Aller Anfang ist schwer

Guten Tag

Ich stehe mit meinem Buch noch ganz am Anfang. Bevor ich dieses Forum entdeckt habe, war meine geplante Vorgehensweise anders und grösstenteils selbstgeplant. Ich habe das Forum durchstöbert und bin auf einiges gestossen, dass hilft oder mich auf bisherige Fehler hinweist.

Was ich fragen möchte, was empfehlt ihr mir, gerade jetzt am Anfang alles zu beachten, welche Anfängerfehler zu vermeiden etc.? (Ist mein erstes Buch)

Ich hatte die Idee mit dem Buch und seitdem entwickle ich die Geschichte in meinem Kopf (Dank eines Fotografischen Gedächtnis brauche ich mir nur kleine Details schriftlich zu notieren oder unbildhaftes wie Namen). Lange Zeit hatte ich auch kein richtiges Ende zu meinem Buch (Möchte weitere Bände anhängen).

(PS: Wo lernt man all die „Fachausrücke“ wie Plot und Protagonist?)

Damit ihr euch etwas vorstellen könnt, wovon ich schreiben möchte, meine Geschichte ist bisher so gedacht: Junge bekommt besonderen Freund - Freund wird entführt - Junge muss sich auf Reise zur Rettung begeben.
Auf der Reise bildet sich die Reisegruppe.
Genaue Details hätte ich mir erst beim Schreiben überlegt und über die Zeit auf weitere Einfälle für mehr Wendungen und Konflikte gehofft.
Ursprünglich wollte ich den Hauptcharakter nach mir selbst formen (mittlerweile ist er es nur noch z.T.), dank einem Beitrag im Forum weiss ich aber wie das gewirkt hätte.

Dazu kommt, dass ich mittlerweile einen Einblick bekomme wie viel es zu beachten gibt, und mir das etwas Sorgen macht. (Vor allem beim Roten Faden habe ich Bedenken, damit habe ich schon immer Probleme gehabt.)

Ich hätte jetzt, um erstmal die Geschichte auszureifen, einfach los geschrieben, Titel, Kapitel, Absätze etc ignoriert und das alles später machen wollen. (und als ich das machen wollte bliebs bei Datenbanken ausfüllen und Papyrus Autor kennenlernen hängen xD)


Ich weiss das im Grunde jeder sein Buch auf seine Weise schreibt, und ich ebenfalls die meine finden muss. Aber bei eurer Erfahrung bin ich mir sicher, hierdurch Fehler vermeiden zu können, welche ich sonst erst zu spät oder vielleicht gar nicht bemerken würde.

Freundliche Grüsse
Jannick

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Hallo Jannick,

bevor du dir jetzt den Kopf blindwütig mit allem möglichen Fachwissen vollstopfst, würde ich erst einmal weiterschreiben, und vielleicht uns hier im Lesezirkel dein erstes Kapitel vorstellen. Dann können wir dir auch gezielt Tips geben, was schon gut aussieht und woran du noch arbeiten solltest.

Parallel würde ich Ausschau nach einem (oder auch mehreren) guten Schreibratgebern halten.
Welche davon sind gut? Kann man leider so nicht beantworten, mehr oder weniger brauchbar sind die meisten, größtenteils steht auch überall Ähnliches drinne. Schreib spannend, erschaffe lebendige Figuren u.s.w., die feinen (aber sehr gravierenden) Unterschiede liegen darin, wie sie ihr Wissen vermitteln.
Die Kunst ist es, in der riesigen Auswahl den- oder auch diejenigen zu finden, die einem auch wirklich was bringen, also die den richtigen Ton und die richtige Art zu erklären treffen, deren Schreibstil, Humor, Ausdrucksweise, Beispiele man mag etc., dass man auch damit arbeiten kann. Das ist für jeden was anderes.

Du musst also selber sehen, was da für dich in Frage kommt, schau dir die Leseproben an und geh auf Schatzsuche.
Meine Empfehlungen wären:

  • Schreiben! hoch 3 von Stephan Waldscheidt, bei ihm habe ich wirklich unglaublich viel gelernt. Gibts bei Amazon als EBook und kostet nicht die Welt.
  • Über das Schreiben von Sol Stein, ich finde es sehr eingängig und mir hats auch viel gebracht.
  • Das Leben und das Schreiben von Stephen King. Man kann ihn mögen oder auch nicht, dass er sein Handwerk versteht, dürfte aber unbestreitbar sein. Er erzählt hier nicht nur aus seinem Leben, sondern auch, wie man bestimmte Effekte erreicht, was man tun und was besser lassen soll u.s.w. Interessant und amüsant zu lesen.

… aber wie gesagt, was für den einen eine Offenbarung ist, kann für den anderen völlig nutzlos sein, du musst selber rausfinden, was für dich das Richtige ist.

P.S: Ganz vergessen zu sagen:
Außerdem solltest du viel lesen, in dem Genre, in dem du selbst schreibst, aber ruhig auch anderes. Warum findet man ein Buch gut, warum ein anderes grottenschlecht?
Und die eigenen Lieblingsbücher versuchen zu analysieren: Wie hat der Autor es da geschafft, dass die Szene so spannend ist, warum sind die Figuren da so lebendig u.s.w., auch dabei lernt man jede Menge.

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Aller Anfang? Nein, nur der Anfang, bei dem man sich zu viele Gedanken macht. Schreib, schreib, schreib. An deinem Buch, in Foren, Briefe, schreib Leserbriefe, Rezensionen, schreib einfach alles. Im Nachgang wirst du sehen, warum. Denn die ersten zwei drei Bücher sind quasi für die Katz. Sie bereiten dich nur vor. Sie ebnen dir den Weg, **vielleicht **ein lesenswerter Autor zu werden. Es gibt auch Erstlingswerke, die es geschafft haben, aber glaub mir, vor jedem Erstlingswerk liegen zwei oder drei Manuskripte in der Schublade, die niemals das Licht der Welt erblicken, besser ist das.

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Genau, die beste Übung ist Schreiben! Allerdings solllte eine gewisse Planung dabei sein, um den “Roten Faden” nicht zu verlieren. Wenn eine Geschichte gut geplant ist, wird man immer dabei bleiben.
Charakterbildung, Szenen und Handlungsstränge sollten im Vorfeld gut vorbereitet sein, um späteres Chaos zu verhindern. Ratgeber gibt es wie Sand am Meer, doch nur die wenigsten taugen.
Als Anfänger empfehle ich die Bücher von Diana Hillebrand. Die Bücher von Stephan Waldschaid sind gut, aber nicht für Anfänger geeignet. Als Ass empfehle ich C.S.Lakins Bücher. Sie ist eine Mentorin. Als Arbeitsbücher eignen sich Dan Browns Triologie Sakrileg, das verlorene Symbol und Inferno.
Für mich persönlich sind die Bücher von John Katzenbach überaus empfehlenswert, da er sein Handwerk versteht.
Wie Duane es schon gesagt hat, Schreiben ist das A und O um ein erfolgreicher Autor zu werden. Denn es handelt sich hierbei um einen schweren Job, den man immer verbessern muss. Man darf sich nicht auf Lorbeeren ausruhen. Die gebratenen Tauben fliegen auch nicht in den Mund. Jeder Autor, der mit der Schreiberei sein Geld verdient, weiß wieviel Arbeit dahinter steckt.
Aber wenn du selbst nach Jahren morgens mit Freude aufstehst und dich bis in die tiefe Nacht von deinen Figuren verzaubern lässt, dann bist du einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Nur wenn deine eigene Geschichte es schafft dich bis nachts zu fesseln, wird dein Leser das ebenfalls tun.

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Wer kennt es nicht, das fotografische Gedächtnis? Besonders in einem Genre tut es sich hervor, der Spionageroman. Kein Spion, der etwas auf sich hält, wird darauf verzichten wollen! Dabei ist das fotografische Gedächtnis, was den meisten Autoren so vorschwebt, etwas anderes als das, was das fotografische Gedächtnis in Wirklichkeit meint. Trotzdem wird unverdrossen immer wieder vom fotografischen Gedächtnis schwadroniert, besonderns in Büchern. Für mich ein klarer Fall von, einer schreibt beim anderen ab, ohne zu wissen, was er da schreibt.
Man sollte eher vom blidlichen Gedächtnis schreiben, aber fotografisch ist daran nichts.

Hallo, @Jannick,

vielleicht hilft Dir das weiter?

https://papyrus.de/forum/threads/liste-mit-schreibratgebern.8422/

LG

Pamina

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Hallo Jannick,

es ist nicht perfekt, aber vielleicht hilft es dir ein wenig:

https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&tl=de&u=http%3A%2F%2Fwww2.nkfust.edu.tw%2F~emchen%2FCLit%2Fstudy_elements.htm&prev=search

Es ist mit Goolge Translator übersetzt, weil ich nicht weiß, wie gut deine Fremdsprachenkenntnisse sind. Du kannst es aber natürlich auch einfach im Original lesen.

Bleibt alle gesund
ThAchi

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Ja, machen, machen, machen, lesen, schreiben, saug alles auf, was Du kriegen kannst. Selbst ein guter Fotograf macht 5000 Fotos, von denen zwei eventuell in die Vogue kommen. Zuerst einmal das Material sammeln, was Dir in den Kopf kommt. Man kann später noch einen roten Faden finden oder entscheiden, welche Szene Dir wichtig ist. Und immer wieder: Versuche die Handlung in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Ich habe mich anfangs in irren Nebenhandlungen verloren, die kein Schwein interessiert.
Und, ganz wichtig: Würdest Du selbst Dein Buch lesen wollen und kaufen?
Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Und da ich noch kein erfolgreicher Autor bin, können meine Tips für Dich völlig nutzlos sein. Von Ratgebern halte ich nichts, es ist ein bisschen wie Malen nach Zahlen, gruselig. Und es kann auch kein Computer, der den Flug zum Mond kalkuliert hat, einen neuen Beatlessong erschaffen. Hat man mal versucht. Jeder von uns ist anders, jede Methode ist individuell. Schau Dich um. Wenn Du ein fotographisches Gedächtnis hast, dürfte es Dir leicht fallen, einen Überblick zu bekommen.

Achottachottachott! Soviel Negatives!
Klare Sache allerdings: Man muss schon ein bisschen manisch sein, intensiv und einen an der Waffel ist auch oft nicht verkehrt. Auf mich treffen all diese Eigenschaften zu. Es ist kein Hobby, wenn man wirklich etwas will und nicht nur wie Oma Kawuttke die Kriegserlebsnisse für die Familie aufzeichnen möchte (Nichtsdestotrotz ziehe ich meinen Hut vor Oma Kawuttke!). Es kostet Unmengen an Zeit und Energie und erfordert u. A. einen liebenden, geduligen Lebenspartner.

Verehrte Yoro, ich gebe Dir absolut recht. Wir wollen wissen, wie und was Du schreibst, lieber Yannick, dann kann man konkreter werden.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.

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[FONT=-apple-system]

Wie wahr, wie wahr. Gut, wenn man sich das immer mal wieder zurück ins Gedächtnis ruft.

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Nicht nur einfach lesen, lesen, lesen …
Sondern schauen was Dir gefällt, wo Du aufgewühlt bist, was Du spannend findest …
Und dann herausfinden, warum das so ist.
Warum gefällt es Dir?
Warum bist Du aufgewühlt?
Warum findest Du es spannend?

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Hallo Jannik,
aus eigener Erfahrung kann ich dir auch nur einen Tipp geben: Fang einfach an zu schreiben und dann wirst du sehen, wo dich die Geschichte hinführt. Natürlich solltest du auch einen gewissen Plan verfolgen, aber gerade wenn du erst mit deinem ersten Buch anfängst, gilt es, mal ein bisschen in den Schreibfluss zu kommen und deine Gedanken einfach ein bisschen strömen zu lassen. Dann hast du zumindest schon ein paar erste Anhaltspunkte. Das Manuskript kannst du ja immer noch umarbeiten.
Ich verstehe gut, dass du gerade am Anfang noch Bedenken hast wegen dem roten Faden. Aber schreib einfach darauf los, lass dich von deiner geschaffenen Welt inspirieren und du wirst sehen, dass sich der rote Faden meist von selbst ergibt.
Erfolgreiches Schaffen! :slight_smile:

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Guten Morgen :slight_smile:

Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass man einfach schreiben sollte, ohne es dabei oder sofort danach zu analysieren. Verschlimmbessern kann man immer noch, aber den Schreibfluss zu unterbrechen ist nicht gut.

Um ehrlich zu sein, habe ich die Titel der vorgeschlagenen Ratgeber schon 103938 Mal gehört, im Forum gelesen etc… Statt sie mir einzuflößen, habe ich erst einmal den direkten Austausch in Kursen mit anderen gesucht und habe das als unheimlich effektiv und lehrreich empfunden. Ich habe mich dann später irgendwann dazu entschieden, einen Kurs zur Heldenreise zu machen und festgestellt, dass ich instinktiv quasi alles schon so gemacht hatte, wie es gelehrt wurde. Ich war nur nicht so in die Tiefe der Charaktere eingedrungen. Mit dieser Methode als Hilfestellung, konnte ich dann meine bereits bestehenden Figuren verbessern und schreibe seitdem viel flüssiger, weil ich meine Charaktere kenne.

Leider kenne ich mittlerweile ein paar Autoren, die von lauter Ratgebern völlig blockiert sind und nur noch schwer etwas zu Papier bringen. Sie denken immer, dass es nicht dem entspricht, was in den Ratgebern angepriesen wird und daher ja schlecht sein muss.
Mein heißer Tipp wäre daher, versuch erst einmal zu verstehen welcher Schreibtyp du bist, was dir leicht fällt beim Schreiben oder nicht, was dich anspricht wenn du es liest. Das hat mich persönlich weiter gebracht. Schreib dann einfach erst einmal drauf los.

All die Methoden rennen nicht weg und man kann sie alle immer noch probieren, auch hinterher.

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Es sollte bei diesen Ratgebern nicht zu sehr darum gehen, wie man eine gute Story schreibt, sondern zu verstehen, was eine gute Story ausmacht, **warum **sie funktioniert. Nicht das “Wie”, sondern das “Warum” ist wichtig. Dieses wissen, bzw. die Erkenntnis ist viel wichtiger.

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Guten Tag miteinander

Auf jeden Fall vielen Dank für die ganzen Tipps und Hilfestellungen. Dieses Forum hat mich schon einiges weiter gebracht, und doch stehe ich immer noch am Anfang :slight_smile:
Ich habe angefangen zu schreiben, mal aus einem Impuls heraus, mal geplant. Es ist erstaunlich, in meinem Kopf habe ich meine Geschichte bildlich vor mir, aber das in Worte zu fassen und niederzuschreiben ist nochmal etwas ganz anderes. Mir schwirrt dazu im Moment der Vergleich zu einem Animationsfilm im Kopf rum. Erst skizziert man mal grobe Konturen, um das, was Geschehen soll, zu Papier zu bringen, später kommt Farbe und Umgebung, dann werden allmählich die Skizzierkonturen entfernt und man erhält das, was man ausdrücken möchte, intensiv, aber mit weniger, als man alles in allem gezeichnet hat.
Ihr habt mir aber die Sicherheit verschafft, welche ich brauchte, um nicht während dem Schreiben zu zweifeln anzufangen. Und dafür DANKE.

Freundliche Grüsse

Hallo Jannick,

zuerst solltest du für dich herausfinden, zu welcher Rubrik Autoren du gehörst.
Bist du ein Baum, oder eher ein Wald?

Die Bäume sind Autoren, die sich vorab über alles und jeden Gedanken machen. Der Kreativität vor der eigentlichen Arbeit freien Lauf lassen, den Roten Faden spinnen und strickt nach ihren Vorgaben arbeiten, ohne vom Weg abzukommen. Sie brauchen ihr Skript nicht zig mal zu überarbeiten, sondern er sitzt. Dafür haben sie vorher die Arbeit.

Die Wälder hingegen sind die, die einfach an die Sache herangehen und blindlinks schreiben. Sie lassen die Kreativität beim Schreiben fließen.
Stoßen dadurch manchmal auf ungeplante Überraschungen und müssen dann versuchen, die Handlung wieder so zu drehen, dass ein roter Faden entsteht, um zum Ziel zu kommen. Sie überarbeiten ihre Werke hinterher mehrfach, bis alles passt.

Welcher von beiden du bist, ist ganz egal, denn beide Wege führen letztendlich zum Ziel.
Aber herauszufinden wer du bist, ist essentiell für deine Strategie an so etwas heranzugehen.
Es könnte dir helfen, einen besseren Überblick zu bekommen. Denn bist du eher ein Wald und lässt dich treiben, spielt es keine Rolle, ob du dir vorher Gedanken machst. Da reicht deine grobe Richtung voll aus. Der Rest würde sich dann beim Schreiben ergeben. Bist du aber ein Baum, so solltest du dir vorher schon alles zurechtlegen und dem Pfad dann folgen.

Ich wünsche dir viel Glück und denk daran: Jeder von uns stand mal genau an dem Punkt, wo du gerade bist.
Wir alle haben mal angefangen.

Viele Grüße

Tessley

P.S. Ich bin definitiv ein Wald :smiley:

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