Würde Euch ein solcher Prolog neugierig machen?

Viel besser! Du hast mehr gezeigt. So kann man sich eher ein Bild machen.
Der Anfang einer Geschichte ist Super wichtig. Man sollte es schaffen, den Leser auf den ersten Seiten zu packen, sonst legt er das Buch weg, oder löscht es vom Reader. Das Leseverhalten ist heutzutage anders als früher. Das liegt an Amazon & Co.
Ich schreibe auch noch nicht so lange und habe am Anfang Kritiken bekommen, bei denen ich zwei Mal schlucken musste. Aber sie haben mich immer weiter gebracht. Jetzt, nach zwei Jahren, bin ich fertig. Ich habe sehr viel gelernt über das Schreiben - auch dank des Forums.
In diesem Sinne: Lass Dich nicht entmutigen und hau in die Tasten.

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Hier jetzt auch meine 50 Cent … zu einigen anderen Stellen ist schon einiges gesagt, dem ich zustimme.
Insgesamt finde ich den neuen Prolog deutlich besser als den ersten.

Hier stolpere ich über den doppelten Raum - den ersten weglassen, meine ich.

Hier fehlt für mich ein Verb, damit es ein vollständiger Satz wird. Wenn es einer von vielen ist, kann er nur einen Teil Deines Lebens enthalten.
“Ein (weiterer) Aktenordner, einer von vielen, der einen Teil meines Lebens in gedruckter Form enthielt.”

Es müsste m.E. heißen: “… mich dazu getrieben hatten, saßen hier”

Für mich liest es sich so, als hättest Du Dich bei anderer (früherer) Gelegenheit nicht unter Kontrolle gehabt und der vorige Satz zeigt Deine aufsteigende Wut … brav passt da nicht so recht, finde ich. “Doch dieses Mal hatte ich mich schneller unter Kontrolle. Ich fand einen neutralen Ton.”

Wenn sie das wirklich so gesagt hat, zeugt das von reichlicher Unprofessionalität, meiner Meinung nach. Und/oder von Missachtung der ihr gegenübersitzenden Person, die auf ihr Urteil angewiesen ist.

Das konnte sie vielleicht nicht direkt wissen, aber ihre Ausbildung und ggfs. Erfahrung sollten ihr gewisse Anhaltspunkte geben. Es geht doch m.E. eher darum, dass Du damals der Meinung warst, keiner könne wissen, wie es in Dir aussah. Diese Einstellung müsstest Du transportieren. “Diese Psychologin hatte doch keine Ahnung.” Dass Du alles wieder vor Dir siehst, wird bereits aus dem Anfang des Absatzes deutlich.

Vielleicht statt “sie” den Namen nennen? Damit trennst Du den Bezug zur Psychologin.

Dranbleiben. Es wird.

Schöne Ostern für den Rest!

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HI,
und Danke.
Die Stelle mit dem „Dann erzählen sie mir bitte, wie Sie denn die Sache jetzt sehen. Ich brenne darauf es nochmal zu hören.“ spiegelt genau die Arroganz der Psychologin wieder. Mit jedem Wort dieser Frau wurde klar, wie sehr sie ihren Job und die Menschen, die er betrifft, hasst.

Genau das. Es war pure Missachtung der Person gegenüber.

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Das ist schon dreist. Zumal jemandem gegenüber, der hier mal einen Text vorstellt. Hey, wie viele von uns können sich mit gutem Gewissen als Bestseller-Autoren bezeichnen? Wir lernen alle, wir üben alle. Ich kann hier nur die Website von Andreas E. empfehlen, der dort als erfolgreicher Autor sehr tolle Tips an “junge” Autoren vergibt. Wie: Schreiben lernt man nur durch schreiben. Und durch Überarbeiten.
Lass dich durch solche Aussagen wie oben nicht beirren.
Was dieses Thema “Ich mag keinen Prolog” angeht, bin ich auch immer ziemlich ratlos. Wenn ein Roman einen Prolog hat, lese ich ihn eben. Wenn nicht, dann eben nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, was die Anwesenheit eines Prologs über die Qualität eines Romans aussagen soll.
By the way, auch wenn ich vielleicht die einzige bin: Mir hat der erste Prolog besser gefallen. Ja, einige Sachen kann man noch verbessern, über Rechtschreibung und Wiederholungen und so wurde ja schon viel geredet, aber dort spüre ich die Gefühle besser. Irgendwie vibriert dort die Wut, die Ohnmacht, die Qual. Die geänderte Version ist mir irgendwie zu “glatt”, zu “überarbeitet”. Aber das sind natürlich - wie alle Beiträge hier - nur meine ganz persönlichen Empfindungen.

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Ich kann monaL nur zustimmen, absolut dreist. Und dann noch mehr oder weniger anonym. Wie wäre es - dies an die Adresse des/der “Fachmannes/frau” -, wenn er/sie/es dazu steht und für uns alle hier seine krasse Meinung offen legt. Ich hab ja gar nichts gegen krass, nur gegen überheblich.

Verehrte monaL, Du bist nicht der einzige Mensch. Bis auf ein paar komische Satzstellungen sehe ich das genau so. Ich denke auch, daß es sich hier nicht wirklich um einen Roman, sondern um eine Lebensbeichte, Autobiographie etc. handelt. Da sind in meinen Augen eventuelle Stilbrüche zu vernachlässigen. Ich schreibe Krimi und kann an einer Handlung, an meinem Helden, an den anderen Protagonisten solange herumschrauben und feilen, bis es passt. Und kann dies auch - bis zur Veröffentlicheung - jederzeit wieder tun. Das kann Flip nicht. In seiner “Story” sind die Parameter festgelegt, daran ist nicht zu rütteln. Das ist geschehen, das waren die Konsequenzen daraus, bastabum.
Ich habe vor etlichen Jahren eine Geschichte gelesen, die von einem der letzten Indianer Nordamerikas geschrieben wurde, der noch die Besiedlung der ersten Weißen erlebt hat. Das Ganze war im Original auf einer irrsinnig langen Rolle verfaßt - ich hatte es glücklicherweise als Buch vorliegen -, die Sprache rudimentär, erstaunlich, oft naiv und ebenso oft zum Lachen und Weinen. Sicherlich hätte man die story glatt schleifen, formen und biegen können, oder Babelsberg hätte eine schöne Geschichte vom Indianerjungen daraus gedengelt und verfilmt. Übrig geblieben wäre dann eigentlich - nix.

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Ich bedanke mich für Eure Beiträge. Ihr macht einem echt wieder Mut.
Die Kritik hier (und auch anderswo) hat mich zu dem Entschluss gebracht, dass ich alles nochmal ausgiebig lese und “neu bewerte”. aber mit Abstand. Ergo: erstmal ein paar Wochen ins Land gehen lassen und danach erneut lesen.

Ich habe aber gerade ein ganz anderes Problem: Ich habe die Sequenz, wo ich die eigentliche Tat begehe jetzt erneut niedergeschrieben und bin selbst mehr als unzufrieden. Sie ist definitiv sehr holprig, weil mir stellenweise die richtigen Worte fehlen, der Situation gerecht zu werden.
Wie geht ihr solche Szenen generell an? Erstmal schreiben und dann “ausschmücken” oder zuerst mal Bleistift und Papier um dann später dem Ganzen eine gewisse Form zu verleihen?
Ich nehme bewusst davon Abstand das zum jetzigen Zeitpunkt zu posten, da das Kapitel spachlich echt übel ist :wink:

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Verschiedene Autoren, verschiedene Arbeitsweisen. Ich tippe einfach so runter, wenn es mich packt.

Bei meinem (ersten) Roman habe ich vor Papyrus auch mit Bleistift und Papier Zeichnungen und Skizzen angelegt. Aber den Text würde ich nie handschriftlich vorschreiben. Da baue ich schon beim Abschreiben Änderungen ein.

Wenn ich das Gefühl bekomme, etwas ist Mist, dann mache ich daraus Geistertext. Und wenn sich dieses Gefühl verstärkt, wird es mumifiziert. Erst wenn ich einen Ersatztext habe, mit dem ich zufrieden bin, wird der vorherige Entwurf gelöscht. Vor Papyrus habe ich keine Versionierung gehabt, da habe ich jedes Kapitel in einem eigenen Dokument gehabt und vor jeder Änderung erstmal eine Kopie gemacht, um auf frühere Fassungen, die mir dann doch besser gefielen, zurückgreifen zu können.

Zum “ausschmücken”: Meine Texte wachsen von Entwurf zu Entwurf. Bei anderen schrumpfen sie, weil die völlig wild drauflostippen und dann einfach richtig stark kürzen müssen. Ich glaube, ich verwerfe doch noch recht viel im Kopf oder frisch Getipptes mit Backspace beim Verfassen des Entwurfs.

Finde ich gut, dass Du nicht übereilt postest (passiert mir auch manchmal). Vor allem, wenn ich eine Deadline habe, da fühle ich mich dann so unter Druck und will alles richtig machen.
Ulli hatte auch irgendwo geschrieben, hier veröffentlichte Texte sollen eine gewisse Mindestqualität aufweisen - was auch immer das bedeuten soll. Wahrscheinlich, dass man den Duden-Korrektor benutzt. :slight_smile:

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**“The first draft is always shit.” **

― Ernest Hemingway

**“I’m writing a first draft and reminding myself that I’m simply shoveling sand into a box so that later I can build castles.” **

― Shannon Hale

Du wirst monatelang immer und immer wieder einen deiner Texte lesen und Sätze, Absätze, ganze Szenen finden, die dir dann nicht mehr gefallen.

Man sagt, mit jedem Wort das man schreibt, lernst man dazu. Daraus folgt, dass du nicht nur nach dem ersten Entwurf besser bist als vor dem ersten Entwurf, sondern auch nach jedem Satz den du schreibst. Und daraus folgt, dass du einen Text unendlich lange überarbeiten könntest, denn durch die stetige Verbesserung weißt du es nach jedem Durchgang besser als davor.

Zu deiner Frage, wie man bei Szenen vorgeht, die man erstmal schlecht findet, wirst du wahrscheinlich eine ganze Spannbreite von Antworten bekommen. Ich persönlich lasse sogar manchmal ganze Bereiche von Szenen aus, wenn ich gerade keine Lust/Muße/die richtigen Worte habe, den Absatz komplett auszuschreiben, weil es mich mehr dazu brennt den nächsten Absatz zu schreiben und gerade nicht genau weiß, wie ich den eigentlich jetzt kommenden Absatz schreiben soll.

Ich hatte mal eine Schulung zum Schreiben einer Pressemitteilung und eine weitere zum Schreiben von Marketingtexten und in beiden fing es identisch an: schreib erstmal hin was dir einfällt, ist egal ob das erstmal gut, schlecht, richtig, falsch ist. Die Gedanken aufs Papier zu bringen ist der erste Schritt, um sie überhaupt ausformulieren zu können, die guten Ideen von den schlechten abzusondern.

Wenn mein Entwurf so „toll“ ist, dass ich ihn gar nicht mehr wirklich lesen will, sondern nur mit verzogener Miene eingestehen muss, dass das tatsächlich ich war, dann versuche ich allerdings gar nicht erst im Text zu korrigieren, sondern schreibe das ganze neu. Mit Papyrus recht einfach: Den Text markieren und mumifizieren. Damit bleibt er seitlich sichtbar, ist aber aus dem Textbereich raus.
Beim neu schreiben hat man dadurch zwar eine Referenz auf das was man bereits geschrieben hatte, die Kernaussage bleibt ja in der Regel gleich, aber hat nicht die alten Worte um die man drum herum schreibt.

Ein anderer Ansatz wäre - habe ich noch nicht ausprobiert, ich finde die Idee jedoch interessant - nach Büchern zu suchen, die ähnliche Themen behandeln und Szenen abschreiben, die eine vergleichbare Kernaussage haben. Das klingt nach kopieren, und ja, das ist es auch, aber es geht auch nicht darum, das dann tatsächlich als seine eigene Szene zu verkaufen, sondern einfach nur um zu lernen, wie es andere machen. Das kann einem den Zugang zum Thema erleichtern und kann helfen eigene Worte für seine eigene Szene zu finden.

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Genau so wie Du es für Deinen Prolog angekündigt hast: Erstmal aufschreiben, dann eine Weile liegen lassen, überarbeiten, wieder liegen lassen etc.
Ich kann sagen, dass mir eine Szene gelungen ist, wenn sie mir auch nach einem halben Jahr noch gefällt.

LG
Pamina

Jetzt (erst) verstehe ich den Satz auch … Im Im Buch hätte ich diesen überaus wichtigen Subtext vermutlich glatt überlesen.

Tatsächlich! Bisweilen gelingt mir nicht, ohne Holpern in einem schönen Bogen zu schreiben - auf dem Rechner …
Dann greife ich tatsächlich zu Bleistift und Papier, schreibe, markiere, male und schon gehts.

mfg os|<ar

Genau so ist es :thumbsup:

Ich habe das schon gemacht. Allerdings habe ich nichts abgeschrieben, sondern Bücher gelesen, die meinem Genre ähneln. Um zu sehen, wie andere bestimmte Szenen (be)schreiben. Und es hilft, eigene Worte zu finden. Ich habe mich auch schon von Filmen inspirieren lassen.

Die besten Ideen kommen mir quasi über Nacht. Dann notiere ich sie morgens kurz auf einem Block. Wenn mir mal nichts recht einfallen will, lege ich den Text eine Weile weg. Das hilft gegen „Betriebsblindheit“. Ich drucke den Text auch mal aus – auch einige meiner Testleser*innen wollten die Geschichte gerne in Papierform. Dann versuche ich, den Text wie ein neutraler Leser, zu lesen.
Im Moment mache ich es so. Obwohl ich den Text schon gefühlte 1000 Mal überarbeitet habe, finde ich immer noch Sätze und Inquits, die man rausschmeißen kann. Oder Satzstellungen die mir nicht gefallen.

Und ja, mal lernt mit der Zeit. Wenn ich meine Texte von vor zwei Jahren mit denen Heute vergleiche, ohgottohgott :scream:
Da war alles dabei: Infodump, viel zu viele Inquits, gestelzte Dialoge, tell not show … :smiley:

Natürlich gibt es ja auch immer die Möglichkeit, sich an einen prof. Lektor*in zu wenden. Ich persönlich möchte kein Buch veröffentlichen, das nicht lektorierte wurde. Wenn‘s draus ist, gibt es kein Zurück.

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Dieser Satz macht mich neugierig: wer? wo? Schule? Gefängnis? Was hat er verbrochen?
Den Bitte/Danke-Anfang würde ich mir sparen.