente Kontexterkennung noch mal deutlich besser werden kann – einfach, indem eine noch viel komplexere Datenbank zum Abgleich mit noch viel intelligenteren Regeln und einer großen Beispielsätze-Datenbank zum Abgleich o.ä. mitgeliefert wird. Wäre auf jeden Fall toll – mal schauen, was die Zukunft bringt.

Angeblich sind wir ja nicht mal mehr sooo weit weg davon, dass Amazon künstliche Intelligenz ganze Bücher schreiben lässt, die dank ausgewertetem Leseverhalten der Kunden möglichst viele Menschen lesen wollen … :slight_smile: Allerdings glaube (und hoffe) ich, dass das – zumindest komplett übernommen von der KI über den Plot und Aufbau hinaus – dann doch noch ziemliche Zukunftsmusik ist.

Ja, schon richtig, das “als” ist eher eine schlecht greifende Analyse, wir hatten auch überlegt, es gar nicht zu bringen.

Andererseits wird der “Alsheimer”, wie die Bundesakademie für Autoren die Macke bezeichnet, wenn es denn wirklich als Einleitung für eine Gleichzeitigkeit benutzt wird, schon oft von Lektoren als stilistischer “Klopper” empfunden, so dass wir lieber die Fehlerkennungen in Kauf nehmen und auf diese möglicherweise gerade bei Verlagen böse aufstoßende Stilschwäche aufmerksam zu machen.

Und nehmen - noch - das “größer als” als Fehlerkennung vorerst in Kauf. Und ja, wir werden da noch mehr Gehirnschmalz hineinstecken, klar, das geschickter zu differenzieren.

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