Zunächst möchte ich meinen Vorrednern recht geben, das ist - wenn es tatsächlich so pauschal gegeben wurde ohne nähere Begründung - nicht wirklich hilfreich.
Ich möchte aber auch noch an einer anderen Stelle ansetzen:
Wem hast du deine Bücher zu lesen gegeben? Deiner Zielgruppe oder “Zielgruppenschützern”? Oder Menschen, denen das Genre nicht liegt?
Wenn du das Buch einer besorgten Mutter zu lesen gegeben hast, dann mag sie das als “zu spannend” empfinden und das ihrem lieben Kleinen (17,99999 -Jährigen) nicht zum Lesen geben.
Wenn du mir den Film “Avatar” (der bis 2019 weltweit erfolgreichste Film aller Zeiten nach dem Einspielergebnis) vorspielst, rolle ich nach spätestens 5 Minuten mit den Augen und sage dir, das ist die langweiligste Sch…, die ich je gesehen habe. Nach 10 Minuten liege ich im Tiefschlaf. Es ist einfach nicht mein Genre. Also wäre es für mich ein “schlechter” Film. Genauso, wie für mich “50 Shades of Grey” ein schlechtes Buch ist (nach Band 1 habe ich aufgegeben, mich mit den beiden Protagonisten anzufreunden: ich empfand ihn in etwa so dominant, wie ein Angoraplüschhäschen mit Kirschenohrringen und regenbogenfarbenem Puschelschwänzchen und hatte diverse Kicheranfälle beim Lesen.) Frank Schätzings Roman “Der Schwarm” … als nach knapp 100 Seiten immer noch nicht wirklich was passiert war, habe ich ihn - für mich - als Zeitverschwendung betrachtet und weggelegt. Ich weiß, dass ich damit sicher (fast) allein auf freiem Feld und Flur stehe.
Auch “gut” ist mir zu schwach: Als ambitionierter Autor hofft man doch “sehr gut”, “herausragend”, “sensationell” zu sein. Nun mag es daran liegen, dass der Feedbackgeber ein nicht enthusiastischer Norddeutscher ist, für den “Moin Moin” schon sabbeln bedeutet oder ein sparsamer Schwabe, für den “ned gschennt isch g’lobd genuch.” (Nicht geschimpft ist gelobt genug). Dann ist “gut” vermutlich das Äußerste an Emotion, was du erwarten darfst. Ansonsten würde ich es bei “gut” nochmals der Prüfung unterziehen und fragen, was genau gut war und was nicht, ggf. auch was der Feedbackgeber an dieser Stelle “besser” gemacht hätte, was er erwartet hätte etc., damit aus “gut” “sehr gut”, “spitze” oder “erstklassig” wird.
Interessant finde ich: “erinnert mich an ein Jugendbuch”. Hier läuten bei mir alle Alarmglocken und ich muss sofort an “Urheberrechtsverletzung” denken. Ich würde mich in jedem Fall informieren, wie das Buch heißt und es einmal lesen. Wenn es wirklich zufälligerweise zu nahe am Buch deines Bekannten ist, wäre ich sehr vorsichtig und würde einen Urheberrechtsanwalt zu Rate ziehen. Ja, solche Zufälle gibt es, es gibt auch Erfindungen, die nahezu gleichzeitig unabhängig voneinander auf der Welt gemacht wurden, einfach weil die Zeit reif war. Gleichwohl kann das erheblichen Ärger geben und selbst wenn es an einem Verschulden fehlt, musst du schlimmstenfalls die Veröffentlichung des Buches unterlassen. Lies mal § 97 Urheberrechtsgesetz (UrhG).