Hallo miteinander.
Sind Absätze innerhalb wörtlicher Rede erlaubt?
Ich habe ein Kapitel in einem Gasthaus geschrieben. Innerhalb dieses Kapitels erzählt eine der Figuren eine Geschichte, ohne unterbrochen zu werden. Ihr Monolog ist einige Zeilen lang und Texte mit zu wenig Absätzen sollen ja unschön und schlecht zu lesen sein. Ich möchte die Geschichte aber auch nicht in einem Rückblick darstellen, weil so etwas von der Wirtshausatmosphäre flöten geht und diese sofort wieder greibar sein soll, wenn ihre Erzählung endet, bzw. wie sich die Atmosphäre gewandelt hat.
Was meint ihr dazu? Zusammenhängend oder mit Absätzen? Oder doch einen Rückblick, der durch eine leere Zeile am Anfang und am Ende vom übrigen Kapitel getrennt ist?
Hallo Flixiflix.
dagegen spricht bei längeren Monologen nichts, gleich gar nicht, wenn es sich um eine Geschichte in der Geschichte handelt (bei kurzen Einlassungen innerhalb eines Dialogs ist es demgegenüber tabu).
Zu überlegen bleibt bei derlei Anlässen immer, ob man womöglich aufkommender Monotonie wegen nicht besser “auflockernde Splitts” einbaut (hängt aber vom Gegenstand der Erzählung ab: manchmal kann es so spannend, erotisch oder sonstwas sein, daß es dessen nicht bedarf): Solche Unterbrechungen können diverse Form annehmen.
- Der Gesprächspartner (Zuhörer) unter brichtkurz mit einer Zwischenfrage o.ä. Dann hat man immer schon jenen Cut, den ansonsten ein Abschnitt besorgen müsste.
- Man kann einer kurze Handlungsunterbrechung initiieren: Der Wirt in der Kneipe, in der dieses Gespräch stattfindet, bringt ein neues Bier oder dergleichen.
- M.E. am Elegantesten: Man läßt die Erzählung zwischen wörtlicher Rede (Monolog gegenüber einem Dialogpartner) und indirekter Rede – aus Sicht des Erzählers oder wie auch immer) alternieren. Dadurch wird monolische Ödnis am elegantesten vermieden, will mir scheinen, weil dabei auch stilistische Finessen zum Einsatz kommen können, über die gewöhnlicherweise die beiden erstgenannten Methoden nicht so arg verfügen.
Gruß von Palinurus
Danke, dann werde ich es mit Absätzen machen. Ich kannte nur als Beispiel Der Name des Windes von Patrick Rothfuss, aber da wird ein Großteil des Romans von dem Protagonisten im Gasthaus erzählt (die Erzählung in Ich-Form, die dort handelnden Kapitel in 3.perspektive) und nicht nur eine 5minütige Geschichte.