Das lässt tief blicken. Ich meine, irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass in Zeiten, wo Selfpublishing immer größere Dimensionen annimmt, die Veröffentlichung über einen renommierten Verlag ein Qualitätsmerkmal werden könnte. Selbst da regiert dann KI…
Generell frage ich mich auch, anhand welcher Daten die KI dann eine Verkaufschance errechnet. Vergleicht sie die Idee des Autors mit bereits existierenden Werken? Dass z.B. Geschichten über Kinder, die von einem Halbriesen eröffnet bekommen, dass sie Zauberer sind und fortan auf einer geheimen Zauberschule Abenteuer erleben, bei jungen Lesern tendenziell gut ankommen?
Das ging auch ohne KI.
Die Zahl der HP Nachahmer war exorbitant.
Aber Potter wäre nach den Kriterien selbst nie erfolgreich geworden.
Irgendein Filmemacher sagte mal „Jedes Studio will den erfolgreichen 3. Teil produzieren. Aber keiner den 1. Teil riskieren.“
Das trifft es.
Ich glaube man kann erfolgreich imitieren und ebenso erfolgreich innovieren. Aber es bleibt ein Mix aus Glück, Disziplin, Ausdauer und Beziehungen…
Alleine das Wort Bestseller sagt alles. Kapitalistische Logik. Kann man mögen, muss man aber nicht.
Oder wie war das noch mit den Fliegen und der Kacke?
Meint ihr nicht, dass sämtliche Lektüre für den Mainstream auch ohne KI gut erkannt wird von Verlagen? Und andere Bücher, die für eine Randgruppe geschrieben werden, findet die KI vermutlich auch nur, wenn sie gezielt danach sucht oder eben gar nicht.
Gewagte These vielleicht, aber was das angeht ändert sich eventuell gar nicht viel, abgesehen von dem Tempo, in dem Einsendungen bearbeitet werden.
Klar. In den meisten Büchern steckt verdammt viel Herzblut des Autors drin - Gewinn müssen die Verlage trotzdem damit machen. Da habe ich wohl die rosarote Brille auf.
Dennoch fände ich es schade, wenn die menschliche Kreativität und Vorstellungskraft durch KI quantifiziert wird. Das würde dem Ganzen nicht gerecht werden, finde ich.
KI heißt ja nicht, das es keine Verlagspeüfung mehr gibt.
Die ganz großen schwimmen eh schon auf der von ihr kreierten Welle. Und bedienen Trends, bis zur Neige.
Ich denke da kommt das zum Einsatz, was verkaufen wir noch, was kommt als nächstes
Jedes Manuskript von KI bewerten lassen, ob es zündet?
Das kann kein Rechner.
Ich glaube, das Thema KI hat sich zumindest für den „Normalbürger“ in wenigen Jahren erledigt. Es wird einfach nicht mehr brauchbar sein.
Die chinesische KI beantwortet keine kritischen Fragen und kennt auf Anfrage nicht mal den chinesischen Staatspräsidenten.
OpenAI hat das Interesse eines amerikanischen Multimilliardärs geweckt, der den Laden mal eben kaufen und nach seiner kruden Vorstellung umbauen möchte.
Es kommt wohl ganz darauf an, mit welchem Ziel du schreibst. Wer hauptsächlich verkaufen will, kann dies ja nutzen und sich entsprechend anpassen.
Wer jedoch mit Herzblut schreibt, dem dürften persönliche/menschliche Meinungen wichtiger sein. In meinem Innersten bin ich überzeugt, dass Kunst (egal welche) ein zutiefst menschliches Bedürfnis ist und sehr individuell EMPFUNDEN wird. Eine KI könnte darum niemals die ganze Tragweite eines Kunststücks erfassen. Sie bewertet auf gänzlich anderer Grundlage. Gefühl kommt vor dem Verstand. Wir fühlen erst und verstehen/lernen dann und zwar jeder auf seine ganz eigene Weise.
Vielleicht ist aber auch genau mein Buch dann das, das auf einmal verlegt wird, während ich davor durch den Rost gerutscht wäre, weil dem Sachbearbeiter mein Name oder was weiß ich nicht gefallen hat?
Ich glaub es war im Feuilletonteil der SZ einmal ein Interview von jemanden, der in einem Verlag entscheidet, ob ein Buch eine Chance bekommt oder nicht. Für die Entscheidung hatte er pro Manuskript ein paar wenige Minuten Zeit.
Wenn man nicht gerade ein Nischenverlag ist, oder man nicht eine besonders herausragende Stellung hat, ist es vermutlich auch ein wenig ein Fließbandjob.
Ich wünsche es dir von Herzen
Ich denke aber ,dass clevere Fake Autoren schnell hinter das System steigen und mit viel metatext (genau der richtige) und ein schlecht geschriebenes Manuskript schneller sind. Ich glaube aber daran, das es nach einigen tiefschlägen bei den Verlagen dann wieder Handarbeit gibt.
Naja, nach der Logik wäre Steuerbetrug irre einfach, weil man schnell hinter das System gestiegen ist.
Um 2012 herum hat die Finanzverwaltung als Beispiel ihr „Predicitive Analytics“ ausgerollt - zuerst noch ein Prüflogarithmus, der ab 2018 um KI erweitert wurde. Nachdem ich fast täglich damit konformiert bin, kann ich sagen - das Ding ist inzwischen verdammt gut, in Sekundenbruchteilen äußerst komplexe Zusammenhänge herzustellen. Nicht immer liegt das Analysetool richtig (ca 50 %), aber ein menschlicher Sachbearbeiter hätte nicht einmal die Spur aufgenommen.
Ein schlecht geschriebenes Manuskript verkauft sich ja schlecht und so einem Fall geht es ja gerade darum, aus einer riesigen Menge Schund, das wirklich gute Zeugs rauszufiltern, während menschliche Entscheider völlig überschwemmt werden. Ich glaub, die Überlegung, dass ein Programm da auf Stallgeruch hört, kommt mir etwas weit hergeholt vor.
Am Ende wird dem Verlagswesen bei der kommenden Textschwemme in den nächsten 20-30 Jahren gar nichts anderes übrigbleiben, als eine Vorauswahl treffen zu lassen. Dass ein Verlag dann wieder auf 100%iges menschliches Lesen umstellt, halt ich für nicht realistisch. Wo sollen denn die ganzen Leute dazu herkommen und wie soll sich ein Verlag das dann auch leisten können? Betriebswirtschaftlich betrachtet, wird sich das nicht ausgehen.
Das oben beschriebene Tool macht keine Vorauswahl der Manuskripte. Es schärzt die Chancen auf gute Verkäufe in den Geschäften.
Die KI wird sicher Texte zusammenfassen und beurteilen lernen. Die Entscheidung hoffe ich treffen Menschen.
Was ewig bleibt ist der Tod und die Steuern.
Das steht so eh im Artikel.
Ich glaube dieses Tool will sich vor allem selbst verkaufen. Aber ein Verlag ist keine Quelle, bei dem es viel Geld zu holen gibt.
Große Verlage kaufen meist bei Agenten ein, kleine Verlage suchen noch selbst, sind aber Agenten gegenüber aufgeschlossen. (Da er die Sortierarbeit macht)
Das heißt, das Tool soll den Verlagen so etwas wie den Agenten ersetzen, oder die unbezahlten/wenig bezahlten Volontariate. Wir wissen ja nicht, was es macht. Vielleicht eine Analyse so ähnlich wie bei Papyrus (Lesbarkeitsindex) und vielleicht 4 prägnante Stellen raussuchen.
Die pure Handlung wird dabei egal sein. Denn ein geschickter Schriftsteller, schafft es Stimmung/Spannung/Emotionen auch in einen „alltäglichen Kontext“ aufzubauen.
Aktuell glaube ich, dass sich ein großer Verlag kaum mehr als die Vita (hat der Einsender schon was geschrieben?) Exposé (macht das Sinn?) und die erste Seite durchliest und vielleicht noch eine mittlere - um Satzqualität einzuschätzen und aus 30 Zusendungen am Tag, darf er 1 pro Woche seinem Boss geben. (Übertriebenes Szenario )
Während der ARD sich fragt, ob es seltsam ist, von sich einen KI Avatar zu machen, der für die Familie weiterlebt …
denke ich darüber nach, stellt euch vor Putin (bzw. beliebigen Diktator einfügen) macht sich einen KI Avatar, der nach seinem Tod ewig weiter herrscht.
Erinnert mich an „Future“ von Glukhovsky
Ist dort aber nur eine Nebenbemerkung …
Schreib doch ein Buch darüber…
Der Diktator auf ewig…
Es gibt ja den „Bestseller Code“ von Archer und Jockers, die Bestseller des amerikanischen Markts retrospektiv analysiert haben, was sie gemeinsam haben, und darauf meinen, den Verkaufserfolg eines MS vorhersagen zu können. Aber halt am amerikanischen Markt orientiert. Einfache, kurze Sätze, einfache Wörter, uvm … Man könnte leicht drüber lästern, aber die Tendenz, Farbschnitt ja/nein als Grundlage zur Literaturkritik und nicht als wirklich hübsches Marketingwerkzeug zu begreifen, findet sich ja auch bei Lesern und Leserinnen auf dieser Seite des Atlantiks.