Schon recht, allerdings kommt der Bedeutungsunterschied hier über die Partikel an. Ich kann generell sehen, schauen, blicken und gucken, und ich kann zielgerichtet ansehen, anschauen, anblicken, angucken.
Der ursprüngliche Kontext von @axelu war ja Peter ____ entsetzt in die Runde.
Da kann man alles einsetzen: sah, schaute, blickte, guckte.
Die Unterschiede sind stilistisch oder regional, aber nicht semantisch.
Ach so, aber bei „gucken“ schimpft ein anderes Rechtschreibprogramm (LanguageTool) von mir immer. Darf ich nicht gucken oder schauen? Blicken finde ich furchtbar. Aber dafür ist schauen beim LaguageTool akzeptabel.
Und die Mutter blicket stumm auf dem ganzen Tisch herum.
Ja, „gucken“ bzw. „kucken“ gilt als ugs. und das ist es auch. Wenn man im Pap.-Thesaurus unter „schauen“ guckt, findet man „gucken“ auch als zweites Synonym so angegeben.
In gewissen Ausdrücken ist es sogar obligatorisch: Keiner sagt „Komm mal sehen/schauen/blicken!“, jede/r sagt „Komm mal kucken!“ Oder?
Rein regional sind etwa die Varianten „Komm ens luure!“ oder „Komm luege!“
Hier das erste Feedback, dass mir meine Tochter (die Kunstfraufessor) zu meinem Roman gab:
„Papa, bitte! Du schreibst einen österreichischen Roman über österreichische Jugendliche in Österreich und alle „kucken“ bloß. Was soll das? Hier schaut man!“
Tatsächlich hat auf mich „gucken“ einen sehr umgangsprachlichen Touch, den ich eher „im“ Dialog einsetzen würde. Blicken, schauen, sehen … sind wohl die Wörter meiner Wahl.
In dem Sinne: Da kiekste, wa?