Ein Meetingraum einer Filmproduktion in Hollywood. Dynamische kreative Erfolgsmenschen sitzen auf Designerstühlen vor dem Designertisch und trinken irgendwas mit Hafermilch…
Schließlich sagt einer:
„Wir müssen jetzt endlich einmal einen Film machen, in dem Haie von einer Art Tornado aufgesogen werden und schließlich über L.A. abregnen!“
Aus dem Gedankengang meine (nicht ganz ernste) Frage an Euch:
Was war die schlechteste Idee, das kurioseste oder vielleicht surrealste Gedankengut, das Ihr in eine Geschichtenform pressen wolltet?
Dazu die „Spiegelfrage“ - was war der beste erste Satz, den Ihr Eurer Meinung nach je geschrieben habt?
Ich bin gespannt. Und ich muss selber darüber nachdenken…
Die Idee kam nicht von mir, aber ich habe vor einigen Wochen tatsächlich drei Sekunden lang erwogen, mir eine Geschichte aus der Perspektive eines Duftes auszudenken.
Meine kurioseste Idee entsprang aus einer Runde „Werwolf“ (ein Gruppenspiel), welches wir in meiner Klasse gespielt hatten. Ein Mitschüler hatte sich für die Rolle des Bürgermeisters aufstellen lassen und drohte jedem in den Rücken zu fallen, der ihn nicht wählen würde. Sein Kumpel hatte ihm dabei geholfen (er hatte die Rolle des Werwolfes und hat Stück für Stück Mitspieler aus dem Spiel genommen). Aus dieser Situation entsprang der Antagonist und seine Handlungen aus meinem derzeitigen Projekt
Dazu gibt es, in einem der besten SF-Romane aller Zeiten, ein schönes, naja, Plagiat: Alfred Bester: The Stars My Destination (deutsche Titel: „Tiger! Tiger!“ und „Die Rache des Kosmonauten“).
Deutsch: „Es war ein goldenes Zeitalter. Es war reich an Abenteuern, voll süßen Lebens und bitteren Sterbens - doch niemand erkannte das an. Es förderte Reichtum und Diebstahl, Raub und Plünderung, Kultur und Laster - doch niemand mochte das zugeben. Es war eine Epoche der Extreme, ein Jahrhundert faszinierender Ungeheuer - doch gab es niemand, der es liebte.“ (Quelle Heyne TB "Tiger! Tiger! isbn:9780140026207)
Englisch: „This was a Golden Age, a time of high adventure, rich living, and hard dying…but nobody thought so. This was a future of fortune and theft, pillage and rapine, culture and vice…but nobody admitted it. This was an age of extremes, a fascinating century of freaks…but nobody loved it.“ (Quelle: „The Stars My Destination“: Alfred Bester (S.F. MASTERWORKS ISBN-13 : 978-0575094192)
Der kurioseste Satz, den ich je schrieb, existiert leider nicht mehr. Ich formulierte ihn in einem literarischen Weblog eines unbekannten Autors, um mich gegen einen Forentroll zu wehren. Ich war etwas angetrunken, das lockerte wohl meine Synapsen. Es handelte sich um einen in sich geschlossenen Schachtelsatz, dessen Ende sich zum Anfang des Satzes hin verband - also eine Schlange, die sich in den Hintern beißt. Gewürzt war das mittelalterlich anmutende Ungetüm mit einigen - selbst mir nicht bekannten - Neologismen, die mir jedoch schlüssig vorkamen. Danach war der Forentroll weg! Wahrscheinlich Hirnschlag! Der Autor bat mich, diesen Satz in einem seiner nächsten Romane verwenden zu dürfen. Ich weiß nicht, was daraus wurde, ob der Autor noch lebt - geschweige denn seine Leser. Etwa so wirkungsvoll wie der tödliche Witz bei Monty Python…
… ich glaube, das ist das Buch, das Herr Lauterbach (der sich im Restaurant sogar die Nudeln extra in ungesalzenem Wasser kochen lässt, weil Salz für ihn mindestens so schlimm ist wie Alkohol und Drogen …) am liebsten auf den Index setzen lassen würde.
Wunderbar schon der Name: „Ilsebill“. Wie hätte es auch geklungen, wenn der erste Satz gelautet hätte: „Brünhilde Maier-Mörendorf salzte nach“
Dass Lauterbach eine Grass-Allergie hat, wusste ich bisher nicht. Hyposensibilisierung vermutlich nicht gesichert erfolgversprechend. Weitere Studien werden empfohlen.
… eine „Grass-Allergie“ mit hoher Sicherheit bei dieser Nachsalzerei, aber eine „Gras-Allergie“ hat er garantiert nicht - das will er ja legalisieren :-)))
Hmhm, das absurdeste Buch, dass ich immerhin zu 50% fertig schrieb, war mein Erstlingswerk. Ich schrieb es so mit 16-17 Jahren.
„Schneefüchse - Sie Erben die Erde“ handelte von einer geheimen Organisation in Deutschland, Den Sentinels of Light, (Sie führen schwarze Lieferwagen mit der Aufschrift SOL ) die mithilfe von Inka Artefakten eine künstliche Eiszeit auslösten.
Während die Welt im Schneegestöber versank, hatte die darauf vorbereitete SOL, das Chaos überschätzt. Daher versuchten sie eine Inka Expertin aus einem Museum in Berlin zu entführen und setzten dazu altes Militär Gerät wie HIND E Helikopter ein. Die Anführerin der SOL Handlanger, war natürlich eine schöne Latainamerikanerin, die an Lara Croft erinnerte.
Das Buch enthielt lauter Querverweise.
Erben der Erde, war das Lieblingscomputerspiel meiner Kindheit (Man steuerte in diesen Abenteuer einen Fuchs in einer Märchenwelt, die sich als „von Menschen verlassenen“ Ruinen in Wäldern herausstellte.)
Die Sentinels of Light war eine Ultima Online (Das erste MMORPG überhaupt) Gilde, bei der ich damals Mitglied war
Ich brach die Geschichte ab, weil ich einsah, dass zuviele Effekte und zuviel Aktion, nicht automatsch ein gutes Buch ausmachen. (Diese Erkenntnis haben einige Filmemacher bis heute nicht) Ich startete danach mit meinem zweiten Buch, dass auch veröffentlicht ist. (Auch wenn sich das mit mehrmals Überarbeiten ewig hinzog)
Na, fühlt euch animiert ein paar verrückte Fehlschläge zu posten?
Durch den Thread „Liebesleben“ ist mir eingefallen, dass ich mit ca. 22 ein weiteres Buch abgebrochen hatte. Und zwar hatte ein Verlag eine Ausschreibung für „romantischer Vampirroman“. 30 Seiten und Exposé sollten eingereicht werden. Als Fantasyautor dachte ich mir: „Kein Ding, dass kann ich!“ und informierte ich mich über das Genre. (mir wurde allerhand für mich sonderbarer Bücher empfohlen(Anita Blake, Black Dagger etc)
Ich dachte: Egal. Wir bauen eine spannende Geschichte wie immer und fügen eine interessante Romanze ein.
Das hieß für mich damals (ich überspitze und kürze es etwas):
Ein toller Vampirhecht rettet eine bildschöne, aber blinde Frau vor „geifernen Pöplern“. Obwohl ihr Blindenhund auf den Vampir sehr unfreundlich reagiert, freunden sie sich an. (Tatsächlich hatte ich recht viel über das Leben blinder Menschen nachgeforscht. z.B das sie das Treppenhauslicht einschalten „für die anderen“, damit diese sich nicht erschrecken.)
Der Vampir war übrigens nicht zufällig vor Ort. Dort im Wohnhaus, wo sie lebte, folgte er einen alten Feind , der seine Schwester vertilgt hat …
(und jetzt wurde es dem Verlag zu bunt)
Der alte Feind war eine „intelligente Spinnenkreatur“ - die mit Hilfe von einer Art Halluzination, ihr Erscheinungsbild „scheinbar“ ändern konnte. Die Spinne konnte aber keine Sprache, nur abgeschaute Fragmente sagen („Können Sie kurz mitkommen?“, in Gestalt des Hausmeisters etc.). Sie war halt ein Tier und verspeiste Mensch und Vampir.
Auf blinde Menschen wirkte die Halluzination nicht sonderlich. Sie hörte zwar, was der ‚scheinbare Hausmeister‘ sagte, spürte aber auch die Angst in ihrem Hund, und hörte das Krabbeln der Beine im Geräuschhintergrund. So sollten die zwei die Spinne jagen und sich lieben lernen.
Nie fertig geschrieben - war vielleicht „too much“
Seine Ideen waren gar nicht so schlecht, nur mit der Ausführung haperte etwas. Mit logischer Handlung hatte er auch nur wenig am Hut. Der hat einfach seinen Traum geträumt, ungeachtet von Qualität oder Kommerz.