Widersprechen Leerzeilen den Regeln über gute Formatierung?

Ja, habe gerade den vorigen Post geschrieben, wie Du völlig korrekt die richtige Lösung dargelegt hast.

Andreas meinte damit, dass beim Hin- und Her-Formatieren, manuellen Eingriffen des Lektors oder Setzers etc. pp. das teils ja nur zart sichtbare “kursiv” übersehen und nicht ins Buch umgesetzt werden könnte.

Von allein, wenn nur fähige Software dabei beteiligt ist, geht da nix schief.

Schon, aber manchmal ist halt WORD mit im Spiel … :kissing::smiley:

Du bringst mich da auf eine Idee …
Ich sollte mal in einer ruhigen Minute mit einem Problemtext ausprobieren, was passiert, wenn man ihn statt in WORD in Papyrus für den Import vorbereitet.

Geschafft. Ich habe fast alle Leerzeilen in meinem Kurzroman entfernt.

Leider ist es mir nicht gelungen die Leerzeilen vor Bildern, die am Anfang einer Seite positioniert sind, zu entfernen.

„Abstand vor“ gibt es für Bilder ja nicht.

Soll ich zur Tagesordnung übergehen?

Wenn man bei der Festlegung der Zeilenhöhe (Zeile plus Durchschuss) diese nicht von der gewählten Schriftgröße abhängig macht, sondern die Zeilenhöhe in Punkt festlegt, minimiert sich dieses Problem. Dazu einfach alles Markieren und auf das kleine Dreieck bei Zeilenhöhe klicken und ganz unten von “Faktor” auf “Punkt” umstellen.
Möglicherweise muss dann aber bei den Einstellungen für die Überschriften (kleiner gelber Zollstock in der oberen Leiste) der Haken bei Zeilenhöhe herausgenommen werden.
Gruß Berti

Da liegt ein Missverständnis vor. Mein Beitrag #25 zielt nicht auf die Problematik ab, dass die Schriften auf beiden Seiten nicht mehr auf einer Höhe sind. Diese Problematik wird sich in Bezug auf die Bild-Seite kaum lösen lassen, da hier die Schrift ausnahmsweise größer ist als im Romantext.

Ich meinte hier die Problematik, dass ich vor dem Bild drei Leerzeilen (= Leerzeilen mit Entertaste) gewählt habe.

Ich habe nämlich keine Einstellungen “Abstand vor” speziell für Bilder gefunden.

Das Bild hängt ja verankert an einem Absatz. Diesem Absatz die entsprechende Formatierung geben, Abstand vor …

Danke. Klar eine Leerzeile mit Enter ist auch ein Absatz. Ich habe eine eigene Formatvorlage erstellt. Dann ging es.
Es war aber sehr mühsam das eine Bild sauber einzubinden.

Mir ist absolut nicht klar, wofür man einen Abstand vor einem Bild wählen können soll - da darf man dann wirklich mal Leerzeilen setzen, wenn man das unbedingt will. Warum auch nicht?

Man muss nicht für jede extrem selten nötige Anwendung auch Sonderfunktionen bauen, wenn es auch anders lösbar ist …

@Ulli: Das mit den Leerzeilen - gemeint sind Leerzeilen, die mit der Returntaste erzeugt werden - war mir auch nicht klar, warum das verpönt sein soll. Ich habe viele Jahre so gearbeitet. Angefangen hat die Diskussion in einem ECDL Advanced Kurs. Die Vortragenden waren über die Leerzeilen (Entertaste) Methode der Teilnehmer erschüttert. Sie meinten, man könne alles mit Formatvorlagen lösen. Man müsse dies sogar. Auf meine Frage “Warum?” gab es in etwa die Antwort “Weil es so ist!”. Eine kleine Recherche meinerseits samt den Tipps hier im Forum ergeben für mich folgendes Bild: Im Bereich des Satzes bei Verlagen gibt es Setzer, die die Leerzeilen (mit Entertaste) nicht mögen. Es gibt im youtube sogar Adobe-Videos, die trainieren wie man solche Leerzeilen mit einem Script wegbekommt (Stichwort: bei Broschüren kann man doch nicht soviele Leerzeilen machen). Ich verwende den Begriff “Setzerfreundlichkeit”. Das heißt, im passe mich proaktiv an, weil ich mit den Verlagen darüber möglichst wenig diskutieren möchte. Der Verlagsprozess soll zu meinem Vorteil möglichst problemlos verlaufen.

Ich persönlich sehe ein Bild ähnlich wie einen Text bzw. einen Absatz. Da kann man ja auch den Abstand vor und nach dem Text bzw. dem Absatz einstellen. Gibt es so eine Funktion - wie in Word - dann kann man - aus meiner Sicht - einfach Bilder einfügen und jeweils bildspezifische Abstände einstellen. Die Bilder sollen sich verschieben, falls man vor dem Bild (bzw. vor dem Abstand), weitere Texte eingibt.

Eigene Bildformatforlagen - aber besser gelöst wie in Word - wären vermutlich die beste Lösung.

Ich vermute, es war hier mehr darum bestellt, dass Seitenanfänge durch Einfügen von Leerzeilen erreicht werden sollen. Das ist tatsächlich eine lässliche Sünde. Und die Bildpositionierung von “Du-weißt-schon-wem” ist … nicht gerade ein sinnvolles Vorbild.

Wenn es hier um eine erste Seite geht, die eine Art Einstiegstext hat, hier also nicht schon der Haupttext anfängt, könntest du es auch so lösen:

Bild als “nicht verankert” platzieren, dann kannst du genau die Position als Abstand von den Seitenrändern angeben.
Den Text darunter setzt du in einen separaten Textrahmen, den du dann ebenfalls beliebig platzieren kannst.
In den Hauptrahmen kommt eine Leerzeile mit Seitenwechsel, damit der eigentliche Text erst auf der folgenden Seite anfängt.

Dass du setzerfreundlich denkst, ist löblich, und wenn im Text nicht zwischen jedem Absatz ein zusätzliches Return steht, um den Abstand zu erzeugen, sondern das die Formatvorlage macht, dann umso besser, aber verkrampfen musst du dich deswegen auch nicht.

Überzählige Returns kann man im Satz auch über die Suchfunktion noch bereinigen oder eliminiert sie spätestens beim Umbruch, wo man sowieso Absatz für Absatz durchschaut. Im Übrigen haben in einem Satzdokument auch Bilder nichts verloren :wink:
Mach dein Dokument also so, dass sein Aussehen für dich stimmig ist. Wenn es dann in professionelle Setzerhände geht, wird derjenige sich sein Importdokument schon so zurechtbasteln, wie er das braucht, und mit deinem Manuskript hat er dann einen guten Ausdruck zur Vorlage, der ihm genau zeigt, wie das Endergebnis vom Autor gedacht wurde und aussehen soll.

Es ist ja schön, setzerfreundlich zu denken, aber ich versuche seit nunmehr 23 Jahren, von echten Setzern zu erfahren, wie sie es denn eigentlich gerne hätten … bislang ohne Rückmeldung. Entweder werden die gut abgeschirmt oder es ist ihnen wurscht; Hauptsache, es findet sich Text zwischen den Leerzeilen.

Nachdem ich vor einigen Tagen offensichtlich nicht das erfasst habe, was Dein Problem ist, hoffe ich nun einen Beitrag zur Lösung bereitzuhalten, und zwar mit Papyrus-Einstellungen im Menü **Grafik **-> Grafikobjekt-Eigenschaften…Anker und dort **Abstand von der Zeilenoberkante Wert ] mm. **Je höher der Wert, desto weiter “rutscht” das Bild nach unten. Den Abstand unter (und über) dem Bild kannst Du dort mit ->**Umfluss **und dort Mindestabstand oben/unten und **Mindestabstand links/rechts **jeweils in mm einstellen.

Hm … kann man machen, aber für sonderlich sinnvoll halte ich das nicht.

Für Grafik-Positionierungen größerer Grafiken Leerzeilen verwenden - ich sehe keinerlei Grund, das nicht zu tun.

Wenn man die Zeilenhöhe, Paragraphen-Abstände etc im Nachhinein ändert ändert sich durch die Platzierung über Leerzeilen auch die Grafik, bei fester Platzierung über mm nicht.

Dann setze man die Leerzeilen auf “kein Format”, dann ändern die sich nicht, wenn man sie nicht explizit anfasst.

Ich habe die drei Leerzeilen auf “kein Format” gesetzt. Es erscheint dann das Format “Default Paragraph Font (text)”.

Klicke ich in der Dokumentstatistik auf “Default Paragraph Font (text)” wird interessanterweise fast das gesamte Dokument markiert.

Ich kann somit über die Dokumentstatistik die absichtlich eingerichteten “Default Paragraph Font (text)”-Stellen **nicht **sehen.

Vermutlich eher wurscht als abgeschirmt, denn vermutlich sind inzwischen so viele verschiedene Dokumente über ihren Tisch gegangen und sie haben schon so viele verschiedene Sonderfälle mit ebenso vielen Tricks gelöst, dass sie jetzt für fast jeden einen kennen und sich durch die restlichen dann schon irgendwie durchnudeln … und außerdem haben sie darüber die Hoffnung aufgegeben bzw. die Sinnlosigkeit dessen akzeptiert, jemals einen Manuskriptablieferer zum perfekten Manuskript erziehen zu können, weil, selbst wenn einer das verinnerlicht haben würde, garantiert in der nächsten Woche das nächste Projekt mit den nächsten Schreibern kommen wird, wo alles wieder von vorn anfängt und weil man in der Zeit, wo man das alles erklärt und nachprüft und nachbessert, es genauso gut und noch schneller selbst gemacht hat :stuck_out_tongue:

(Isa, die sich nicht als “echten Setzer” bezeichnen würde, aber auch Satz macht)